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Mörder oder Sterbehelfer?

140 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Sterbehilfe ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mörder oder Sterbehelfer?

03.04.2009 um 18:21
@Makrophage

Dann sorry - war ich wohl falsch informiert. Ich war vor 4 Jahren zum letzten Mal bei einem richtigen Allgemeinmediziner.


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Mörder oder Sterbehelfer?

06.04.2009 um 10:07
Aktive Sterbehilfe sollte in Deutschland eingeführt werden.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Mörder oder Sterbehelfer?

06.04.2009 um 13:13
Keine Bange, im Rahmen der Kostenersparnis im Gesundheitswesen (Gesundheits"reform") und dem Geldmangel der Rentenversicherungen kommt die Sterbehilfe hierzulande noch früh genug. Und sei es nur durch unterlassene Hilfeleistung oder Verelendung.
Wer arm ist, stirbt bekanntlich schon jetzt früher.


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Mörder oder Sterbehelfer?

03.11.2015 um 19:35
Sicherlich nur eine (dystopische) Fiktion, aber schon beängstigend.

Youtube: Sol's Euthanasia [Soylent Green]
Sol's Euthanasia [Soylent Green]
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Natürlich ist es jedes Menschen einzelne Entscheidung. Und niemand sollte sich so etwas je leicht machen.


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Mörder oder Sterbehelfer?

07.11.2015 um 22:31
@jafrael ich bin auch für streng kontrollierte Sterbehilfe. Ich finde einfach, wenn bestimmte Umstände wie eine unheilbare Krankheit und oder Schmerzen, die derjenige nie wieder wegbekommt, auch nicht mit Medikamenten, sollte es erlaubt sein.
Ich würde auch kein Leben mit ständigen qualvollen Schmerzen, ein Leben in dem man nur noch unglücklich dahinvegetiert, führen wollen. Zum Glück muss ich das ja auch nicht.


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Mörder oder Sterbehelfer?

01.12.2017 um 22:13
in der Schweiz wird Sterbehilfe mit assistierter Freitod bezeichnet.

Suizidwillige Personen erhalten von einem Arzt eine tödliche Dosis eines Medikaments – normalerweise Natrium-Pentobarbital (NaP) –, sie müssen das Mittel aber selber einnehmen. Voraussetzung für die Beihilfe zum Freitod ist, dass die Person urteilsfähig und ausreichend informiert ist.

https://www.nzz.ch/schweiz/begleiteter-freitod-warum-die-schweiz-eine-sterbehilfe-hochburg-ist-ld.1301182 (Archiv-Version vom 17.06.2017)


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Mörder oder Sterbehelfer?

02.12.2017 um 00:06
Ausgangsfrage: ist Sterbehilfe Mord?

Die Merkmale für einen Mord lassen sich laut Gesetz in drei Kategorien unterteilen - verwerflichkeit, Tatausführung und verwerfliche Zielsetzung.

Diese beinhalten:
Mordlust
Befriedigung des Geschlechtstriebes
Habgier
Sonstige niedere Beweggründe

Heimtücke
Grausamkeit
Gemeingefährliche Mittel

Ermöglichungsabsicht
Verdeckungsabsicht

Bevor man mit Begriffen wie "Mord" hantiert, weil man etwas moralisch nicht gut findet, sollte man erst mal schauen, ob und welches Mordmerkmal zutrifft.


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filiz ehemaliges Mitglied

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Mörder oder Sterbehelfer?

04.12.2017 um 15:25
@frieder
mit meiner einstellung werde ich hier vielen höchstwahrscheinlich aufregen, aber trotzdem werde ich meine Meinung hier kundtun.

Da ich ein gläubiger Mensch bin, bin ich gegen die sogenannte Sterbehilfe, auch wenn es ziemlich primitiv für die heutige Zwit kommt, ich finde, auch wenn ich selber in der Situation bin, wo ich nicht mehr kann und es wahrscheinlich besser wäre erlöst zu werden, würde ich keine Sterbehilfe in Anspruch nehmen, wenn mir g-tt ein leben geschenkt hat, dann hat er auch selber nur das recht mir das leben zu nehmen und kein anderer


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Mörder oder Sterbehelfer?

04.12.2017 um 15:31
@filiz

Natürlich kann man alles am Schöpfer festmachen.
Er hat Dir dieses Leben gegeben, er hat Dir dieses Leid auferlegt, usw.
Aber bitte vergiss eines nicht: Der Schöpfer hat Dir auch ein Hirn und einen Willen gegeben, er liess und lässt Dich entscheiden.


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filiz ehemaliges Mitglied

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Mörder oder Sterbehelfer?

