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Waldorfschulen

1.263 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Waldorf ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Waldorfschulen

Waldorfschulen

29.01.2023 um 14:48
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Dann solltest du mal daran arbeiten, gute Staatsschullehrer kennenzulernen, damit du kein einseitiges Bild vermittelst :-).
Nein, danke.. Ich arbeite nicht mehr im Schuldienst.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:daher würde ich den elitären Kreis nicht nach dem Einkommen definieren, sondern nach dem "Vernunftfaktor" der Eltern und der Bereitschaft, sich mit dem eigenen Kind zu beschäftigen.
Ah, ich dachte, du würdest lediglich den finanziellen Aspekt meinen.
Da du ja an einer Brennpunktschule arbeitest (habe damit übrigens auch schon berufliche Erfahrungen gemacht .. in Frankfurt/Main ....), müsstest du doch verstehen können, wenn gewisse Eltern das für ihre Kinder eben nicht möchten?

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29.01.2023 um 19:00
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Da du ja an einer Brennpunktschule arbeitest (habe damit übrigens auch schon berufliche Erfahrungen gemacht .. in Frankfurt/Main ....), müsstest du doch verstehen können, wenn gewisse Eltern das für ihre Kinder eben nicht möchten?
Verstehen und v.a. nachvollziehen können werde ich das nie - manche Lebensumstände der Eltern sind absolut gruselig, auch die Entscheidungen, die sie für sich und ihre Kinder treffen.

Das Problem ist ja -das kennst du sicher dann auch- dass sich viele Eltern nicht einmal um die Grundbedürfnisse der Kinder kümmern (Essen, Tagesablauf) und dass es der Schule obliegt, den Schülern solche Grundfertigkeiten (Essen mit Besteck, Schleifen binden, Schwimmen, Fahrradfahren, ...) beizubringen.


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29.01.2023 um 20:43
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:das trotz niedrigerem Budget ihren Kindern ermöglichen wollen
An der Waldorfschule meines Jüngsten waren viele finanziell nicht gut gestellte Eltern.
Ein paar kann die Schule finanziell auffangen, aber auch das wird schwieriger.

Vieles was Waldorf bietet ist eben teuer.
Und insofern hat man schon eine gewisse Elite da versammelt.


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30.01.2023 um 08:33
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Vieles was Waldorf bietet ist eben teuer.
Und insofern hat man schon eine gewisse Elite da versammelt.
Die Waldorfschule, an dem ein Mitschüler von mir (Exwaldi) seinen Sohn hatte, hat zum Sommer 2020 1/3 seiner Schüler verloren. In der Klasse vom Tim war es sogar die Hälfte. Christoph ist Arzt und hat Tim (12 J) abgemeldet, weil er während des Lockdowns gemerkt hat, dass Tim nur den Waldorfunfug (Feuerchen machen im Chemieunterricht etc.) gelernt hat.

Christoph hatte in den 1980er Jahren auch nur einen Medizistudienplatz bekommen, weil sein Vater auch Arzt war. Inzwischen hat er sich auch von seiner Frau getrennt, weil die das nicht gecheckt hat dass Tim nichts gelernt hat. Tim ist am Gymnasium richtig aufgeblüht. Andere Kinder von sozialschwachen Eltern haben das nicht so verpackt und sind an der Waldorfschule geblieben.
Der Auslöser dieser Katastrophe, war das technophobe und wissenschaftsfeindliche Kollegium, das sich konsequent geweigert hat, vernünftigen naturwissenschaftlichen Unterricht zu machen.


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30.01.2023 um 09:35
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Vieles was Waldorf bietet ist eben teuer.
Wir bezahlen monatlich das Schulgeld, 10 Euro in die Klassenkasse (die dient ua. Dazu die Klassenfahrt in der 8. Klasse zu finanzieren), 10 Euro für die Miete einer Geige und eben das Essensgeld.
Beim Essen gibt's Ermäßigungen für Kinder, deren Familien Wohngeld, Kinderzuschlag oder eben AALG2 beziehen. Das sind pro Essen (!) 3 Euro weniger, als bei uns, also ein Euro pro Essen.
Und beim Schulgeld gibt's einen Mindestsatz für jene Familien, der absolut bezahlbar sein sollte.


