Wie wichtig ist euch Treue?

Natürlichkeit geht immer mit Normalität einher, daher kann man durchaus einen Bezug zur Häufigkeit ziehen...

@Venom
@slider

@datrueffel

Natürlich ist für mich etwas, was in der Natur so VORGESEHEN ist ... unabhängig wie oft es auftritt.

@slider
Eben, dasselbe denke ich auch. Es gibt ja auch viele Sachen die die Menschen heute machen und es trotzdem von der Natur aus nicht so vorgesehen war.

slider schrieb:Natürlich ist für mich etwas, was in der Natur so VORGESEHEN ist ... unabhängig wie oft es auftritt.

Das entspricht dann aber DEINER/EURER Defintion und kann und darf dann nicht der Ausgangspunkt der Diskussion sein.

Es gibt eine klare Defintion des Wortes "natürlich".

na·tü̱r·lich1
Adjektiv

1. so, wie es normal in der Natur vorkommt, ohne dass es der Mensch verändert.
2. so, dass es erwartet wird, weil es der normalen Erfahrung entspricht.

Und in der Natur kommt es eben normalerweise vor, dass die Tierarten nicht monogam leben.

@datrueffel
Und es kommt aber genauso vor, dass Tiere monogam leben, somit ist es auch natürlich :D

@datrueffel

Aber offenbar ist Monogamie ja schon etwas, was die Natur hervorgebracht hat ... oder sind monogame Tierarten jetzt irgendwie unnatürlich? Vor Allem, da es Tierarten gibt, die , im Gegensatz zu einem Großteil der Menschen, tatsächlich 100% monogam leben.

@slider
@Venom

Die Aussage "wie kann man da von natürlich sprechen?" war eventuell aus dem Affekt heraus ungünstig gewählt, das gebe ich gerne zu. Ich möchte der Monogamie nicht die Natürlichkeit absprechen - um Himmels willen.

Jedoch argumentiert ihr beiden so, als wäre Monogamie das natürlichste auf der Welt - und dem ist eben nicht so.

Wir können jetzt noch seitenlang Wortklauberei betreiben; ich für meinen Teil sehe Polygamie jedoch als "natürlicher" (weil normaler) an, als Monogamie; zumindest wenn man es auf die Fauna unseres Planeten überträgt.

Zwischen "Natürlich" und "Normal" würde ich einen grossen Unterschied machen.

Beides würde ich, da immer abhängig von äusseren Umständen, die innere Einstellungen prägen, auch nicht unbedingt zur Verhaltensrichtschnur für mich und/oder andere machen wollen.

@datrueffel
Hmm okay.
Ich persönlich betrachte Monogamie für genauso natürlich wie die Polygamie, nicht mehr nicht weniger und dies obwohl ein großer Gegner von Polygamie bin.

@datrueffel
Monogamie und Polygamie ist in erster Linie subjektiv. Für manche ist Monogamie normal und auch natürlich für andere eben nicht bzw umgekehrt. So wie es Frühaufsteher gibt und Abendmenschen.

Für mich ist Treue wichtig, allerdings nicht die Sexuelle. Es gibt (für mich) bedeutsamere Werte wie Vertrauen, Liebe, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit. Alles Werte, die auch losgelöst von Sexualität Bestand haben. Ich bin auch der Meinung, dass Monogamie nicht natürlich ist, sondern unserer kulturellen Entwicklung geschuldet.

Eya schrieb:Monogamie und Polygamie ist in erster Linie subjektiv

Nein :D Mono- und Polygamie sind klar abgegrenzte Begriffe deren Bedeutung nicht subjektiv gedeutet werden kann. Du meinst eher; was man von beidem hält ist subjektiv :P:

Eya schrieb:Für manche ist Monogamie normal und auch natürlich für andere eben nicht bzw umgekehrt.

Das ist mir durchaus bewusst. Ich würde auch keinen Verfechter - egal welcher Lebens-/Liebesart - je sagen, dass das was er macht gegen die Natur und/oder Ethik verstösst. Kann ja jede(r) machen, wie sie/er lustig ist - es darf nur nicht auf Kosten anderer stattfinden.

Wenn man sich mit seinem Partner geeinigt hat, dass man durchaus polygam leben darf/kann, dann muss das von beiden Seiten her in Ordnung sein und kein Teil der Partnerschaft sollte darunter leiden müssen.

Eya schrieb:So wie es Frühaufsteher gibt und Abendmenschen.

Und dann gibt es noch die, die ständig müde sind :troll:

@slider

slider schrieb:Natürlich ist für mich etwas, was in der Natur so VORGESEHEN ist ... unabhängig wie oft es auftritt.