04.12.2017 um 15:33
@The_saint
das ist mir schon klar, dass er mir ein gehirn gegeben hat und ich hatte im Leben wirklich Situationen, dass ich nichts zu essen hatte und mir es wirklich dreckig ging und hätte ich damals mein glauben nicht gehabt, wäre ich nicht mehr hier.

Ich verurteile absolut nicht Leute, die Sterbehilfe in Anspruch nehmen nur für mich persönlich kommt es absolut nicht in frage


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Mörder oder Sterbehelfer?

04.12.2017 um 15:40
@filiz

Das kann man so sehen und ich finde deine Einstellung auch total legitim. Nur ist es eben so, dass Gott uns auch den freien Willen, mit auf den Weg gegeben hat. Wenn ich mich dazu entschließe, mein Leben zu beenden, dann ist das so. Speziell bei leidvoller Krankheit, oder nicht mehr vorhandener Lebensqualität möchte ich entscheiden. Das empfinde ich als würdevoll. Ich selber verspüre weder in ethischer, moralischer oder spiritueller Hinsicht einen Konflikt bezüglich des Themas.


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Mörder oder Sterbehelfer?

04.12.2017 um 15:43
Das sind alles Situationen, die Du durch Deinen Glauben erklären kannst.
Prüfungen, durch die jeder von uns, - der eine mal schwerer, der andere leichter,- im Leben durchmuss.

Und hier hilft der Glaube sicherlich weiter. Ich denke nur, wenn das Leben beginnt, nicht mehr „Menschenwürdig“ zu sein, wenn ein Mensch nur noch Schmerz und Leid empfindet, hat er auch das Recht, die Entscheidung zu treffen, wann er seinem Schöpfer gegenübertreten möchte. Ob es ihm dabei durch einen Dritten leicht gemacht wird oder er selbst durch Sprung von der Brücke oder vor einen Zug erschwert wird, führt wieder etwas zum Thema hin.

Ich persönlich meine, ein Arzt hat das Recht, wenn er sieht, daß es keine Hoffnung mehr gibt, einem Menschen zu helfen. Allerdings nur passiv, denn nur der Betroffene selbst sollte die Entscheidung über das wie und wann selbst zu treffen haben.


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filiz ehemaliges Mitglied

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Mörder oder Sterbehelfer?

04.12.2017 um 15:43
@Knalltüte

Ja, ich verstehe auch deine Einstellung, allerdings muss ich dazu sagen, dass ich es schon bedenklich finde, wenn Menschen aufgrund einer psychischen Krankheit das Leben beendet haben wollen, ich bezweifele, ob man in so einer Sitation überhaupt in der Lage ist eine Entscheidung zu treffen


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Mörder oder Sterbehelfer?

04.12.2017 um 15:52
Zitat von filizfiliz schrieb:allerdings muss ich dazu sagen, dass ich es schon bedenklich finde, wenn Menschen aufgrund einer psychischen Krankheit das Leben beendet haben wollen, ich bezweifele, ob man in so einer Sitation überhaupt in der Lage ist eine Entscheidung zu treffen
In dem Fall bin ich ganz bei Dir, @filiz

Ich meinte organische Schäden, die ein normales Weiterleben nicht mehr ermöglichen würden.
Dies kann natürlich bei psychischen Schäden auch der Fall sein, jedoch kann ich mir vorstellen, daß kein Arzt der Welt hier eine tödliche Dosis an Medikamenten geben würde. Hier gäbe es auch nur den leisesten Funken an Hoffnung, was z.B. bei einem Totalversagen der Organe im Endstadium wohl eher nicht der Fall ist.


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Mörder oder Sterbehelfer?

04.12.2017 um 16:02
Ja, ich verstehe auch deine Einstellung, allerdings muss ich dazu sagen, dass ich es schon bedenklich finde, wenn Menschen aufgrund einer psychischen Krankheit das Leben beendet haben wollen, ich bezweifele, ob man in so einer Sitation überhaupt in der Lage ist eine Entscheidung zu treffen
Keine Frage. In dem Fall sollte natürlich eine Therapie im Vordergrund stehen! Mein Post bezog sich auf Menschen, deren Lebensqualität durch Krankheit stark eingeschränkt bzw. nicht mehr vorhanden ist. Pflege-Einrichtungen und Krankenhäuser sind voll von Menschen, die nur noch dahin vegetieren. Um es mal ganz plakativ zu sagen: Wir behandeln unsere kranken Tiere oftmals humaner(!), indem wir sie ab einem bestimmten Punkt einschläfern.


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Mörder oder Sterbehelfer?

