Musiker und Emotionalität

Musik löst meiner Meinung nach nicht nur Emotionen aus - Musik IST Emotion!
Nicht umsonst werden viele Musiker besonders kreativ, wenn sie gerade eine besondere emotionale Stimmung erreicht haben. Und ich denke eher, dass es gerade die Menschen sind, die besonders emotional zu Werke gehen, die letztendlich sich mit der Musik befassen - nicht umgekehrt.

Und um mal auf die wissenschaftliche Seite zu kommen: In Filmen z.B. wird tatsächlich an spannenden Stellen mit tieffrequenten Tönen <80Hz gearbeitet, weil diese Frequenzen den "Nervenkitzel" auslösen. Und Tonarten und Intervalle die bestimmte Stimmungen auslösen, z.B. Eb-Dur für die Romantik, D-Dur für Festlichkeit, Gbm für Trauer...

Also ist die Musik nicht nur Emotion sondern auch Überträger der selbigen. Ich als Berufsmusiker muss es ja wissen^^

Musik is vor allem eins

MITTEL ZUR VERMARKTUNG

naja da haste deine Atwort, wenns nich emotional wäre, dann wärse nicht o.g.

bluemirko schrieb:Also ist die Musik nicht nur Emotion sondern auch Überträger der selbigen. Ich als Berufsmusiker muss es ja wissen

Stellt sich die Frage,
Vermittelt die Musik unanbhängig vom Menschen Emotion, oder empfinden wir die Romantik bei Eb-Dur nur deshalb als Romantik, weil wir uns als Spezies Mensch daran gewöhnt haben bzw. eine Art stille "Übereinkunft" getroffen haben die festlegt Eb-Dur = Romantik, Gbm = Trauer etc. Oder anders gefragt. Kann man Menschen "umerziehen" sodass sie romantische Musik als bedrohlich empfinden und bedrohliche Musik als romantisch?

Es gibt viel zu viele selbsternannte Denker und Poeten, deren Befindlichkeiten und Gedanken ausschliesslich ihren beschränkten Intellekt öffentlich entlarven und diese Öffentlichkeit erhalten diese "Künstler" auch nur, da Firmen sie als Schlüssel zum Sparschwein irgendeiner Zielgruppe benutzen.

Im Gegensatz zum Buch kann man sich vor vertonter geistiger Armut leider nur wenig schützen, da allerorts intensiv promotet wird, was erst noch mal seine Qualität oder zumindest seine Popularität unter Beweis stellen muss!

Vorrausgesetzt, das Interpreten ihre Texte überhaupt selbst geschrieben haben, ist doch in vielen Fällen erstmal zu bewerten, was für ein Mensch das überhaupt ist, der sich da für geeignet hält, seine gedanklichen Ergüsse einem Publikum zu präsentieren.

Es ist erschreckend, was sich Menschen, die so unglaublich arm an Lebenserfahrung sind, so rausnehmen, in ihren Texten zu beurteilen.

Nicht jeder, der auf der Bühne besoffen "Freedom"brüllt ist politisch, nicht jeder, der von "Liebe" jammert ist sensibel und nicht jeder, der um jeden Preis anders sein will ist originell - oft handelt es sich auch nur um gut inszenierte Vollidioten.

Nicht jeder, der auf der Bühne besoffen "Freedom" brüllt ist politisch

Nein, aber wenn er danach strunzharte von der Bühne fliegt und sich den Kopf aufschlägt und abnippelt, dnn wir er zum Helden erklärt, der sein Leben für seine Ideale geopfert hat :D

Jeder sucht sich halt die Musik aus, von der er meint, das sie zu Ihm passt.

"Im Gegensatz zum Buch kann man sich vor vertonter geistiger Armut leider nur wenig schützen, da allerorts intensiv promotet wird, was erst noch mal seine Qualität oder zumindest seine Popularität unter Beweis stellen muss!"

