Ehrlichkeit oder Lüge, was befriedigt?

Ich bin der Meinung, dass die allerwenigsten Menschen ohne Lügen auskommen und das menschliche Zusammenleben ohne gewisse Lügen viel schlechter wäre. Wie oft kommt es vor, dass man aus einem bestimmten Anlass Wut auf einen Menschen hat, aber ihm trotzdem suggeriert, dass man ihn im Moment sehr gerne mag. In meiner Arbeit zum Beispiel kommt es hin und wieder vor, dass Kunden sehr anspruchsvoll sind und teilweise mich oder Kollegen verbal angreifen. Natürlich muss man dennoch sehr freundlich zu diesen Menschen sein, man könnte auch sagen: Man lügt ihnen vor, ihnen wohlgesonnen zu sein, obwohl sie mir in diesem Moment nicht sehr sympathisch sind.
Aber dieses Verhalten ist doch besser, als wie wenn man ehrlich wäre und alles in einem Streit eskalieren würde. Vor allen Dingen lernt man durch diese Zurückhaltung auch, andere Menschen besser zu verstehen und nachsichtiger zu sein.Würden alle Menschen nur ehrlich sein, gäbe es wahrscheinlich sehr wenig Freunde auf der Welt.

Aber wer nur lügt, um sich selbst einen Vorteil zu beschaffen (zum Beispiel heimliches Fremdgehen), handelt meines Erachtens auf jd Fall falsch.

Wie einer sich dabei fühlt, wenn er lügt, ist ausschlaggebend für seinen Charakter.

@die lüge
Thread passt zum namen;)
Ich kann es den ganzen tag,mich können die welche sich verstellen und die konvention lieben.Hat auch seinen preis manchmal,aber sagst du eine lüge mußt du 1000 neue lügen dazuerfinden,um die erste lüge aufrechtzuerhalten.
Ich denke nicht daß du etwas falsch verstanden hast,es ist schon so.

Ich bin für die Ehrlichkeit Lügen ist viel zu anstrengend und wenn man nicht aufpaßt verrät man sich selbst und das wäre mir viel zu peinlich

Natürlich ist Ehrlichkeit erstrebenswert, aber wie alle Ideale kaum und vor allem nicht dauerhaft zu erreichen.
Ich halte die Lüge für ein wichtiges soziales Werkzeug, wobei es natürlich darauf ankommen sollte, wann und gegen wen man es verwendet.
Einen mehr oder weniger Fremden zu belügen als Interaktion innerhalb der Gemeinschaft ist imHo etwas gänzlich anderes, als zum Beispiel den/die beste/n Freund/in oder den Partner.
Das unterscheide ich schon recht deutlich, die Lüge an sich ist für mich nichts automatisch verwerfliches.

Das liegt immer an dem individuellen Standpunkt

Du bist ein Individuum innerhalb einer größeren Gemeinschaft anderer ebenfalls Individuen, und das erfordert Kompromisse um ein einigermaßen reibungsloses Nebeneinander zu gewährleisten.
Ich möchte mir nicht vorstellen was passieren würde, verschwände auf magische Weise die Unehrlichkeit plötzlich über Nacht; wahrscheinlich würde es keine 3 Stunden dauern, und wir hätten das größte Chaos seit Menschengedenken ...

Die Ehrlichkeit ist -wieder,imHo- etwas für den privaten Kreis, für Vertraute, Freunde, Liebende ... aber kein erstrebenswerter Allgemeinzustand.

Da hast du Recht ich mit meiner Ehrlichkeit ecke natürlich öfters an aber meine Freunde kennen mich sehr gut und sie würden es sofort merken wenn ich es tue also brauch ich es erst gar nicht versuchen

Was nutzt die die größte Ehrlichkeit, wenn diese ungehört bleibt, bzw. gar nicht gehört werden will. Da kommt die "angenehme Lüge" wesentlich besser an.

"Das einzige, was niemand glauben will, ist die Wahrheit."
G.B.Shaw, schreibender Lieblingsire

ehrlich währt am längsten...

ein ehrlicher Schlag in die Fresse ist mir 1000fach lieber, als die bestgemeinteste Lüge.

Zwischen meiner Freundin und mir waren ca. 1 1/2 Jahre Funkstille bis auf Karten zum Geburtstag und zu Weihnachten. Es war auch etwas vorgefallen, was ich nicht in Ordnung fand.
Vor kurzem trafen wir uns wieder und unterhielten uns, aber das, was meiner Meinung zwischen uns steht und mich belastet hat, wurde nicht angesprochen. Es war also nur wischi waschi und keine wirkliche Klärung der Situation. Nicht wirklich befriedigend. Und es hörte sich fast so an, als wäre ich Schuld daran, daß ich damals bei ihrer Schwester auszog und der Kontakt abbrach. Ich hatte nämlich schon mal ausführlicher geschrieben, worauf keine Reaktion kam, nur das übliche Blabla.
Aber wahrscheinlich bin ich auch zu feige, es anzusprechen oder mir alles von der Seele zu reden. Von anderen verlange ich da wohl zu viel. Aber ich habe auch keine Lust mehr, mir anzuhören, daß keiner wüßte, was überhaupt los ist.
Es bleibt also alles beim Alten.

Am meisten ist immer noch die Ehrlichkeit im Stil eines Baron von Münchhausen gefragt. Da fällt mir jetzt Uri Geller ein. Weiß auch nicht warum!:D

ehrlichkeit ist in ordnung aber kann dich das leben kosten......

Ich glaube manchmal, daß ich zu dämlich zum lügen bin.
Man muß schon ein gutes Gedächtnis haben und viel Phantasie, um seine Lügengespinste aufrecht erhalten zu können.
Irgendwie hätte ich dazu auch überhaupt keine Lust.

Vielleicht kann ich selbst die Wahrheit manchmal schlecht vertragen. Sie ist dennoch besser, als wenn mir jemand Honig um den Bart schmiert, denn nur die Wahrheit läßt mich letztenendes weiterkommen in meiner Entwicklung.
Befriedigend kann eine Lüge eigentlich nur kurzzeitig sein, aber niemals auf lange Sicht.

Wahrheit gibts keine,es gibt nur Fakten.Die Wahrnehmung biegt sich ihre Wahrheit zurecht wie es gerade passt,von daher kannst du sehr wohl das Blaue vom Himmel herunterlügen wenn's sein muss

Stimmt wohl. Meine persönlich erkannte Wahrheit mag anderen ganz anders erscheinen. Eigentlich kenne ich sie nicht und suche sie noch ich habe auch nur Fakten, nach denen ich gehe.

Befriedigung kann sicher beides erbringen. Ehrlichkeit und Lüge! Was aber wirklich angemessen und moralisch besser ist, hängt meist an der praktischen Situation!

weder noch. Ich lüge nicht, abgesehen von "ich habe meine Hausaufgaben nich machen können, weil ..."

@Vamp1994
Na, wenn das keine Lüge ist! Grins!