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30.01.2023 um 17:53
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Und beim Schulgeld gibt's einen Mindestsatz für jene Familien, der absolut bezahlbar sein sollte.
Dafür müssen andere, die das können, mehr zahlen, was prinzipiell auch in Ordnung ist.
Es kann aber auch passieren, dass wohlhabende Eltern sich alles Mögliche leisten können.
An der Schule meiner Kinder war z.B. unter den Eltern ein ziemlich anthroposophischer Richter, der hat für die Schule eine ganze Menge Geld rangeschafft hat, nicht nur Schulgeld, sondern auch die Geldstrafen, die sein Amtsgericht erhoben hat, der Schule zukommen lassen (was rechtens ist). Der hat sich aber auch sehr dafür eingesetzt, dass die Schule einen sehr orthodox-fundamentalistischen Kurs gefahren hat.


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31.01.2023 um 00:58
Zitat von DoorsDoors schrieb:Meine beiden Jüngsten gingen auf eine Gemeinschaftsschule, da reichte die Spannweite der Eltern vom Unternehmer bis zum ALG-II-Empfänger, vom Grossbauern bis zum Frührentner. Grob überschlagen an Hand der Namen der Telefonlisten kamen die Kinder oder ihre Vorfahren aus Deutschland, Dänemark, Türkei, Irak, Russland, Polen, Vietnam und ein paar, die ich ohne Hilfe nicht so rasch zuordnen kann. Das Taschengeld bei 15-Jährigen reichte von 0 bis "vielleicht 100 Euro in der Woche". Ich kannte Klassenkameraden meiner Kinder, die haben mal eben ein Pferd geschenkt bekommen. Andere teilten sich mit ihren Geschwistern ein Bett. In der Schule war glücklicherweise die gesamte Spannbreite einer Klassengesellschaft vertreten, vielleicht mit Ausnahme der Superreichen. Die sind dann eher auf Privatschulen. In der Schule gab es behinderte Kinder und solche, denen eine Behinderung fehlte, es gab Kinder von Geflüchteten, Zugezogenen und Ureinwohnern, von "heilen Familien", Alleinerziehenden und Patchwork- und Regenbogenfamilien. Das ist sozusagen das ganze pralle wahre Leben. Darin konnten und mussten sich meine Kinder einsortieren. Wir sorgten schon dafür, dass sie nicht übermütig und hochnäsig wurden.

Meine Kinder erlebten so glücklicherweise die unterschiedlichsten Kinder aus unterschiedlichsten Elternhäusern. Natürlich gab es, wie erwähnt in ihren Klassen die Kids, die sagen konnten "Papa hat mir zum Geburtstag ein Reitpferd geschenkt" - aber eben auch die, die im Winter in Turnschuhen durch den Schneematsch laufen mussten, weil die Eltern sich kein vernünftiges Schuhwerk für die Kinder leisten konnten. Wir hatten uns bewusst für diese Schulform und nicht für ein elitäres Gymnasium oder gar eine Privatschule entschieden. Kinder können gar nicht früh genug lernen, dass Einkommen oder Herkunft der Eltern, Geschlecht, Hautfarbe, Behinderung keine Kriterien für den Wert eines Menschen darstellen. Schliesslich werden sie später auch mit höchst unterschiedlichen Menschen zu tun haben.
Hier gibt es nur noch zwei Schulformen: Gymnasien und sogenannte Stadtteilschulen, die im Grunde "Haupt- und Realschulen" sind und teilweise die Möglichkeit bieten ebenfalls das Abitur nach 13 Jahren zu machen.
Die Oberstufe dann manchmal an einem anderen Standort.
Es sind aber eben nicht nur sämtliche Gesamtschulen zu Stadtteilschulen geworden, sondern eben auch die Hauptschulen und Realschulen.

Das, was du beschreibst, gibt es so durchmischt ehrlich gesagt nicht in Großstädten.
Vor allem eben nicht in den durchmischten, ärmeren Stadtteilen.

So hart es klingt, aber das, was früher die Hauptschulen mit ihrem Ruf waren, sind jetzt eben die Stadtteilschulen.
Auch, wenn sie die Möglichkeit bieten das Abitur nach 13 (statt auf dem Gym 12) Jahren zu absolvieren.
Die meisten Stadtteilschulen sind im Grunde Hauptschulen mit der Möglichkeit das Abitur zu machen.

