Arm durch Arbeit?

Ja tu das.

jupp

@ The.Secret

The.Secret schrieb:Wenn die Menschen aufhören würden sich versklawen zu lassen

Da haben wir schon die erste Hürde. Wer ist sich denn im klaren darüber, "versklavt" zu werden?
Wer bringt die Energie, den Tatendrang und den nötigen Enthusiasmus auf, um aktiv zu werden? Und vor allem wie?

Das Problem der working poor, der Leute also, die zwar Arbeit haben, aber nicht davon existieren können, wird hierzulande, wie in den meisten Ländern der Erde, noch zunehmen. Allerdings gibt es anderswo niemanden, der etwas zuzahlt, so dass sehr viele Menschen auf der Welt gezwungen sind, 2, 3 oder mehr Jobs zu machen, um sich und ihre Familie durchzubringen. Ob es ihnen nun hülfe, wenn Herr Gabriel von Mallorca nach Berlin schwimmen würde, sei mal dahin gestellt. Das ist Einkauf am Obststand.
Wer allerdings der Meinung ist, "Sozialschnorrer" lebten besser und angenehmer, der möge ganz fix für einen von ihnen seinen Arbeitsplatz räumen.
So neu ist das Problem allerdings auch nicht. Für die meisten Menschen, die nichts haben, als ihre Arbeitskraft, war es schon immer so, dass sie von einem Job nicht Leben und nicht sterben konnten. Schon meine Mutter ging morgens putzen, dann in die Fabrik und oftmals nachts noch mal putzen. Also nicht unbedingt etwas, was man den "modernen Zeiten" allein in die Schuhe schieben könnte - was es keineswegs besser macht.
Mindestlohn wäre ein Lösungsansatz - auf die Gefahr hin, dass sich dann wiederum viele Menschen bestimmte Dinge nicht mehr leisten könnten - oder in Rumänien arbeiten gehen dürften.

Endlich mal was konstruktives

Bin im öffentlichen Dienst und ich rackere fast 12 std. jede Nacht im Nachtdienst.
Und dass an fast 20 Nächten jeden Monat. Wochenenden und Feiertagen incl.
Ich komme auf knapp 1900 Netto. Für eine Arbeit die Psychisch und Physisch an die Grenze geht. Mehr verrat ich nicht.

Wenn ich in der Industrie wäre, würde ich für diese Std. 4000 EUR verdienen.
Vor kurzem sah ich eine Reportage über eine Hartz 4 Familie, 4 Köpfig. 2 kleine Kinder.
ALLES wird vom Väterchen Staat bezahlt, Miete, Nebenkosten u.s.w.
Und sie beschwerten sich, dass sie "NUR" von 1600 EUR Netto leben müssen. Da muss ich mich doch ans Hirn fassen!!

Autsch das tut echt weh. Mit 1900 netto würde ich mich schon reich fühlen, aber ich weiß ja nicht was für belastungen du da genau ausgesetzt bist

Hab viel mit unterschiedlichsten Menschen zu tun :)

@ Stef25

Kam im Anschluss an die Reportage der Name der Familie?
Schlag dem Familienvater doch vor, dass Ihr tauscht?

Du übernimmst die Familie und hängst für 1.600 €/ Monat auf der Couch und hast es dafür nicht mehr mit einem Job zu tun, der "die Psychisch und Physisch an die Grenze geht".

Würde Dir/ ihm vielleicht sogar für ne Weile gefallen.

hehe schon ok. Es ist belastend. Aber du kannst dir von deinem Geld wenigstens ab und zu mal was gönnen, so unglaublich teure sachen wie ein Essen im Restaurant, oder eine Hose, oder gar nen Kinobesuch^^

@niriuck
Das muss jeder für sich entscheiden. Ich habe mir mein Limit gesetzt unter welches ich nicht bereit bin zu arbeiten. Wenn ich das Gefühl habe das ich ohne Arbeit besser bezahlt werde als mit, dann werde ich auch genau das tun. 3 € die Stunde beispielsweise ist eine Beleidigung zu der sich meiner Meinung nach niemand herablassen muss.

Waerter in einer Justizvollzugsanstalt?

@ The.Secret

The.Secret schrieb: Ich habe mir mein Limit gesetzt unter welches ich nicht bereit bin zu arbeiten.

Grossartiger Anspruch. Ehrlich!
Als ich derartiges im "Mindestlohn"-Thread angeschnitten habe, wurd ich angeschaut wie ein Auto! :D

Den Weg finde ich klasse.

@stef25: Und die von Dir angesprochene Familie, nimmt die Dir etwas weg. Bezieht sie unglaublicherweise ihr Geld zum leben aus deinem Portemonnaie?

Und wenn Du dir ob solcher Generosität ans Hirn fassen möchtest, warum machst Du es ihnen dann nicht einfach gleich?
Es zwingt Dich ja niemand, deinen Job zu machen.
Oder in die Industrie zu gehen, bei mehr als verdoppeltem Gehalt.

Ich für meinen Teil bin heilfroh darüber, noch in den langsam in sich zusammenfallenden Resten eines Sozialstaates zu leben, der mit Sicherheit auch nicht durch solche wie von Dir angesprochenen Ausnahmen auseinanderfällt.

Und wenn die vom Staat lebende Familie noch den Nerv hat zu meckern, "könnte" ich mich als arbeitender Mensch zumindest moralisch darüber erheben.

Ist ja auch was.

Über Dein meckern kann ich mich aber, ohne Dir zu nahe treten zu wollen, nur milde wundern.

@SECRET: ich kenn diene hintergrüne nich aber im prinzip hast du recht. ich gehör nur zu den leuten die sagen für mich braucht keiner bezahlen ich geh arbeiten

Klar, Industrie zahlt besser, aber mit der Angst zu leben in 6 Monate oder eher entlassen zu werden tu ich mir nicht an.
Und daheim zu sitzen und Geld zu bekommen, kann ich auch nicht. Da würde mir die Decke auf dem Kopf fallen, und ich würde ausrasten.
Aber anhand solcher Beispiele sieht man, dass es sich -für manche Menschen- eher lohnt daheim zu bleiben und sich zu bezahlen zu lassen als arbeiten zu gehen. Weil es heutzutage einfach lächerliche Löhne und unsichere Arbeitsplätze gibt.

Und keiner kennt auch nur den ansatz einer Lösung?

Wenn ich hier eine mögliche Lösung schreiben würde, würde ich mir endlose Kritik und Spot anhören müssen, von dem her.... Lass ma lieber.

dann schick mir doch eine nachrricht! vielleicht kann ich was rausfiltern was mir plausibel scheint

Das würde mich aber, trotz gedrosselter Kritik- und Spott-Lust, auch interessieren