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Wie einem Alkoholiker die Augen öffnen?

387 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Alkohol, Helfen, Alkoholiker ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie einem Alkoholiker die Augen öffnen?

02.08.2018 um 13:48
Da man die lästigen Fragen nur vermeiden kann indem man:
  • mitsäuft
  • so tut, als würde man mitsaufen
  • wegbleibt
  • oder ein T-Shirt anhat mit der Aufschrift: "Sprich mich auf's Saufen an, wenn Du neue Zähne willst"


gibt's nur eine Lösung:

Trainiere souveränes Verhalten, um beim Auftauchen des missionarischen Eifers gewappnet zu sein.

Denn seine eigene Reaktion kann man im voraus üben.

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Wie einem Alkoholiker die Augen öffnen?

02.08.2018 um 13:59
Zitat von ThaddeusThaddeus schrieb:Da man die lästigen Fragen nur vermeiden kann indem man:
mitsäuft
so tut, als würde man mitsaufen
wegbleibt
oder ein T-Shirt anhat mit der Aufschrift: "Sprich mich auf's Saufen an, wenn Du neue Zähne willst"
Punkt 1-4 sind Bullenscheiße.


Wenn man schon fragen muss/will, warum jemand nicht trinkt, sollte die Antwort "Weil ich nicht will/keine Lust habe" oÄ völlig ausreichen.
Da muss überhaupt nicht weiter nachgefragt werden.


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Wie einem Alkoholiker die Augen öffnen?

02.08.2018 um 14:16
Muß auch nicht. Die Leute tuns aber. Mir isses egal. Ich freu' mich über jeden Osafttrinker.

Der Punkt ist, man kann die Fragerei nicht abschalten. Dann isses sinnvoll, sie zu entwerten, anstatt zu üben sich drüber aufzuregen.


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Wie einem Alkoholiker die Augen öffnen?

02.08.2018 um 14:17
Alkoholsucht ist eine Krankheit und die meisten sind nicht mehr in der Lage sich selbst zu befreien. Oft erwecken sie nach Außen den Anschein, "alles im Griff zu haben" da sie genau wissen, daß sie an sonsten irgendwann darauf angesprochen werden.

Ein Alkoholiker kann nur geheilt werden, wenn er selbst an einem Punkt angekommen ist wo er einsieht das er ein Problem hat. Gute Ratschläge von außen werden vor diesem Punkt nicht angenommen und es ist sinnlos einen Alkoholiker zu belehren.

Die Initiative muss alleine von ihm aus kommen.


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Wie einem Alkoholiker die Augen öffnen?

02.08.2018 um 14:18
Zitat von ThaddeusThaddeus schrieb: Dann isses sinnvoll, sie zu entwerten, anstatt zu üben sich drüber aufzuregen.
Wer regt sich denn auf? Die Fragesteller verhalten sich nur dämlich.
Zitat von ThaddeusThaddeus schrieb:Osafttrinker
Igitt :D


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Wie einem Alkoholiker die Augen öffnen?

02.08.2018 um 14:36
Ha, Wenn ich Dich auf der nächsten Party erwische, dann renne ich ständig mit randvollen gläsernen Maßkrügen voller Osaft hinter Dir her, mit einem gewinnenden Lächeln im Gesicht, das da sagt:

selbstmörderischer Wahnsinn!
Zitat von AlbertEAlbertE schrieb:Ein Alkoholiker kann nur geheilt werden, wenn er selbst an einem Punkt angekommen ist wo er einsieht das er ein Problem hat. Gute Ratschläge von außen werden vor diesem Punkt nicht angenommen und es ist sinnlos einen Alkoholiker zu belehren.

Die Initiative muss alleine von ihm aus kommen.
Der Mythos hält sich hartnäckig. Und er wird durch die Realität immer wieder wiederlegt. Menschen verändern und beeinflussen einander ständig. Meist aus Inkompetenz und unbewußt zum Negativen.

