Kann Einsamkeit verrückt machen?

@Merlina
Das ist schwer zu sagen, ob es freiwillig oder unfreiwillig war.
Am Anfang bestimmt zweiteres - aber nach ein paar Wochen und Monaten war es bestimmt aus eigenem Interesse. Ich dachte damals einfach, die ganze Welt spielt gegen mich. Ich wollte keine Freunde mehr haben, weil ich ständig daran denken musste, wie schnell und bösartig sie mich hintergehen könnten.

Das hat sich bis heute noch nicht wirklich geändert.
Ich hab 4 Menschen in meinem Leben die mir am Herzen liegen. 2 weitere Unbekannte, die ich im echten Leben nie gesehen habe, welche mir einen tollen Freundschaftsdienst als Außenstehende leisten. Ich hab einen großen Bekanntenkreis, aber die kennen mich eigentlich nicht wirklich. Ich gehe mit denen gern Abends weg, telefonier auch mit ihnen und geh auch gerne mal gemeinsam mit denen einkaufen - aber während die mir ihre halbe Lebensgeschichte erzählen kennen sie von mir nur einen unwichtigen Bruchteil :) Ich brauch auch in Beziehungen sehr lange bis ich Vertrauen entwickle und im Gegensatz zu vielen anderen, die einen kleinen Vertraunsbruch dulden, schaltet ein solcher bei mir jegliche Emotion aus und lässt mich den besten Freund vergessen.

Es prägt. Weißt du - das mag kindlich klingen - aber damals, gab es einen Spruch der meinen Gefühlszustand als Kind wirklich offengelegt hat. "Einsam bin ich, weil ich Hände suche aber nur Fäuste zu spüren bekomme". Genau so hat es sich auch angefühlt - wenn ich aus dem Haus bin, hab ich immer nach aufmunternden Blicken gesucht - nach freundlichen Menschen die mir zulächeln, aber jeder Gesichtsausdruck sprach Bände. Und keiner davon war schön.

@sturmnacht

Nicht wenige Menschen wählen genau aus diesen Gründen die Einsamkeit.
Sie wurden verraten, verkauft, hintergangen und enttäuscht. Irgendwann wird die Einsamkeit vielleicht zur Gewohnheit. Und vielleicht kommen sie da irgendwann einfach nicht mehr raus.

Oder sie müssen -wie du- rausgeholt werden.

Du hast schlimmes erlebt. Die Sache mit dem Freundeskreis ist in meinen Augen sehr vernünftig.
Manchmal ist weniger einfach mehr. Ein paar wenige Freunde. Aber die richtigen. Solche die da sind, wenn du sie brauchst.

Verrücktheit macht jedenfalls einsam.

Einsamkeit kann nur charakterschwache Menschen verrückt machen!

also wenn mir das mit dem tagebuch passiert wäre, dann hätte ich mich wahrscheinlich geärgert weil es passiert ist, über meine unachtsamkeit bzw. über den menschen der es tat aber es wäre kein grund gewesen um mich zurück zu ziehen .... ich wäre dazu gestanden denn wenn jeder weiss was ich fühle, was ich denke, was mich beschäftigt dann ist das doch etwas positives die menschen lernen einen besser kennen und wenn ich zu meinem leben stehe und zu dem was ich tu dann kann mich doch nichts erschüttern oder mich in die einsamkeit treiben weil ich mir doch dessen bewusst bin ...

leider reden wir alle viel zu wenig über das was wir denken, was uns beschäftigt wie wir fühlen aus angst verletzt zu werden aber genau das treibt in die einsamkeit .... je offener man sich seinem gegenüber verhält um so besser wird man verstanden ... es gibt doch nichts dessen wir uns schämen müssen wir sind alles menschen die fehler machen keiner ist vollkommen und schlussendlich lernt man auch nur durch fehler ....

selbstbewusst zu seinem ich zu stehen hätte dir auch in der situation mit dem tagebuch geholfen ... man darf sich nicht immer alles gleich zu herzen nehmen, wenn die anderen erkannt hätten, das dir das nichts ausmacht hättest du ihnen keinen angriffspunkt gegeben und die situation hätte sich zu deinen gunsten entwickelt, du hättest anerkennung bekommen davon bin ich überzeugt ..... das ist meine meinung

also wenn mir das mit dem tagebuch passiert wäre,....blabla....ich wäre dazu gestanden denn wenn jeder weiss was ich fühle, was ich denke, was mich beschäftigt dann ist das doch etwas positives die menschen lernen einen besser kennen und wenn ich zu meinem leben stehe und zu dem was ich tu dann kann mich doch nichts erschüttern oder mich in die einsamkeit treiben weil ich mir doch dessen bewusst bin ... ´

Ich weiß nicht, ob du Erwachsen zur Welt gekommen bist oder nicht, aber ich war damals 12 Jahre jung.

