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Ist Nächstenliebe heute noch zeitgemäß?

84 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Tiere, Spenden, Menschlichkeit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist Nächstenliebe heute noch zeitgemäß?

07.10.2025 um 13:58
@Raspelbeere
Es gibt ja auch die möglichkeit mit wenig geld etwas zu bewirken. Teaming ist so ein ding, da sucht man sich seine vereine aus und spendet monatlich pro verein 1€. Ich denke 1€ könnten viele entbehren und wenn sich 1000 leute für einen verein entscheiden, sind das 1000€ pro monat für eben jenen verein. Sowas machen aber einfach zu wenige :|


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07.10.2025 um 14:02
@gastric
Genau. Oder: Wenn in größeren Gruppen (z.B.: am Arbeitsplatz, im Verein) für ein Mitglied gesammelt wird. Ich habe da schon häufiger gesehen, dass vierstellige Summen zusammenkamen, wenn viele ein wenig (den sprichwörtlichen oder tatsächlichen 1 Euro) gespendet haben und manche mehr.


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07.10.2025 um 18:03
Zitat von Gucky87Gucky87 schrieb:Ich habe letze Woche z.B. gesehen, dass DREI (!) Mädels auf EINEM (!) E Roler an mir vorbei fuhren.
Gut, muss man nicht gut finden, darum gehts aber nicht.
Die Fahrerin fuhr durch ein Schlagloch, der Roller machte einen kleinen Hüpfer und die Letzte fiel runter.
Die beiden ersten haben davon NICHTS mitbekommen. Erst als ich fragte: "Ist was passiert?", wurden die beiden ersten aufmerksam, dass ihre Freundin "plötzlich weg" war. Die erste Reaktion der beiden anderen war sich halb tot zu lachen. Wie kann so etwas passieren?
Der dritten war es natürlich peinlich, dass ich sie angesprochen haben, klar, verständlich.
[...]
Ob das nun heute schlimmer ist, als vor, sagen wir, 30 Jahren, weiß ich nicht. Es kommt mir aber manchmal so vor, dass nur wichtig ist, was "um mich herum" passiert.
War das nicht früher auch so? Es hieß schon immer:"Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen." Gerade wenn man jung ist und sich quasi unverwundbar fühlt, lachen wir eher über sowas, als das wir uns sorgen machen. Ich sehe auch heute noch, das Leute wenn sie unmittelbar Unfälle wahrnehmen, einander helfen. Aber du hast in einem Recht, Menschen werden rücksichtsloser, bzw. geben sich selbst mehr Wichtigkeit. Elterntaxis, die die Bus-spur blockieren oder Hundebesitzer die ihre Hunde nicht im Griff haben und sich dann aufregen, wenn ihr Hund von jemand anderem eins auf die Nase bekommen etc.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Die Sache mit den Schuhen: Das sehe ich - ohne dabeigewesen zu sein - der Schilderung nach nich so eng.
Vorstellen kann ich mir sehr wohl: Das Geld ist knapp, die Eltern haben das Kind schon ermahnt nicht zu wählerisch zu sein. Das Kind ist beim Termin dann doch wieder... einfach Kind und will die in der "falschen" Farbe nicht. Dem Elternteil ist es mitunter auch schon peinlich... Das Kind weiß nicht, wie teuer solche Schuhe wirklich sind, und man möchte es ggf. gegenüber dem Kind auch nicht sagen.
Genau, das habe ich in der Obdachlosenhilfe oft erlebt. Auch bei Erwachsenen. Manche waren pragmatisch und wollten es einfach warm, andere wollen keine abgetragenen hässlichen Jacken tragen wobei sich die Qualität zuletzt als ich in dem Bereich gearbeitet habe, massiv verbessert hat. Oder ich sollte besser sagen, das es mehr Neuware gab. Dank der minderwertigen Qualität von Fast-Fashion, waren gebrauchte Kleider oft nutzlos. Wenn man auf der Straße lebt, sind die Ansprüche an die Kleidung recht hoch, insbesondere bei kalten Wetter, denn man darf nicht vergessen, die Menschen sind der Witterung nahezu ständig ausgesetzt.
