Thomas Gottschalk und die aktuelle Medienlandschaft im Kontrast zu früher

Ein guter Kommentar zur aktuellen Diskussion

Der Humor, den er seit Jahrzehnten lebt, ist ein Humor aus einer Zeit, in der man sprachliche Grenzen anders setzte – nicht härter, nicht leichter, nur anders.

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Heute dagegen ist Sprache Vermessungsgebiet. Jede Pointe wird seziert, jede Ironie gewogen, jede Übertreibung auf Gesinnung abgeklopft.
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Vielleicht sollten wir diesen Moment weniger als Skandal betrachten und mehr als Gelegenheit, uns selbst zu hinterfragen: Warum urteilen wir so schnell? Warum sind wir so streng mit anderen und so großzügig mit uns selbst? Und weshalb fällt es uns schwer, einen Fehler einfach als das zu sehen, was er oft ist: ein Fehler.

Quelle: https://www.focus.de/kultur/gottschalks-bambi-auftritt-nach-der-empoerung-sollten-wir-uns-alle-hinterfragen_ccc646d1-c98a-44d8-8e4e-f71432010abb.html

@abberline
Guter Kommentar?
Na ja...

Gottschalk hat jetzt schon ein paar Mal daneben gegriffen mit seinen öffentlichen Äusserungen, und er scheint nicht dazuzulernen.

Wenn er sich also nach diversen Fehltritten hinstellt und verkündet, daß er (bis auf eine) keine Frauen respektiert- warum genau dann dieser Versuch, das kleinzureden?

Stirnsänger schrieb:Wenn er sich also nach diversen Fehltritten hinstellt und verkündet, daß er (bis auf eine) keine Frauen respektiert- warum genau dann dieser Versuch, das kleinzureden?

Eben. Er hat schon immer dummes Zeug geredet.

Nur dass er sich heute mit "Man darf ja gar nichts mehr in der Öffentlichkeit sagen..." als Opfer präsentiert - und viele ihn auch gerne verteidigen, weil "Endlich mal einer, der sich nicht den Mund verbieten lässt von den Woken/der politischen Korrektheit/ den Grünen/den Feministinnen [hier gerne eine andere Gruppe einfügen die man nicht leiden kann]!"

Dummerweise ist aber eine Äußerung, die den genannten Gruppen nicht gefällt alleine deshalb noch lange nicht automatisch besonders intelligent oder witzig.

Dass ein Typ mit blonder Lockenperücke eine Frau vor der laufenden Kamera angrabscht weil er sich für unwiderstehlich hält war 1985 auch schon peinlich. Ist es 2025 allenfalls noch zusätzlich, wenn er sich in die gleiche Lederhose wie vor 40 Jahren zwängt und ihm dabei halb das Gebiss rausfällt (und nein, das ist jetzt keine Altersdiskriminierung sondern hat einfach etwas damit zu tun, ob man sich einfach würdelos benimmt oder eben angemessen.)

brigittsche schrieb:Dass ein Typ mit blonder Perücke

Hey, seine Haare waren echt.

Ansonsten Zustimmung.

Stirnsänger schrieb:Hey, seine Haare waren echt.

Na, ich weiß ja nicht. Damals gab es noch kein HD-TV ;)

MetaLunaria schrieb:Ich möchte nicht alles schlecht reden, es gibt schon gewisse Plattformen die ich nutze...aber gewählt.

Ich finde eben den Zwang so nervig.

Wenn selbst ein Gottschalk, als bekannte Koryphäe, die er ist, sich dem nicht entziehen kann.

Stirnsänger schrieb:Hey, seine Haare waren echt.

😂
Liege gerade krank im Bett, und musste jetzt echt mal kurz lachen.

Danke.

brigittsche schrieb:Na, ich weiß ja nicht. Damals gab es noch kein HD-TV ;)

😂 hier genau das gleiche.
Danke für die Aufmunterung.

(Keine Ironie)

philae schrieb:Ich finde eben den Zwang so nervig.

Wer zwingt dich denn dazu, diesen Rotz zu benutzen?

Ich lebe z.B. sehr zufrieden ohne.

MetaLunaria schrieb:Liege gerade krank im Bett, und musste jetzt echt mal kurz lachen.

Danke.

Da nicht für.😀

philae schrieb:Wenn selbst ein Gottschalk, als bekannte Koryphäe, die er ist, sich dem nicht entziehen kann.

Heutzutage geht alles nur über Reichweite, damit sie nicht in Vergessenheit geraten.
Auf Teufel komm raus, dass junge Publikum erreichen wollen.
I don't know.

Oder was könnte dahinter stecken?

MetaLunaria schrieb:Oder was könnte dahinter stecken?

Es ist wahrscheinlich auch das Bedürfnis, nicht in Vergessenheit zu geraten und Aufmerksamkeit zu bekommen. Und zwar ohne zu bedenken, dass man das eigentlich "gar nicht nötig hat".
Damit meine ich, dass TG, mal egal was man von ihm hält, ja nun bekannt genug ist, sich also diesem Social-Media-Zirkus gar nicht aussetzen müsste. Und auch finanziell ist er sicher nicht darauf angewiesen.