Wer sagt denn, daß ich in einem Menschen nicht den Wunsch wecken kann, etwas zu wollen? Wer sagt denn, daß ich das Ankommen an besagtem Punkt nicht durch meine Interaktion mit dem Betroffenen beschleunigen kann?

Und es ist fast immer sinnlos, einen Menschen zu belehren, wenn das Problem emotionaler Natur ist. Du hast vollkommen Recht. Belehrungen sind nicht zielführend. Menschen entscheiden emotional und rechtfertigen es mit Logik oder was sie dafür halten.

Nur sind Belehrungen eben nicht der einzige Weg.

Einen Menschen zu verändern heißt, die Emotionen zu verändern, die er zu bestimmten Aspekten seines Lebens erzeugt.


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Wie einem Alkoholiker die Augen öffnen?

02.08.2018 um 14:44
Der erste Schritt, einen Menschen zu öffnen, wäre, ihm das Gefühl zu geben, daß man ihn versteht. Das setzt einiges an Wissen und Wahrnehmungstraining voraus. Das kann man sich vorstellen wie Dolmetschen. Ohne Wertung reflektieren, wie der andere sich fühlt und warum.

Wenn Du Jemandem sagst, warum er etwas macht und Du kannst nicht 100% sicher sein, daß er das genauso sieht, dann ist das Gespräch vorüber. Wenn Dein Gegenüber das Gefühl hat, Du verstehst ihn nicht, Du ordnest ihn falsch ein, dann war's das.

Belehrungen machen das Gegenteil. Die sagen: Schau mal, was Du alles falsch machst und wieviel schlauer ich bin, daß ich's besser weiß. So in der Art.

Gute Beeinflussung sorgt dafür, daß der Betroffene den richtigen Weg selbst entscheidend findet und gibt ihm die Kraft/Zuversicht, den Weg zu gehen. Das geht, daß man einen Menschen indirekt leitet, ohne ihn zu bevormunden. Laien haben das halt nicht drauf. Die Therapeuten, die ich kennenzulernen das Mißvergnügen hatte, leider auch nicht.

Eine Lösung, von der der Betroffene denkt, es wäre seine eigene, die läßt sich viel schwerer ablehnen


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Wie einem Alkoholiker die Augen öffnen?

02.08.2018 um 15:38
@borabora
Ich denke, die meisten Menschen sind in vielen Angelegenheiten nicht sensibilisiert und für sie ist es normal, das zu Feiern getrunken wird.
Auch in Vereinen wird oftmals Alkohol getrunken.
@KFB
Regelmäßiges Unverständnis weil ich ohne Fusel Spaß haben kann oder so. Keine Ahnung.
Mir geht's ja nicht darum, dass jeder zaghaft anftagt, ob ich ein alkoholisches Getränk möchte und sich bei einem "Nein." mit gesenktem Haupt zurückzieht. ;)
Hier sind es eher die von der Gesellschaft gesetzen Normen, die "Normales Verhalten" in der Gruppe definieren.
Es kann doch nicht sein, dass man gleich schief angesehen wird, wenn man Alkohol ablehnt und sich dann rechtfertigen muss ... vor allem, weil es doch 10.000 "normale" Gründe gint.
(Medikamente, Verhütung, Kraftfahrer/in, religiöse Abstinenz, veganer Lebensstil, blablabla)

