Politische Korrektheit

@Daak
Ich habe bis dato politische Korrecktheit deviniert als Tabus die sich augrund von gesellschaftlichen oder historischen Hintergründen entwickelt haben. Wörter die man nicht benutzen darf oder Dinge die man nicht sagen sollte.

Daak, deine Ausführungen sind soweit stimmig, zumindest was die Entstehung und die Auseinandersetzung mit Political Correctness betrifft. Wobei ich dir aber widersprechen muss: PC ist nicht der Tenor Gesellschaft

Doch, ganz entschieden sogar. Eine Ursprungsgeschichte hast du ja schon zum Besten gegeben, doch das Ganze geht noch viel weiter, durch die ständinge Aneinanderreibung verschiedenster Randgruppen (USA), in der Öffentlichkeit sowie untereinander. Diese fortwährenden Diskrepanzen waren dann ausschlaggebend für eine gesetzliche Bestimmung, wie beispielsweise hierzulande allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) welches den Mißstand abrunden soll.

Das die Ambitionen bis heutzutage langsam irrwitzige Zustände annehmen ist unwiderlegbar, erst eine kürzlich veröffentliche, wissenschaftliche Auswertung hat ergeben, dass alle selbst deklarierten Randgruppen in USA 360% der eigentlichen Bevölkerung ausmachen. Soviel dazu.

@SECRET
Ach, ich würde an deiner Stelle gar nicht mehr so differenzieren. Um in das Auffangbecken der politischen Inkorrektheit zu gelangen benötigt man ein Massenphänomen, wie beispielsweise die Hautfarbe. Wäre die schiefe Nase eklatant weit verbreitet, würde sie auch in dieser Liga spielen.
Obwohl, soweit muss man gar nicht gehen: Zur NS-Zeit war eine Synonym für Juden die sogenannte "Hakennase".

Dieses Merkmal war damals eine besondere Kennzeichnung für die Betroffenen, gerne verwendet in rechtslastigen Karikaturen. Würdest du heute diesen Begriff verwenden, wärst du zurecht schnell im roten Bereich der pol. Inkorrektheit.

Muss man heute eigentlich zu einem "Zigeunerschnitzel"- "Sinti-und-Roma-Fleisch" sagen? :)

@The.Secret: Ja. Und?

@univerzal: Ich weiß daß wir den selben Baum anbellen, nur
bezweifele ich nach wie vor, daß die Gesellschaft PC auch nur für wünschenswert hält.

Zumal, seit wann hat sich die Mehrheit an den von Dir beschriebenen Reibereien von Randgruppen, Minderheiten, untereinander zu orientieren, außer aus politischem Populismus?
Gleichbehandlung, entschieden ein Pfeiler einer mehr oder weniger gerechten Gesellschaft, hat aber auch gar nichts mit Begrifflichkeiten zu tun, die nur aus dem Grund outgedated sind, damit sich irgendein Profilanämischer Politprofi an ihrer Neuschöpfung profilieren kann!

Im Grunde geht es mir um eines; die Weigerung, auf diesen PC-Zug aufspringen zu
müssen, und die Unmöglichkeit von Restriktionen die man erfährt, wenn man genau dies nicht zu tun gedenkt.

Ich erinnere "hier" gerne an Newspeak, soweit hergeholt das auch sein mag (und das ist es imHo nicht) ... die Umstände von 1984 waren darauf ausgelegt zu erschrecken, aber nichts hat mir persönlich mehr Unbehagen bereitet, als das Nichtvorhandensein von aufgrund mangelnder Ausdrucksmöglichkeit unausdrückbaren Gedanken.

Zur NS-Zeit war eine Synonym für Juden die sogenannte "Hakennase".

Wenn man jetzt Hakennase sagt, is man dann ein Nazi?

Daak, leider verhält es sich mit der Correctness wie mit vielen Exklusivitäten die unser Miteinander vereinfachen sollen: Durch ausreichende Ausschlachtung überwiegen die negativen Aspekte die Positiven, die anfänglich angestrebt wurden.

