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die Bibel - eure Meinung

740 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bibel, Christentum ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

die Bibel - eure Meinung

21.04.2005 um 17:23
@hughberinger
<"egal wie du dich auch windest und egal wie umständlich deine formulierungen auch sein mögen, du hast immer noch keine prophezeiung der bibel genannt, die nicht eingetroffen war oder ist. nenne eine, oder gib zu, daß du keine nennen kannst. ">


Warum reizt Du unsereinen immer so?

Ich hätte geschwiegen, Aber Deine überhebliche Sicherheit was Prophezeihungen und archäologische Erkenntnisse in der Bibel und deren Personen und Ortsangaben angeht sollte schon mal mit einigen Tatsachen konfrontiert werden.


Zu den Prophezeihungen die sich auf Jesus berufen:

Nach Erkenntnissen der Bibelforschung der letzten 150 Jahre sind sie nahezu allesamt nicht eingetroffen. Denn das Leben Jesu, wie es in den Evangelien geschildert wurde, IST eindeutig im Hinblick auf die Prophezeihungen verfertigt worden.

Der Theologe E. Hirsch drückt dies SO aus:

"Der Weissagungsbeweis ist für uns abgetan. Wir wissen alle, daß er nicht stimmt."

Der Theologe Bousset ist auch nicht zimperlich, wenn er schreibt:

"Wir sehen hier die dichtende Gemeinde vor uns, die die Farben ihres Gemäldes dem Alten Testament entlehnt"

Schon 1802 nannte der deutsche Gelehrte Schelling in einer Vorlesung über das Studium der Theologie viele neutestamentliche Erzählungen "jüdische Fabeln, erfunden nach der Anleitung messianischer Weissagungen des Alten Testaments"

Zu den Leidesweissagungen Jesu bemerkt der Theologe Bornkamm:

"Sie sind deutlich erst im Rückblick auf seine Passion formuliert, um Jesu wunderbares Vorauswissen der kommenden Ereignisse und den geheimnisvollen Ratschluß Gottes, der in ihnen waltet zu bekunden".

Die Kirche lebt davon, daß die Ergebnisse der wissenschaftlichen Leben-Jesu-Forschung in ihr nicht publik sind.
(Conzelmann - Theologe)

Zu den archäologischen Erkenntnissen, den Wahrheitsgehalt des AT betreffend ist folgendes anzumerken:

Wenn es Dir gelingt, einen archäologischen Nachweis für König David und König Salomo zu liefern, bist Du augenblicklich Ehrenbürger Israels!!!

Das heißt im Klartext. Nach über 50 Jahren Ausgrabungen im heiligen Land ist nicht das Fitzelchen eines Beweises für die Existenz der beiden Könige gefunden worden.

Die Tatsache, das DAS nicht bekannt ist, heißt nicht, das es nicht so ist.

Auch die Geschichte mit der eingestürzten Stadtmauer von Jericho hielt archäologischen Untersuchungen nicht stand. Die Landnahme der alten Hebräer scheint nach archäologischen Erkenntnissen AUCH ruhiger und friedlicher verlaufen zu sein, als es das AT beschreibt.

Da hast Du mal etliche Beweise und das sollte erstmal genügen, denke ich.

Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher. (Gregory Bateson)


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die Bibel - eure Meinung

21.04.2005 um 18:26
@jafrael

>>Wenn es Dir gelingt, einen archäologischen Nachweis für König David und König Salomo zu liefern, bist Du augenblicklich Ehrenbürger Israels!!!

Das heißt im Klartext. Nach über 50 Jahren Ausgrabungen im heiligen Land ist nicht das Fitzelchen eines Beweises für die Existenz der beiden Könige gefunden worden.<<


Und dabei habe ich vor ein oder 2 Wochen im ZDF einen Dokumentarfilm gesehen, der von genau solch einem Ereignis berichtete. Nämlich von einem Artefakt, auf dem der Name des Königs "David" erwähnt wurde


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die Bibel - eure Meinung

21.04.2005 um 19:18
>>Die Bibel - das ist das Erstaunliche - versteckt das hässliche Gesicht Davids nicht.