Aber so ticken die Menschen unterschiedlich.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Direkt groß aufregen werde ich ich da auch nicht - aber ich wundere mich bei manchem schon.
Z.B.: Es ist mir sehr verständlich (auch, weil meine Eltern selbst nicht viel Geld hatten, man "Benzin sparen" musste etc. (kein ÖPNV)), dass eine Kursteilnahme an der Anfahrt scheitert. Oder eine Übernahme der Kosten, Teilnahme kostenlos für Kinder... zwar die Gesamtkosten reduzieren würde, man aber leider immer noch Materialien kaufen muss, fahren muss... und das einfach nicht drin ist.
Ich wundere mich dann aber trotzdem darüber, warum man sein Kind anmeldet, wenn man absehbar das Kind nicht teilnehmen lassen kann
Manchmal Prinzip Hoffnung, manchmal Prinzip Doofheit. Eine andere Erklärung habe ich leider nicht anzubieten.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Kurz "danke sagen" ist m.E. aber etwas, das in viele soziale Situationen gehört,
Absolut richtig. Grundlegendes Benehmen gehört zu einer würdigen Existenz. Aber auch das ist etwas, das ich gelernt habe. In jeder Bevölkerungsschicht gibt es schlechte Menschen. Manche Leute haben einfach einen schlechten Charakter oder schlechte Manieren. Vielleicht waren sie schon immer so, vielleicht sind sie durch ihre Situation verbittert, aber sie sind so. Der überwiegende Teil war aber nett und wenn man Menschen mit Respekt behandelt hat, kam auch was zurück. Aber man musste auch damit leben, das Menschen wenn sie getrunken haben, unausstehlich waren oder auch die netten Menschen ihren negativen Impulsen nachgaben. Einfaches Beispiel, da lagen Zigaretten auf dem Tisch und waren plötzlich weg und es kam raus, das einer der "Guten" sie hat mitgehen lassen.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Meine Eltern fanden zwar z.B. Museumsbesuche wichtig (es wurde dann nach Tagen mit reduziertem Eintritt Ausschau gehalten, "Tag der offenen Tür" von allem möglichen genutzt), bloß sowas wie z.B. nach München fahren ins Museum, oder auch mal in die "Traumfabrik" (wer's nicht kennt: vergleichbar zu Zirkus, Pantomime, ohne Tiere) oder einen Badepark mit großen Wasserrutschen hätte sich sicherlich ohne Schulausflüge nie ergeben. Auch meine erste Bahnfahrt war Teil eines Schulausflugs.)
Ja, wenn die Eltern nicht viel Geld haben, aber trotzdem wissen, das sie ihr Kind zumindest ein bisschen fördern können, ist schon sehr viel wert, wie man an unserer beider Beispiel sehen kann. Als ich klein war, haben meine Eltern echt ihr letztes Hemd für sowas gegeben. Als Kind ist man sich dessen selten bewusst.
Weisst du noch, wo die erste Bahnfahrt hinging? Ich frage als Bahn-Nerd :D


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Ist Nächstenliebe heute noch zeitgemäß?

07.10.2025 um 18:53
Zitat von locutuslocutus schrieb am 03.10.2025:Warum fließen Millionen an Spenden zu süßen Tieren und Influencren,während Menschen mit Schicksalsschlägen, die nach einem Unfall, einer Krankheit oder Pflegebedürftigkeit nicht mehr wissen, wie sie Miete, Medikamente oder das nächste Essen bezahlen sollen, oft völlig allein gelassen werden?
Ich liebe Tiere, Menschen sind mir zu 99% vollkommen egal, um es mal vorsichtig zu sagen.