Ich meine, der Ansatz war ja gewisserweise nicht schlecht. Menschen sollten für Mängel oder Eigenschaften der Persönlichkeitsentfaltung nicht benachteiligt, bevormundet oder gar diskriminiert werden.

Was daraus nach jahrelanger Zerrerei geworden ist, ist nichts weiter als ein Schmierentheater. Wenn man einen männlichen Zimmermädchenbewerber aufgrund seines Geschlechts ablehnt, kann man vors Arbeitsgericht geschleppt werden. Und das ist jetzt nur ein lustiges Beispiel, spezialisierte Individuen können anhand solcher Bestimmungen ihren Geldbeutel füllen, weil die Gegebenheiten noch nicht bei allen angekommen sind.

Letztendlich ist es nichts weiter als ein Dresden '45 an Versuchen, das Leben zwischen den Kulturen zu entspannen.

Wenn man jetzt Hakennase sagt, is man dann ein Nazi?

Wenn im Zusammenhang ein Jude gemeint ist, dann denke ich, wäre die Grenze überschritten. Allgemein wohl weniger, dafür ist der Begriff inzwischen viel zu sehr in Vergessenheit geraten.

vorurteile, unkenntnisse, manchmal merkwürdige erfahrungen lassen uns eine meinung bilden - sie hat meist nichts mit kenntniss zu tun, sondern etwas mit einem "bauchgefühl"

- schwule abzulehnen mag darin bestehen, dass man nicht weiss, wie man ihnen begegnen soll - sie sind anders und kommen einem selbst sicher merkwürdig vor

dank von bildung, der auseinandersetzung mit dieser thematik wird es gelingen ein anderes bild zu erzeugen: sie sind menschen wie du und ich; das macht mir das ganze verständlich wird aber meine meinung wahrscheinlich nicht beeinflussen aber es erlaubt mir tolerant zu sein -

ähnlich verhält es sich auch mit menschen anderer hautfarbe

prägungen von außen sind für unsere meinung sehr maßgeblich - differenzieren muss ich selbst -

mir ist eine einfache regel mit auf den weg gegeben wurden: behandle andere so, wie du selbst behandelt werden möchtest, beurteile, verurteile nicht - mache dich stets kundig und friss nicht alles, was die vor die füße gelegt wird -

und so fallen solche aussagen wie ganz am anfang einfach in die tonne - sie gehen nicht ins detail, sie verbessern meine kenntnis nicht und ermöglichen meist keine sachliche auseinandersetzungen - sie sind wie blockaden . . .

Besonders schlimm finde ich Begriffe, die unsere militanten Feministinnen erfinden.
Ich denke da beispielsweise an "Gästin" - diesen Ausdruck hörte ich von einem Fernsehmoderator, der eine weibliche Gesprächspartnerin entsprechend ankündigte.

Wie wär´s mit Krankenschwesterin?

@Daak
Ging es in deinem Beitrag nicht primär darum das PC hauptsächlich mit dem rumreiten auf diversen Begriffen zutun hat?
Ich war halt der Meinung das jede Form von Tabus, die aufgrund einer historischen bzw. gesellschaftlichen Ursache gegeben sind ein zeichen von PC ist.

@univerzal
Tja da sieht man wohl umso mehr das es an Ort und Zeit liegt.

@kiki
Ja, die Sache ist halt die das häufig mit zweierlei Maß gemessen wird. Jemanden *nicht* zu beleidigen hat in meinen Augen nicht primär etwas mit politischer Korrektheit zu tun. Es ist eher eine Form von gegenseitigem Respekt.
Ich werde niemanden an den Kopf knallen das er beispielsweise Segelohren hat.
Zumindest dann nicht wenn man mich nicht ausdrücklich danach fragt.
Doch auf genau dieselbe Stufe wie die Segelohren stelle ich auch, die Hautfarbe und die angeblich "jüdische" Hackennase.
Und genau das ist es was ich mit politischer Korrektheit meine.
Toleranz und eine gewisse Form Respekt kann man auch haben wenn man auf die gesellschaftlichen Tabus pfeift.
Wer beispielsweise behauptet das er niemals mit einem Menschen zusammensein könnte der Segelohren hat, der sollte sich auch nicht beschweren wenn das gegenüber etwas ähnliches über die Dunkelhäutigen sagt.
Diese Ansicht hat auch rein garnichts mit Rassismus zu tun eher das gegenteil ist der Fall. Ich sehe die dunkele Hautfarbe als eine vollkommen subjektiv zu bewertende optische Eigenschaft. Und für mich ist die Hautfarbe einfach nur zu bewerten wie Nase, Ohren oder Lippen eines Menschen- rein optisch... ich verstehe selber nicht warum da so ein großer Aufstand drumm gemacht wird. Aber bitte... sollen sich die Rassisten unter uns ihre Freunde durch solche Kriterien aussuchen, ich stelle sie auf die gleiche Ebene mit Leuten die mit niemanden befreundet sein wollen der grüne Augen hat.