Prof. Walter Dietrich, Theologe, Universität Bern:

"Diese dunklen Seiten an David gehören zu seiner Faszination. Eine glatte Propagandagestalt in Hochglanzpolitur, würde mich und viele andere eher befremden oder abstoßen. Die Bibel zeichnet ihn dafür sehr bewusst und mit tiefen Schatten."



David eine Geschichte über einen Helden mit Makeln - aber vielleicht gerade deshalb eine wahre Geschichte.<<

>>Historische Figur oder Legende?
Wie bei der Geschichte von David und Goliat stellt sich immer wieder die Frage, ob die Erzählungen der Bibel wörtlich zu nehmen sind. So auch bei König David: Gab es ihn wirklich, oder ist er nur ein Märchenheld? Bei Ausgrabungen 1993 stoßen Archäologen auf die Antwort. In den Ruinen der Stadt Dan finden Wissenschaftler Inschriften der Könige von Damaskus, den vorübergehenden Herrschern über die Stadt. Als es gelingt, die Texte zu entziffern, ist die archäologische Sensation perfekt:




Dr. David Ilan, Archäologe, Hebrew Union College, Jerusalem:

Auf dieser Inschrift aus dem 9. Jahrhundert v. Chr. haben wir die Erwähnung eines Königs mit Namen David und direkt darüber den Namen Israel. Für Menschen, die sich fragen, ob der Text der Bibel historische Wirklichkeit widerspiegelt oder nicht, ist die Tatsache, dass hier der Name Davids zum ersten Mal erwähnt wird, von enormer Bedeutung. Es ist ein eindeutiger Beweis dafür, dass zumindest Teile der biblischen Überlieferungen auf Fakten beruhen und nicht reine Erfindung sind. <<

Quelle:http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/29/0,1872,2279965,00.html (Archiv-Version vom 28.03.2005)


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die Bibel - eure Meinung

21.04.2005 um 19:27
@neurotiker
<" Nämlich von einem Artefakt, auf dem der Name des Königs "David" erwähnt wurde">

Und was schließen wir daraus? Ein Artefakt mit dem Schriftzug "David" und Israel". Nja - aus einer Zeit als es die Geschichten schon gab.

Findet jemand in 1000 Jahren den Namen "Perry Rhodan" in Verbindung mit dem Begriff "Raumschiff" - ist DAS der Beweis für heutige Raumfahrt und den Helden Perry Rhodan?

Du verstehst, was ich meine? Das ist doch geadezu DER Ausdruck für die Hilflosigkeit in dieser Sache! Etwas anderes wäre es, wenn Palastanlagen, archäologisch relevante Hinweise betreffs de Salomonischen Tempels etc. gefunden würden. Aber bis heute: NICHTS.
Gerade dieser Fund, den Du erwähnst zeigt ja wie "dünn" die Beweislage sein muß. Und DAS bei einem angeblichen Großreich!


Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher. (Gregory Bateson)



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die Bibel - eure Meinung

21.04.2005 um 19:40
Jafrael, nix für ungut , aber ich glaube dem Mann mit dem Doktortitel.
Der kann das besser beurteilen als du.


