Stierkämpfer: Helden oder Tierquäler?

Der Stierkampf ist Tierquälerei, die leider zur Volksunterhaltung geworden ist.
Darum wird sich in diesen Ländern auch nicht viel ändern, denn wenn Nachfrage an solchen "Kämpfen" besteht, werden Leute dieser Nachfrage ein Angebot folgen lassen :(

"Mexiko: Elfjähriger Torero hat schon 250 Stiere getötet

Michelito ist ein Kinderstar der etwas anderen Art. Der Elfjährige ist in Mexiko ein gefeierter Stierkämpfer.

In seinem Kinderzimmer hängen nicht die für sein Alter üblichen Musiker- oder Filmposter an der Wand, sondern die abgetrennten Ohren seiner in der Arena erlegten Stiere. Sein Vater, Michel Lagravère, hat ebenfalls sehr früh als Stierkämpfer angefangen und trainiert den Jungen.

Der gebürtige Franzose betreut seinen Sohn bei den Stierkämpfen und fährt ihn auch zu den Austragungsorten hin. 250 Stiere hat der kleine Torero bisher schon erlegt. Die schulischen Leistungen des jungen Stierkämpfers leiden nicht darunter."

(Shortnews.de)


Aber hierzulande meckern die Leute, wenn mal ein Kid Amok läuft.


Niedliches Kinderzimmer, in dem die Wände buchstäblich Ohren haben. Das kannte man so nur früher in der DDR.

@dirk291
Natürlich nehme ich mich für voll.
Das ist doch nur eine Analyse des Kopfes. Ich habe nicht aus der Sicht eines Tierschützers gesprochen.
Tierrechtlich ist das natürlich unter aller Sau.
Mit Mut hat das nunmal gar nichts zu tun.
Hätten sie Mut, dann würden sie sich mit Säbeln bewaffnet in einen Keller sperren und der überlebende wird dann als Held gefeiert. Sowas machen sie aber nicht, weil sie da eine Wahrscheinlichkeit zu sterben haben.

ich finde das immer ein sehr zweischneidiges schwert, so eine frage.

fakt ist, es ist tierquälerei und ein recht ungleicher kampf, auch wenn manch ein torero stirbt, aber selbst wenn ein torero in der arena (oder an den verletzungen stirbt) ist der stier früher oder später auch dran.

bedingt durch meine herkunft aquitanien und die nähe zu spanien, habe ich mal in einer zeitung ein artikel darüber gelesen, dass den stieren auch vorher blut abgezapft wird, damit diese natürlich schwächer sind und eben die nummer mit den nägeln, damit er auch "bravo" also wild wird. ein ungleicher kampf auf allen linien, denn der stier muss nicht nur mit toreros und matadores fertig werden, sondern auch mit den caballeros (die berittenen), hinzu habe die stierkämpfer auch den holzpfosten, wo sie sich verkriechen können und der stier nicht hineinpasst.

wer sehr grenznah wohnt, hat die möglichkeit, auch das tv über der grenze zu sehen und so habe ich mir mal bis zu einem bestimmten punkt, wo es mir zu blutig und pervers wurde geschaut. sicher, es geht schon eine gewisse faszination davon aus, wenn der torero mit seinem bunten kostüm, was auch relativ steif und eng ist (ich denke in jeans und shirt wäre man beweglicher), eine art tanz mit dem stier ausführt, der auch sehr elegant wirkt und eine gehörige portion geschick gehört ebenfalls dazu.

damit will ich es nicht rechtfertigen. auf keinen fall!

aber... schaut man mal, sind die arenen voll bis auf den letzten platz! egal bei welcher veranstaltung ist es so, dass die nachfrage das angebot regelt. würden alle so denken und niemand würde hingehen, würde das auch eingstellt. somit sind nicht die toreros oder veranstalter die alleinigen schuldigen, sondern eben die besucher selbiger, die nicht nur aus spanier und mexikaner bestehen, sondern auch einen großteil von touristen ausmacht. ein tourist in spanien erwartet eben einen stierkampf und flamenco-tänzerinnen.... sowie in meinem land den eiffelturm, baguette und baskenmützen...

dennoch, es ist eine tradiotion und ich frage mich, in wie weit man sich anmasst, eine tradition aus sicherer entfernung zu kritisieren???

