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Demenzerkrankung: Erfahrungen?

251 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Demenz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Demenzerkrankung: Erfahrungen?

06.01.2010 um 19:49
@Spöckenkieke
Du hast in deinen Ausführungen den Nagel auf den Kopf getroffen. Allen Anderen möchte ich hier sagen, auch wenn die Dinge, die Demente manchmal so machen, sind absolut nicht lustig, ja manchmal sind sie sogar gefährlich.
Unser Opa hatte auch ab und zu Ausfälle und stellte einen Plasteeimer mit Wasser und seinem beschmutzten Laken (es sollte keiner merken) auf den Gasherd um es auszukochen. Da hört wirklich jeder Spaß auf.
Problematisch ist die aggressivität, die oft ausgeprägt ist. Hier ist dann absolutes Einfühlungsvermögen gefragt. Aber es gibt Hilfe in Form von beruhigenden Medikamenten.

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Demenzerkrankung: Erfahrungen?

06.01.2010 um 21:34
ja, und das kann ja schon mit 50 anfangen, diese Demenz?
wieso werden die Menschen dan aggesiv?


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Demenzerkrankung: Erfahrungen?

06.01.2010 um 21:37
@Lorbet
gute frage, vermutlich weil sie sich nicht verstanden fühlen, sich selbst nicht verstehen und frustriert sind über die ganze situation und darüber das sie so drastisch abbauen.
nicht auszudenken wie sich das im eigenen kopf anfühlen muss wenn man täglich mehr von sich selbst verliert.
man denkt die mitmenschen würden einen belügen, betrügen und beklauen.


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Demenzerkrankung: Erfahrungen?

06.01.2010 um 22:40
meine oma hatte auch demenz,sie war richtig gefährlich geworden,wollte meine mutter verprügeln und hat meinen vater geschlagen.daraufhin hat er sie ins krankenhaus zur therapie gebracht.nach vier wochen haben wir sie wieder geholt und weiter gepflegt,sie war dann richtig lieb(durch tabletten)!wie ein kleines kind^^!trotz dieser schrecklichen krankheit ist es uns nie in den sinn gekommen,sie in ein heim zu sperren,dafür hatten wir sie viel zu lieb und wahrscheinlich auch gute nerven,denn die brauch man.


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Demenzerkrankung: Erfahrungen?

06.01.2010 um 22:42
@olli77
ein stinknormales heim wäre für uns auch nie in frage gekommen. aber spätestens wenn deine oma mit der axt vor deinem bett steht oder tagsüber wenn keiner zuhause ist, weil arbeit, hinfällt und sich was bricht, geht selbst pflegen zuhause einfach nicht mehr.
daher die demenz-wg. 6 bewohner und 2 pfleger die immer in der wohnung mit den dementen sind. es wird gemeinsam gekocht und gespielt, man hört musik und versucht fit zu bleiben soweit es geht.


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Demenzerkrankung: Erfahrungen?

06.01.2010 um 22:45
@Tygo

So eine Demenz-WG kann ich nur empfehlen, vor allem wenn die Pflegekräfte die Technik der Validation beherrschen.


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Demenzerkrankung: Erfahrungen?

06.01.2010 um 22:46
@Makrophage
in unserem fall war das eine einrichtung der caritas, ein pilotprojekt. das ist auch eine art des lebens und gepflegt werdens das ich mir für mich selbst vorstellen könnte im fall der demenz.
ganz im gegenteil zum dahinvegetieren auf einem dunklen altenheim flur.


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Demenzerkrankung: Erfahrungen?

06.01.2010 um 22:49
@Tygo
komm mal wieder runter^^,ich rede ja von uns.
du kennst doch sicherlich kaminholz?mit diesen riesen stücken hat meine oma aus dem fenster geworfen^^.es hätte zisch tote geben können,heute lach ich darüber aber damals wars schon krass.dadurch das ich ein baby hatte,war ich zuhause und konnte sie plegen,deswegen haben wir sie nicht fortgegeben und durch die pillen war sie wieder normal geworden,aber im kopf wie ein kind.auf jeden fall ist diese krankheit krass und wenn ich irgendwann anfange alles zu vergessen gehe ich schon zeitiger zum arzt,denn so fing alles bei uns an.


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Demenzerkrankung: Erfahrungen?

06.01.2010 um 22:54
@olli77
ich rege mich nicht auf und muss nicht runter kommen. ich wollte nur gegen das "einfach ins heim" stecken was sagen, weil einfach haben wir uns die entscheidung sicher nicht gemacht und das zu behaupten ist einfach nicht fair.

hab nur beispiele gegeben was bei uns vorgefallen ist (axt in der hand vor dem bett mitten in der nacht und tagsüber stürzen) was dazu führte das wir umplanen mussten.


ausserdem sollte dir klar sein das demenz nicht heilbar ist oder sich groß verlangsamen lässt. wenn sie diagnostiziert wird, hast du die demenz phasen vor dir, egal ob du zum arzt gehst oder nicht, du wirst wieder zum kleinkind ohne erinnerung.


