@julianswitch:
Du hast mein volles Verständnis und Mitgefühl. Ich war in den Siebzigern und Achtzigern als Journalist im Libanon, in Nordirland und in Nicaragua. Ich weiss, welche Ängste meine Angehörigen um mich ausgestanden haben.
Meine erste Ehefrau war Ärztin, sie ist 1982 von christlichen Milizen in einem Palästinenserlager im Libanon ermordet worden. Das war wohl das schlimmste Erlebnis in meinem ansonsten an schrecklichen Erfahrungen nicht gerade armen Leben. Monate der Hoffnung und der Ungewissheit, bis ich endlich die furchtbare Wahrheit erfuhr. Ich wäre fast daran zerbrochen.
Meine älteste Tochter war von Oktober 2005 bis Oktober 2006 in einer Klinik in Gaza-Stadt tätig. Ich hatte ein Jahr lang eine Scheiss-Angst um meine Leila. Jetzt bin ich froh, sie sicher als Ärztin in einer Klinik in einer dänischen Grossstadt zu wissen.
Nein, ich beneide Dich wirklich nicht. Auch wenn ich sozusagen auf der "anderen Seite" stand.
Ich denke, das ist eine Situation, die für Menschen, die dergleichen glücklicherweise nie durchleben mussten, kaum nachvollziehbar ist.