Weiterhin lässt sich beobachten, dass alle Eltern, die sich einigermaßen um ihre Kinder sorgen oder
kümmern, die Kinder aufs Gymnasium schicken - Egal wie die Noten sind und egal ob die Lehrer davon
abraten.
Das soziale Klima/die Atmosphäre auf dem Gymnasium sinkt und die Stadtteilschulen bleiben die "Resteschulen"
für die Problemfälle. Und das sind eben verhaltensauffällige Schüler, Schüler aus schwierigen Verhältnissen,
überwiegend Migranten mit geringen Deutschkenntnissen, gewalttätige Schüler, Inklusionskinder usw.

(Außer bei den christlichen Stadtteilschulen oder eben den Waldorfschulen, aber die sind eben privat).

In einer typischen 10.Klasse Stadtteilschule (etwa 25 Schüler) hat man so etwa 4-5, die so gut sind, dass sie in die
Oberstufe wollen und könnten. Darunter oft Abgänger vom Gymnasium.
In der Klasse, die ich als Beispiel nehme, gibt es nur einen einzigen (!) Schüler, der nach der 10.Klasse abgeht
und eine normale Ausbildung mit dem mittleren Abschluss (für Realschule) macht.
Alle anderen werden den Abschluss nach der 10.Klasse nicht schaffen und haben somit "nur" den ersten Abschluss (Hauptschule).
Dementsprechend sind sie überfordert, langweilen sich oder stören und mobben andere Schüler.
Und das ist so die typische Verteilung eines normal situierten Stadtteils, nicht im Brennpunkt.
Da gibt es nämlich selten bis kaum einen Ausblick auf die Oberstufe.

Aber wo wir schon dabei sind: In den 10.Klassen auf dem Gymnasium hast du auch immer so
um die 10 Schüler pro Klasse, die nach der 10.Klasse mit einem Realschulabschluss abgehen.
Leider sind das auch die vorher falsch beschulten Kinder, die bis zur 10.Klasse oft den Unterricht
sabotieren, überfordert und gewalttätig sind (Ja, auch auf dem Gym) und andere mobben.
Das dünnt sich allerdings eben ab der 10.Klasse aus. Manchmal hat man auch in den 9.Klassen
Gymnasium auch so 1-2 die mit dem Hauptschulabschluss abgehen.

Ich selbst bin damals auf ein Gymnasium gegangen: In einem Stadtteil, der im Fernsehen
gerne als "Brennpunkt" bezeichnet wird und den lokale Möchtegern-Rappern als "Ghetto" bezeichnen.
Daran war so gar nichts "elitär". Gewalt, Mobbing. Schüler, die noch in der 10.Klasse Gym in der
kleinen Pause mit Stühlen und Tischen um sich geschmissen haben.
Wenigstens bekam man mit minimalem Aufwand eine gute Note in Deutsch: Weil es von 28 Schülern
nur so 8 Schüler*innen gab, deren Muttersprache auch Deutsch war.
Bei uns war bereits das Gymnasium vom Schulklima und der Atmosphäre bezogen auf die
Schülerschaft "hart".

Ich habe im Bildungssektor gearbeitet und kann nur sagen: Eine "Durchmischung" aller Schichten und Herkünfte,
so wie du es hier schilderst, ist in der heutigen Zeit in Großstädten so kaum möglich, wenn es kein Gymnasium
sein soll.

Das ist ja mein Punkt: Es gibt Kinder, für die ist ein Gymnasium nicht die richtige Schulform.
Trotzdem haben diese Kinder eine Schule mit einer aushaltbaren Schülerschaft verdient.


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Waldorfschulen

31.01.2023 um 08:06
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Dafür müssen andere, die das können, mehr zahlen, was prinzipiell auch in Ordnung ist.
Wird halt bemessen am Einkommen, richtig. Abgezogen wird alles, was dem Kind zugute kommt. Geld für Musikunterricht, Vereinsbeiträge, Fahrkarte/Fahrgeld zur Schule, etc. und wenn das dann abgezogen wurde, wird von dem restlichen Einkommen das Schulgeld errechnet.