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07.10.2025 um 19:24
Zitat von Cthulhus_callCthulhus_call schrieb:Genau, das habe ich in der Obdachlosenhilfe oft erlebt. Auch bei Erwachsenen. Manche waren pragmatisch und wollten es einfach warm, andere wollen keine abgetragenen hässlichen Jacken tragen wobei sich die Qualität zuletzt als ich in dem Bereich gearbeitet habe, massiv verbessert hat. Oder ich sollte besser sagen, das es mehr Neuware gab. Dank der minderwertigen Qualität von Fast-Fashion, waren gebrauchte Kleider oft nutzlos. Wenn man auf der Straße lebt, sind die Ansprüche an die Kleidung recht hoch, insbesondere bei kalten Wetter, denn man darf nicht vergessen, die Menschen sind der Witterung nahezu ständig ausgesetzt.
Aber so ticken die Menschen unterschiedlich.
Und das sehe ich auch absolut ein: Das muss dann eine Jacke sein die echt etwas aushält.
Es gibt sogar in manchen Ländern (ich weiß nicht ob in Deutschland) Jacken die speziell für obdachlose Menschen entwickelt wurden.
Auch schon: Wer nicht einmal obdachlos ist, aber viel draußen unterwegs, auch weil evl. viel zu Fuß gegangen und der ÖPNV genutzt wird, braucht robustere Kleidung. Auch für mich (jemand der freiwillig (!) viel zu Fuß und via ÖPNV unterwegs ist) würde ich keine "fast fashion"-Jacken kaufen, sondern nutze Arbeitskleidung (auch privat im Einsatz), und wäre ich auf Gebrauchtkleidung oder Spenden angewiesen würde ich dringend schauen sowas zu bekommen.

Aus selbigem Grund würde ich auch nie Minderwertiges als Sachspende abgeben. (Heißt nicht dass ich sonstwieteure Sachen kaufen kann oder das Grundschukind gleich einen Satz Künstlerbuntstifte bekommt zum Schreibenlernen, aber eben normale, robuste Sachen, wie in dem Fall der Stifte, hochwertige Schülerbuntstifte die besonders bruchsicher sind, und nicht die Packung Werbegeschenk-Buntstifte.)
Minderwertiges verspenden finde ich einfach, auch wenn so evl. nicht gedacht ("freut sich ja doch"), durchaus hinterhältig - selbst könnt eman sich den Mehrpreis evl. leisten, aber für den Empfänger gibt es nicht bald nochmals etwas.
Zitat von Cthulhus_callCthulhus_call schrieb:Einfaches Beispiel, da lagen Zigaretten auf dem Tisch und waren plötzlich weg und es kam raus, das einer der "Guten" sie hat mitgehen lassen.
Auch ansonsten können das Leute sein, die man evl. für "die Guten" hält.
Zu den Mobbern in der Schulzeit gehörten z.B. zwei Bürgermeistertöchter, die immer "so schön vorbildlich dörflich" vorgeführt wurden: Trachtenkleid, in Vereinen, Ministranten... was ihnen, ohne das Mobbing zu entschuldigen, auch evl. zu einengend wirkte.
Zitat von Cthulhus_callCthulhus_call schrieb:Weisst du noch, wo die erste Bahnfahrt hinging? Ich frage als Bahn-Nerd :D
Die war kurz: Passau -> München. Die Anfahrt nach Passau mit einem typischen Reisebus wie er oft für Schulausflüge gemietet wird, da ich in einem Dorf zur Schule ging. Also:
Dorf -> Passau -> München, dort in die Jugendherberge und dann dort auch mal stadttypische Unternehmungen. Für mich etwas Besonderes, da wir solche Fahrten in der Entfernung, Übernachtung fällt dann ja auch an, privat nie einfach nur als Freizeitvergnügen gemacht haben. Wenn, dann für wichtige Termine.