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gsb23 ehemaliges Mitglied

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die Bibel - eure Meinung

21.04.2005 um 20:52
Hugh,

ich würde dir gerne helfen, sehe aber ein, dass ich es nicht kann. Wenn mir jemand sagt, "Alles, was in der Bibel steht, ist wahr", so frage ich immer zuerst, "Wie meinst du das?"...Stellt sich heraus, dass es aus Gründen des Glaubens gesagt wurde, bleibt mir nicht viel zu antworten. Denn, wer glauben will, soll dies tun. Kommt man mir aber mit archäologischen Beweisen, antworte ich das, was ich über dein Posting schrieb - "Schuss in den Ofen, meinetwegen auch ins Blaue"....Denn, das Alte Testament ist eine Heldengeschichte der Israeliten, allein dazu verfasst, dem Volk Israel eine Geschichte zu geben in schönen Worten und grossartigen Taten. Und, natürlich haben diese Begebenheiten, die dort zu lesen sind, praktische Hintergründe. Zu lesen sind sie aber wie Loblieder. Ist es nicht schön, dass König Saul facettenreich gezeigt wird? Ist es nicht wunderbar, wie ausnahmslos menschlich König David den Weg zu seinem Thron fand? Wahr ist davon nichts, aber das ist unwichtig, denn der Sinn des Alten Testaments liegt nicht im Wahrheitsgehalt. Die Verschleppung nach Ägypten kann auch die Verschleppung nach Mesopotamien gewesen sein, David ist ein richtiger Schafhirte gewesen und Saul war ein kräftiger Mann...und der Weg ins Land Kanaan ist die Heimkehr der Israeliten in ihr angestammtes Land...

Auf die von dir angedachten Prophezeiungen, die ich dir nennen soll, kann ich nur sagen, dass Jesus eine Leitfigur ist, seine Weissagungen aber haben seinen Jüngern gegolten und nicht dem Jahr 2005...Die Evangeliaren haben ihn sich nach ihren Wünschen schön geschrieben, für mich verständlich, denn er hat ihnen ja nach seinem Tode gefehlt. Die ersten Schriften sind um 70 n. Chr. entstanden...Wie wir wissen, also 40 Jahre nach seinem Tod...Die Lehre mag Gültigkeit haben, von den Prophezeiungen kann keine Rede sein, sie wurden hineingedeutet und, wie wir wissen, durch einige Fehlübersetzungen frommer Mönche nochmal schöner oder schrecklicher ausgemalt, ganz so, wie es dem Christentum in seinen Anfängen und auch später dienen konnte. Wir wissen, dass die Christengemeinde nach dem Tode Jesu verstreut über Kleinasien lebte. Die Briefe, die es ursprünglich waren, dienten der Gemeinde, einen Zusammenhalt zu fühlen und unterstützen sie in ihrem Glauben und Wirken....

So, mein lieber Hugh - und nun danke ich dir für deine Aufmerksamkeit und wünsche dir weiterhin noch viel Spass im Allmy-Forum.

Gruß

Die Reihenfolge ist:
Regnerisch kühl, Schaufensterbummel, Hundekot.



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die Bibel - eure Meinung

21.04.2005 um 23:07
Link: www.kritische-stimme.de (extern) (Archiv-Version vom 04.05.2005)

@neurotiker

SO - jetzt kommen "MEINE" Doktorhüte! -gg*

<"Funde, die die Erzählungen der Bibel hätten bestätigen können, ließen sich jedoch trotz jahrzehntelanger Grabungstätigkeiten bislang nicht vorweisen. "Israel hat für seinen Anspruch auf den Haram al-Sharif weder archäologische noch historische Beweise", sagt denn auch der palästinenische Archäologe Adel Yahya, der in Ramallah die "Palestinian Association for Cultural Exchange" (PACE) leitet.

In jüngster Zeit haben auch eine Reihe von israelischen Archäologen den Wahrheitsgehalt der jüdischen Gründungserzählungen angezweifelt. Damit erschüttern die Wissenschaftler die akademische Stellung ihrer Disziplin. Denn wie kein anderes Fach war die Spatenwissenschaft im Heiligen Land betrieben worden, um die Authentizität der Bibel im Sinne aktueller territorialer Ansprüche zu beweisen. ">

Noch mehr Aussagen nötig?