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Demenzerkrankung: Erfahrungen?

06.01.2010 um 22:58
@Tygo
ja ich weiß,es ist eben eine schreckliche krankheit


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Demenzerkrankung: Erfahrungen?

06.01.2010 um 23:01
@olli77
und man weiß so wenig darüber.. ein polnischer freund von mir meinte, im dorf seiner großmutter gibt es diese krankheit gar nicht. evtl. hängt es mit der ernährung zusammen? so viele fragen.


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Demenzerkrankung: Erfahrungen?

06.01.2010 um 23:04
@Tygo
keine ahnung,könnte ich mir nicht so richtig vorstellen


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Demenzerkrankung: Erfahrungen?

06.01.2010 um 23:07
dachte evtl. an die hormone die unser "fleisch" z.b. bis zur schlachtung bekommt, evtl. ist das ein phänomen der neuzeit das immer häufiger und bei immer mehr menschen auftreten wird.
oder es hat was mit handymasten zu tun oder mit smog oder oder oder.. denke man sollte dort ansetzen wo es wenig bis gar keine fälle gibt und mit den orten vergleichen wo es viele fälle gibt um zu sehn worin es sich unterscheidet.
aber das wird wohl schon passiert sein.


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Demenzerkrankung: Erfahrungen?

06.01.2010 um 23:30
@Tygo
Das sind immer diese "Bei uns gibt es sowas nicht" Fälle....

In wirklichkeit aber: "Darüber spricht man bei uns nicht!"



Ich persönlich habe auch meine erfahrungen mit Demenz machen müssen, in einer , für alle beteiligten, extrem langwierigen und schmerzhaften weise.

Meine Großmutter ist mehrere Monate lang vor sich hin "gestorben", die momente wo sie noch artekuliert sprechen konnte, hatte sie Panikanfälle.

Das schlimmste war, als sie darum gebettelt hat das man sie tötet, das war einer der letzten klaren momente die sie hatte, danach gings nur noch rapide bergab .


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Demenzerkrankung: Erfahrungen?

06.01.2010 um 23:40
@Adrianus
Zitat von AdrianusAdrianus schrieb:Das sind immer diese "Bei uns gibt es sowas nicht" Fälle....

In wirklichkeit aber: "Darüber spricht man bei uns nicht!"
auch möglich jo.


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Demenzerkrankung: Erfahrungen?

07.01.2010 um 02:32
Meine Patentante ist 56 und Demenz krank.
Sie ist Stufe 2 (Demenz wird in 3 Stufen unterteilt), welches als Mittelschwere Demenz bezeichnet wird.
Ich hab neben den privaten Erfahrungen auch beruflich mit Demenz zu tun, da ich in einem Pflegeheim arbeite. In meiner Ausbildung war "Demenz" ein Themenschwerpunkt.
Meine Tante verfällt immer mehr. Sie war früher selbstständige Steuerberaterin,kinderlos, konnte dadurch viel verreisen. Sie hat fast die ganze Welt gesehen. Meine Tante war immer selbstbewusst, hat immer ihre Meinung geäussert. Man konnte wunderbar mit ihr diskutieren.
Heute ist nichts mehr von der oben beschriebenen Frau übrig geblieben. Sie ist nicht mehr in der Lage, sich alleine zu duschen oder zu waschen. Die Anziehsachen werden ihr täglich von ihrem Mann rausgelegt. Sie erkennt uns (also ihre Familie) nicht mehr. Nun muss ich dazu sagen, dass meine Tante mit ihrem Mann in Hamburg wohnt-meine Familie im Münsterland. Man sieht sich also nur zu Feiertagen und Geburtstagen. Wenn sie ,wie zu Weihnachten, einige Tage im Münsterland verbracht hat, dann kann sie die "neuen" Personen auch zuordnen. Manchmal hat sie auch "klare" Momente, wo ihr Sachen bewusst werden. Was genau das für Sachen sind, kann ich natürlich nicht sagen, aber wir gehen davon aus, dass sie manchmal erkennt, was sich bei ihr verändert hat. Dann fängt sie an zu weinen.
Wenn sie bei ihrer Mutter ist, dann ist sie immer sehr fixiert auf die Katze meines Onkels (ihre Bruders). Das Tier schafft es, sofort einen Zugang zu ihr zu finden. (Das finde ich sehr bemerkenswert und hier sollte viel mehr für Demenz Kranke getan werden. In dem Altenheim,wo ich mal gearbeitet habe, kam jede Woche eine Frau mit einem Hund und auch zu diesem Hund, konnten die Betroffenen einen Zugang aufbauen.)
Sie wird in letzter Zeit auch wohl zunehmend aggressiv, wenn man sie zum Beispiel aus einem Zimmer heraus führen will, in das sie sich verirrt hat. Sie fühlt sich dann unverstanden oder nicht ernst genommen
Meine Tante wohnt noch mit ihrem Mann zusammen.Mein Onkel macht alles-wie oben schon genannt,kümmert er sich um die Anziehsachen. Des weiteren kümmert er sich, um ihre Körperpflege, um den Haushalt,um die Freizeitbeschäftigung. Er will keine Hilfe annehmen. Er ist 66-sehr lange wird er das jedoch nicht mehr alleine bewältigen können. Im Hinblick auf sein Alter und das Fortschreiten der Demenz.
Er hat meiner Tante jedoch versprochen, dass er sie nie ins Heim geben würde. An ihn ist hier gar kein rankommen. Er lässt sich nicht reinreden und will von aussen auch keine Hilfe annehmen.
Dabei wäre es so wichtig, dass meine Tante neben ihm, noch eine weitere Bezugsperson hat. Mein Onkel hat quasi niemals Feierabend. Selbst nachts, kann er nicht richtig schlafen, da meine Tante nachts eben wach wird und oft in der Wohnung herumwandert.
Demenz ist schrecklich-beruflich damit zu arbeiten ist das eine. Wenn man Feierabend hat, dann schliesst man damit ab-nimmt es nicht mit nach Hause. Natürlich macht es einen betroffen, aber man kann es eben vom Privatleben trennen. Wenn jedoch jemand in deiner Familie erkrankt und innerhalb von 3 Jahren ein völlig anderer Mensch wird, dann macht dich das traurig.
Und du fühlst dich hilflos,weil du nichts machen kannst.


