Kevin Russel und der Unfall

@rutz

Musiker haben zumindest keinen Bonus in Mainhattan.

@Commonsense
nur musiker?..

wa sist mit anderen promis..schauspieler,moderatoren,sportler...

Geb dem noch 5 Jahre, vielleicht Suizid oder ein dahin siechen.

Finde es beachtlich, wie manch einsamer Held versucht, die Lanze vom Russel hoch zu halten.

@rutz

Keine Ahnung, da kenne ich mich nicht so aus. Ich könnte mir aber vorstellen, daß Klaus-Theo Gärtner eher mal bei der Alkohol-Kontrolle durchgewunken wird, als Moses Pelham.

Also,
bin nicht einsam,
bin kein Held,
ne lanze hochhalten tue ich auch net...

aber zu ihm halten das mach ich.

laße auch sonst meine Freunde nicht im Stich nur weil sie Mist gebaut haben!

Ihr habt sicherlich eine enge und tief Freundschaft

Nö,
nur lebe ich keine Wegwerfgesellschaft aus...weder Menschlich noch Materiel!

Süss und beängstigend zugleich; einem Menschen die Treue halten, der hilflose und selbst zerstümmelte Menschen hat liegen lassen , wie in einer Wegwerfgesellschaft.

Perfide, aber eine Gesellschaft dich solchen debilen Menschen eine Plattform gibt und diese mit Geld zuscheisst, muss damit klar kommen.

@capspauldin

Ich fand es beachtlich, wie viele Hardcore-Fans die Onkelz hatten, vor allem junge Fans.
Ich habe meiner Tochter den Besuch des Abschiedskonzerts geschenkt. Da sie erst 16 war, mussten meine Frau und ich natürlich mit.
Wir haben uns ein wenig weiter hinten gehalten, bzw. sind tagsüber mal hier, mal da gewesen und abends, wenn die Onkelz spielten, saßen wir entspannt an den Biertischen.
Der Aufwand war enorm und die Begeisterung der Fans entsprechend groß. Ich bin kein großer Freund ihrer Musik, aber zumindest musste ich meine Vorurteile berichtigen:
Über die kompletten 2 Tage hinweg, habe ich keinerlei Gewalt erlebt, zumindest wurde ich nicht Zeuge irgendwelcher Ausschreitungen (im Zeltlager soll's wohl etwas Ärger mit Betrunkenen gegeben haben, wir waren aber in einem Hotel). Die Konzerte selbst verliefen absolut friedlich.
Die Atmosphäre war beeindruckend und einige Songs wurden komplett vom Publikum gesungen, das überwiegend jünger war, als die Songs.

@Commonsense

Nun Ersetze Onkelz mit den Bandname Rammstein, Toten Hosen, Die Ärzte.... und du hast eine 0815 Beschreibung eines Konzertes.

Hab 2002 die Onkelz in der Westfalenhalle gesehen; es gab alkoholfreies Bier, und die Stimmung war wie bei jedem Konzert.
Das man dies jedoch gerne als Onkelz-Fan glorifiziert ist klar.

@capspauldin

Nur bin ich kein Onkelz Fan (eher das Gegenteil), selbst (Part-Time)Musiker und seit Ende der 70er Jahre auf Konzerten unterwegs.
Ich fand die Stimmung der Fans, eben weil ich es ja objektiv betrachten konnte, außergewöhnlich und kann verstehen, daß gerade so junge Fans dann auch eine Art Beziehung zur Band aufbauen.

Ich hab dich mit Onkelz Fan ja auch nicht speziell gemeint; wenn du diese Objektivität nun bei Rammstein und Co. walten lässt, wird es dir genau so gehen.

@capspauldin

Ich würde Dir wahrscheinlich beipflichten, wenn ich nicht selbst am Lausitzring gewesen wäre.

Vielleicht lag es daran, daß hier nicht nur Abschiedskonzert "d'raufstand", sondern auch "d'rin" war, wenn Du verstehst, was ich meine.
Die Fans wussten, es werden alle Songs gespielt und sie werden zum letzten Mal gespielt.

Vielleicht könnte ich es plastischer Beschreiben, wenn mir selbst auch etwas an der Musik gelegen hätte. Die Stimmung war anders, als bei anderen Konzerten, die ich erlebt habe.

Kevin who gives a crap?

Von mir aus kann er die Stange von Adolf halten.

BO sind ja (nach wie vor) ohnehin umstritten.
Jüngst habe ich einen Podcast gesehen, in dem - wie ich finde - recht neutral und aus mehreren Perspektiven die Personalie Kevin Russell und sein 2009 unter Drogeneinfluss verursachter Verkehrsunfall mit zwei Schwerverletzten, seine Unfallflucht und sein Auftreten vor Gericht besprochen werden.

