"Depri"/Depressionen

lino schrieb am 23.02.2007:Hallo ,
habt ihr auch manchmal das Gefühl ihr seit nichts wert,denkt ihr auch anderengeht es besser,verdienen mehr Geld,haben mehr Freunde ,mehr selbstbewußtsein,es läuftbei anderen alles besser,sehen besser aus etc.
Momentan habe ich gerade so einendepri.wie ist das bei euch? Kennt ihr das ?
Freue mich auf antworten.

Ich hab das auch immer wieder mal... Man ist einfach traurig und denkt alles ist gegen dich, nichts klappt, so wie du es geschrieben hast...
Dauert vielleicht nur ein paar Stunden oder mehrere Tage an, so ein "Depri-Gefühl"... aber geht immer wieder weiter...
Was ich mich aber frage, warum kommt und geht dieses "Depri-Gefühl"?! Hat das jeder mal oder nur bestimmte Leute...

Liebe Grüße
Luma30

@Luma30
Was ich mich aber frage, warum kommt und geht dieses "Depri-Gefühl"?! Hat das jeder mal oder nur bestimmte Leute...

So geht es in erster Linie Leuten mit bipolarer Störung.
Natürlich nur, wenn es häufig "auf und ab" geht.
Einen schlechten Tag hat wohl jeder mal...

@Luma30
Ich denke jeder hat das unterschiedlich stark - und bei manchen wird das eventuell auch zu nem richtigen problem.
Ich z.b. fühle mich momentan generell dieser Welt nicht zugehörig und nich wohl hier.. aber ne andre gibts nunmalnet=)

lino schrieb am 23.02.2007:habt ihr auch manchmal das Gefühl ihr seit nichts wert,denkt ihr auch anderengeht es besser,verdienen mehr Geld,haben mehr Freunde ,mehr selbstbewußtsein,es läuftbei anderen alles besser,sehen besser aus etc.

Darüber kann ich ein Lied singen... so geht es mir seit Jahren. Mit der Zeit wurde es so schlimm, dass ich nicht mehr arbeiten gehen konnte. Später ging auch meine Beziehung daran kaputt, was mein geringes Selbstwertgefühl endgültig zerstörte. Danach zog ich mich völlig aus dem Leben zurück und schloss mich zuhause ein. Die Wohnung verlasse ich seitdem nur noch in Notfällen. Meine Sozialkontakte beschränken sich auf drei Leute, von denen einer mein Psychotherapeut ist. Die anderen Beiden sind Freunde, die ich aber selten persönlich treffe. Mein Kontakt zur Außenwelt beschränkt sich fast nur noch auf das Internet, weil ich die Welt da draußen nicht mehr ertrage. Und jede Nacht vor dem Schlafengehen wünsche ich mir, dass ich nicht mehr aufwachen muss. Spitzenklasse, oder? Mal sehen, wer das toppt. =_=

Ich finde es persöhnlich wirklich nervenzehrend. Vorallemdingen da ich jetzt raus aus der schule bin plagen mich viele sorgen. Immer dieses ständige auf und ab...

Zeo schrieb:Mein Kontakt zur Außenwelt beschränkt sich fast nur noch auf das Internet, weil ich die Welt da draußen nicht mehr ertrage. Und jede Nacht vor dem Schlafengehen wünsche ich mir, dass ich nicht mehr aufwachen muss. Spitzenklasse, oder? Mal sehen, wer das toppt. =_=

mir gehts genau so nur das ich eine einzige person habe die mit mir redet. Ich komm mir wirklich so alleine vor. Keine ahnung sonst ist niemand wirklich für mich da der mal mit mir reden will.... xD
wahrscheinlich weil ich ein zu schwieriger mensch bin.

@Kiiwii
Vielleicht liegts auch einfach nur daran, dass sich die meisten Menschen nur um sich selbst kümmern und von Problemen Anderer nichts wissen wollen.

@Zeo
Natürlich da hast du recht
die sache ist ja die, ich will ja nichtmal mit ihnen über meine probleme reden, sondern einfach nur intressante gespräche führen die nicht immer nur oberflächlich sind. Das ich das nicht immer bei jedem erwarten kann ist auch irgendwo klar. Vielleicht liegt es auch daran wie man dann auf die menschen zugeht...

Kiiwii schrieb:Vielleicht liegt es auch daran wie man dann auf die menschen zugeht...

