Zivilcourage noch up to date?

@MacRaph

Dir ist aber schon aufgefallen, dass dieser User nicht mehr antworten wird?
Er ist kein Mitglied mehr.

@Merlina
Tja, aber da war der Eintrag schon weg!!!!!!!!!!!!!!!!!!

@Merlina
Trotzdem steh ich zu der Meinung solchen Menschen gegenüber! Du weißt was ich
meine! Oder?

@MacRaph

Sicher weiß ich, was du meinst.
Dummer weise, wird es solche Menschen immer geben.

Deswegen ist es wichtig, dass man nicht schweigt.
Auch eine Form der Zivilcourage.

Nur 3 Fragen zu diesem Thema, die uns WIRKLICH ALLE angehen :

1. Was ist Zivilcourage ?
2. Wann ist Zivilcourage gefragt ?
3. Wieweit geht Zivilcourage ?

Aus 2 Sichtweisen :

des Menschen
der Gerichtsbarkeit
PS: Beides war einmal eine Sichtweise - jetzt aber nimma, drum diese Fragen

@Nichtmensch

Nichtmensch schrieb:Vorbestraft bedeutet nicht, dass sie bereits Jahre im Gefängnis abgesessen haben, vorbestraft kann auch eine Geldstrafe bedeuten, und sowas schreckt garantiert nicht ab.

Stimmt, ändert aber nichts an der Notwendigkeit der Jugend Freiräume anzubieten, die sie selbst gestalten können, gerade in den Städten, aber nicht nur.

Vorbestraft bedeutet auch, daß du als Verkäufer eine abgelaufene Ware im Supermarktregal übersehen hast und dich ein Kontrolleur bei Gericht zur Anzeige gebracht hat.

Auch das ist heutzutage Vorbestraft !

Aber gut, das ist nicht ganz topic (betrifft meinen letzten Beitrag)

@diabolinchen

Spielst du auf "wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht" an? (u.a. im zeitgeschichtlichen Kontext)

1.-2. Es kann (eher im allgemeinen Sprachgebrauch, nach meinem Empfinden) sowohl eine Hilfeleistung unter Gefahr sein als auch Widerstand gegen herrschende (politische) (Unrechts-)Verhältnisse oder gesellschaftliche Meinungsnormen.

und 3. ist ja im Prinzip das konkrete Thema dieses Threads - von Unterlassung bis hin zu völliger "Selbstüberwindung" die man möglicherweise mit dem Leben bezahlt, ist alles drin.

Zivilcourage ist vielleicht noch ein bißchen mehr ...


aktiv = "Wehrhaftigkeit" - offensichtlich
passiv = "Unterstützung durch Informationsweitergabe" - defensiv

jeder wie er kann ....

Beispiel zu passiv: selbst persönlich nicht in der Lage sein zu können, Dinge zu ändern, dennoch entweder durch

Erziehung
Wissensvermittlung
persönliche Lebensbegleitung

Hilfestellung zu leisten - so frei nach dem Motto

Ursache ergibt Wirkung / Negativ wird in Positiv umgewandelt

Dies sei auch bedacht ....

Zählt auch sicherlich dazu.

"Nach Gerd Meyer ist Zivilcourage „ein spezifischer Typus sozialen Handelns, das sich in spezifischen Situationen, in unterschiedlichen sozialen Kontexten, und Öffentlichkeiten vollzieht, indem eine Person (seltener eine Gruppe) freiwillig eintritt für die legitimen, primär nicht-materiellen Interessen und die personale Integrität vor allem anderer Personen, aber auch des Handelnden selbst, und sich dabei an humanen und demokratischen Prinzipien orientiert.“ (Gerd Meyer et. al: Zivilcourage lernen.)

(aus Wikipedia)

Derselbe Inhalt a bissal akademisch formuliert - grins

Gut, dass es diese Vielfalt gibt - und wir nicht im uniformierten "Neusprech" aus 1984 brabbeln. Obwohl inzwischen eh viele Wörter bewusst ersetzt werden oder bewusst falsch zur Anwendung kommen. (Wenn z.B. Universitäten ökonomisch in die Mangel genommen werden, wird gerne von "Autonomie" gesprochen).