Wie reagiert ein 12jähriges Mädchen darauf, wenn aus einer Harnwegsinfektion ein Spott wird und Kinder jeglichen Alters mit Bezeichnungen wie "Die mit der Geschlechtskrankheit" rumwerfen? Weil sie keine Ahnung hatten?

Wie reagiert ein 12jähriges Mädchen darauf, wenn die Schule mit dem Finger darauf zeigt und sie als Inzest-Weib bezeichnet, weil das Mädchen weinend Monate vorher in ihr Tagebuch geschrieben hat, dass der Cousin sie an bösen Stellen anfasst?

Wie reagiert ein 12jähriges Mädchen darauf, wenn Kinder die Telefonnummern von Bekannten aus dem Tagebuch entnehmen und SMS mit dem Inhalt "xx ist eine Nutte" verschicken? Unter anderem an Eltern und Verwandten?


Du würdest "dazu stehen"?
Ich glaube eher, du hast einfach gar keine Ahnung wovon und mit wem du hier sprichst.

septicemia schrieb:selbstbewusst zu seinem ich zu stehen hätte dir auch in der situation mit dem tagebuch geholfen ..

Ich war zwölf.
Das wäre als würdest du zu einer Vergewaltigten sagen "Hättest du dich untenrum zunähen lassen, wärs nicht passiert. Du bist selber Schuld".


Du bist ein richtiges Übel. Mir wird schlecht wenn ich deine Beiträge lese.

deiner reaktion nach hast du deine erlebnise immer noch nicht verarbeitet ..... daher sehe ich über den letzten satz hinweg ;-)

und natürlich würde ich dazu stehen weil es MEIN leben ist egal was pssiert ist und bei gott, meine schulischen und familiären erlebnise sind ein noch größerer alptraum als die die du hier beschrieben hast, nur bin ich anders damit umgegangen.
das was ich schrieb war auch keine verurteilung sondern ein aufzeigen wie es anderst verlaufen hätte können weil alles was man erlebt ansichtsache ist, es kommt immer auf die einstellung an
wie man damit umgeht und was man dann daraus macht.

und klar mit 12 jahren denkt man noch nicht soweit ich konnte mit 12 meine erlebnise auch noch nicht verarbeiten so wie ich es heute tun würde .... ich habe nur anderst reagiert als du daher nochmal was ich schrieb ist kein angriff auf deine person gewesen sondern nur ein andere ansicht wie es hätte sein können ..... verzeih wenn das anders bei dir angekommen ist ich wollte dich nicht heruntermachen

@septicemia
Ja. Du bist wahrscheinlich vergewaltigt worden und hast es halt so hingenommen, is ja deine Lebenserfahrung :)

Von meinen familiären Erlebnissen berichte ich nichts. Ich hab kein Bedürfnis sowas in einem öffentlichen Forum breit zu treten. Aber dir muss wirklich unfassbares wiederfahren sein, ich denke, ich kann deshalb auch nicht auf deinem Niveau mit dir diskutieren.

Somit bin ich auch aus dem Thread draußen. Zum Schutz für uns beide.

hmmm ... rückzug ist natürlich auch ein art der kommunikation aber ich respektiere es und wünsch dir alles gute auf deinen weiteren lebensweg ;-)

Mit Rückzug hat das nichts zutun :) Eher mit Desinteresse.
Das ist übrigens ein weiterer Punkt, weshalb sich manche Menschen lieber vereinzelt verbarrikadieren. Weil die Gespräche der Gesellschaft zum Hals raus hängen, oder das Niveau den Boden besser ebnet als ne Walze.

sturmnacht schrieb: Mit Rückzug hat das nichts zutun Eher mit Desinteresse.
Das ist übrigens ein weiterer Punkt, weshalb sich manche Menschen lieber vereinzelt verbarrikadieren.

fast WORD!

Ich dagegen führe mit Menschen kontakt aus beruflichen Gründen..
zB nebenher an Aufträgen zu gelangen..

Da gebe ich dir durchaus recht und sehe ich genauso ( ich weiss natürlich das du das auf mich beziehst ) .... die frage ist nur ob das der richtige weg ist ?

sollte man sich nicht ehr der herausvorderung stellen um daran zu wachsen als zu resignieren?

für mich kann ich nur soviel sagen das ich gerade dabei bin mich diesen herausforderungen zu stellen denen ich früher immer aus den weg gegangen bin weil ich für mich erkannt habe das menschen mit für mich vermeintlich "niedrigen niveau" auch etwas zu sagen haben das für einen selbst vielleicht wichtig sein könnte ... und das war jetzt überhaupt nicht auf dich bezogen um das gleich mal vorweg zu nehmen ich sprech wirklich für mich und es steckt auch kein sarkasmus dahinter!

Ich stelle mich nicht der "Herausvorderung".
Ich denke du bist einfach noch ziemlich jung.

