-10° C . Hilfe für Obdachlose !

jetzt versteh ich den begriff "stadtindianer" erstmal .

helfen würd es ..nicht zu vergessen .. auch diese personen sind in erster linie menschen...

@Outsider

das vergisst man dann spätestens ab dem punkt nicht wenn man sich mal überwunden hat mehr als eins zwei worte mit ihnen zu sprechen.
aber der penner ist so schnell vergessen wenn man dann aus der kälte in fein weihnachtlich hell geschmückte warenhäuser tritt.
ist schon irrsinn wie schnell sich ein mensch abschotten kann gegenüber menschen die ihm nichts bringen.

@helmfried
auch das ist einstellungssache.
ich kenne viel zu viele menschen die in vergleichbarer situation leben, als das ich sie mit einem gang durch das wahrenhaus vergessen würde.
aber leider hast du recht mit deiner ansicht.

leider habe ich auch festgestellt, dass die meisten Obdachlosen nur Geld wollen, Anfangs gab ich etwas...
Nachdem ich aber öfters blöd angemacht worden bin, bis zu dem Obst, belegte Brötchen die ich übergab sofort in den Mülleimer warfen und der von mir geschenkte Regenschirm weil es in strömen gegossen hat in meine Richtung geworfen wurde, ich dann hörte, es gibt mir lieber Geld was soll ich damit, gibt es keinen müden Pfifferling mehr.

Ich meine das die meisten sich wirklich nur zuknallen und dann Sturzbesoffen irgendwo einpennen, selber Schuld, denn es müsste nicht so enden.
Kirchen, Ämter und einiges mehr steht ihnen bei, sie bekommen Kleidung, Essen und oft auch Unterkünfte, sie wissen es und denen etwas an ihrem Leben liegt, würden nichts ablehnen, sich einfach nur über jede Kleinigkeit freuen.
Mit denen kann man auch gute Gespräche führen wieso sie in dies Lage kamen und sie sich Mühe machen aus dem Sumpf zu kommen, diesen Menschen gebe ich nur all zu gerne, was ich übrig habe.

Neulich auf dem Parkplatz des Baumarktes. Ein ?? lief herum und fargte alle Vorbeikommenden: Hast du mal 10 Cent für mich?
Da ich gerade Zement gekauft hatte, bot ich ihm an die Säcke vom Einkaufswagen in den PKW zu heben und ihm dann einen Euro zu geben.
Den Blick, den er mir zuwarf hättet ihr sehen sollen, er verdrückte sich dann ohne ein weiteres Wort.
Das Einladen dauerte keine Minute, wir reden hier also über einen hochgerechneten Arbeitslohn von 60€ netto/Stunde.
Ich denke, den haben hier im Board die wenigsten.

Kayleigh schrieb:leider habe ich auch festgestellt, dass die meisten Obdachlosen nur Geld wollen, Anfangs gab ich etwas...
Nachdem ich aber öfters blöd angemacht worden bin, bis zu dem Obst, belegte Brötchen die ich übergab sofort in den Mülleimer warfen und der von mir geschenkte Regenschirm weil es in strömen gegossen hat in meine Richtung geworfen wurde, ich dann hörte, es gibt mir lieber Geld was soll ich damit, gibt es keinen müden Pfifferling mehr.

@Kayleigh
Genau diese Erfahrungen musste ich auch machen - irgendwie vergeht einem da die Freude am Samaritertum :(

@Wasserbrenne
Ja leider, denn auch hier, sollte man nicht alle über einen Kamm scheren, allerdings sind die meisten die gerade so öffentlich ihr Leid zur Schau stellen die Schmarotzer. :|
Die anderen wissen wo es ihnen so gut wie es geht geholfen wird und sie nehmen alles an damit es etwas leichter für sie ist.

Die versteckte Not nimmt zu. Manchen Menschen fällt es schwer, Hilfe zu suchen, um Hilfe zu bitten. Sie leben in ärmlichen Verhältnissen. Die schämen sich einfach, zuzugeben, dass sie die Verlierer der Gesellschaft sind.
Bis einer an öffentlichen Plätzen bettelt, muss schon einiges passiert sein...

Die lehnen dann aber auch in Öffentlichkeit nichts ab.
Wer frisches Obst, eben Lebensmittel ablehnt und nur auf Geld aus ist, ist für mich ein Schmarotzer.

Widerlich sind auch diese organisierten Bettlerbanden, die Notlagen vortäuschen, verwahrloste Kinder zeigen, Behinderungen zur Schau stellen und Tierwelpen zum Kauf anbieten.
Eine uralte, gebückte Frau erschien mir bei näherem Hinsehen überraschend jung und ein Gelähmter stieg elastisch und gelenkig in einen um die Ecke geparkten Kleinbus ein....