In der staatlichen Grundschule hier, müsste ich z.B. 160 Euro im Monat für die Nachmittagsbetreuung zahlen, in der Waldorf kostet die Betreuung nichts.
Nimmt sich am Ende demnach also nicht viel für uns. Auf Betreuung am Nachmittag bin ich als Arbeitnehmerin nunmal angewiesen.

Dass niemand aufgrund seiner finanziellen Situation abgelehnt wird, ist übrigens dadurch gewährleistet, dass die Finanzierungsgespräche, während derer das Schulgeld errechnet werden, erst nach der Aufnahme stattfinden.


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31.01.2023 um 16:27
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Dass niemand aufgrund seiner finanziellen Situation abgelehnt wird, ist übrigens dadurch gewährleistet, dass die Finanzierungsgespräche, während derer das Schulgeld errechnet werden, erst nach der Aufnahme stattfinden.
Ja, das ist bekannt, aber trotzdem muss das Schulgeld die Kosten decken, die nicht vom Land übernommen werden. Bei den meisten Eltern weis man auch ohne Finanzgespräch, wie viel da ungefähr rumkommt.


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31.01.2023 um 16:53
Bei uns war es so, dass die vereinbarte Summe jährlich "etwas" erhöht wurde.
Wer sich das nicht leisten konnte, konnte ein Finanzierungsgespräch führen.

Das Gegenüber war allerdings sehr geschult in diesen Diskussionen, fast schon dreist.

Klar, irgendwoher muss das Geld kommen.


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31.01.2023 um 17:11
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Ja, das ist bekannt, aber trotzdem muss das Schulgeld die Kosten decken, die nicht vom Land übernommen werden. Bei den meisten Eltern weis man auch ohne Finanzgespräch, wie viel da ungefähr rumkommt.
Soviel ich weiss, müssen nur 30% übernommen werden, da meines Wissens nach, 70% subventioniert werden.
Nehmen wir an, in einer Klasse bezahlen alle nur den Mindestsatz von 150 Euro monatlich und das bei 30 Schülern. Sind immerhin 4500 Ocken im Monat pro Klasse.
Da ist schonmal mindestens das Gehalt des Klassenlehrers gesichert..
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Bei uns war es so, dass die vereinbarte Summe jährlich "etwas" erhöht wurde.
Wer sich das nicht leisten konnte, konnte ein Finanzierungsgespräch führen.
Um wieviel Euro denn immer so?
Bei uns bleibt es so- man soll sich halt melden, wenn sich was ändert.
Bei mir ist man aufgrund finanzieller Umstände, sogar mal 60 Euro monatlich runter gegangen- das ging völlig ohne Probleme und wurde in einem 5-Minuten-Gespräch am Telefon (wegen Corona) vereinbart.. :D


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Waldorfschulen

31.01.2023 um 17:20
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:wieviel Euro denn immer so?
Ich hatte mit 80 Euro angefangen und im Laufe der Schulzeit hat sich das bei 150 Euro wiedergefunden.

Und das ist eben das Trickreiche, man kann ja wohl kaum was gegen 10 Euro oder 9 Euro sagen.
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:mir ist man aufgrund finanzieller Umstände, sogar mal 60 Euro monatlich runter gegangen
Ich glaube, wenn es sich um einen absehbaren Zeitraum handelt, ist das eher problemlos machbar.


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31.01.2023 um 17:25
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Ich hatte mit 80 Euro angefangen und im Laufe der Schulzeit hat sich das bei 150 Euro wiedergefunden.
Wobei ich 80 Euro schon als sehr niedrig empfinde.
Bei uns an der Schule, beläuft sich der Mindestsatz wie gesagt bei 150 Euro monatlich. Die individuell berechneten Monatsbeiträge bleiben, solange man keine Änderung meldet.


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31.01.2023 um 17:28
@Kältezeit
Naja, ist auch schon ein paar Jahre her und war eben das, was bei mir damals ging.

Eigentlich sollte es ja egal sein, wie hoch, darum geht es ja, dass keinem Kind der Schulbesuch aufgrund von Finanzen verwehrt werden sollte.

Erhöht wurde bei allen.