Und langansässige User auf Allmystery wissen, dass man junge Menschen nicht belehren kann.

ich wollte eigentlich mit meinem letzten posting von unseren unstimmlichkeiten wieder zu einem normalen gespräch zurück kommen .... um deine meinung ganz allgemein gesehen zu diesen thema zu erfahen was aber anscheinend nicht möglich ist .... naja es war ein versuch ... ich bin übrigens 42 und du hast recht man kann mich nicht belehren aber ich bin offen für jede art von kritik und lerne gerne dazu ;-)

vielleicht erfahre ich ja die meinung von jemanden anderen zu der frage:

"Menschen mit niedrigen gesellschaftliches niveau" .... sollte man sich nicht auch solchen menschen annehmen um ersten diese nicht in die isolatioin durch ausschluß aus der gesellschaft zu bringen sondern ihnen zuhören um viellecht selbst daraus zu lernen ?


wie seht ihr das ?

@datrueffel
Achso ok. Also ich hab auch nix mit meditieren am Hut, aber denen, die es praktizieren ist es sicherlich eine große Hilfe in der hektischen, schnelllebigen Zeit heutzutage.
So eine Auszeit in der Wildnis, wie du meinst, klingt doch sehr verlockend. ;-)
Da ich auch leider nicht viel Zeit hab und dauernd unterwegs bin, freu ich mich immer auf die sonnigen Wochenenden in der warmen Jahreszeit. Und wenn ich da mal ein Wochenende zuhaus bin, geht es bei uns, so oft möglich, raus in die Natur und ab ans Wasser zum Tauchen. Erstmal ist es da meist ruhiger und die Kiddies können sich austoben nach Herzenslust. Und ich muss whrlich zugeben, auch wenn man da nicht einsam ist, ist so eine Stunde Unterwasser doch wie eine Woche Ferien pur... Kein Krach, kein Lärm, kein nervendes Telefon, niemand will etwas von dir. Man wird irgendwie eins mit sich und gehört auf einmal mit zu der Umwelt ohne zu stören und ohne gestört zu werden. Ich weis, klingt etwas seltsam, aber ist einfach schwer zu beschreiben. Man kann es nur erleben. Auf jeden Fall sind nach so einer Pause von der Realität die Akkus wieder gut gefüllt, denke mal mit deiner waldhütte wär das genau so. :-)

mfg
Eye

@septicemia
Was genau meinst du jetzt genau mit "niedrigen gesellschaftlichen Niveau"?
Jemand anhand seines Jobs oder seines Verdienstes beurteilen? Ich persönlich fände so eine "Einteilung" selbst als niedriges Niveau. Natürlich kann nicht jeder Vorstandsvorsitzender sein, aber wo wäre die Chefsekretärin wirklich, wenn Sie zum Beispiel ihr Büro selbst reinigen müsste? Ist deswegen die Reinigungskraft, welche vielleicht schon in der Nacht arbeitet und damit erst einen reibungslosen Tagesablauf gewährleistet, potentiell geringer einzustufen? Ich glaube nicht.


mfg
Eye

Für das soziale Umfeld gelten die gleichen Regeln wie für's Essen:

Qualität kommt vor Quantität.

@PrivateEye

ich dachte da eigentlich an obdachlose, geistig zurückgebliebene personen oder menschen die nicht soviel geld zur verfügung haben um sich am gesellschaftlichen leben zu beteiligen und dadurch vereinsamen .... sie werden abgestempelt als nutzlos und überall ausgeschlossen ... man will sich mit "solchen leuten" nicht abgeben .... aber meine meinung dazu ist dass auch diese leute etwas zu sagen haben und jeder einzelne von uns sicherlich viel lernen könnte von diesen leuten wenn wir die geistige reife hätten uns darauf einzulassen

septicemia schrieb:ich dachte da eigentlich an obdachlose, geistig zurückgebliebene personen oder menschen die nicht soviel geld zur verfügung haben um sich am gesellschaftlichen leben zu beteiligen und dadurch vereinsamen .... sie werden abgestempelt als nutzlos und überall ausgeschlossen ... man will sich mit "solchen leuten" nicht abgeben

Das ist doch Unfug.
Wer will sich mit geistig zurückgebliebenen Menschen nicht abgeben und stempelt sie ab?
Ich kenne zumindest in meinem näheren Umfeld niemanden der so darüber denkt.
Ganz im Gegenteil - in meinem Bekanntenkreis befindet sich eine Frau mit Morbus Wilson, einer Stoffwechselkrankheit. Sie sitzt im Rollstuhl und kann sich von Zeit zu Zeit immer weniger bewegen - so weit, bis sie teilnahmslos da sitzt. Sie gehört trotzdem dazu.

Menschen die nicht so viel Geld zur Verfügung haben, sind meistens die Menschen die nicht arbeiten gehen - und diese haben ungefähr 100x so viel Zeit, wie Menschen die für viel Geld hart arbeiten. Ich hab nur am Wochenende wirklich Zeit für das Leben außerhalb der Ordner und Akten.