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Demenzerkrankung: Erfahrungen?

07.01.2010 um 06:11
mich würde mal interessieren, wie schnell der verfall , bei euren angehörigen, vor sich ging. mir ist bei meiner oma aufgefallen, dass es seit einem halben jahr, zusehends schlechter wird. die diagnose wurde vor ca. 3 jahren gestellt.
@Mondriana
@Katyh.
@Tygo
@Adrianus
@olli77
@Makrophage
@Lorbet
@Hanika
@Spöckenkieke
@kiki75
@darkylein


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Demenzerkrankung: Erfahrungen?

07.01.2010 um 08:43
@mae_thoranee
Über Jahre eine flach ansteigende Kurve der verschlechterung, dann startete es schlagartig durch und wurde fast tagtäglich schlimmer bis sie, mit sehr seltenen klaren momenten, nur noch ein im Bett herumliegendes Gemüse war.


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Demenzerkrankung: Erfahrungen?

07.01.2010 um 09:24
@mae_thoranee
ich schließ mich dem adrianus an.


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Demenzerkrankung: Erfahrungen?

07.01.2010 um 10:24
Ins Heim geben ist immer so eine Sache. Ich glaube das fällt keinem leicht.

Meine Oma war ja alleine und zu uns hätte er nicht gekonnt, denke ich. War einfach kein Platz. Naja, ich war ja noch jung, richtig beurteilen kann ich das deswegen nicht.

Ich weiß nur dass meine Oma einmal einen "Unfall" hatte in der Wohnung, sie hatte gesaugt und ein Tischbein angehoben, das ist ihr dann auf den Arm gefallen und sie kriegte es nicht mehr hoch. Mein Opa war in der Wohnung, hat es aber nicht auf die Reihe gekriegt ihr zu helfen. Bis dann irgendwann eine Nachbarin rüber gekommen ist und ihr geholfen hat.

Meine Oma ist aber jeden Tag und fast den ganzen Tag dort gewesen, sich gekümmert, ihn gefüttert usw. Aber Zuhause war es für sie und für ihn einfach zu gefährlich


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Demenzerkrankung: Erfahrungen?

07.01.2010 um 11:50
Den Fortgang kann man heute durchaus medikametös aufhalten, vorausgesetzt, man geht rechtzeitig zum Arzt und der Arzt hat auch dafür die ausreichende Qualifikation. Soweit ich weiß ist man sogar in der Lage durch Tests festzustellen, ob man einmal an einer Demenz erkranken wird. Allerdings weiß ich nicht, ob diese Tests von der KK übernommen werden.
Inzwischen liegen auch Forschungsergebnisse vor, die Hoffnung darauf geben, die Entstehung einer Demenz überhaupt zu verhindern. Allerdings braucht die Einführung entsprechender Therapien noch eine gewisse Zeit und wer weiß, ob wir da noch in den Genuß einer solchen Therapie kommen werden... :(


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