(Auszüge stammen aus dem beigefügten link)




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21.04.2005 um 23:13
@neurotiker

Israelische Archäologie - Teil -2-

<" Zeev Herzog und "Die Wahrheit des Heiligen Landes"

Einer derjenigen, die eine neue Betrachtungsweise im Verhältnis von Archäologie und Bibel fordern, ist Zeev Herzog von der Universität Tel Aviv. Der rennomierte Wissenschaftler rüttelt an der Glaubwürdigkeit biblischer Überlieferung: "Die Ergebnisse unserer intensiven Ausgrabungen, und ich beziehe da alle Grabungen der letzten 70 Jahre mit ein, widersprechen ganz eindeutig den Geschichten im Alten Testament. Vieles in der Bibel ist nur Legende. Wir haben bis heute keine Beweise für die Existenz der Erzväter Israels gefunden, für die Verschleppung und den Exodus der Israeliten in Ägypten und die Eroberung Jerichos - und dass es unter David und Salomo ein mächtiges vereinigtes Königreich gab. Wir können es nicht beweisen." Als Herzog seine Thesen über "Die Wahrheit des Heiligen Landes" in der liberalen israelischen Tageszeitung "Haaretz" veröffentlichte, schlug sein Artikel ein wie eine Bombe....">

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21.04.2005 um 23:15
@neurotiker

Israelische Archäologie Teil -3-

<" Die Thesen Israel Finkelsteins und David Ussishkins

Und Zeev Herzog steht mit seinen Thesen nicht alleine. Auch die Tel Aviver Archäologen Israel Finkelstein und David Ussishkin plädieren für eine Neubewertung des historischen Gehalts der Bibel. Gemeinsam leiteten die beiden Wissenschaftler mehrjährige Ausgrabungen in Megiddo. Laut der Bibel war die Stadt im Norden Israels eine der wichtigsten Bastionen des Königreich Salomos. Doch was die Archäologen in Meggido fanden, könne nicht aus der salomonischen Zeit stammen, sagen die Forscher und datieren die Funde auf zweihundert Jahre später. Sie kommen zu dem Schluss, dass weder David noch Salomo einem Großreich vorstanden und Jerusalem seine Blütezeit nicht unter Salomo im 10. Jahrhundert vor Christus, sondern zweihundert Jahre später unter einem weniger bekannten Herrscher namens Ahab erlebte. Diese Revision traditioneller Datierungen hat auch Implikationen für die angebliche Bautätigkeit, die König Salomo in Jerusalem entfaltete. "Im 10. Jahrhundert war Jerusalem eine kleine, kaum entwickelte Stadt", sagt David Ussishkin. Dass Salomo einen Tempel in Jerusalem bauen ließ, bestreitet der Archäologe nicht grundsätzlich, die damalige Größe Jerusalems mache es aber zumindest unwahrscheinlich.">

Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher. (Gregory Bateson)



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die Bibel - eure Meinung

21.04.2005 um 23:20
Link: www.wort-und-wissen.de (extern) (Archiv-Version vom 19.05.2005)

@all

Wem das immer noch nicht genügt der schaue sich DIESEN Beitrag an:

Das kybernetische Äquivalent von Logik ist Oszillation.
Ganz unten auf dem Grunde des Lebendigseins treffen wir auf die Metapher. (Gregory Bateson)



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die Bibel - eure Meinung

21.04.2005 um 23:35
@alll

Wer die Situation in Israel kennt, der wird ahnen WAS dieser archäologische Streit auch politisch bedeutet. Schließlich begründet sich der Anspruch der Siedler nicht zuletzt auf die Heilige Schrift.
Geradezu verzweifelt hatte man in den letzten Jahrzehnten nach Beweisen FÜR die frühe Geschichte Israels und Judas und den Beweisen für die Richtigkeit der biblischen Überlieferung gesucht.

Aber so langsam lichtet sich der ideologische Nebel und was ans Licht kommt ist ernüchternd.

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die Bibel - eure Meinung

21.04.2005 um 23:49
für mich ist die bibel einfach ein märchenbuch und nichts weiteres


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corey ehemaliges Mitglied

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die Bibel - eure Meinung

21.04.2005 um 23:53
nein auf keinen fall die bibel ist einfach das opfer einer falschen interpretation und mehrmaligen verfälschungen

Es wäre leichter die Menschheit zu vernichten als sie zu verstehen (ich)
Die Zeit ist ein Feind, denn wir uns selbst erschaffen haben(ich)
Energie ist Gott
bringt euch umverfluchte menschenbrut qualvoll und brutal blutig mordend deine vene aufzuschlitzen und das blut strömen zu lassen reinige deine seele begehe selbstmord elendiges menschenwesen (papst corey 2005)