Der böhse Onkel | Verurteilt! - Der Gerichtspodcast

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Bröckelt angesichts dessen, dass Russell während der Gerichtsverhandlungen gelacht und Grimassen geschnitten haben soll, die als Verhöhnung der Opfer interpretiert wurden ( Quelle: Wikipedia: Kevin Russell#Zweiter schwerer Verkehrsunfall ) nicht auch für BO-Ultras das authentische Image weg?

Vielen sprachen und sprechen BO-Lieder tief aus der Seele. Doch wie ist Russels Verhalten rechtfertigbar?
Und - insofern es eben nicht mehr zu rechtfertigen ist: Kann man sich dann noch guten Gewissens nach Filterblasenhausen begeben und Vieles, Vieles einfach ausblenden, weil BO = Lebenseinstellung?

FlamingO schrieb:Bröckelt angesichts dessen, dass Russell während der Gerichtsverhandlungen gelacht und Grimassen geschnitten haben soll, die als Verhöhnung der Opfer interpretiert wurden ( Quelle: Wikipedia: Kevin Russell#Zweiter schwerer Verkehrsunfall ) nicht auch für BO-Ultras das authentische Image weg?

Früher war ich ein großer Fan und mitterweile höre sie nur noch ganz selten, aber die Onkelz würde ich nicht nur an Russel festmachen. Prinzipiell geht es mir um die Musik. Wenn alle Bandmitglieder Arschlöcher sind und sie gute Musik machen, würde ich sie trotzdem hören.

FlamingO schrieb:Vielen sprachen und sprechen BO-Lieder tief aus der Seele. Doch wie ist Russels Verhalten rechtfertigbar?

Angenommen ich wäre noch Fan, wieso sollte ich mich für seine Taten rechtfertigen (müssen)?

FlamingO schrieb:Kann man sich dann noch guten Gewissens nach Filterblasenhausen begeben und Vieles, Vieles einfach ausblenden, weil BO = Lebenseinstellung?

Das Thema greifst du 10 Jahre zu spät auf. Die Zeiten des "BO-Lifestyles" sind längst vorbei. Leute hören hier und da noch Songs, ich wüsste auch nicht was dagegen sprechen sollte.

DerThorag schrieb:Angenommen ich wäre noch Fan, wieso sollte ich mich für seine Taten rechtfertigen (müssen)?

Das habe ich mich eben auch gefragt. Ich war jetzt nie ein richtiger Fan der Onkelz, finde ihr Musik aber gut.
Und nur weil ein Mitglied einer Band Mist baut, werde ich daraufhin sicher nicht damit aufhören, diese Band zu hören oder sie gar verleugnen.

DerThorag schrieb:Angenommen ich wäre noch Fan, wieso sollte ich mich für seine Taten rechtfertigen (müssen)?

EnyaVanBran schrieb:Und nur weil ein Mitglied einer Band Mist baut, werde ich daraufhin sicher nicht damit aufhören, diese Band zu hören

Sicherlich kann und braucht man sich nicht für die Taten anderer zu rechtfertigen; allerdings steht doch die Frage im Raum, wie man es für sich selber rechtfertigt, jemanden zu unterstützen (insbesondere finanziell durch Plattenkäufe oder Konzertbesuche).
Wie bringt man es unter einen Hut, jemandem seinen Lebensstil mitzufinanzieren, der offenkundlich ein unbelehrbares Arschloch ist, welches Straftaten begeht?

Wer Russels Gebaren in Ordnung findet, die Band damit rechtfertigt und schlussendlich gutheißt, auch wenn man dessen Haltung vielleicht nicht teilt, aber die Musik gut findet (mal angemerkt: 3 Takte sind nichts künstlerisch Wertvolles), der supportet Menschen mit miesestem Verhalten.
Und da kann man in diesem Fall auch keinen Cut machen zwischen Künstler und Privatperson. Es sind ist seine Texte, seine Musik.

FlamingO schrieb:Und da kann man in diesem Fall auch keinen Cut machen zwischen Künstler und Privatperson. Es sind ist seine Texte, seine Musik.

Ok, wenn du das sagst. Dann muss ich wohl sagen, dass es mir Rille ist, was er in der Vergangenheit in seinem Privatleben gemacht hat. Oder immer noch tut. Musik ist geil. I don´t care. Ende.

FlamingO schrieb:Wie bringt man es unter einen Hut, jemandem seinen Lebensstil mitzufinanzieren, der offenkundlich ein unbelehrbares Arschloch ist, welches Straftaten begeht

Naja, würde die ganze Band permanent Scheiße bauen, wäre das was anderes. Aber nur weil ein Bandmitglied ein Arsch ist, werde ich jetzt nicht aufhören, die Musik zu hören. Und wenn ein Musiker richtig Mist baut, fliegt er im Normalfall eh raus. Ja, in der Hinsicht bin ich ein wenig egoistisch.