Mit einem nicht-alkoholischen Getränk in der Hand kann ich genauso gut an einem Gespräch teilnehmen und meine Hände beschäftigt halten ... und bisher hat mich noch niemand schief angesehen, wenn ich Apfelsaft statt O-Saft gewählt habe.
"Warum denn keinen O-Saft?"
"Probier' doch mal, alle anderen machen's auch!"
"Ein kleines Glas kann doch nicht schaden!"
Ost mir bei der Auswahl von Säften noch nie passiert - bei Alkohol schon. Ich glaube, wir sind auf den falschen Parties unterwegs, wenn sich alle ansäuseln müssen, um Spass zu haben oder entspannt zu sein ... :P
@borabora
Tut mir leid, was Du durch gemacht hast. Das ist für Kinder mehr als schwierig.
Danke. Inzwischen ist es aber gute 25 Jahre her und der Schaden konnte begrenzt werden. Hoffe ich zumindest ;)
@sanna1
Alkoholiker können nicht kontrolliert trinken !
@KFB
Ich kenne einen Alkoholiker, der erst abends zu saufen beginnt, wenn kein Fahrzeug mehr geführt werden muss
@Thaddeus
Eher Definitionssache.
Eine klare Definitionssache! Wie bei jeder Sucht, ist man auch als trockener Alkoholiker immer ein Alkoholiker. Die Frage ist nur, ob man immer als Rückfall gefährdet eingestuft werden muss.
Genauso bedeutet "regelmässiges" Trinken nicht unbedingt, dass man Alkoholiker ist.
Alkoholiker = ohne Alkohol nicht funktionsfähig
Pegelalkoholiker = funktioniert est, wenn eine gewisse (manchmal auch nur kleine) Menge an Alkohol im Blut ist
Gelegenheitstrinker = muss sich in bestimmen Situationen erstmal "Mut" antrinken, um z.B, auf einer Party zu "funktionieren"
Alle anderen, die hier und da mal trinken (egal wie viel) und nach dem Kater wieder lebensfähig sind, gelten nicht als gefährdet. Sobald eine nachvollziehbares Verhaltensmuster ersichtlich ist, liegt eine Sucht vor.
Beispiel: Herr A muss sich bei einer Party immer erstmal Mut antrinken, bevor er mit anderen reden kann. => gefähredet oder schon Alkoholiker
Herr B trinkt immer zu viel, wenn er mit seinen Jungs zum Fussball geht, weil er mit den anderen mithalten will. => Gesellschaftstrinker, wenn er sonst nichts trinkt. Keine aktive Gefährdung.
Herr C trinkt abends zum Entspannen oder aus ANgewohnheit immer ein Bierchen. => Gewohnheitstrinker mit einer starken Suchtgefährung, oder bereits Alkoholiker
Herr D muss nach dem Aufstehen immer erstmal ein Bierchen trinken, damit seine Hände nicht mehr zittern. => Alkoholiker.


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Wie einem Alkoholiker die Augen öffnen?

02.08.2018 um 16:13
@Thaddeus
Sagt mal, kennt ihr Therapien, in denen mehr gemacht wird als: Den ganzen Kram zu Tode zu analysieren (gute Ratschläge) oder Psychopharmaka zu empfehlen?
[_]
ch habe halt nur Anhaltspunkte, die nahelegen, daß man auf das Gehirn sehr effektiv einwirken kann, wenn man weiß, was man tut. Und es scheint, als hätten die meisten Therapeuten es nicht nötig, Leistung zu erbringen. Deshalb interessiert mich Feedback aus deren eigenen Reihen nicht ganz so sehr.
[...] T
Wer sagt denn, daß ich in einem Menschen nicht den Wunsch wecken kann, etwas zu wollen? Wer sagt denn, daß ich das Ankommen an besagtem Punkt nicht durch meine Interaktion mit dem Betroffenen beschleunigen kann?
Du fragst immer so schön offen - und dann kommt irgendwann die "aber man muss Menschen doch auch beeinflussen können" Abteilung.
Frage zum Verständnis: interessierst Du Dich für die psychologische/esoterische/metaphysische Grundidee der Fremdbeeinflussung, oder hast Du das "grosse Geheimnis" gefunden nd versuchst Interesse zu wecken? Ich bin wirklich nur neugierig!