Wie meinst du das? Befürchtest du, dass du bei Gesprächen über Gott und die Welt zuviel von dir selbst preisgibst, also es zu intim wird? Oder umgekehrt, dass du zuviel vom Gegenüber erfährst und das euer Verhältnis verändert?

@Zeo
Nein. es geht mir darum wie man auftretet wenn man mit jemanden reden möchte. Letzendlich würdest du doch lieber mit einer dir aufgeschlossen, netten person reden als mit einer die andauernd traurig guckt und die arme verschänkt oder nicht? Das ist das so wie ich es von anderen in meiner umgebung denke und kein vorbehalt wie ich persönlich zu andern bin.

@lino
Gehört das nicht zur Jugendzeit (--> diese Depressionszeiten)?
Damit hat das jeder schon einmal erlebt, der Eine mehr und der Andere weniger. Es sind halt die typischen Hormonschübe, dabei wird eben auch das Hormon für Depressivas mal mehr als gebraucht produziert.

@Kiiwii
Ach das meinst du. Tja, kann schon zum Problem werden, wenn der Gegenüber kein Verständnis für deine Verfassung hat. Aber diese eine Person scheint kein Problem damit zu haben, oder?

die Tatsache bleibt leider bestehen das Menschen.. nennen wir sie mal gesund.. also nicht so eine Phase haben sich so etwas eigentlich nicht zu oft anhören möchten.

Nun ausser man spricht mit diesen die einen schon ein lebenlang begleiten bzw man befreundet ist.

Klar ist, dass wenn man in so einer Phase steckt und sich dann auch noch zurückzieht, es erstens noch schlimmer wird und zweitens man wirklich bald nicht mehr weiß wie man sich verhalten soll. Oftmals kommt derjenige dann vielleicht seltsam rüber, wobei eigentlich ein guter Kern drin steckt. Zusätzlich die Unsicherheit bla bla bla. Da wird dann gleich vom Gegenüber Abstand gehalten bzw das Interesse ist schnell erstickt.

Letztendlich sollte man wenn man betroffen ist sich wirklich proffesinelle Hilfe such bzw in Anspruch nehmen um seine Sicht zu ändern wenn man selbst nicht weiter kommt. Schlimm ist das ganz sicher nicht. Schlimm wird es nur wenn der Zustand sich in die Jahre zieht.

In diesem Sinne.. Veränderung braucht natürlich Zeit.. aber auch den eigenen Antrieb sollte da sein.

an die depressiven hier:

ich habe gehört johanniskraut als tee oder als extrakt soll wunder bewirken.
einfach mal darüber informieren :)

@Zeo

Nein hat die person nicht. Worauf willst du hinaus? Das ich mich immernoch alleine fühle geht dadurch auch nicht weg ^^ oder das ich komisch auf andere menschen wirke...

gut jetzt wirds aber zu OT lastig.

@Kiiwii
Ich will auf gar nichts hinaus. Nur verstehen. Ein bisschen meinen Horizont erweitern. Hab nicht oft die Gelegenheit, mir Geschichten von Gleichgesinnten anzuhören. Diese Welt ist so voller verblendeter, naiver Optimisten, das macht mich krank. :D

Diese Welt ist so voller verblendeter, naiver Optimisten, das macht mich krank. :D

Hm..@Zeo das ist schade das du DEIN Leben abhängig machst von anderen.

@Hornisse
Inzwischen hab ich kaum noch was mit Anderen zu tun, also ist das nicht mehr wirklich der Fall.

Ja, bei mir war das mal sehr schlimm. Eine Theraphie kann helfen. Ansonsten, auch, wenn mir nicht danach war, ist rausgehen sehr wichtig und Sport machen, auch, wenn es nur einmal in der Woche schwimmen gehen oder spatzieren ist. Kannst du dir ein Haustier anschaffen? Das ist etwas wunderbares. Mit einem Hund kannst, musst du viel rausgehen. Oder arbeite in der Suppenküche oder mach n Nebenjob. Auf keinen Fall nur rumhängen. Such dir Verpflichtungen, die dich nicht zu sehr in die Depressionen reinziehen.
Aber mach auch das, was dir einfach spaß macht, egal, was es ist!!!
Schreib auf, was dich beschäftigt, oder, wie es dir geht, schreib einfach drauf los! und dann vergrab es, zünde es an, schmeiß es weg oder hefte es weg.
Gib deinen Gefühlen ausdruck und fresse nichts in dich rein!! Nimm dir genug Zeit für dich und behalt oder finde Leute, die dich notfalls auch mit gewalt in ne Bar ziehen. Isoliere dich nicht.