04.12.2017 um 16:06
Zitat von filizfiliz schrieb:Ich verurteile absolut nicht Leute, die Sterbehilfe in Anspruch nehmen nur für mich persönlich kommt es absolut nicht in frage
Das kann jeder berechtigterweise für sich entscheiden. Solange Du das nicht als Richtlinie für andere definierst, ist das völlig in Ordnung und alleine Deine Entscheidung.
Zitat von filizfiliz schrieb:dass ich es schon bedenklich finde, wenn Menschen aufgrund einer psychischen Krankheit das Leben beendet haben wollen, ich bezweifele, ob man in so einer Sitation überhaupt in der Lage ist eine Entscheidung zu treffen
Je nach Art der Erkrankung ist das völlig richtig. Deswegen gibt es auch die Hürden und deswegen fühlen sich Sterbewillige bevormundet, wenn ein Suizidversuch eine psychiatrische Untersuchung nach sich zieht.
Aber in dem Fall ist es - wie Du richtig sagst - keine freiwillige und überlegte Entscheidung sondern eine Folge der Erkrankung.
Zitat von KnalltüteKnalltüte schrieb: Wir behandeln unsere kranken Tiere oftmals humaner (!), indem wir sie ab einem bestimmten Punkt einschläfern.
Damit wäre ich nun aber sehr vorsichtig. Da reden wir schnell von lebensunwertem Leben. Von außen mag so ein Leben nichts mehr wert sein, aber derjenige, der in solchen Verhältnissen lebt, möchte vielleicht leben.
Man kann von außen nur schwer beurteilen, ob jemand mit Schmerzen oder in Geldnot oder in schlechten Lebensumständen trotzdem weiterleben möchte oder nicht.


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Mörder oder Sterbehelfer?

04.12.2017 um 16:33
@kleinundgrün

Ich verstehe deinen Einwurf nur bedingt. Bei dem Thema Sterbehilfe geht es darum, dass ein Mensch aus sich selbst heraus die Entscheidung trifft, ob sein Leben bei schwerer Krankheit noch lebenswert ist. Wenn er dies für sich verneint, dann sollte man ihm die Suizidhilfe nicht rigoros verweigern.

Im Gegensatz zu Tieren, entscheiden also nicht Ärzte sondern der Betroffene selber, welchen Weg er beschreiten möchte. Vorangegangen sind natürlich Dialoge mit Ärzten, Seelsorgen, Psychotherapeuten, Angehörigen usw usf.

Ich finde das human, fair und im Sinne der Selbstbestimmung.


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Mörder oder Sterbehelfer?

04.12.2017 um 16:45
Zitat von The_saintThe_saint schrieb:Hier gäbe es auch nur den leisesten Funken an Hoffnung, was z.B. bei einem Totalversagen der Organe im Endstadium wohl eher nicht der Fall ist.
Käme dann vermutlich für dich auf die Ursachen an? Oder sollte man dann bei psychischen Erkrankungen keinen Unterschied machen zwischen Hirnstoffwechselstörungen und Traumata?

Ich finde, man sollte da immer den Einzelfall und individuellen Leidensweg im Auge haben.

Was chronische und degenerative Erkrankungen angeht, bin ich auf jeden Fall pro Sterbehilfe. Ich bin aber auch nicht objektiv, ich habe selbst eine chronische Krankheit, die über kurz oder lang zu Nierenversagen und co führen wird. Die Frage ist da nicht „ob“, sondern „wann“.


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filiz ehemaliges Mitglied

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Mörder oder Sterbehelfer?

04.12.2017 um 16:56
also auch bei tieren finde ich, sollte man es nur tun, wenn nichts anderes mehr hilft, aber wird ja auch so gehandhabt.

Habe letztens mich mit einer Dame unterhalten, die muslimischen Glaubens ist und sie war sogar gegen Organspende, da sie meinte, man "sollte vollständig" g-tt gegenübertreten. Habe dann mal einen muslimischen Arbeitskollegen gefragt, ob Organspende laut dem islam ein problem sei, er war ganz erstaunt und hat es verneint. Also was Organspende angeht, hat meine Religion kein Problem und anscheinend andere auch nicht wie der Islam, aber Religion ist oft auch eine Auslegungssache.

Was ich falsch finde, ist Werbung für Sterbehilfe zu machen, wie es oft in der Schweiz üblich ist, die leute sollten wissen, dass sie so eine Möglichkeit haben, aber wenn man dafür zu viel Werbung macht, ist es auch für viele verlockend, bei den noch eine Chance für ein "normales Leben" besteht.


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Mörder oder Sterbehelfer?

04.12.2017 um 17:42
Zitat von KnalltüteKnalltüte schrieb:Ich verstehe deinen Einwurf nur bedingt.
Na ja, Du redest von Einschläfern als die humanere Lösung. Nur geben Tiere hier nicht ihren Willen kund sondern wir entscheiden für sie. Das bezeichnest Du als human - nur würde das für Menschen gerade nicht gelten.


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