Natürlich gibt es "andere" Methoden wie Sand am Meer - was funktioniert und was nicht. hängt ultimativ vom Süchtigen ab.
Natürlich kann man einen Menschen extern beeinflussen, egal ob das jetzt aktiv oder subtil funktioniert. Es ist einfach nur fraglich, ob das auch längerfristig Sinn macht.
Nach meiner Meinung (und es ist einfach nur MEINE Meinung) und meines Erfahrungswerten, macht es keinen Sinn den Menschen zu "steuern". Wenn die Überzeugung, der Wunsch auf Veränderung nicht aus dem tiefsten Inneren kommt, ist immer eine Rückfallgefahr.
Sinnvoller ist es, in meinen Augen, jemaden (mehr oder weniger sanft) davon zu überzeuen, dass ein anderen Lebensstil möglich ist. Gerne auch mit viel Zureden, Überzeugungsarbeit und/oder einer Schulter zum Anlehnen/Ausweinen/Festhalten.

Mögliche Optionen:
Selbsthilfegruppe - Für alle, die wissen, dass sie ein Problem haben, sich aber selbst nicht helfen können. Oder die noch einmal einen Anstoss brauchen.

Suchthilfe - Wenn die Selbsthilfegruppe nichts ist, oder man im täglichen Leben Veränerungen erstellen muss, es selbst aber nicht schafft.

Psychologen/Psychiater/Psychoanalytiker: Ich weiss, alles Geldschneiderei und nichts für Dich. Witziger Weise gibt es aber auch Menschen, die wissen was sie tun.
Genauso gibt es Menschen, die so tief traumatisiert sind, dass sie ohne Verarbeitung des Traumas mit einem Experten nicht aus der Sucht herauskommen. Sobald die Sucht eine Folge und nicht der Ursprung ist, muss einfach ein Profi da mit ran. Sonst folgt auf die erfolgreiche Entwöhnung (die an sich nicht das Problem ist), direkt der Zusammenbruch, das Trauma muss alleine verarbeitet werden und man fängt wieder vorne an.
(Point in case: ich halte gar nichts von Psychoabalyse, weil diese Behandlungsmethode für mich wirklich nur blabla ist ... Psychoanalyse ist was für Leute, die keinen haben der sonst mit ihnen redet.)

Klinischer Entzug - Wenn der tägliche Bedarf so hoch ist, dass massive Entzugserscheinungen auftreten, sollte eine Arzt den Entzug überwachen. Aber diese Methode hilft nur zur Reinigung des Körpers, der Geist muss separat "behandelt" werden. Nüchtern zu sein heisst ja nicht, dass alles auf einmal gut ist.
Medikamentöse Behandlung - Abhängigkeit ist oft auch eine Sache der Körperchemie, weil die Biochemie sich auf die Zuführung der Droge eingespielt hat. Das Suchtverhalten kann hier, wie z.B. bei der Entwöhnung von Schmerzmitteln, medikamentöse gesteuert werden.
Idealer Weise können Antidepressia oder andere Psychopharmaka nach der Behandlung abgesetzt werden, wenn das seelische Gleichgewicht wieder hergestellt wurde und die Entzugserscheinungen verschwunden sind.

Hypnose oder Akkupunktur - Ich bin nicht davon überzeugt, dass eine der beiden Behandelungen körperlich hilft (obwohl Akkupunktur eine ganz eigene Sache ist), aber die Wirkung bei allen die daran "glauben" ist nicht abzustreiten.
Ob es nun eine Plazebo-Behandlung oder eine echte Heilung ist, stelle ich mal dahin. Fakr ist, Leute schwören drauf und einen Versucht wäre es wert.

Yoga oder Meditation - Neben dem "Entspannungseffekt" wirken beide auch grossartig auf den mentalen Prozess des Abgewöhnens ein. Sich innerhalb der Übungen parallel ein Mantra für den Tagesablauf aufzubauen kann extrem hilfreich sein.

Selbsthypnose oder Mantra - Manchen hilft es auch, mit einem festen Mantra durch den Tag zu gehen "Ich brauche keinen Alkohol". Soll ja auch helfen.