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07.10.2025 um 19:34
Zitat von gastricgastric schrieb:Es gibt ja auch die möglichkeit mit wenig geld etwas zu bewirken.
Sehr stark. Warum date ich nie Frauen die so ein mindset haben? Krass

__________________

Zum Thema:

Für mich ist Nächstenliebe sehr wichtig und sogar Sinn des Lebens.
Ich liebe meine Familie (außer an Heiligabend, weil ich immer Socken bekomme 😜 )

Ohne Familie und Freunde die mir Rückenhalt geben wäre ich total lost. Ich habe das Glück dass die immer ehrlich zu mir sind und mich auf den Boden der Tatsachen zurück holen, das ist auch eine Art der Liebe, weil sie Schaden von mir abwenden wollen.


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16.11.2025 um 13:02
bei manchen drückt sich Nächstenliebe vielleicht derzeit auch so aus, dass man auf OnlyFans Abos hat.. ist auch eine Entscheidung jemanden den man liebt weiterzuhelfen..

aber ganz aktuell sehe ich den Trend eher dazu, dass man den eigenen Wohlstand als gefährdet ansieht und somit man ganz automatisch auch etwas egoistischer denkt.. weil es heißt ja oft, den Kindern soll es mal besser gehen als mir.. und jetzt sieht es eher so aus, als würde sich das nicht bewahrheiten..

ich hoffe man macht weiter Schulden damit man unter anderem auch armen Ländern/Menschen weiter hilft, weil insolvent wird ein Staat so schnell nicht...

und bzgl. der Aussage, dass es soooo viele Organisationen jetzt gibt und man nicht allen helfen kann - ich denke wenn die Leute eher andersrum denken würden - nämlich auch 2Euro je Monat sind bei 1 Millionen Unterstützern 2Millionen Euro pro Monat, dann kann man vielen kleineren Organisationen helfen.. und wenn es immer noch zu viele sind.. dann ebend den einen Monat an diese und im nächsten Monat an jene Organisation. 2Millionen Euro sind für manche Organisationen schon ne Menge Geld..

gesagt und noch nicht getan.. Ok Vorsatz für nächstes Jahr. jeden Monat 10Euro auf 5 Organisationen je 2Euro verteilen Anfang des Monats wenn ich Geld bekomme..


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18.11.2025 um 08:05
Ich bin etwas irritiert weil sich hier fast alles um Spenden dreht. Für mich ist Nächstenliebe zunächst Aufmerksamkeit den Mitmenschen und auch Tieren gegenüber, da mache ich keinen Unterschied.
Wenn Hilfe gebraucht wird, helfe ich wo ich kann.

Schon als Kind habe ich Taschengeld gespendet und das dann 20 über Jahre auch etwas höhere Summen und regelmäßig, das habe ich eingestellt als immer mehr bekannt wurde, was da für wahnsinns Gehälter davon bezahlt wurden. Derzeit vertraue ich keiner Organisation.


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Ist Nächstenliebe heute noch zeitgemäß?

18.11.2025 um 15:35
Zitat von Nyx_07Nyx_07 schrieb:Ich bin etwas irritiert weil sich hier fast alles um Spenden dreht. Für mich ist Nächstenliebe zunächst Aufmerksamkeit den Mitmenschen und auch Tieren gegenüber, da mache ich keinen Unterschied.
Wenn Hilfe gebraucht wird, helfe ich wo ich kann.
Rücksicht gehört für mich auch dazu.


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Ist Nächstenliebe heute noch zeitgemäß?

18.11.2025 um 16:21
Zitat von soomasooma schrieb:Rücksicht gehört für mich auch dazu.
Natürlich. Da hast du unbedingt recht. Jedenfalls hat es für mich nicht nur mit großartigen Spenden zu tun.


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Ist Nächstenliebe heute noch zeitgemäß?

18.11.2025 um 16:30
Zitat von Nyx_07Nyx_07 schrieb:Jedenfalls hat es für mich nicht nur mit großartigen Spenden zu tun.
Nein, für mich auch nicht, sondern zuerst einmal im direkten menschlichen MIteinander:

"Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu."