@MacRaph

Du würdest dich wundern wie viele solcher Menschen es gibt. (naja, vieleicht auch nicht), ich kenne jedenfalls einige davon.

Da gibts aber eine ganz einfache Lösung. Hier gibts sogenannte StreetFights (alá "Fight Club"). Da stehen sich Leute gegenüber, die genau das selbe möchten, sich kloppen. Sowas find ich ok.
Nicht, dass ich das wirklich verstehen würde, aber wenn sie sich schon kloppen müssen, dann wenigstens mit solchen, die das auch wollen und nicht auf Unschuldige losgehen.

Was die Zivilcourage angeht.. Die meisten Menschen sind sich selbst am Nächsten. "Warum sollte ich eingreifen, wenn ich mich dadurch in Gefahr bringe, ich kenne den Angegriffenen doch nicht mal!", so denken sehr viele Menschen. Es wird lieber gegafft als geholfen. Daran, schon nur die Polizei zu rufen, wird gar nicht gedacht, bzw. erst dann wenn es zu spät ist.

Es schein so zu sein, daß um so mehr andere Leute da sind, desto schwerer kann sich der einzelne zum Eingreifen entschliessen. Wahrscheinlich weil jeder denkt, der andere wird schon gleich was unternehmen. Das hypothetische Opfer kann nur hoffen, dass sich jemand findet, der sich von der psychologischen Wirkung der "vielen anderen, die bestimmt gleich Hilfe holen" in dem Moment befreien kann ...

@x-ray-2

Das ist bestimmt so. Ich hab schon öfter die Erfahrung gemacht, dass sobald einer sich einen Ruck gibt, die Anderen mitziehen.

Jüngstes Erlebnis im Zug um ca. 4:00:

Eine Schaffnerin hat alleine (über Sinn und Unsinn eine Schaffnerin um die Zeit alleine in den Zug zu schicken sag ich jetzt mal nix) Tickets kontrolliert. Zwei ziemlich angetrunkene, um nicht zu sagen sturzbetrunkene Typen hatten kein Ticket und wurden dann wohl aggressiv. Ich hab das Ganze gar nicht gesehen, da ich mit dem Rücken zur Situation gesessen habe und meine Kopfhörer drin hatte. Erst durch andere Passagiere, die alle da hin gesehen haben, bin ich aufmerksam geworden. Da hatte einer grade die Hand am Hals der Schaffnerin.

Ich bin sofort aufgestanden und hingelaufen (muss dazu sagen ich bin weder klein noch schmächtig, seh also schon so aus als ob ich mich wehren könnte). In dem Moment wo ich aufgestanden bin sind mir gleich 2 aus dem Nachbarabteil gefolgt. Es muss nur einer den Anfang machen..

@chshadow84
Wenn einer den Anfang macht, ziehen wahrscheinlich sogar noch viele nach. Glaub ich auch und Dein Erlebnis bestätigt das ja auch.

@chshadow84
Streetfights OK. Wie Du schon sagst: von mir aus sollen ´se machen aber
ohne Unschuldige mit rein zu ziehen. Was mir aber auch absolut schleierhaft
ist, ist warum es nach solchen Taten immer diese besch..... Nachahmer gibt!

@x-ray-2

x-ray-2 schrieb:Wenn einer den Anfang macht, ziehen wahrscheinlich sogar noch viele nach.

In Situationen, die das tägliche Leben angeht, mag das ja zutreffen.

Doch wie sieht es mit der Zivilcourage in unserem System aus?

Wieso können Regierungen noch immer mit uns Bürgern alles anstellen, was sie wollen?

@diabolinchen
>>Wieso können Regierungen noch immer mit uns Bürgern alles anstellen, was sie wollen?<<

Zivilcourage richtet sich normalerweise immer nach "oben" ...

>>In Situationen, die das tägliche Leben angeht, mag das ja zutreffen.<<

Das funktioniert, wenn überhaupt, wahrscheinlich nur in einer konkreten Situation, die für alle deutlich zu erkennen ist. Was Regierungen anstellen können, ist für viele wohl einfach nicht vorstellbar.

@x-ray-2

x-ray-2 schrieb:Was Regierungen anstellen können, ist für viele wohl einfach nicht vorstellbar.

Du meinst die ganze Zeit anstellen!

Aber du magst Recht haben.