Oder die zur Weihnachtszeit auftretenden Männer mit Zirkustieren, die natürlich nur Geld wollen, denn auch da wurde schon Futter das ich hätte besorgen können abgelehnt. :/

Kayleigh schrieb:Oder die zur Weihnachtszeit auftretenden Männer mit Zirkustieren, die natürlich nur Geld wollen, denn auch da wurde schon Futter das ich hätte besorgen können abgelehnt. :/

Was auch eher verständlich ist wenn es ein lokal überwinternder Zirkus ist. Das Futter kriegen die in großem Maßstab von den umliegenden Bauern. Was sie brauchen ist Geld für Platzmiete, Heizung, Strom, Tierarzt, Gehälter, Krankenversicherung, etc. Und deine paar Kilo Futter machen nichts als einen großen Aufwand und lösen wenig.

In der guten alten Zeit, als Betteln noch als normaler und ehrenhafter Broterwerb angesehen wurde, anders als beispielsweise Geld verleihen oder Köpfe abschlagen, unterschied man je nach Art und Grund rd. 30 "Bettelberufe". Es gab gedruckte Ratgeber dafür, die empfahlen, wem man als anständiger Bürger geben sollte um dafür himmlische Vorteile zu bekommen, und wem nicht.
Vielleicht braucht es heute wieder ein Bestimmbuch a la "Was bettelt denn da?".

Obdachlose, die Drogen oder Alkohol konsumiert haben, sind besonders vom Kältetod bedroht.

Der Alkohol scheint bei der Obdachlosigkeit auch fast ausnahmslos eine ganz erhebliche Rolle zu spielen. Ich habe mir irgendwann mal überlegt, was ich tun würde, wenn ich plötzlich "auf der Straße" landen würde. Abgesehen davon, daß ich (bin ziemlich zivilisationsverwöhnt und mir ist sogar ein Zeltlager nicht komfortabel genug) alles daran setzen würde, wieder eine richtige Wohnung zu kriegen, war mein erster Gedanke: Zum Glück gibt es ja den Alk! Als Obdachlose würde ich nicht einen einzigen Tag ohne verbringen wollen. Der Gedanke war irgendwie tröstlich....

Aber es ist natürlich ein Teufelskreislauf: Man wird wohl nicht Alkoholiker, weil man obdachlos ist, sondern eher obdachlos, weil man Alkoholiker ist. Und Alkoholismus ist ein verdammt schweres Hindernis für eine "Resozialisation".

Am meisten ärgerlich wäre mir die Kälte :(

@Wasserbrenne
ja der alkohol ist oft grund für obdachlosigkeit.
allerdings hat jeder alkoholiker die möglichkeit einen entzug zu machen und es gar nicht erst soweit kommen zu lassen.

@Feingeist

Full_of_Rage schrieb:allerdings hat jeder alkoholiker die möglichkeit einen entzug zu machen und es gar nicht erst soweit kommen zu lassen.

Das funktioniert leider auch bei Menschen in weit besseren Ausgangslagen sehr oft nicht. Beim heruntergekommenen, in jeder Hinsicht Verelendeten ist oft die Kraft zur Veränderung nicht mehr vorhanden.

Und meines Erachtens ist der Suff auch ein Grund, warum viele Notschlafstellen manchmal nicht angenommen werden. Dort muss man meistens (einigermaßen) nüchtern sein, wenn man auftaucht. Und auch sonst gibts alle möglichen Regeln, die alles andere als stimmungsfördernd sind. Und wenn ich alkoholkrank bin und den Alk wirklich für mein Wohlbefinden brauche dann überleg ich mirs auch dreimal obs nicht allemal besser ist mir eine andere Schlafstelle zu organisieren. Andrerseits versteh ich natürlich die Wohneinrichtungen auch. Gerade bei einer hohen Fluktuation an Klienten sind Regeln unumgänglich.
Ausserdem dürfen sie in den meisten Heimen nicht rauchen - und dass soll für Raucher angeblich die Hölle auf Erden sein....

@klarabella

emanon schrieb:Das Einladen dauerte keine Minute, wir reden hier also über einen hochgerechneten Arbeitslohn von 60€ netto/Stunde.

Wie siehts aus mit Pausen, Urlaub, Krankengeld, wenn ich bei dir anfange?

Aber stimmt schon, das hätte der ja machen können, allerdings könnte es ja auch sein, dass der Typ einen kaputten Rücken hatte, nur mal so als Relativierung.

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Kayleigh schrieb:Wer frisches Obst, eben Lebensmittel ablehnt und nur auf Geld aus ist, ist für mich ein Schmarotzer.

Wer Menschen für zuwenig Lohn arbeiten lässt und dafür noch den Urlaub kürzt, ist für mich ein wesentlich schlimmerer Schmarotzer.

Kayleigh schrieb:Ja leider, denn auch hier, sollte man nicht alle über einen Kamm scheren, allerdings sind die meisten die gerade so öffentlich ihr Leid zur Schau stellen die Schmarotzer.

