Gucky87 schrieb:Ich habe letze Woche z.B. gesehen, dass DREI (!) Mädels auf EINEM (!) E Roler an mir vorbei fuhren.
Gut, muss man nicht gut finden, darum gehts aber nicht.
Die Fahrerin fuhr durch ein Schlagloch, der Roller machte einen kleinen Hüpfer und die Letzte fiel runter.
Die beiden ersten haben davon NICHTS mitbekommen. Erst als ich fragte: "Ist was passiert?", wurden die beiden ersten aufmerksam, dass ihre Freundin "plötzlich weg" war. Die erste Reaktion der beiden anderen war sich halb tot zu lachen. Wie kann so etwas passieren?
Der dritten war es natürlich peinlich, dass ich sie angesprochen haben, klar, verständlich.
[...]
Ob das nun heute schlimmer ist, als vor, sagen wir, 30 Jahren, weiß ich nicht. Es kommt mir aber manchmal so vor, dass nur wichtig ist, was "um mich herum" passiert.
War das nicht früher auch so? Es hieß schon immer:"Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen." Gerade wenn man jung ist und sich quasi unverwundbar fühlt, lachen wir eher über sowas, als das wir uns sorgen machen. Ich sehe auch heute noch, das Leute wenn sie unmittelbar Unfälle wahrnehmen, einander helfen. Aber du hast in einem Recht, Menschen werden rücksichtsloser, bzw. geben sich selbst mehr Wichtigkeit. Elterntaxis, die die Bus-spur blockieren oder Hundebesitzer die ihre Hunde nicht im Griff haben und sich dann aufregen, wenn ihr Hund von jemand anderem eins auf die Nase bekommen etc.
Raspelbeere schrieb:Die Sache mit den Schuhen: Das sehe ich - ohne dabeigewesen zu sein - der Schilderung nach nich so eng.
Vorstellen kann ich mir sehr wohl: Das Geld ist knapp, die Eltern haben das Kind schon ermahnt nicht zu wählerisch zu sein. Das Kind ist beim Termin dann doch wieder... einfach Kind und will die in der "falschen" Farbe nicht. Dem Elternteil ist es mitunter auch schon peinlich... Das Kind weiß nicht, wie teuer solche Schuhe wirklich sind, und man möchte es ggf. gegenüber dem Kind auch nicht sagen.
Genau, das habe ich in der Obdachlosenhilfe oft erlebt. Auch bei Erwachsenen. Manche waren pragmatisch und wollten es einfach warm, andere wollen keine abgetragenen hässlichen Jacken tragen wobei sich die Qualität zuletzt als ich in dem Bereich gearbeitet habe, massiv verbessert hat. Oder ich sollte besser sagen, das es mehr Neuware gab. Dank der minderwertigen Qualität von Fast-Fashion, waren gebrauchte Kleider oft nutzlos. Wenn man auf der Straße lebt, sind die Ansprüche an die Kleidung recht hoch, insbesondere bei kalten Wetter, denn man darf nicht vergessen, die Menschen sind der Witterung nahezu ständig ausgesetzt.
Aber so ticken die Menschen unterschiedlich.
Raspelbeere schrieb:Direkt groß aufregen werde ich ich da auch nicht - aber ich wundere mich bei manchem schon.
Z.B.: Es ist mir sehr verständlich (auch, weil meine Eltern selbst nicht viel Geld hatten, man "Benzin sparen" musste etc. (kein ÖPNV)), dass eine Kursteilnahme an der Anfahrt scheitert. Oder eine Übernahme der Kosten, Teilnahme kostenlos für Kinder... zwar die Gesamtkosten reduzieren würde, man aber leider immer noch Materialien kaufen muss, fahren muss... und das einfach nicht drin ist.
Ich wundere mich dann aber trotzdem darüber, warum man sein Kind anmeldet, wenn man absehbar das Kind nicht teilnehmen lassen kann
Manchmal Prinzip Hoffnung, manchmal Prinzip Doofheit. Eine andere Erklärung habe ich leider nicht anzubieten.
Raspelbeere schrieb:Kurz "danke sagen" ist m.E. aber etwas, das in viele soziale Situationen gehört,
Absolut richtig. Grundlegendes Benehmen gehört zu einer würdigen Existenz. Aber auch das ist etwas, das ich gelernt habe. In jeder Bevölkerungsschicht gibt es schlechte Menschen. Manche Leute haben einfach einen schlechten Charakter oder schlechte Manieren. Vielleicht waren sie schon immer so, vielleicht sind sie durch ihre Situation verbittert, aber sie sind so. Der überwiegende Teil war aber nett und wenn man Menschen mit Respekt behandelt hat, kam auch was zurück. Aber man musste auch damit leben, das Menschen wenn sie getrunken haben, unausstehlich waren oder auch die netten Menschen ihren negativen Impulsen nachgaben. Einfaches Beispiel, da lagen Zigaretten auf dem Tisch und waren plötzlich weg und es kam raus, das einer der "Guten" sie hat mitgehen lassen.
Raspelbeere schrieb:Meine Eltern fanden zwar z.B. Museumsbesuche wichtig (es wurde dann nach Tagen mit reduziertem Eintritt Ausschau gehalten, "Tag der offenen Tür" von allem möglichen genutzt), bloß sowas wie z.B. nach München fahren ins Museum, oder auch mal in die "Traumfabrik" (wer's nicht kennt: vergleichbar zu Zirkus, Pantomime, ohne Tiere) oder einen Badepark mit großen Wasserrutschen hätte sich sicherlich ohne Schulausflüge nie ergeben. Auch meine erste Bahnfahrt war Teil eines Schulausflugs.)
Ja, wenn die Eltern nicht viel Geld haben, aber trotzdem wissen, das sie ihr Kind zumindest ein bisschen fördern können, ist schon sehr viel wert, wie man an unserer beider Beispiel sehen kann. Als ich klein war, haben meine Eltern echt ihr letztes Hemd für sowas gegeben. Als Kind ist man sich dessen selten bewusst.
Weisst du noch, wo die erste Bahnfahrt hinging? Ich frage als Bahn-Nerd
:D