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02.08.2018 um 16:50
Oh, Psychologen sind nicht alle schlecht. Aber viele leiden an Berufskrankheiten. Und einige davon sind nicht in den Job gegangen, um Menschen wirklich zu heilen, so wie manche Lehrer Lehrer werden, weil sie die Sicherheit genießen, die schlauesten und mächtigsten der Klasse zu sein.

Es gibt ja wenigstens einen Therapeuten, der sagt: "Wenn nach 10 Terminen keine Besserung da ist, macht man was falsch."

Es gibt auch einen Therapeuten, der mir von einem Kollegen folgenden Satz erzählt hat: "Patienten sind wie Freunde, die einen für's Zuhören bezahlen" Der Therapeut als passiver Kummerkasten, als Überdruckventil. Als Sitzsack. DAS meine ich mit Berufskrankheit.

Mit Metaphysik haben meine Fragen nie etwas zu tun. Ich interessiere mich für die erfahrbare, meßbare Realität. Die Reaktion von Gehirnen auf Input X.

Das große Geheimnis habe ich nicht gefunden, weil ich es selbst nicht beherrsche und außerdem es eigentlich kein Geheimnis ist.

Ich bin mir eben unsicher, solange ich es nicht selbst hinbekomme. Erfordert viel Training, Kraft und wahrscheinlich hier und da Geld (oder Geschick), um an Leute ranzukommen, die das können.

Ich kenne 16 Videos von Tony Robbins und der verhält sich im Gegensatz zu allen Therapeuten, die ich kenne (ca. ein Dutzend, einmal Couch, der Rest nebenbei ohne lange Quälerei) nunmal anders. Er fragt zielgerichtet, er scheint Menschen wirklich gut zu durchschauen, es sieht mir definitiv nicht nach Schauspielerei oder Fernsehpredigergeschichten aus und es ergibt auch rational Sinn.

Aber ich habe es persönlich eben nicht erlebt. Das ist also der Zwiespalt, warum ich so vorsichtig bin.

Ich weiß zum Beispiel das ein Lieblingsspruch von Therapeuten ist: der Patient muß zum Therapeuten passen. Ich weiß von Topverkäufern, daß die sich diesen Luxus nicht gönnen. Die sagen: Sei flexibel genug, damit der Kunde Dich annimmt.

Noch ein Verkäufermantra: Der Mensch mit der größeren Überzeugung beeinflußt den anderen. Verkaufen und Therapieren ist ähnlich. Beide Male geht es um den Transfer von Zuversicht, und Gefühlen. Und beide Male hat man besser ethisch vertretbare Motive. Beide Male muß man glaubwürdig wirken und sich Vertrauen verdienen.

Man kann nicht der Stärkere sein, wenn man Mami's/Papis "Du mußt ein Nein aber auch mal akzeptieren" verinnerlicht hat. Man kann nicht führen und ständig den Geführten um Erlaubnis bitten müssen.

Diese Flexibilität im Verhalten sehe ich bei Tony. Er versteht sein Gegenüber und paßt seine Herangehensweise an das an, was der Andere braucht.

Da scheint genug Wissen und Training da zu sein, daß sich der Betroffene verstanden und begriffen fühlt. Ich müßte mich in meinem Leben noch zum ersten Mal verstanden fühlen. Weiß der Geier, warum ich nicht saufe wie ein Loch.

Zum Beispiel bringt er Menschen gezielt zum Lachen, wann immer sie in ihre alte Rolle (Selbstmitleid, Opfer, Ankläger, passiv) zurückfallen wollen. Eine von vielen Taktiken. Er unterbricht elegant das alte Muster. Immer und immer wieder. Er sagt dem Hirn ganz gewaltlos und elegant: Neh, das machen wir jetz' grad' mal nich'. Guck mal, was Du sonst so tun könntest. Fällt Dir irgendwas ein?

Er beherrscht das Motivational Interviewing verdammt gut, wo man sein Gegenüber die Antworten finden läßt. Denn Antworten, die man selber gefunden hat, lassen sich längst nicht so leicht verneinen wie von außen herangetragene, übergestülpte.