Die "Goldene Regel": Wikipedia: Goldene Regel


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Ist Nächstenliebe heute noch zeitgemäß?

18.11.2025 um 16:32
Zitat von soomasooma schrieb:"Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu."
Das ist so ziemlich das erste und häufigste ,was man als Kind gehört hat. Dass man es "Goldene Regel" nennt wusste ich nicht. Danke dafür. :)


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18.11.2025 um 20:42
Es gibt heute - wie auch früher - Leute, die sehr nächstenlieb sind, während andere schon immer sehr egoistisch waren. Zeitgemäß ist es auf jeden Fall. Das Problem ist mit der Nächstenliebe, dass es Leute gibt (die gab es früher auch schon), die hilfsbereite Leute gezielt ausnehmen und diese dann vorsichtig sind.

Doofes Beispiel: Ich stricke gerne und da kauft man immer wieder Wolle oder bekommt welche geschenkt. Mitunter auch zu viel. In den Strickforen gibt es immer mal wieder Bestrebungen, da eine "soziale Umverteilung" zu machen und einige Knäuel Wolle zu verschenken, oft an Rentner, etc. Das endet dann nicht oft im Drama, weil da wirklich Wolle mit substanziellem Wert verschenkt wird (ein Knäuel Sockenwolle kann schon mal 7.50€ kosten), plus Porto und es kommt nicht man ein Danke oder die Wolle wird dann bei Ebay Kleinanzeigen eingestellt und verkauft. Das machen die Leute kein zweites Mal mehr, was sehr schade ist.


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Ist Nächstenliebe heute noch zeitgemäß?

18.11.2025 um 23:02
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Das machen die Leute kein zweites Mal mehr,
Das verstehe ich nicht. Man verschenkt doch sowieso nichts, das man selbst noch dringend braucht und es einen schmerzt, dass es weg ist. Wenn ich aus freien Stücken etwas hergebe, ist es mir völlig egal was derjenige damit macht. Es gehört mir ja nicht mehr. Ich hab es ihm ja geschenkt und nicht zum bestimmungsmäßigen Gebrauch überlassen.

Ich hatte im letzten D-Mark Winter ein Erlebnis, welches ich wohl nie vergesse. Ich war das dritte oder vierte Mal mit einem Typen aus, der so voll gut zu mir passte, wie ich dachte. Auf dem Heimweg sprach mich im Bahnhof ein Obdachloser an und fragte nach ner Mark für Essen. Ich hatte nur einen Zehner und gab ihm den.
Ehrlich gesagt, hätte ich ihm auch nur einen Fünfer gegeben, wenn ich einen gehabt hätte aber ich hatte nur den Zehner und vielleicht 12 Pfennig oder so.
Mein Typ hat sich dermaßen über meine "Dummheit" aufgeregt. Der Penner würde das Geld sowieso versaufen und sich bestimmt kein Essen kaufen...usw. Als ob ich nicht selbst so weit hätte denken können :D

Ich hab gesagt, das dies dann seine Entscheidung wäre, ich hätte es ihm für Essen gegeben aber ich wäre nicht sein Vormund. Ich habs ihm geschenkt - es ist seins.
Jedenfalls hat sich die sich anbahnende Beziehung an diesem Abend für mich erledigt. Ich wollte den nie wieder treffen. Missgunst kann ich überhaupt nicht ab.
Dazu muss ich sagen, damals gab es hier nur vereinzelt Obdachlose und das war der erste, der mich seit Wochen angesprochen hat. Heute kommt ja keine 10 m weit ohne angeschnorrt zu werden, da ginge das mit 10 Euro pro Person,bei meinem Einkommen, natürlich nicht mehr.


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19.11.2025 um 04:42
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb am 03.10.2025:Jeder ist sein Glückes Schmied..

Wenn man will, kann man alles erreichen egal in welchen Schichten man aufgewachsen ist ob man im Rollstuhl sitzt oder sonst was.