Meine Meinung:
Es ist nicht Meinungsfreiheit, wenn man politisch korrekt bleiben muss.
Weiterhin kann man doch subjektiv eine Abneigung gegen Dunkelhäutige haben, aber seine Politik anders betreiben, d.h. keine Diskriminierung.
Das wäre dann Demokratie. Wenn Politiker nicht sich selbst und ihren eigenen Interessen und Vorlieben dienten, sondern dem Volke.

soll ich mal ganz böse dinge sagen die nciht politisch korrekt sind, die beispiele sind nur mäßig gut.

-junge du bsit nciht schlecht in fußball, du bist einfach zu fett sport zu machen.

frauen gehören an den herd.

afro was? du meinst neger oder?

pass auf in polen, die klauen.

religiöse emsnchen sollten mal die augen öffnen.

fett, planschkuh, neger, eskimo, krüppel, behinderte, spastis...

und ach ja beispiele für politisch korrekte aber lächerliche wörter sidn alle berufs bezeichnungen im /INNEN dran. sieht dumm aus...


ach ja das sind alles dinge die ich so ncith unterschreiben will, es sollen nur bessere beispiele sein

mastermind schrieb:Es ist nicht Meinungsfreiheit, wenn man politisch korrekt bleiben muss.

Die Meinungsfreiheit endet da, wo Minoritäten beleidigt, diskriminiert, oder sonst wie benachteiligt werden sollen.

@schmitz

Das ist es ja, das leider allzuviele im Namen des hohen Gutes der Meinungsfreiheit ihre billigen Diskriminierungen und unappetitlichen Sottisen verteidigen.

@mastermind

mastermind schrieb:Weiterhin kann man doch subjektiv eine Abneigung gegen Dunkelhäutige haben, aber seine Politik anders betreiben, d.h. keine Diskriminierung.

Eine "Abneigung" gegen Dunkelhäutige zu haben, ist in einem Zusammenhang mit dem Wort "Politik" immer Rassismus!

Vorlieben und Abneigungen mögen eine Sache des subjektiven Empfindens sein, jedoch eine Politik darauf aufbauen zu wollen, führt unweigerlich zu einer Spielart des Faschismus!

Eine "Abneigung" gegen Dunkelhäutige zu haben, ist in einem Zusammenhang mit dem Wort "Politik" immer Rassismus!


Und wenn der Typ einfach nur nich auf schwarze Frauen steht? Isser dann auch Rassist?

ich finde political correctness übertrieben gut menschlich.

wieso sollte ich mich zurück nehmen wenn leute ungerechtheiten verteidigen und sobald argumente nciht ganz pc formuliert sind auf mir rumhacken anstatt sachlich zu bleiben?

solange man keine clischees verteidigt sondern einfach politisch unkorrekte worte benutz weil sie besser reinpassen. wieso soll ich obdachloser anstatt penner sagen?
warum afro... anstatt schwarzer?

@Gilb

Ich habe mit dem Wort "Zusammenhang" und auch im zweiten Satz deine Frage bereits beantwortet!

Eine "Abneigung" gegen Dunkelhäutige zu haben, ist in einem Zusammenhang mit dem Wort "Politik" immer Rassismus!

Ähm....lies nochmal, dann merkst du vllt, dass er diese Abneigung nicht in die Politik einfließen lassen will.....somit erübrigt sich auch dein Zusammenhang.