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Waldorfschulen

31.01.2023 um 17:37
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Erhöht wurde bei allen.
Hmhm, komisch.. Vielleicht als Angleichung an die Inflation ?
War euch das im Vorfeld bewusst oder habt ihr das erst währenddessen erfahren?


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31.01.2023 um 17:44
@Kältezeit
Das wurde in einer jährlichen Mitgliederversammlung beschlossen.

Da wurde aber immer dafür gestimmt, weil es sich im Einzelnen ja immer nur um wenige Prozente handelte.


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04.02.2023 um 17:14
Also an der Waldorfschule in Dortmund musste man zumindest in den 1970er bis 1990er Jahren jährlich die Einkommenssteuererklärung beim Finanzkreis einreichen, insbesondere bei Selbstständigen.


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04.02.2023 um 22:34
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Einkommenssteuererklärung beim Finanzkreis einreichen, insbesondere bei Selbstständigen.
Puh, das ist heftig.
Ob das heute noch so machbar wäre?

Ich weiß auch nicht wie das bei anderen Privatschulen funktioniert, die haben wohl eher Fixpreise.


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Waldorfschulen

07.02.2023 um 10:28
@Bundeskanzleri

Also Waldorfschule ist Glaubenssache, entweder man glaubt es, oder man lässt besser die Finger davon. Im neuen Podcast von Oliver Rautenberg erfährt man haarsträubende Dinge, an was man alles glauben muss: https://waldorfsalat.letscast.fm/


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23.02.2023 um 21:53
Apokalyptische Pädagogik mit Vitzliputzli
Es ist schon erstaunlich, was man an Waldorfschulen für einen Schwachsinn erzählt bekommt, in einer Chemiestunde, in der Theo – der hieß eigentlich Georg Rißt, wurde aber von allen nur Theo genannt, da er aussah und sprach wie Theo lingen – eine kleine Einführung in Altamerikanistik gab. Er schwärmte uns vor, wie toll doch alte aztekische Magier Menschenopfer können. Er hat uns eigentlich (1978 in der Neunten) das erzählt, was auf Wikipedia Huitzilopochtli steht, das gab es natürlich damals noch nicht.

In der Achten Klasse, kurz vor den Sommerferien, hat mich meine Klassenlehrerin auch mit irgendeinem schrägen Thema zugetextet, da ging es um 666 und den Einfluss von Sorat, und dass es 1998 bald wieder so weit wäre. https://anthrowiki.at/666

Im Studienkolleg hatte ich dann einen Physiklehrer, der aus lauter Angst vor Ahriman, keine Physik unterrichten konnte.

Ich hab das alles lange verdrängt, aber jetzt mit dem Internet hab ich endlich alles wieder auf eine Reihe gekriegt:
Inkarnation Ahrimans nach Dimitar Mangurov

Gleichfalls recht konkret wird Dimitar Mangurov, wenn er über die Inkarnation Ahrimans spricht: "Es steht der Zusammenstoß mit dem inkarnierten Antichrist. Nun können wir schon mitteilen, dass er sich im Jahre 2029 inkorporieren wird, wenn sein Gefäß das 30. Jahr erreicht. Ahriman wird im Gefäß drei Jahre leben. Die nächste Frage lautet, wer das Gefäß ist. Diese Frage kann auch schon beantwortet werden.

