Bitte um Beurteilung der folgenden Begebenheit

Hi

Folgendes spielt sich in einem Betrieb mitten in Deutschland ab .

Der Zivildienstleistende ist in einer Werkstadt untergebracht in der Behinderte Menschen arbeiten und leistet hier und dort Unterstützung , indem er u.a Aufgaben annimmt die ihm die zwei Betreuer geben , welche die Gruppe leiten .

Der Leiter sagt zum Zivi eines Tages :"Du kannst da hinten mit putzen helfen"
Der Zivi verschwindet ohne die Aufgabe zu erledigen und kommt kurze Zeit später wieder und trifft erneut auf den Leiter .

Dieser sagt :"Wo warst du denn jetzt , du solltest doch putzen"

Der Zivi sagt :"Das ist nicht meine Aufgabe"

Daraufhin ist der Leiter völlig aus dem Häusschen . Schreit aber nicht sondern sagt lediglich "Das besprechen wir aber nochmal an höherer Stelle" . Mehr ist mit ihm nicht mehr anzufangen . Er ist sichtlich stinke sauer und erregt .

Auch das der Zivi sich sofort einen Lappen greift und sagt , er könne es ja trotzdem gerne tun , beruhigt den Leiter keinesfalls .


Daraufhin erschließt sich der Zivi nach Beendigung der Arbeitszeit , noch einmal in sein Abteil zu gehen und sich bei dem Betreuer zu entschuldigen .
Er entschuldigt sich ehrlich und fährt dann Heim .



Was ist über das handeln des Zivildienstleistenden zu sagen ?

Wenn es nicht seine Aufgabe ist und der Betreuer nicht mal die Worte "Wuerde es dir etwas ausmachen, beim Putzen zu helfen?" ueber die Lippen bringt, dann ist das Verhalten des Zivi's vollkommen verstaendlich.

Kommt etwas drauf an, was du putzen solltest. Sauber gemacht werden muss in jeder Einrichtung. Als Zivi hilft man, wie du schon sagtest, hier und da und da fällt auch ab und zu putzen in dein Aufgabenfeld. Dein Verhalten, es einfach so nicht zu tun, find ich daher nicht richtig.
Dass du dich im Nachhinein dafür entschuldigt hast, zeigt dem Betreuer, dass du unrecht hattest und es damit wieder gut machen willst.

Philip schrieb:Was ist über das handeln des Zivildienstleistenden zu sagen ?

Bei der Bundeswehr hätte er sich eine Befehlsverweigerung nicht so einfach leisten können! Nun ja, da der Betreuer ja scheinbar sein Vorgesetzter war, hätte er seinen Anordnungen schon folge leisten müssen (es war ja auch nichts verächtliches o. ä. verlangt). Dadurch, dass er sich entschuldigt hat und die Einsicht über seinen Fehler gezeigt hat, wird der Betreuer noch einmal Milde walten lassen, wenn er kein Unmensch ist. - Nur so meine Meinung @Philip

...

Philip schrieb:Was ist über das handeln des Zivildienstleistenden zu sagen ?

...warum ist das so wichtig? jeder kann mal was verbocken... außerdem ist der zivildiener kein arzt, der eben während der op gemütlich auf einen kaffe geht, während der patient verblutet...

frage: was hat der zivildiener statt dem putzen gemacht?

mutmaßung: kann es sich um einen stillen machtkampf zwischen leiter und zivildiener handeln?!?

Was wollen die dem Zivi denn?wenn es nicht sein job ist,dann ist es eben nicht sein job.da kann der leiter der abteilung maulen wie er will.
und was sollte die drohung von wegen "das klären wir an höherer stelle?" das war nichts als eine einschüchterung die den zivi in panik versetzte und zu einer entschuldigung verleitete.
wenn es dem leiter dieser abteilung wichtig ist das alles geputzt ist,dann kann dieser es auch selber tun.oder ist das am ende auch nicht seine aufgabe?

Da hat der Zivi aber das Kleingedruckte nicht gelesen. So etwas kann im Wiederholungsfall zu Disziplinarverfahren, Soldabzug und auch Dienstverlängerung führen.

"Ist nicht meine Aufgabe", ist eine glatte Falschannahme der Gegebenheiten!

"Jede zumutbare Arbeit innerhalb der Dienststelle ist auf Anweisung unter Anleitung auszuführen", -oder so ähnlich ist der Wortlaut der entsprechenden Klausel.

Wenn der Leiter ein Haarspalter ist, dann gibt das richtig Mecker.

Wenn das Putzen nicht in den Aufgabenbereich faellt, muss es auch nicht gemacht werden. Haette der Chef freundlich gefragt, waere das etwas anderes, aber dieses ueberhebliche Gehabe "Du kannst dann mal putzen.", das geht nicht.

@e.jakulatt

Richtig. Machtmissbrauch, Ueberlegenheitsdemonstration und Einschuechterung. Vielleicht hat der Betreuer Probleme zuhause?

@Cathryn

Mein Beitrag stellt das ins richtige Licht. Da in polemischer Weise dem Betreuer, oder Leiter, persönliche Probleme unterstellen zu wollen, geht weit über jegliches Ziel hinaus!