hier wird eine jahrhundert alte tradition aus sicherer entfernung kritisiert, in einer diskussion, die letztendlich nichts bringt. wer von euch war schon in spanien und hat durch die touristische steuer derartige kämpfe mitfinanziert? wer hat, z.b. an das fremdenverkehrsamt ein protestbrief geschrieben oder an die konsularischen vertretungen?? oder gar davor protestiert, von denen, die hier schreiben?

man mag hier den stierkampf, der eine tradition ist, befremdlich finden; anderseits finden die spanier vermutlich hier andere tierquälerein als befremdlich und bevor man auf ein anderes land zeigt, sollte man vielleicht erstmal in seinen eigenen land schauen, was da verbesserungswürdig ist:

- beagle hunde von bayer (habt ihr mal gesehen, wie den in die nase gestochen wird?)
- pferde in schützenumzüge (rheinischer karneval beispielsweise)
- schäferhundvereine, die den hunden lehren, auf menschen zu gehen
- die haltung von eierhühnern, schlachtvieh, etc
- nerzfarmen für die pelzherstellung
- usw...

dennoch, ich bin ebenfalls gegen stierkämpfe und würde diese auch nicht besuchen; mir aber auch nicht anmassen, eine tradition eines landes zu kritisieren. ich muss ja nicht hingehen in das land oder zu derartigen veranstaltungen.

@Emo_Marcel

Emo_Marcel schrieb:man mag hier den stierkampf, der eine tradition ist, befremdlich finden; anderseits finden die spanier vermutlich hier andere tierquälerein als befremdlich und bevor man auf ein anderes land zeigt, sollte man vielleicht erstmal in seinen eigenen land schauen, was da verbesserungswürdig ist:

Emo_Marcel schrieb:- beagle hunde von bayer (habt ihr mal gesehen, wie den in die nase gestochen wird?)
- pferde in schützenumzüge (rheinischer karneval beispielsweise)
- schäferhundvereine, die den hunden lehren, auf menschen zu gehen
- die haltung von eierhühnern, schlachtvieh, etc
- nerzfarmen für die pelzherstellung
- usw...

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ich kann mir nicht vorstellen, das es sowas in Spanien nicht gibt..

@Emo_Marcel

Das es

Emo_Marcel schrieb:- die haltung von eierhühnern, schlachtvieh, etc
- nerzfarmen für die pelzherstellung

in Spanien nicht gibt, kann ich mir nicht vorstellen.

Und,

Emo_Marcel schrieb:- pferde in schützenumzüge (rheinischer karneval beispielsweise)

mag scheisse sein, aber es ist immer noch kein Vergleich dazu, die Pferde in ner Arena abzuschlachten.

Abgesehen davon, woanders gibt es auch Gräuel gegen Tiere, was ist das für ein Argument?

Also ich finds immer genial wenn so nen Torero von nem Stier auf die Hörner genommen wird. Helden sind das für mich ganz sicher nicht.
@Emo_Marcel
Ich bin sogar dafür Feuerwerk zu verbieten. Zum einen ist es sinnloses Geldverpulveren zum andern weiss wohl jeder Haustierbesitzer was bei diesem Geballere mit den Tieren los ist.
Und wenn ich sehe wie Chinesen mit Katzen umspringen, dann schäum ich vor Wut.
Ja es gibt auf der ganzen Welt und auch bei uns Tierqulärei. Und ich bin gegen alle formen des Quälens. Damit auch gegen den Stierkampf, der kein wirklicher Kampf ist.

Auch in Spanien gibt es Tierversuchen und Massentierhaltung.


Und, wenn wir schon mal dabei sind: Die Lebensbedingungen illegalisierter Landarbeiter aus Afrika, ja, die die Tomaten und Erdbeeren dort für uns ernten, sind so, dass sich, wären sie Tiere, sofort der Tierschutzverein auf sie stürzen würde.

Ich wuesste nicht was bei solchen unfairen Zustaenden einen Helden ausmachen soll.

Von vorne bis hinten iz der Torrero im Vorteil und tausende von Zuschauern jubeln ihm zu. Und...wer haelt zu dem Stier?
Die...Speere. Ha... -.-

Wie kann man den Tod als Belustigung hinnehmen...?

@KoMaCoPy

Brot und Spiele für`s Volk.

War doch schon seit Menschengedenken so, dass die meisten vor lauter Sensationsgeilheit zu geifern anfangen, sobald es brutales und blutiges zu sehen gibt. Hauptsache man selbst befindet sich im sicheren Schutz - hinter der Tribüne als unverantwortlicher Zuschauer teilhabend.