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phil ehemaliges Mitglied

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die Bibel - eure Meinung

21.04.2005 um 23:56
@corey

du machst dich ja richtig. :)


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gsb23 ehemaliges Mitglied

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die Bibel - eure Meinung

22.04.2005 um 00:09
Jafrael,

vielen Dank für deine Aufklärungsarbeit. Angeblich leben wir ja im Zeitalter der Medien. Seltsam, dass gewisse Klarheiten noch nicht den Weg in eine bestimmte Abteilung der Bibelisten gefunden haben. Nach deiner schönen Vorarbeit verspüre ich nun doch noch Lust, diese besagte Leserschaft mit Inhalten von Links zu quälen...;)


Wer lesen kann, sollte auch verstehen wollen. Will er dies nicht, so finden sich nette Bildchen in meinem zitierten Link. ;)


Das Bibelrätsel: Der Zorn Gottes

Das Schicksal der Israeliten

Plünderungen und Verschleppung

Jahrhunderte lang wird das Volk der Israeliten von Mesopotamien dominiert, politisch und religiös. Doch als es sich gegen Ende des siebten Jahrhunderts vor Christus wieder auf den Einen Wahren Gott besinnt, reagiert die Armee Babylons gnadenlos: Sie belagert und zerstört Jerusalem und verschleppt die Bevölkerung ins Zweistromland.

Wundersamer Fund
Doch Ende des 7. Jahrhunderts vor Christus geschieht etwas, das die Welt völlig verändern sollte. Die Bibel selbst kleidet das epochale Ereignis in eine Legende. Bei Renovierungsarbeiten im Tempel finden Zimmerleute eine alte Schriftrolle. Der mysteriöse Text enthält nichts weniger als das seit langem in Vergessenheit geratene Gesetz des Moses. Es fordert die Verehrung eines einzigen Gottes, des Gottes Israels mit Namen Jahwe.

Der Jerusalemer König Josia lässt die babylonischen Priester aus dem Tempel werfen und macht die Verehrung des Einen Gottes zum Gesetz. Für viele Forscher beginnt mit dieser radikalen "Reform des Josia" der historische Siegeszug des Monotheismus.

Prof. Israel Finkelstein,
Archäologisches Institut Tel Aviv:
"Damals hieß es zum ersten Mal: Alle Israeliten sollen einen einzigen Gott verehren, und zwar in einem einzigen Tempel, in einer Hauptstadt Jerusalem unter einem einzigen König!"

Doch schon damals hat Religion auch mit Politik zu tun, denn die Entmachtung der babylonischen Götter ist auch Ausdruck des Anspruchs auf politische Eigenständigkeit, die Loslösung von der Hegemonie Babylons.

»Tochter Babel, du Verwüsterin, wohl dem, der dir vergilt, was du uns angetan hast! Wohl dem, der deine jungen Kinder nimmt und sie am Felsen zerschmettert. «

Fluch in der Bibel gegen Babylon

Zerstörung Jerusalems
Ende des 7. Jahrhundert vor Christus macht sich die Großmacht Babylon daran, die ganze Welt zu erobern. In nur zwei Jahrzehnten überrollen die Armeen Babylons die alten Reiche des Orients. 587 vor Christus stehen sie vor den Mauern Jerusalems. Nach einem Jahr Belagerung siegt die erdrückende Übermacht der Babylonier.

Die Wasserleitung von Jerusalem
Frisches Trinkwasser ist der Schlüssel zum Überleben bei Belagerungen. Die einzige Quelle Jerusalems lag damals außerhalb der Stadtmauern und die Bevölkerung war vom lebenswichtigen Wasser abgeschnitten. Doch die Stadt wurde durch einen unterirdischen Tunnel mit Trinkwasser versorgt. Die Quelle selbst wurde so verschüttet, dass sie für Angreifer nicht mehr erkennbar war. Die etwa einen Kilometer lange Wasserleitung ist ein technisches Meisterwerk. Manche Forscher gehen allerdings davon aus, dass der Tunnel aus viel späterer Zeit stammt. Der israelische Geologe Arey Shimron hat Fließstein-Ablagerungen von den Tunnelwänden untersucht: "Unsere Analysen beweisen, dass die unterirdische Wasserleitung in Jerusalem tatsächlich sehr alt ist, dass sie wahrscheinlich von König Hiskia, also lange vor der babylonischen Belagerung, gebaut wurde. Und der Tunnel ist bisher das älteste biblische Bauwerk, das exakt datiert wurde."