Wir wissen aus der Anthroposophie, dass sich in der Zeitenwende in Mittelamerika die satanischen Mysterien der Maya abgespielt haben, bei denen die Beziehung zu den dunklen Mächten durch das Aufschneiden des Magens des Opfers hergestellt wurde. Laut Steiner war damals der stärkste Schwarzmagier auf Erden inkarniert, der jemals unter den Menschen gelebt hat. In seinen früheren Inkarnationen wurde er auch durch die Teilnahme an satanischen Ritualen vorbereitet, dass er zur Zeitenwende so starke Kräfte entwickeln konnte, um die Entwicklung in der vierten und fünften Kulturepoche in eine Richtung zu treiben, die den Absichten der ahrimanischen Wesen völlig entsprach. Die kolossale Gefahr, die von diesem Schwarzmagier ausging, wurde vom weißen Magier Vitzliputzli gebahnt, der „auf übersinnliche“ Art gezeugt und im Jahre Null geboren wurde. Als er das 30. Jahr erreicht hatte, kämpfte er drei Jahre lang gegen den Schwarzmagier und hat ihn gekreuzigt. So hat Vitzliputzli den höllischen Plan des Schwarzmagiers vereitelt. Neun Jahrhunderte später hat sich dieser Schwarzmagier wieder als der Gegner der rechtmäßigen Menschenevolution inkarniert – als Klingsor – der Feind Parsifals und Amfortas‘, der Feind des Gral und des Christus. Dieser ahrimanische Schwarzmagier hat sich am 11.08.1999 wieder inkarniert und er ist derjenige, der vorbestimmt ist, Ahriman in sich aufzunehmen. Bisher wissen wir nicht, wie die Inkorporation selbst verlaufen wird, doch dieser Magier ist an sich schon ein ernstzunehmender Gegner. Wie stark wird er wohl sein, wenn Ahriman in ihn eintritt?! Ist sich der heutige Mensch des abstrakten reflektierenden Denkens überhaupt bewusst, was ihn erwartet?!"[3]
Inkarnation Ahrimans nach Nostradamus

Laut Nostradamus und Solowjew wird Ahriman um das Jahre 2033 in einen Menschen inkarnieren, möglicherweise ein Präsident Frankreichs.
Quelle: https://anthrowiki.at/Inkarnation_Ahrimans#Inkarnation_Ahrimans_nach_Dimitar_Mangurov

Das war in den 1970er Jahren, Aber die Ahrimanparanoia ist unter den Anthros immer noch weit verbreitet:
13.08.2015
Anthroposophen wittern dunkle Mächte
Ein kosmisches Komplott
Seit einem Jahrhundert glauben Anthroposophen an eine übersinnlich gelenkte Verschwörung gegen das spirituelle Deutschland. Die Geister der Finsternis sollen dafür die Verantwortung tragen. Egal ob Masern, Juden oder TTIP – die ­dämonische Bedrohung lauert überall.