Vielleicht schafft man es nicht gleich, vielleicht schafft man es zu einem späteren Zeitpunkt aber wenn man will kann man alles schaffen wenn man will vom Tellerwäscher zum Millionär.
Da haben wir den Grund, warum viele Leute hilfsbedürftige Menschen nicht gerne helfen wollen, wenn viele so denken. Man kann nicht alles schaffen und erst Recht nicht,wenn man im Rollstuhl ist. Meine beste Freundin ist mit 62 an den Rollator angewiesen. Sie hatte unter anderem vor Jahren eine achtstündige Herz OP gehabt, an der sie fast gestorben wäre. Ein paar Schritte und sie muss schnaufen ohne Ende ,muss nach Luft schnappen und ist kaputt. Sie hat drei Herzinfarkte gehabt. Die Ärzte sagten, einen vierten wird sie nicht mehr überleben können. Wie bitte soll so ein Mensch noch alles erreichen können? Ihre Tochter mit 38 Jahren ist ebenfalls am Rollator. Sie ist auch 100 % erwerbsunfähig. Aber natürlich, auch sie kann alles schaffen,wenn sie will...


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19.11.2025 um 07:36
In diesem Thread ist angeblich jeder gut, ein Menschenfreund usw.
Als Statistik liebender Mensch kratze ich mir leicht am Kopf.


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Ist Nächstenliebe heute noch zeitgemäß?

19.11.2025 um 07:43
@behind_eyes
Der gute Wille zählt :troll:

Es ist halt ein Ideal – das vollständig erfüllen zu können, ist von Natur aus eher unrealistisch. Aber man kann sich ja annähern wollen.


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Ist Nächstenliebe heute noch zeitgemäß?

19.11.2025 um 07:49
@sooma
Ja ich weiß was du meinst. Generell denke ich aber, daß die Bereitschaft zur Nächstenliebe sich nicht geändert hat, allerdings sind manche Lebensumstände von Betroffenen heute so komplex und gleichzeitig unsichtbar, daß ihr erforderliche Maß an Nächstenliebe nicht erkannt wird, werden kann.


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19.11.2025 um 08:14
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:In diesem Thread ist angeblich jeder gut, ein Menschenfreund usw.
Als Statistik liebender Mensch kratze ich mir leicht am Kopf.
Niemand wird immer "gut" sein. Was spricht denn dagegen etwas umsichtiger zu sein? Oft sind es Kleinigkeiten, die auch kein Geld kosten. Was sind das für Statistiken? Kannst du dazu was verlinken? Würde mich wirklich interessieren.

Ich denke, da wird die Nächstenliebe, die ich als solche sehe, gar nicht erscheinen. Wer redet denn großartig darüber, wenn er jemandem kurz geholfen hat? Leider redet man auch nicht oft davon wenn einem geholfen wurde.. Mir z.B. ganz oft am Supermarktregal, wenn ich mal wieder nicht dran komme, ich bin nur gut 1,60


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Ist Nächstenliebe heute noch zeitgemäß?

19.11.2025 um 08:22
Ich sah gestern first date.
Da würde drum geworben um vor rtl, kinderspende marahton zu spenden.

Da saßen junge Menschen die noch studierten, und wahrscheinlich selber kaum geld haben.
Ich fand es schlimm wie sie geworben haben darum.
Sie sollten mehr zahlen damit es die Kinder zu gute kommt.

Und es würde im fernsehen gezeigt. jeder sagte anschließend wie toll sie dies fanden.
Was ist wenn man selber kaum geld hat?
Ich spende übrigens auch dort. davon mal abgesehen. Aber freilwillig.

Sowie darum geworben würde mehr zu zahlen, fand ich nicht gut.

Dies Jahr schenken wir uns nichts. Wir sind alle zufrieden zurzeit. Wir spenden an Ärzte ohne Grenzen.
Gute sache wie ich finde.

Aber es ist eine persönliche entscheidung.


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