@ Zeo
Moin Zeo... wenn die ganze Sache nicht so traurig wäre, würde ich jetzt sagen, klasse ein "Clubmitglied". Dein Bericht deckt sich haargenau mit meinem Lebenlauf. Toppen kann ich das vielleicht auch... Ich hatte in meiner heftigsten Phase Gedanken die aus einem Splatter-Film kommen könnten.

@RageInstinct
Hallo rageinstinct. Danke erst einmal für deinen Tipp. Johanniskraut kann bei Wetterfühligkeit oder Verstimmungen helfen. Das hat allerdings mit "echten" Depressionen überhaupt nichts gemeinsam. Leider werden oft normale Stimmungsschwankungen "Depri sein" mit Depressionen gleichgesetzt. Ich halte diese Vermischung als Beitragstitel schon für total verkehrt. Die "echte Version" hält über einen langen Zeitraum an (Wochen-Jahre) und kann sogar chronisch werden. Es ist eine physische und psychische Extrembelastung, die von niemanden auch nur im Ansatz verstanden werden kann, der sie nicht selbst durchlebt hat. Dieses "Depri sein" hat wohl jeder im Leben, manche mehr, manche weniger.

@mothwoman
Juhu mothwoman. Das sogenannte (Ultra-) Rapidcycling. Auch das hat mit normalen Stimmungeschwankungen nichts gemein. Denn der gefährliche Trugschluß, in einer Hochphase ginge es dem Erkrankten besser, kann tödlich enden. Lebensgefährliche Selbstüberschätzung, Verlust des Realitätssinns, Verschuldung etc. können die Folge sein. Es geht dem Betroffenen nur für Außenstehende besser. Er selbst kann aber für sich und andere, in dieser Phase, eine besondere Gefährdung darstellen. Es gibt also keine gute Phase bei den manisch-depressiven (bipolar).

@Bettman
Kuckuck dorfschamane. Depressionszeiten... Das hat nichts, aber auch garnichts mit pubertären Hormonschüben zu tun. Zum Schluß geht gar nichts mehr und der eigene Antrieb, ist eines der Dinge, die als erstes stiften gehen. Totale Leere und Gefühlskälte, selbst gegenüber Familienmitgliedern. Aufstehen, anziehen, einkaufen, arbeiten, etc. alles hinfällig. Wenn dann noch eine Angststörung hinzukommt, wars das. Aber auf der anderen Seite auch plötzlich auftretende Aggressionsschübe und Zerstörungswut können teil dieser Krankheit sein.

Mein Tipp: Etwas was alle Menschen unternehmen können, die einem Betroffenen wirklich helfen wollen. Information aus Fachliteratur, mit Ärzten sprechen, treffen in den Angehörigengruppen etc. Aber vor allem... Es ist eine sehr ernsthafte Erkrankung, die nicht selten tödlich für den Betroffenen oder andere enden kann. Nehmt den Betroffenen ernst. Erspart ihm desktruktive Bemerkungen wie: Jeder hat mal einen schlechten Tag, reiß dich zusammen. Damit macht man alles nur noch schlimmer. Letztendlich kann das den Mißverstandenen sogar zum finalen Ende treiben. Die Depressiven wollen anders sein, aber sie können nicht. Das macht es ja gerade so schlimm für sie.

Was einen befähigen kann zumindest "stabil" krank zu sein. Kreative Beschäftigung, Gesprächspartner die sich mit der Materie ernsthaft auseinandergesetzt haben, Medikamente vom Facharzt, Klinikaufenthalt, Therapie, Meditation/autogenes Training. Darüberhinaus kleine Ziele setzen, zur Erkrankung stehen, aber das Gedankenkreisen immer wieder versuchen zu unterbrechen. Positive Dinge, die man einmal in seinem "letzten" Leben erlebt hat aufschreiben und sich wieder vor Augen führen.

@Linuzer

Hi.
Ich weiß nicht, ob überrascht, oder erschreckt das richtige Wort dafür ist, aber damit, dass sich schon jetzt gleich mehrere Leidensgenossen hier zu Wort gemeldet haben, hätte ich nicht gerechnet. Zumindest ich fühl mich oft so, als wäre ich mit solchen wirklich lebensbeeinträchtigenden Problemen allein auf der Welt und niemand würde es ernst nehmen.