Wie wichtig ist euch Treue?

Ja, eine offene Beziehung hat durchaus ihre Vorteile. Beispielsweise Offenheit und Ehrlichkeit.

@Doors

Ich glaube nicht, das in einer offenen Beziehung der Partner automatisch offen und ehrlich ist.

Wer sich nicht an Regeln halten kann u. sich zu nichts verpflichtet fühlen möchte, für den ist so eine Beziehung ja was.
Für mich eher ein Ausdruck von mangelndem Respekt dem Partner gegenüber.

@Doors
Deshalb schrieb ich ja dass dies in meinen Augen schon eine Art Untreue ist. Dazu muss es noch gar nicht zum Sex gekommen sein.

Naja sowohl offene Beziehungen als auch monogame Beziehungen haben so ihre Vor- und Nachteile, ich bevorzuge die monogame Beziehung aus mehreren Gründen ;)

Ich hätte kein Problem wenn meine Partnerin eine andere Frau küsst oder ein Koitus mit ihr hat.
Aber das mit nem anderen Mann würde ich nicht akzeptieren. Es wäre eklig für mich.

@borabora

borabora schrieb:Für mich eher ein Ausdruck von mangelndem Respekt dem Partner gegenüber.

Fremdgehen ist respektlos, aber inwiefern sollte es eine Beziehung sein, in der im Vorfeld der offene Umgang mit der Sexualität thematisiert und beschlossen wurde und einer oder beide sich sexuell verwirklichen / ausleben dürfen?

Bartholomeus schrieb:Ich hätte kein Problem wenn meine Partnerin eine andere Frau küsst oder ein Koitus mit ihr hat.
Aber das mit nem anderen Mann würde ich nicht akzeptieren. Es wäre eklig für mich.

Was ist am Sex Frau/Mann "ekliger" als am Sex Frau/Frau?

Wenn Frauen Sex haben, haben sie gar keinen richtigen Sex? Da sind sie wie eine Kette, der ein Glied fehlt?

@Doors

:) :troll: etwa so wie ne Fahrradkette?

Doors schrieb:Was ist am Sex Frau/Mann "ekliger" als am Sex Frau/Frau?

Die Vorstellung das meine Partnerin mit dem Glied des anderen auf egal welche weise im Kontakt war und danach beispielsweise zwischen mir und ihr zum einem Geschlechtstakt kommen solle. Das ekelt mich irgendwie an.

Doors schrieb:Wenn Frauen Sex haben, haben sie gar keinen richtigen Sex? Da sind sie wie eine Kette, der ein Glied fehlt?

Ja ich meinte allgemein intimen Kontakt.

@borabora

Eine Beziehung ist mehr als blosses sexuelles Interesse. Sexualität ist ein Aspekt unter vielen. Liebe ist deutlich mehr als Sexualität: Vertrauen, Geborgenheit, Zusammengehörigkeit, Füreinandereinstehen, Unterstützung, gemeinsame Ansichten, Ideen und Pläne... Eine ganze Menge mehr eben als das pure alte ReinRaus-Vergnügen.
Liebe hält auch noch, wenn sexuelles Interesse nachlassen sollte - oder sich verlagert.
Sexualität ist eine Form der Kommunikation - wie Reden, Tanzen oder Schachspielen. Abgesehen davon, dass sie Spass macht, lernt man sonst kaum Leute ungeschminkter kennen als beim Sex.

Eine offene Beziehung hat als Basis, wie eine geschlossene auch, Vertrauen, allerdings ohne den Aspekt des Misstrauens, der Eifersucht. Wir wissen, wir lieben uns, wir bleiben zusammen, wir haben gemeinsame Ideale, gemeinsame Träume, gemeinsame Ziele, gemeinsame Projekte, gemeinsame Aufgaben - auch über gemeinsame Kinder hinaus.

Jeder hat das Recht, seinen Lebensstil zu wählen. Allerdings ist es in einer Partnerschaft wichtig, dass man da einer Meinung ist. Es kann ja nicht der eine alle Freiheiten für sich reklamieren und für den anderen ausschliessen. Grundsätzlich finde ich einen offenen Umgang damit besser, als verklemmte Seitenspringerei, von der niemand erfahren darf, oder Männer, die sich heimlich in den Puff schleichen.

Grundsätzlich gilt, dass solche Freiräume das Leben natürlich anstrengender und auch unsicherer machen. Das gäbe ich zu. Aber das ist der Preis der Freiheit, den man zu zahlen bereit sein muss - und in unserem Falle auch ist.

Eifersucht ist die Angst vor dem Vergleich. Sie/er könnte jemanden finden, der/die besser ist als ich. Besser aussieht, mehr Geld hat, besser im Bett ist oder netter zu den Kindern. Statt darin, in dieser Konkurrenzsituation, einen Ansporn zu sehen, selbst "besser" zu werden, und sich der Konkurrenz zu stellen, verweigert man sich dieser praktischen Kritik des Partners, in dem man eifersüchtig ist, was im Extremfall dazu führen kann, den Partner von der Aussenwelt abzuschotten, in dem man ihn einsperrt, ihn aber wenigstens permanent in seinem sozialen Umgang kontrolliert. Dann wird Eifersucht zu einem Wahn, der Beziehungen und Menschenleben zerstört.