Er verfolgt konkrete Schritte bei dem, was er macht, während ich bei den mir bekannten Therapeuten oftmals Wahhllosigkeit festgestellt habe. Im Trüben stochern.

Und das ist mein Dilemma. Ich kenne einen Kerl, der scheint es richtig zu machen und ziemlich viele, die es sich einfach machen. Und 99,999x % vom Rest kenne ich gar nicht.

Es ist selten, daß Menschen den komplizierteren Weg wählen, wenn der Schaden des leichten Wegs Jemand anders trifft.


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02.08.2018 um 17:08
Letztendlich fruchtet eine Veränderung nur dann, wenn der Betroffene am Ende eine veränderte Weltsicht hat. Das Steuern, Führen, von mir aus Manipulieren dient dem Ziel, daß der Betroffene anders fühlt. Eine andere Sichtweise entwickelt und damit andere Lösungsstrategien.

Daß er eine Lösung sieht, die besser als der Suff ist. Daß er glaubt, daß diese Lösung funktioniert, daß er sie selbst umsetzen kann und daß er sie mit Sicherheit umsetzen wird.

Stärkung zur Selbsthilfe.

Denn es gilt nicht, vom Suff loszukommen. Es gilt, das Problem, das durch Suff gelöst wird, besser zu lösen. Andernfalls nimmst Du dem Betroffenen lediglich seinen Verteidigungsschild, so eklig der auch sein mag. Jede Wette, er holt ihn sich wieder.

Suff kann irgendwann Selbstzweck werden, am Anfang ist es überwiegend eine Notlösung in Ermangelung besserer Lösungen.

Idealerweise hat der Betroffene nach der Hilfe einen anderen Identitätsbegriff (ich bin X, ich bin nicht Y)

Daß nach langem Alkoholkonsum auch rein physische Aspekte dazukommen, veränderte Gehirnzellen, Entzug etc, das ist nochmal eine andere Geschichte.


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Wie einem Alkoholiker die Augen öffnen?

02.08.2018 um 17:44
Zitat von ThaddeusThaddeus schrieb: Das Steuern, Führen, von mir aus Manipulieren dient dem Ziel, daß der Betroffene anders fühlt. Eine andere Sichtweise entwickelt und damit andere Lösungsstrategien.
Soweit sollte es nicht gehen, das man einen Menschen manipulieren muss, damit er auf dem rechten Weg zurück kehrt.
Vielleicht heiligt hier der Zweck die Mittel.
Doch der Betroffene muss dann auch aufpassen, nicht in die nächste Abhängigkeit zu rutschen.. die zum helfenden Menschen.


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02.08.2018 um 17:59
Manipulation ist genauso wertfrei wie Kritik. Die Richtigkeit des Ziels entscheidet. Und die Gangbarkeit des Weges in Hinblick auf den Betroffenen. Es muß natürlich in seinem Sinne sein. Real, nicht nur gemutmaßt.

Wenn ein Mensch ohne zu leiden von der Sucht loskommt und danach ein besseres Leben führt und glücklich damit ist, dann ist mir der schlechte Ruf der "Manipulation" an sich egal.


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02.08.2018 um 18:57
Ich setze mehr auf Einsicht und Überzeugung.
Dann kann es Der/Diejenige selbst schaffen - mit wenig Unterstützung, halte ich für die bessere Lösung.


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02.08.2018 um 22:48
Erstens schafft es der Betroffene IMMER selbst. Gute Intervention versetzt ihn lediglich in die Position, das auch zu schaffen. Ansonsten heißt die Devise, was tatsächlich hilft, hat Recht.


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02.08.2018 um 23:23
Das sollte er eigentlich, schließlich hat er sich auch in die Lage gebracht, oder? Niemand hat ihn gezwungen (von Ausnahmen abgesehen), das Zeug zu sich zu nehmen.
Es kann nicht sein, die Verantwortung darüber, ob weiter machen oder aufhören, in die Händen von Anderen zu legen.