@KicherErbse

Das erste mal wo ich so einen Stierkampf gesehen hab, war das bei so ner Reportage ueber Spanien und ich war entsetzt.
Zu ungerecht und...einfach so ueberfluessig.

Vor allem was die Stiere bei so einer Vorstellung wahrscheinlich durchmachen...die Lautstaerke und die Angst, sowie die Wut die sie habe muessen...

Aber ja, du hast schon recht.
Gladiatorenkaempfe kamen frueher ja auch ziemlich gut an. Da gabs noch halbwegs faire Chancen fuer die Tiere.

Ich glaube auch teils, dass Menschen manchmal einfach...Macht besitzen wollen.

Den Tod als Belustigung gab es immer, und wird es wahrscheinlich auch in der Zukunft geben.

Ich frage mich nur, ob wir dazu noch lebende Partizipanten brauchen?

@KoMaCoPy

KoMaCoPy schrieb:Ich glaube auch teils, dass Menschen manchmal einfach...Macht besitzen wollen.

... um wieviel besser unsre Welt wohl wäre, wenn dies tatsächlich nur "manchmal" der Fall sein würde?!

Aber so lange es bei solchen Stierkämpfen genügend Besucher gibt, werden sie wohl auch nicht damit aufhören - eher im Gegenteil... bringt ja Geld ein. :(

Heute ist in Pamplona wieder das Stiertreiben losgegangen :( , ich erspare mir hier jeglichen Kommentar bewußt.

@KicherErbse

Gut, wenn sie einmal Macht spuehren wollen sie immer mehr davon. Das war etwas zu harmlos ausgedruekt vorher. O.o

Mhm...Geld bringt denen dann sozusagen auch Macht. Tierblutgeld.


@Thalassa

Sehr traurig :(

Wenn sowas iz, bin ich immer so sadistisch mich zu freuen, wenn den Torreros mal was passiert, weil...irgendwo haben sie das verdient mit ihrer Meinung dass...ein fst wehrloses Tier zu toeten eine Kunst waere.

meine oma hat mir erzählt, dass sie auch mal in spanien bei nem stierkampf zugeschaut hat, und obwohl sie da erst nur hingegangen ist, um nicht den damaligen gastgeber zu kränken, hat sie sich doch am ende von der massenbegeisterung anstecken lassen.
könnte mir nicht passieren (ich kann menschenmassen sowieso nicht ertragen).
ganz davon abgesehn, dass ich auch nicht aus höflichkeit hingegangen wäre...

gladiatoren waren doch meistens sklaven oder? da haben dann wohl alle in der arena die arschkarte gezogen, ob mensch oder tier.
wobei in rom wahrscheinlich ein exotisches tier mehr wert war, als ein sklave (was sage ich, scheints heute auch noch oft genug zu geben).

@KoMaCoPy

Das ist leider genau die Einstellung, was dazu führt, dass Stierkämpfe vollzogen werden. Sie denken eben genau wie du, dass ein gewisses Individuum minderwertig wäre.
In deinem Fall ist es der Torero, den du gerne an seinen Eiern aufhängen würdest und auf ihrer Seite ist es der Stier, der ja nur ein "Tier" ist.
Ich kann dich verstehen, aber dieser Wunsch anderen schlechtes zutun ist einfach auch ein Puzzle-Teil in der verdorbenen Seele des Menschen.

@KoMaCoPy

Die besoffenen Spanier bzw Touristen, die bei dem Stiertreiben mitunter ernsthaft verletzt werden, sind selber schuld und verdienen meinerseits null Mitleid.

@A.Darko

Ja, aber der Stier macht letztendlich nichts schlechtes. Er wehrt sich ja nur, weil der Torrero ihn angreift.

Es iz auch verdorben so zu denken, aber...soviel auch schon mit Torreros passiert iz, hats die Menschen scheinbar nicht genug zum Denken angeregt.

@KoMaCoPy

Ich denke, sobald die Stiere die Überhand gewinnen, werden die Menschen sich andere Sachen ausdenken. Knallen sie die Stiere aus Rache eben gleich ab. Aus der Not eine Tugend machen. Damals haben sich die Stiere gewehrt und dadurch ist der Brauch entstanden tradionell 10 Stiere am Tag X zu erschießen.
:(