Ja, sicherlich, in einem bestimmten Maße. Wenn ich im Kaufhaus, auf einer Party bin, dann gibt es diese Dauerberieselung - und die geht mir auch auf den Sack. Aber - ohne zu wissen, wie und wo du deinen Alltag verbringst - behaupte ich einfach mal, dass du genug Freiheit hast, dich diesem Müll größtenteils zu entziehen und das zu hören was du willst.

"Es gibt viel zu viele selbsternannte Denker und Poeten, deren Befindlichkeiten und Gedanken ausschliesslich ihren beschränkten Intellekt öffentlich entlarven und diese Öffentlichkeit erhalten diese "Künstler" auch nur, da Firmen sie als Schlüssel zum Sparschwein irgendeiner Zielgruppe benutzen."

Wem gibst du denn jetzt die Schuld, dem Musiker der sich von der Industrie prostituierenlässt, oder den Plattenfirmen, die den Musiker zum Werbeprodukt machen?

Ein Musiker ist immer von seiner Umwelt abhängig, er kann sich nicht von seinem Publikum loslöen, wie jeder andere künstler ja auch. die künstler, die wirklich das machen, was im weitesten sinne so etwas wie objektive wahrheit verkörpern, kann man an einer hand abzählen. und die können das dann meistens auch nur dann machen, nachdem sie sich eine existentielle grundlage geschaffen haben.

Tach!

Ich für meinen Teil (als Musiker) bin schon der Meinung, daß Menschen, die intensiv Musik machen (ob nun als Sänger oder Instrumentalist) und das ganze auch LEBEN definitiv emotionaler veranlagt sind.
Musik als Sprache der Seele, der Wünsche usw. kann ungeahnte Gefühlsregungen hervorrufen, die bspw. von "unmusikalischen" Personen selten nachzuvollziehen sind.

Dies bestätigen mir auch Musiker verschiedener Länder (Afrikaner; Serben; Libanesen...) mit welchen ich musiziere.
Ich denke aber auch, daß ein solches Verhalten großteils kulturell geprägt ist.
Die wenigsten Europäer sind wohl zu solchen "Feinfühligkeiten" imstande, da es gewissermaßen auch ein "sich Öffnen" bedeutet...

So seh ich das....
lg

-dhalarion-

Gute Musiker sind entweder tot - oder irre geworden.

oh....Thom Yorke ist irre bzw. tot? :P

Ich als intensiver Musikhörer bin auch sehr emotional! Musiker mögen zwar auch emotionaler sein als die meisten Menschen, aber dennoch gibt es auch sehr emotionale Menschen, die keine Künstler oder Musiker sind!



"Gute Musiker sind entweder tot - oder irre geworden."

Gewagt Theorie! ;)

Jimi Hendrix - tot
Frank Zappa - tot
Syd Barett - irre
Peter Green - irre
Dieter Bohlen - weder tot noch irre
Udo Lindenberg - Udo Lindenberg

okay und wie stempelst du buckethead ab?
bestimmt auch als irre, da er ja so "bescheuert" rüberkommt....

Doors schrieb:Dieter Bohlen - weder tot noch irre

also den Dieter auf eine Ebene mit Hendrix und Zappa zu stellen...

nanana...

@zidane:
DB war ja nur als Vergleich zu guten Musikern gedacht. Denn der lebt ja auch noch, während gute Musiker eben tot sind bzw. meiner Meinung nach zu sein haben.
Wenn ein Musiker nicht auf dem Höhepunkt seines Ruhmes abtritt, spielt er später in Dorf-Discos, bei Senioren-Tanztees oder bei Möbelhaus-Einweihungen auf. Oder er wird Lindenberg. Es sei denn, er/sie ist schwarz und hat den Blues. Dann darf man schon noch mit 90 auf der Bühne sterben.

Bob Marley - Tot
Jim Morrison - Tot
gleich fallen mir noch ein paar ein

ich hätte gedacht das "The King of Rockn Roll" als erster genannt werden würde...

aber naja...

wer ist schon Elvis, wa? ;)

Der King lebt doch:D