Ja, der Walk of Clochard, wer kennt ihn nicht?Sehen und gesehen werden innerhalb der Fußgängerzone.Und selbstverständlich entspricht dies nicht den Tatsachen, bzw. ist eine der üblichen Pauschalurteile über die Menschen, die man einfach keinen Deut kennt.

Kayleigh schrieb:Nachdem ich aber öfters blöd angemacht worden bin, bis zu dem Obst, belegte Brötchen die ich übergab sofort in den Mülleimer warfen und der von mir geschenkte Regenschirm weil es in strömen gegossen hat in meine Richtung geworfen wurde, ich dann hörte, es gibt mir lieber Geld was soll ich damit, gibt es keinen müden Pfifferling mehr.

Das ist allerdings traurig.Neulich hat wer anderes die gleiche Story erzählt, mir ist sowas noch nie passiert, was aber nicht heißt, dass es so ist, wie du erzählt hast.Ich habe stets Dankbarkeit geerntet, auch für gewisse Nahrungsgüter, aber auch für ein offenes Ohr.

Einige Menschen in Deutschland leben auch freiwillig auf der Straße, weil sie das System nicht ertragen können und sich der Ameisenherde nicht einordnen wollen.Sie werden krank davon.ich kann es verstehen, habe hier lange Zeit mal mit so einem gesprochen, ein wahres Überlebenstalent und Künstler, wie ich meine.

da ich kaum noch feststellen kann wer wirklich hilfsbedürftig ist und wer nur abzocken will
gibts von mir nicht einen cent.
es gibt genug ganoven die um geld betteln. in vielen fällen steht sogar organisiertes verbrechen dahinter.

@Vymaanika
Über Festanstellung Urlaubsgeld und Freizeitausgleich für Überstunden konnten wir gar nicht mehr sprechen, die Aussicht auf eine Minute Arbeit htte ihm ja schon den Rest gegeben.
Von körperlichen Gebrechen hat er nichts erwähnt, der stundenlange Spaziergng auf dem Parkplatz schien ihm jedenfalls nicht zu schaden.
Ob er nun tatsächlich irgendwelche physischen oder Psychischen Gebrechen hatte, kann ich nicht beurteilen.
Die Zähne waren aber erkennbar nicht in bester Verfassung.

@Feingeist

Full_of_Rage schrieb:da ich kaum noch feststellen kann wer wirklich hilfsbedürftig ist und wer nur abzocken will
gibts von mir nicht einen cent.

Reden hilft. ;)

@klarabella

Tja in dem Fall hätte ich wohl doch eher so gehandelt, wie du.Aber wenn er nicht wollte, ist es ja sein Problem.

man sollte die obdachlosigkeit nicht so romantisieren wie mit ausagen leute kämen mit dem system nicht mehr zurecht.
wer stellt denn bitte das system dar?
wer von euch lenkt sich denn nicht gleich ab wenn er einen obdachlosen gesehen hat?

meine erfahrungen sind die ,das wenn man mal die überwindung hat jemanden zu fragen ob er etwas geld hat einen kalte blicke und ablehndes verhalten entgegen stößt.

findste mal ne warme stelle in offenen bankschaltern dauerts nicht lange bis so ein scheiß ordnungsliebender rentner die polizei ruft .

man solle ja nicht so tun als ob man alles erklären kann warum menschen nicht mehr von der straße zurückkommen.
jede weiter ablehnung , peinlichkeit und verachtung läßt einen tiefer in das loch der straße fallen, am ende geht es nur noch darum nicht gesehen zu werden in mitten der gutgekleideten .
man guckt nicht mehr zur seite, leuchtende reklame und die fröhliche so fernen gesichter darauf tun nur noch weh und man bewegt sich als wäre alles grau um einen .
eine zeitung auf der straße liest man zwei , drei mal wenn man eine ruhige ecke gefunden hat die nicht gestörtv wird von lachenden menschen die einen vorkommen als ob man selbst in einer anderen dimension lebt.
scheiß gutmenschen , vor anderen erzählen wie hilfsbereit man wäre und dann verachtend an den menschen vorbeigehen und ihnen immer mehr mit ihrer haltung das gefühl des versagens und der unwertvollen anwesenheit geben .

und dann die sprüche : "er wollte nur geld , nichts zu essen "
schon mal daran gedacht das ein obdachloser nicht mehr das selbstvertrauen hat mit ins geschäft zu gehen oder davor zu warten und dabei von jugendlichen und erwachsenen seine tägliche portion spott zu bekommen.
abend am spätverkauf mal schnell etwas holen oder in einrichtungen schnell was essen um danach wieder schnell zu verschwinden ist nun mal das leben einiger , weil sie aus sich heraus den klamotten standart nicht entsprechen und sich unheimlich schämen neben gutgekleideten menschen zu stehen .

ja unsere feine gesellschaft .

haste was , biste was !