Aber wie man immer wieder an tragischen Beispielen sieht: Es kann eine richtige Sucht sein, öffentliche Aufmerksamkeit zu erfahren. Egal wo und egal wie.

Stirnsänger schrieb:Wer zwingt dich denn dazu, diesen Rotz zu benutzen?

Ich lebe z.B. sehr zufrieden ohne.

Ich bislang auch.

Wenn man aber beispielsweise kreativ tätig ist (zb schreibt oder fotografiert), und sein eigenes Werk gerne vielen Menschen präsentieren möchte, kommt man heutzutage nicht mehr drum herum.

philae schrieb:Wenn man aber beispielsweise kreativ tätig ist (zb schreibt oder fotografiert), und sein eigenes Werk gerne vielen Menschen präsentieren möchte, kommt man heutzutage nicht mehr drum herum.

Wie hat man dann dass vor 30-40 Jahren gemacht?

MetaLunaria schrieb:Wie hat man dann dass vor 30-40 Jahren gemacht?

Keine Ahnung. War ich nicht dabei. :-)

Ich bewundere wirklich Leute wie Claudia Schiffer und Steffi Graf, die es schaffen, wenn die Karriere zu Ende ist, von der Bildfläche zu verschwinden und sich nicht so lange in der Öffentlichkeit zu betätigen, bis sie ausgebuht werden.

philae schrieb:Keine Ahnung. War ich nicht dabei. :-)

Ich schon, aber ich meine man musste per Zeitung oder Zeitschrift auf sich aufmerksam machen, Radio, schwarzes Brett, Flyer, TV Talkshows etc....
Bis da mal jemand, auf dich aufmerksam wurde, ...naja.
Mundpropaganda sowieso.

MissMary schrieb:Ich bewundere wirklich Leute wie Claudia Schiffer und Steffi Graf, die es schaffen, wenn die Karriere zu Ende ist, von der Bildfläche zu verschwinden und sich nicht so lange in der Öffentlichkeit zu betätigen, bis sie ausgebuht werden.

Ja, man sollte wissen wann Schluss ist.

MetaLunaria schrieb:Ich schon, aber ich meine man musste per Zeitung oder Zeitschrift auf sich aufmerksam machen, Radio, schwarzes Brett, TV Talkshows etc....
Bis da mal jemand, auf dich aufmerksam wurde, ...naja.
Mundpropaganda sowieso.

Insofern erleichtern es die sozialen Plattformen ja sogar, als zusätzliches Medium. Wenn man denn mit der Zeit geht, und stets auf dem neuesten Stand ist.

philae schrieb:Insofern erleichtern es die sozialen Plattformen ja sogar,

Ja Fluch und Segen zugleich. Für manche.

MissMary schrieb:Ich bewundere wirklich Leute wie Claudia Schiffer und Steffi Graf, die es schaffen, wenn die Karriere zu Ende ist, von der Bildfläche zu verschwinden und sich nicht so lange in der Öffentlichkeit zu betätigen, bis sie ausgebuht werden.

Bei Steffi Graf könnte das auch daran liegen, dass sie durch Tennisspielen, also Sport, berühmt wurde und nicht aufgrund von Entertainerfähigkeiten. Da interessieren sich die Leute weniger dafür, wie sie vor der Kamera wirkt. Außerdem geht eine Sportkarriere sehr viel früher zu Ende als die eines Showmasters.

MissMary schrieb:Ich bewundere wirklich Leute wie Claudia Schiffer und Steffi Graf, die es schaffen, wenn die Karriere zu Ende ist, von der Bildfläche zu verschwinden und sich nicht so lange in der Öffentlichkeit zu betätigen, bis sie ausgebuht werden.

Anderer Hintergrund.
Gottschalk=Entertainer.
Der lebt davon auf der Bühne zu stehen.
Schiffer: Model.
Graf: Tennis.
Die wurden durch ihre Berufe und den Sport berühmt, weil sie erfolgreich darin waren.
Aber nicht weil sie sich gezielt einem Publikum gestellt haben, um dieses mit der eigenen Präsenz zu unterhalten.

MissMary schrieb:Ich bewundere wirklich Leute wie Claudia Schiffer und Steffi Graf, die es schaffen, wenn die Karriere zu Ende ist, von der Bildfläche zu verschwinden und sich nicht so lange in der Öffentlichkeit zu betätigen, bis sie ausgebuht werden.

Eine Heidi Klum fällt mir da noch ein, die immer noch mit gewagten Bildern, Verkleidungen und dem pushen ihrer Tochter für mich eher neg. auffällt. Ein Typ wie Boris Becker fällt immer wieder mal auf, weil er nicht unterzukriegen ist - Respekt.
Naja, spätestens im Dschungelcamp sieht man die alle wieder.