@schmitz

In der Regel sind Zivis und Praktikanten die kleinsten Lichter, obwohl sie oft eine komlette Arbeitskraft ersetzen, aber viele vergessen dabei, dass diese Kraefte den Job ungelernt machen und nur, weil sie keinen Abschluss und keine Ausbildung in dem Beruf haben, aber dennoch tun, was zu tun ist und oft auch Dinge tun, die sie an ihre Grenzen bringen (und mit Behinderten arbeiten kann sehr wohl an die persoenlichen Grenzen bringen), sollte ihnen ein gewisser Respekt entgegen gebracht werden. Natuerlich weiss ich nicht, ob der Mensch nun wirklich Probleme zuhause hat, aber wer im Job einen anderen anschwaerzen will, weil er eine Arbeit, die nicht in seinem Aufgabenbereich liegt, nicht verrichtet hat, dann zeigt mir das, dass der Mensch, der da seine Macht demonstrieren will, das an anderer Stelle nicht kann.

@Cathryn

Wer hat denn wen und wo angeschwärzt? Das hast Du mal flux daraus gemacht!

Es geht hier darum, dass ein Zivildienstleistender einer Dienstanweisung nicht Folge geleistet hat. Das steht nun mal so in den Vorschriften die für Zivildienstleistende gelten.

Von einem unfreundlichen Ton steht ebenfalls nichts im Eingangsbeitrag, nur eben davon, dass man sich zum Putzen zu schade war...Und das spielt keine Rolle, da es durchaus eine zumutbare Aufgabe ist, auch mal etwas putzen, fegen, oder eben reinigen zu müssen, ehe man herumsteht und gar nichts tut.

wie findet ihr das , das sich der Zivi entschuldigt hat ?

"Du kannst da hinten mit putzen helfen"

halte ich fuer einen sehr unangemessenen Ton, wenn es darum geht, jemanden um eine Arbeit zu bitten, die nicht seine Aufgabe ist. Nicht umsonst werden Aufgaben in Arbeitsvertraegen festgehalten.

"Wo warst du denn jetzt , du solltest doch putzen"

ist ganz offensichtlich ein Vorwurf - was ungerechtfertigt ist, da der Zivi dieser Aufgabe, welche vorher im Konjunktiv formuliert war, nicht nachgekommen ist. Wohlgemerkt: es ist nach wie vor nicht seine Aufgabe.

"Das besprechen wir aber nochmal an höherer Stelle"

Ist eine ganz offensichtliche Machtdemonstration. Damit zeigt der Betreuer seine Ueberlegenheit gegenueber dem Zivi. Er haette sagen koennen: "Ich weiss, dass es nicht deine Aufgabe ist, aber ich wuerde es beim naechsten Mal zu schaetzen wissen, wenn du mit anfassen und helfen wuerdest."

Daraufhin erschließt sich der Zivi nach Beendigung der Arbeitszeit , noch einmal in sein Abteil zu gehen und sich bei dem Betreuer zu entschuldigen .
Er entschuldigt sich ehrlich und fährt dann Heim .

Ein guter Versuch, die Wogen zu glaetten und mit Sicherheit kein falscher. Waere ich der Zivi, wuerde ich meinen Arbeitsvertrag noch einmal genau durchlesen und bei einer erneuten Konfrontation diesen auch zitieren.

"wie findet ihr das , das sich der Zivi entschuldigt hat ?"

Ich denke das hast du nur aus fircht vor möglichen konsequenzen gemacht.

@Philip

Wen der Leiter sagt er soll da Putzen dan ist das ab da an seine Aufgabe.

@Cathryn

Das ist normaler Umgangston innerhalb fast jeder Arbeitsstelle gegenüber Zivis und Lehrlingen!

"Könntest Du bitte mal, mit ganz viel Zucker oben drauf, da hinten beim Putzen helfen, oder stört es gerade Dein wertes befinden?" -Wirst Du nirgends zu hören bekommen!

Zu dem die hier bereits erkennbare Haltung des Zivi´s ja förmlich um etwas Nachdruck zu betteln scheint, da er ja den Hintern wohl nur für Dinge hochbekommt, für die er sich nicht zu schade ist. Das würdest Du vorher ausdiskutieren wollen?

Gerade innerhalb der Arbeit mit Behinderten ist eine gewisse Struktur und Disziplin erforderlich, feste Zeiten, Einhaltung von Ritualen, ähnlich wie bei der Arbeit mit Kindern, oder Alten. Wer darauf keine Lust hat und immer eine Extrawurst braucht ist schlicht fehl am Platz!

"du KANNST da hinten mit putzen helfen ..."

definitiv keine "order" ...

zum rest: so "argumentiernede" subkreaturen "unter 4 augen" darauf aufmerksam machen wie man selbst es "gerne haette" und auch auf die "konsequenzen" hinweisen ...

schmitz schrieb:Das ist normaler Umgangston innerhalb fast jeder Arbeitsstelle gegenüber Zivis und Lehrlingen!

wer es sich gefallen laesst ...

schmitz schrieb:Das würdest Du vorher ausdiskutieren wollen?

das WIRD (bei mir definitiv) ausdiskutiert!

naja der zivi war sich nicht zu schade ... er dachte viel mehr das der betreuer ihn ausnutzt als billige arbeitskraft und für dumm verkaufen will .