Geheime Wasserleitung von Jerusalem
Die Wasserleitung war etwa einen Kilometer lang.

Die Bibel berichtet auch, was nach der Eroberung geschieht: Der prächtige Tempel, das Werk Salomos, fällt den Siegern zum Opfer. Die Babylonier zerschlagen seine wertvolle Ausstattung und schaffen die Stücke zum Einschmelzen an den Euphrat.

In allen Details schildert die Bibel den Untergang. Lange Listen von Beutegut führt sie auf. Nur einen, den wichtigsten Gegenstand, erwähnt sie nicht: die Bundeslade, den berühmten Schrein mit den zehn Geboten aus dem Allerheiligsten des Tempels.


Verschleppter auf dem Weg nach Babylon
Die Israeliten werden verschleppt.

Entführung nach Babylon
In der Phantasie der Israeliten lebt die Bundeslade an einem geheimen Versteck weiter, als Symbol der Hoffnung, dass nicht alles zu Ende sei. Denn Hoffnung brauchen die Menschen im August des Jahres 587 vor Christus. Die Eroberer treiben die Bevölkerung Jerusalems zusammen - allen voran die Familien der Gebildeten und Handwerker - und verschleppen sie nach Babylon. Hinter ihnen liegt die verwüstete Heimat und vor ihnen ein ungewisses Schicksal im Exil.

Die Verschleppten treffen in einer Stadt ein, bei deren Anblick ihnen der Atem gestockt haben muss. Nichts im damaligen Orient hält den Vergleich mit dieser atemberaubenden Metropole stand. Gerade Straßen durchziehen rechteckige Wohnblocks, in denen eine Million Menschen leben. Die Israeliten sind im Machtzentrum der damaligen Welt angekommen.

Wahrung der Identität
Aber die Stadt, in die es sie verschlagen hat, ist so ganz anders als das bescheidene Bergnest Jerusalem. Mondän, freizügig, voller Verlockungen, die es in der Heimat nicht gibt. Werden sie davon abgestoßen? Oder geschieht das Gegenteil: Vergessen sie in den Gassen Babylons, wer sie waren und woher sie kamen?

Prof. Israel Finkelstein,
Archäologisches Institut Tel Aviv:
"Für mich ist der Untergang Jerusalems und das babylonische Exil ein Experiment der Weltgeschichte. Wie eine Versuchsanordnung in einer Art Geschichtslabor, bei der man vorher nicht weiß, was herauskommt. Man muss sich das vorstellen: Jerusalem ist zerstört, der Tempel existiert nicht mehr, das Königtum ist ausgelöscht und das Volk verschleppt. Was geschieht jetzt? Und das ist das erstaunliche Ergebnis: Gegen jede Wahrscheinlichkeit gelingt es den Israeliten, im Exil ihre Identität zu behaupten!"

Sie bewahren ihre Eigenart und schreiben ihre Erinnerungen auf, sie verfassen die Geschichte ihres Volkes, damit sie nicht vergessen wird. Sie schaffen das Werk, das einmal die Bibel wird.

Zum Turmbau von Babel gehts hier lang -> http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/30/0,1872,2280254,00.html

Ich wünsche viel Spass bei der Lektüre.