Und da ist doch der Knackpunkt. Natürlich gibt es alle Arten des sexuellen Austauschs in der Natur, ich frage mich aber dennoch, inwiefern Monogamie bei Menschen sich natürlich entwickelt hat, oder lediglich "konstruiert" wurde.

Für mich stellt sie lediglich eine kulturelle Anpassung an die sozialen Bedingungen patriarchaler Gesellschaften dar.


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http://www.wissenschaft.de/kultur-gesellschaft/gesellschaft/-/journal_content/56/12054/5511570/Frauenmangel-macht-monogam/

Wenn ein Frauenmangel herrscht, ist Mann eher bereit, eine feste Bindung einzugehen. Dürfte klar sein, wieso: man(n) will die Frau natürlich behalten. Herrscht Frauenüberschuss, ändern sich die Bedürfnisse plötzlich.

Glücklicherweise sind wir hier nicht in Indien, China oder Sachsen-Anhalt. Hier ist an Frauen kein Mangel.

Ich denke, Monogamie geht mit der Erfindung des Besitzes einher. Hat man nur eine Partnerin, so lassen sich eigene Kinder als Erben leichter identifizieren. In patriarchalischen Gesellschaften zählen Frauen obendrein zum Besitz, gern auch mal mehrere.

@Kältezeit

Ja, ich tue mir mit dem Begriff "natürlich" auch sehr schwer. Ich denke die monogame Lebensweise ist etwas, was sich mit der zunehmenden Entwicklung des Menschen von "Jäger und Sammler" zum sesshaften -ich sag mal- "Bauern" herausgebildet hat. So gesehen eine gesellschaftlich-kulturelle Entwicklung ... aber irgendwo auf natürlichem Weg.

@Doors
Ich glaub nicht das man es auf ein Denken redutieren kann. Am ende ists ein Gefühl das alle hier bewerten welches sie zum Thema haben. Und die einen fühlen mehr so und die andern halt so. Problematisch wirds erst wenn sich diese zwei unterschiedlichen Welten sich was vormachen, auch in bezug welches nun "die Richtige" Haltung sei in dieser Sache.
Aja und was auch auffällt ist dieses Vorwerfen von niederen Motiven.

@wichtelprinz

Ich schrieb schon mehrfach, dass in einer Partnerschaft gemeinsame Vorstellungen von zentralen Punkten, vor allem im Bereich "Freiheit", zu entwickeln sind. Sonst ist das Scheitern programmiert.

@Doors
Ja, aber das der Monogame Gedanke mit einem Besitzanspruch (im Bezug auf einen Menschen) einhergehe halte ich für keine allg. gültige Aussge. Genau so kann ein Geborgenheits und Sicherheitsbedürfnis vorliegen das inn gegenseitigiger Abhängigkeit steht und befriedigt wird. Woran auch mMn nichts auszusetzen gibt.

Doors schrieb:.oder Sachsen-Anhalt.

ähm na toll. :troll:
naja...aber laut Theorie müsste ja dann "bei uns" die "Monogamierate" am höchsten sein :)

Kältezeit schrieb:Wenn ein Frauenmangel herrscht, ist Mann eher bereit, eine feste Bindung einzugehen. Dürfte klar sein, wieso: man(n) will die Frau natürlich behalten. Herrscht Frauenüberschuss, ändern sich die Bedürfnisse plötzlich.

Glaube ich gerne, Ansatzweise kann man das in der Welt der Schönen und Reichen sehen, da wird ja auch gerne mal gewechselt. Der/die nächste Schöne und Reiche steht schon bereit an der nächsten Lampe ;)

@Doors

Doors schrieb:Glücklicherweise sind wir hier nicht in Indien, China oder Sachsen-Anhalt. Hier ist an Frauen kein Mangel.

Rein mathematisch betrachtet schon. In schrumpfenden Gesellschaften herrscht rechnerisch ein Frauenmangel auf dem Partnermarkt, denn Männer orientieren sich gerne 2-3 Jahre nach unten bzw. Frauen nach oben. In den jüngeren Jahrgängen sind dann wieder ein paar weniger Menschen vertreten. Hinzu kommt der Geburtenüberschuss an Männern, der erst mit der Zeit nivelliert und wird.
Andere Faktoren lassen wir an dieser Stelle besser mal außen vor.

Wie weit das in der Praxis für jeden Einzelnen spürbar ist, das ist eine andere Frage. Oder das "Mann muss älter oder gleich alt sein" wird fallen gelassen. Das scheint mir aber relativ fest eingefahren.