Würdest Du dabei helfen die Kernschmelze in Japan zu verhindern?

@meteora
eben drum...ob diese leute eigentlich richtig darüber informiert sind, was die erwartet?
ich glaube nicht! die haben doch sicherlich frauen und kinder und was soll danach aus
denen werden?..
das sind für mich keine helden..sondern arme kreaturen, die nicht wissen, worauf sie sich einlassen

Ich bin immer davon ausgegangen, dass das Freiwillige sind,
die in der größten Gefahrenzone zum Einsatz kommen.

Dem ist nicht so; die meisten wurden verpflichtet, dort zu arbeiten.

@ramisha
Ganz genau so ist es.
Meistens sind es Soldaten, die in Kriesengebiete geschickt werden.

@meteora
Wenn man genug Zeit hätte, könnte man in Japan Freiwillige aufrufen,
die ohne Furcht für Leib und Leben und ohne Bedauern, wie z.B. paradiffex,
der sich aber doch lieber verkrümelt hat, sich der radioaktiven Strahlung
aussetzen.

Japaner sind ein Volk mit hohen Idealen. Welches Land hat schon über
Kamikazeflieger verfügt, Piloten, die sich und ihr Flugzeug in das vorgegebene
Ziel fliegen, wissend, dabei umzukommen.

Oder Harakiri, sich ins eigene Schwert stürzen, um so die eigene oder die
Ehre der Familie wieder herzustellen, um ein gebrochenes Versprechen zu
sühnen und wieder geläutert dazustehen.

Das sind Traditionen, die speziell Japan zugeschrieben werden und deren
Wurzeln noch immer leben. Ich bin sicher, man würde genug Freiwillige
finden.

Was mich betrifft, so hänge ich zu sehr am Leben, an meinen Lieben und
würde mich nicht freiwillig verstrahlen lassen.

Wenn man jetzt fragen würde, würdest du dich als Einzelner opfern und
alles wäre wieder in Ordnung, wären wahrscheinlich viele dazu bereit.
Der Name wäre in aller Munde, Jesus gleich, und Lobgesänge würden
nicht verstummen. Schade, dass das nicht geht!

?Arme Teufel? nennen sie die einen, ?Helden? die anderen: zumindest 50 sollen nun Japan ? und die ganze Welt ? vor der tödlichen Radioaktivität schützen. Doch sie sind offenbar seit Jahrzehnten Teil des ganz ?normalen? Arbeitsalltags in (Japanischen) Atomkraftwerken und werden dort ?Wegwerfarbeiter? genannt ?

In der gestrigen aktuellen Stunde des WDR berichtet Korrespondent Robert Hetkämper, dass der AKW-Betreiber Tepco seit Jahrzehnten für gefährliche Arbeiten gerne Obdachlose, Gastarbeiter, Arbeitslose und sogar Minderjährige heranzieht. ?Wegwerfarbeiter? würden sie in Japan genannt, weil sie, wenn sie ?halbwegs verstrahlt? seien, einfach wieder gefeuert würden, wie der Journalist von einem Japanischem Arzt erfuhr. Eine schamlose, menschenverachtende Ausbeutung von Menschen, die keine andere Arbeit bekommen ?

Für den aktuellen Katastrophenfall gehen ExpertInnen davon aus, dass keine 50 ?freiwillig Helden?, sondern 100 000 oder mehr gebraucht werden ? Überlebenschancen haben sie so gut wie keine, meint Atomphysiker Horst Ellgering im WDR-Beitrag:

Das was man sieht, lässt darauf schliessen, dass ihre Überlebenswahrscheinlichkeit von mal zu mal abnimmt ? ? und der Strahlentod ist nicht schön ?

Die Journalistin Astrid Hoube schliesst ihren WDR-Bericht mit den Worten:

Ohne Menschen lässt sich Katastrophe in Japan nicht bekämpfen. Man braucht Helden, die wissen, dass sie ihr Leben riskieren und die dazu bereit sind. Die Frage ist nur: gibt es diese Menschen wirklich? Und wie freiwillig ist freiwillig?

Bleibt nur die Frage anzuschliessen: Wie freiwillig macht jemand die ?Schmutzarbeit? im AKW-Normalbetrieb?