Gruß










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corey ehemaliges Mitglied

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22.04.2005 um 00:15
Paulus, der als Saulus bei seiner Bekehrung in Damaskus zum Anhänger Jesu wurde, ihn aber nie getroffen hatte, wollte die Jesus-Bewegung auch für Nichtjuden öffnen. Für ihn, den weltoffenen, gebildeten Juden, der auch Bürger des Römischen Reichs war, galten Beschneidung und Einhaltung der Thora-Gesetze nicht mehr als notwendige Voraussetzung, um an der Jesus-Bewegung teilzuhaben. Ein Richtungsstreit entbrannte, aus dem letztlich Paulus als Sieger hervorging. Paulus blieb es vorbehalten, die Lehre Jesu in die Welt hinauszutragen. Was wäre gewesen, wenn Jakobus und seine Gefolgsleute die Vormacht errungen hätten? Hätte uns Jakobus die Geschichte seines Bruders Jesu anders erzählt, als wir sie aus den Evangelien kennen? Wäre das Christentum als neue Religion vielleicht gar nicht entstanden?

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phil ehemaliges Mitglied

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die Bibel - eure Meinung

22.04.2005 um 00:16
ist echt voll die bibelstunde hier! :-D


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22.04.2005 um 00:29
@corey
<"Hätte uns Jakobus die Geschichte seines Bruders Jesu anders erzählt, als wir sie aus den Evangelien kennen? ">

Mit Sicherheit!

<"Wäre das Christentum als neue Religion vielleicht gar nicht entstanden?">

Schwer zu sagen. Wohl eher nicht, wie so viele Ansätze in jener Zeit wäre diese "Religion" verschwunden. Aber die paulinische Adaption des antiken Erbes, das Verschmelzen der historischen Person Jesu mit den Heroen der antiken Welt und der Verbindung mit dem Kaiserkult ließ diese Form des Christentums sich durchsetzen.

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22.04.2005 um 01:11
Ich könnte an dieser Stelle zahlreiche weitere Belege anführen, die Jafraels Ausführungen eindeutig stützen und hinreichen würden, ein für jeden Christenmenschen recht erschütterndes Licht auf den objektiven "Wahrheitsgehalt" der "Heiligen Schrift" zu werfen.

Allein die Rücksichtnahme auf religiöse Gefühle lässt mich hierzu schweigen, was vielleicht auch besser ist.

Dennoch möchte ich es nicht versäumen, Jafraels Ausführungen bzgl. dieser Angelegenheit hier deutlich zu unterstützen!


Viele Grüße, Höllenhund


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gsb23 ehemaliges Mitglied

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22.04.2005 um 01:21
Corey,

interessant ist das davor: 25 Jahre nach dem Kreuzestod Jesu kam es zu einer Spaltung unter den Anhängern Jesu: Auf der einen Seite stand Jakobus, der Bruder Jesu - so das Markus-Evangelium -, auf der anderen Seite Paulus.
Von Jakobus heißt es, dass er arm gewesen sei wie die meisten Familienmitglieder Jesu. Jakobus und sein Kreis waren - wie Jesus selbst - strenggläubige Juden, die nach wie vor auf der strikten Einhaltung der jüdischen Vorschriften und auch auf der Beschneidung beharrten.

Wollte der jüdische Wanderprediger Jesus eine neue Religion - das Christentum - gründen, oder war er ein gläubiger Jude, der nichts anderes im Sinn hatte, als das Judentum zu reformieren? Hätte es ohne den Völkerapostel Paulus kein Christentum gegeben? Der "kreuz&quer"-Film "Der wahre Jesus" von Patrick McGrady dokumentiert den entscheidenden Richtungsstreit unter den Jüngern Jesu, aus dem schließlich das Christentum entstanden ist.

Hast du den Filmbeitrag gesehen? Zu welchem Schluss kam er? Was denkst du über das Markus-Evangelium? Nimmt es nicht eine herausragende Stellung im Bibelzusammenschnitt des NT ein? Jesus wird darin nicht verklärt, er wird als Mensch dargestellt, als Praktiker. Das Markus-Evangelium hat es noch geradeso geschafft, im Bibelschritt mitzuhalten. Ist das ein gewollter Zufall?

Gruß



Die Reihenfolge ist:
Regnerisch kühl, Schaufensterbummel, Hundekot.



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