Von Ansgar Martins

Im Juli 2015 sandte der Bund der Freien Waldorfschulen eine Warnung vor rechten Demagogen an die Kollegien aller Mitgliedsschulen. Darin hieß es, im vergangenen Jahr seien Waldorfschulen mindestens fünf Mal wegen Verbindungen mit Rechten in die Presse gekommen. Pressesprecher Henning Kullak-Ublick fordert, den Politikunterricht zu verbessern, statt sich zur Plattform für reaktionäre Propaganda zu machen. Anlass des Schreibens war ein Vorfall im Juni. Die Schülermitverwaltung der Freien Waldorfschule Filstal hatte den antisemitischen Verschwörungsideologen Ken Jebsen – selbst ehemaliger Waldorfschüler – zu einer Tagung eingeladen. Zwar distanzierte sich die Schule in letzter Minute von Jebsen, kein Problem sah man hingegen in dem gleichfalls eingeladenen Wiener Truther-Rapper und Montagsdemoteilnehmer Kilez More, der unter anderem von Chemtrails und der New World Order überzeugt ist. Erst wenige Wochen zuvor hatte der Waldorfbund die Entlassung des Lehrers Wolf-Dieter Schröppe von der Waldorfschule Minden gefordert, der über 20 Jahre in der rechten Szene aktiv war. Die Schule unterstütze zunächst den Kollegen und bestritt dessen rechte Gesinnung. Erst im August wurde Schröppe gekündigt, laut der Schule, weil sich die Auseinandersetzung, auch durch Journalisten, so sehr zugespitzt habe, dass kein konstruktives Gespräch mehr möglich sei. Kritiker weisen seit den neunziger Jahren immer wieder auf ähnliche Vorfälle hin. Erst seit 2014 der Geschäftsführer der Waldorfschule Rendsburg aufgrund von Kontakten ins »Reichsbürger«-­Milieu entlassen wurde, scheint der Bund tätig zu werden. Im Dezember legte er eine Broschüre über die reichsideologische Bewegung vor, in dessen engerem Fokus die Waldorfschulen stünden. Nach der Entlassung des Rendsburger »Reichsbürgers« hat sich die Schule tief zerstritten. Der Eurythmielehrer Arfst Wagner, ein ehemaliger Bundestagsabgeordneter der Grünen, hatte durch Recherchen entscheidend zur Entlassung seines Kollegen beigetragen. Wagner hat die Schule inzwischen verlassen und sich wieder der Politik zugewandt: »Unter anderem, weil aus meiner Sicht an der Schule auch nach der Kündigung die Strukturen, die durch den Geschäftsführer ein­geführt wurden, weiterhin bestehen. Aus einer selbstverwalteten solidarischen Schule wurde eine hierarchisch geführte Institution«, so Wagner. Die anthroposophische Alternativkultur kann eine Reihe neovölkischer Sympathisanten vorweisen, von Waldorf-Schulen und der Demeter-Landwirtschaft bis hin zu Grundeinkommens­initiativen. Die verschwörungsideologischen Sympathisanten der Waldorf-Szene spüren – möglicherweise unbewusst – den ursprünglichen politischen Kontext dieser Weltanschauung, der sie für solcherlei Gedankengut anschlussfähig macht. Die Anthroposophische Gesellschaft ist 1913 als Abspaltung der Theosophischen Gesellschaft Adyar entstanden. Deren vermeintlich indischem Gedankengut wollte Rudolf Steiner eine mitteleuropäische und christliche Esoterik entgegenstellen. Ihm gelang es, seine völkischen Konkurrenten zu kritisieren und zugleich das eigene Ressentiment als universelle Menschheitsbefreiung zu verkaufen. Heutige Kritiker halten sich zu Recht oft an den hässlichen Rassenlehren Steiners und seiner Anhänger auf. Deren Evolutionsideologie sieht jedoch die allmähliche »Überwindung« der Rassen durch das »Ich« vor, wofür der »Sonnengeist« Christus verantwortlich ist. Nationalismus heißt für Steiner Rückfall in ein blutgesteuertes Kollektivbewusstsein, das er mit dem »Mondgeist« Jahwe assoziiert und im Judentum verkörpert sieht. Dagegen steht die »urdeutsche Tugend des Kosmopolitismus«, die nur im »Ich« errungen werden kann. Dem »deutschen Volksgeist« kommt somit die Weltmission zu: »Deutscher ist man nicht, Deutscher wird man.« Der Erste Weltkrieg war ein kosmisches Komplott gegen die Mission Steiners: »Okkulte Logen«, »Brüder des Schattens« hinter dem »Angloame­rikanertum« strebten die Weltherrschaft an. Sie stünden unter dem Einfluss des Dämonen Ahriman und seiner Scharen, die den guten Gang der Weltentwicklung verhindern wollten. Zur Domäne dieser »Geister der Finsternis«, die der Erzengel Michael gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf die Erde geworfen habe, gehören Materialismus, Technisierung und Intellektualismus. Völkischer Blutrausch gilt Steiner als ahrimanischer Materialismus, er selbst lässt die Volksgemeinschaft derweil als geistige auferstehen. Diese Legierung aus nationalistischen Einkreisungsphantasien und proklamiertem Kosmopolitismus, Amerikahass und strikt antijüdischen Obertönen