(diealternative.org)
18.3.11

Ich wuerde auch nicht helfen.
Schon alleine aus dem Grund, weil ich da nur im Weg stehen wuerde und mich verstrahlen lassen wuerde, ohne irgendwie helfen zu koennen, da ich nix mit Atomkarftwerken am Hut habe.

@Doors

Doors schrieb:Wie freiwillig macht jemand die ?Schmutzarbeit? im AKW-Normalbetrieb?

Oh, oh ... täusch dich mal nicht!
Ich habe letztens einen Bericht gesehen, wo es um die Abschaltung eines der alten AKWe ging (ich glaube es war Biblis - bin mir aber nicht sicher), und die gleichnamige Gemeinde war alles andere als begeistert von den Abschaltplänen, weil fast ein Drittel der Einwohner im AKW arbeitet und damit den gutbezahlten Job verlieren würden. Die sind wohl froh, da ihre Arbeit zu haben ...

@Doors
Ist auch eine Sache der Mentalität, Obdachlose, Arbeitslose, Gastarbeiter
(fehlen nur noch Strafgefangene) zu derartig gefährlichen Arbeiten heranzuziehen.

Und den meisten dürfte es egal sein, ob man sie nach ihrem Ableben "Held" nennt.

Würde man diese Taktik bei uns in Erwägung ziehen, gäb es einen Volksaufstand.

@Doors
Viele Menschen sind froh, in einem Atomkraftwerk zu arbeiten.
Arme Leute verdienen da sehr gutes Geld.

@Thalassa

Hinsichtlich der These "Atom schafft Arbeit" brachte ich vor vielen Jahren mal in einer Podiumsdiskussion einen Beitrag, in dem ich die Stilllegung der KZs im Jahre 1945 beklagte. Was da für Arbeitsplätze vernichtet wurden!

Das Publikum tobte.

@meteora

Heisst für die BRD: Hartz-Vierer in die Asse! Sozusagen Entsorgung und Endlösung in einem.

@meteora
@Thalassa
Klar arbeiten viele gerne für gutes Geld im AKW,
aber nicht in einem KAPUTTEN!

@ramisha


Auch wenn es uns zwei Weltkriege gekostet hat: Glücklicherweise sind Helden hierzulande nicht mehr so hoch notiert.

@ramisha
In Japan gibt es aber immer noch Menschen, die FREIWILLIG dort drinnen arbeiten und versuchen die Japaner vor einem SuperGAU zu retten.

@Doors

Doors schrieb:Das Publikum tobte.

Vor Begeisterung?

meteora schrieb:Arme Leute verdienen da sehr gutes Geld.

Was heißt arme Leute? Um in einem AKW arbeiten zu "dürfen", muß man schon einen gewissen Abschluß haben - Hilfsarbeiter gibts auch da nur allenfalls im Lager oder in der Knatine, wenn überhaupt.

@meteora
Und ich wünschte, die Akteure in Japan wären ALLE Freiwillige!

Denn es gehört sehr viel Mut und Überzeugung von der Sache dazu,
sein Leben zu opfern und es fällt leichter, wenn man das freiwillig
macht als gezwungenermaßen.

@ramisha
Das auf jeden Fall.
Aber wenn sich keiner freiwillig meldet, dann muss jemand dazu gezwungen werden, egal ob er will, oder nicht.

@Thalassa
Günter Wallraff schildert in "Ganz unten", wie türkische Leih-Arbeiter in deutschen Atomkraftwerken bei ihren Reinigungs-Tätigkeiten gefährlich hohe Strahlendosen in Kauf nehmen müssen.

"Aber wenn sich keiner freiwillig meldet, dann muss jemand dazu gezwungen werden, egal ob er will, oder nicht."

Aha, und wer? Von wem?

Warum ist die Führungsetage von Tokyo Electric Power Co. nicht an der Front? Ist ja ihr AKW, aus dem sie jahrzehntelang Profit geschlagen haben.

@Doors

Ja, mag ja sein, daß da Leiharbeiter - von mir aus auch ausländische - solche Hilfsarbeiten machen/gemacht haben, ich meinte ja die, die einen festen Job im AKW haben.