Das sollte nicht die Regel sein, etwaige Nachteile hat ein User hier ja schon beschrieben.

Klar ist es auch okay, wenn es anders geht.. u. auch so bleibt.


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03.08.2018 um 02:33
hab jetzt ehrlichgesagt hier nur anfang und ende des threads interessehalber überflogen,finde die momentane diskussion(ist es eine,oder sind hier alle derselben meinung und sind sich nur mit der wortwahl nicht ganz einig?)überraschend spannend,aber nur mal als kleine zwischenfrage,sind hier auch trockene alkoholiker am gespräch beteiligt oder lediglich angehörige/menschen die eine sehr ausgeprägte meinung zu suchtkrankheiten haben und diese hier kundtun? :D
lese mir je nach interesse evtl. noch den gesamten thread durch,aber grob bescheidzuwissen ob hier auch direkt betroffene zu wort kommen,oder nur gefachsimpelt wird,würde mir dieser entscheidung ein wenig helfen :)
lg


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Wie einem Alkoholiker die Augen öffnen?

03.08.2018 um 09:26
Ich trinke seit 1984 keinen Alkohol mehr - aber ich hatte in meinem sozialen Umfeld nie ein Problem damit, alkoholische Getränke abzulehnen. Situationsabhängig sage ich dann gern so Sachen wie:

Ich habe mir nicht das Saufen abgewöhnt, um es ausgerechnet mit Ihnen wieder zu beginnen - obwohl Sie mir genug gute Gründe dafür böten.

Ich trinke keinen Alkohol, ich bin strenggläubiger Muslim. Allahu Akbar!

Sie wollen mich wirklich besoffen erleben? Na, hoffentlich weist Ihre Hausratversicherung keine Unterdeckung aus.

Reichen Sie das Getränk bitte an meine Frau weiter*. Für den Alkoholkonsum halte ich mir Gastarbeiter.

Ich bin trockener Alkoholiker. Schon schlimm genug, dass ich diese Party nüchtern ertragen muss.

Nein danke, ich trinke keinen Alkohol. Ich muss hier nachher noch Amok laufen und will nicht daneben schiessen.

Meist genügt aber ein simples, unbegründetes und höfliches: Nein Danke.


*Die sagt dann gern: Nein Danke, ich fahre nicht - ich muss heute noch trinken.


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03.08.2018 um 09:42
Ich denke das ist sehr schwierig. Die meisten leugnen ein Alkoholproblem zu haben. Meinen sie kommen damit klar, man muss sich keine Sorgen machen. Erst wenn der Alkoholiker selber einsicht zeigt, und bereit ist sich helfen zu lassen ist das möglich.


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Wie einem Alkoholiker die Augen öffnen?

03.08.2018 um 09:48
Eine "Aussenmotivation" ist nicht immer hilfreich, manchmal sogar kontraproduktiv. Viele Suchtkranke sehen das als Angriff auch sich, auf ihre eigene Entscheidungsfähigkeit, auf ihr "Mensch sein" an.

Hätte mir jemand damals gesagt: "Hör mal, Anders, eine Flasche, oder gar anderthalb Buddeln Rotwein pro Abend: Meinst Du nicht, dass Du es mit dem "Writers Disease" etwas übertreibst? Trinke mal weniger..." - dann hätte ich mich möglicherweise hinter Ausreden verschanzt: "Ach, komm, nun übertreibst Du aber. So viel ist das garnicht. Ich hab' das im Griff, und überhaupt, was geht Dich das an, wie ich meine Abende gestalte. Andere fressen..." Und so weiter, das ganze übliche selbstverteidigende, wahrheitsverleugnende, betroffene/besoffene Gefasel halt.

Nein, der Entschluss, mit dem Substanzkosum aufzuhören, kann nicht von aussen kommen. Er muss von innen kommen. Erst dann kann man helfend eingreifen. Gegen den Willen des Kranken kann man nichts tun.


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