Habe ich die nötige Stärke, mich der Konkurrenz zu stellen, mich, um im Wirtschaftsbild zu bleiben, dem Markt zu stellen, weil ich besondere Qualitäten habe, Alleinstellungsmerkmale, die meine Kunden an mir schätzen, ich leistungsstark, wartungsarm und günstig im Preis-Leistungs-Verhältnis bin, darüber hinaus innovativ und kreativ, dann macht mir die Konkurrenz keine Angst. Dann stelle ich mich mit Freuden dem Wettbewerb, weil ich daraus nur lernen und letztlich profitieren kann. Natürlich hat auch mein Partner etwas davon: Freiheit. Die Freiheit der Wahl - und den Anspruch auf meine Weiterentwicklung.

Ich schätze meinen Partner, in dem ich ihm vertraue, ihm die Freiheit zur Entscheidung überlasse.

Das Schöne an einer freien und gleichberechtigten Beziehung ist nach meinen Erfahrungen aus fast einem Vierteljahrhundert: Die Verbindung ist um so enger, je offener sie ist. Das klingt paradox, ist aber so. Je länger die Leine, desto treuer der Hund. Weil der Hund weiss, was er an seinem Herrchen/Frauchen hat. Katzen brauchen überhaupt keine Leine. Sie kommen und gehen, wann sie wollen. Sie kommen zurück, weil sie Dich lieben. In über zwanzig Jahren hat es keine Aussenbeziehung geschafft, die Binnenbeziehung zu irritieren - und in über zwanzig Jahren haben wir als Aussenbeziehung die Binnenbeziehungen anderer stets respektiert, nie in Frage gestellt. Das geht, wenn man weiss, dass Menschen frei sind.

Der Grundsatz einer Beziehung bedeutet: Klarheit und Gemeinsamkeit in den wesentlich Fragen. Dazu bedarf es einer Menge Diskussionen und Kompromisse. Wenn sich beide Partner entschliessen, eifersüchtig zu sein, dann ist das ebenso in Ordnung, wie es in Ordnung ist, wenn sie beide auf Eifersucht verzichten. Sonst ist es keine gleichberechtigte Beziehung, sondern sie hat einfach einen Interessenskonflikt und ein Machtgefälle. Das ist dann schlecht für alle Beteiligten.

@Bartholomeus

Deine Freundin war also noch Jungfrau und hat Dir ihr leben lang als Einzigem das Recht eingeräumt, sie zu penetrieren?

@Doors
Wtf? Ich habe das anders gemeint. 😅

@Bartholomeus

Ach, Dir gings nur um den unmittelbaren Fick danach. Oder gibt's da eine "Abkühlungsphase"?

@Doors
Abkühlungsphase?

@Bartholomeus

Irgendwann wird ja wohl jede Frau, mit der Du eine Beziehung eingehst, schon mal vor Dir Sex mit einem anderen Mann gehabt haben.

Und Du wirst sicher auch schon mit mehr als einer Frau Sex gehabt haben.


Ging es Dir generell darum, dass Du eine "unberührte" Frau mit alleinigem Penetrationsrecht hast - oder ging es Dir nur darum, dass sie es während einer Beziehung mit Dir nicht kurz vor Dir mit einem anderen Mann treiben darf?

@Doors

Doors schrieb:dass sie es während einer Beziehung mit Dir nicht kurz vor Dir mit einem anderen Mann treiben darf?

Jo allgemein während der Beziehung und wenn da irgendwas mit einer anderen Frau wäre, wäre das für mich nicht schlimm.
Ist halt persönliche Meinung. 😅

Kältezeit schrieb: aber inwiefern sollte es eine Beziehung sein, in der im Vorfeld der offene Umgang mit der Sexualität thematisiert und beschlossen wurde und einer oder beide sich sexuell verwirklichen / ausleben dürfen?

Auch da respektiert man den Partner eigentlich nicht, weil ich mir nicht vorstellen kann, das eine auch eine offene Beziehung ohne Gefühle (Liebe, Eifersucht) funktionieren kann.

Auch wer sich für so Arten von Beziehung ausspricht, sind Gefühle doch immer im Spiel u. die kann man nicht einfach abstellen.

@borabora
Gefühle und Sex kann man trennen. Zumindest können das manche.. ;)

Monogamie ist, meiner Meinung nach, nicht natürlich. Wird auch deutlich, wenn man in der Geschichte mal zurückblickt.

Deswegen find ich ein "das ist nicht normal, das geht nicht, den Partner sexuell zu teilen" recht vermessen. Wenn man sich mal vor Augen ruft, wie viele schon in ihrem Leben fremdgegangen sind, dann stellt man sich unweigerlich irgendwann die Frage, ob das monogame Leben als das "Natürlichste" überhaupt haltbar ist.

@Kältezeit
Nur weil sich einige sexuell nicht unter Kontrolle haben heißt es nicht, dass Monogamie "unnatürlich" ist :D

Treue ist mir sehr wichtig ebenso Offenheit und Ehrlichkeit..
Ich halte nix davon, das man wen bescheißt.. wenn es irgendwo Defizite gibt sollte man reden können , damit der andere die Möglichkeit hat was zu ändern.

Wenn nix fruchtet oder die Beziehung nicht zu retten ist.. sollte man sich doch eher dafür entscheiden sich zu trennen.