bildet den Kern von Steiners Zeitdiagnose, gegen die er seine Utopie der Sozialen Dreigliederung stellte. Während heutige Anthroposophen die »Geister der Finsternis« auch im NS am Werk sehen – schließlich wurde die Anthroposophische Gesellschaft 1935 verboten –, entdeckte 1933 etwa der einflussreiche Sozialwissenschaftler und Anthroposoph Roman Boos in der »deutschen Erneuerung« die Erfüllung von Steiners Erwartungen. Weil nationalsozialistische Esoterik-Hasser wiederum den 1925 verstorbenen Steiner als Teil der Weltverschwörung denunzierten, gab der Vorstand der Anthroposophischen Gesellschaft den Band »Rudolf Steiner während des Weltkriegs« heraus. Im Vorwort wetterte Boos gegen den »ökonomischen ›Geist‹« in Ost und West. Steiner gehöre »gerade der unmittelbaren Gegenwart – der Gegenwart von 1933«. Tagebuchnotizen des Vorstandsvorsitzenden Albert Steffen zeigen, dass dieser Hitler als Marionette der Geister der Finsternis betrachtete und selbst das wahre »Deutschtum« beanspruchte: »Bei ihm Blut, bei uns Geist.« Steffen adoptierte ein jüdisches Kind, gegen Boos ging er dennoch nicht vor – sondern wollte die Nazis durch Meditation und spirituelle Kunst überwinden. Der Vorsitzende der deutschen anthroposophischen Landesgesellschaft, Hans Büchenbacher, wurde 1934 wegen seines jüdischen Vaters von seinem Posten verdrängt. Er kritisierte rückblickend, dass zwei Drittel der Anthroposophen mit dem Nationalsozialismus sympathisierten, und spekulierte über Hitler und die »Thule-Gesellschaft« als Diener der westlichen »Logen«. Die Kontinuität dieser Vorstellung beweist die antroposophische Zeitschrift Der Europäer aus Basel, deren Chefredakteur Thomas Meyer im September einen ganztägigen Kurs über die bevorstehende »Inkarnation Ahrimans« abhalten will. Schon Steiner hatte die baldige Fleischwerdung Ahrimans »im Westen« prophezeit. Im Bündnis mit Christus und dem Erzengel Michael soll die Anthroposophie die spirituellen Waffen gegen die dämonische Bedrohung schmieden. Meyer weiß, wo Ahriman steckt: »Ukraine, Israel, ISIS, TTIP, der ›Krieg gegen den Terror‹.« Lieblingsthema der Europäer-Redaktion scheinen Apologien des Ersten Weltkriegs zu sein. Von der »Kriegsschuldlüge« und den amerikanisch-okkulten Kräften, die sie zu verantworten haben, geht sie dabei nahtlos zum »Inside Job« 9/11 über. Dazu schreiben auch Konspirationsexperten wie der Kopp- und Compact-Autor Gerhard Wisnewski und der Schweizer »Friedensforscher« Daniele Ganser, ein weiterer ehemaliger Waldorfschüler. Im anthroposophischen Zentralblatt Das Goetheanum wurde der Begriff Verschwörungstheorie kürzlich als »tödliches Waffenwort« denunziert, das aus dem Wortschatz verbannt werden müsse. Von Steiners Metaphysik der Weltverschwörung zehren auch viele dem Anspruch nach linke und grüne Anthroposophen: Joseph Beuys beispielsweise, der sich für direkte Demokratie und gegen Amerika einsetzte, das »die ganze Welt versaut« habe. »Auschwitz existiert weiter auf eine andere Art«, meinte er. »Nicht mehr diese primitive Methode, dass man Menschen ins Feuer wirft und sie so vernichtet, aber heute vernichtet man sie durch diese Art von Wirtschaft, die die Menschen innerlich aushöhlt und zu Konsumsklaven macht … « Dagegen stellte Beuys mit Steiner den »sozialen Organismus«, einen regressiv-holistischen Wärmekosmos, der in seinen Kunstwerken durch Filz und Honig anschaulich wird. Steiners okkulter Politikbaukasten ermöglicht es seit einem Jahrhundert, den anthroposophischen Weltgeist mit beliebiger zeitgeistiger Paranoia kurzzuschließen. Wenn einige seiner Erben sich heute auf Ken Jebsen oder Daniele Ganser berufen, ernten sie bloß die Früchte ihrer Gründer­tage. Zwar stellen sich manche Anthroposophen gegen den neurechten Trend. Sie kämpfen aber gegen die eigene Tradition. Deren Alternativkultur ist dem anthroposophischen Milieu derweil längst entwachsen, obwohl Anhänger und Kritiker oft das Gegenteil behaupten. Niemand braucht mehr Steiner, um esoterischen Schöngeist mit politischem Wahn zu verbinden. Waldorfschulen heute sind ein Sammelbecken für ein sich progressiv dünkendes ökologisches wie alternativ-pseudokritisches Publikum. Hier stoßen Impfgegner oder esoterische Coaching-Methoden auf ebenso offene Ohren wie die vernunftwidrig-provokative Lüsternheit des Verschwörungsglaubens. Der Autor betreibt den anthroposophiekritischen »Waldorfblog« (waldorfblog.wordpress.com).
Quelle: https://jungle.world/artikel/2015/33/ein-kosmisches-komplott


Man kann also getrost von Sekten-artigen Strukturen sprechen


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