Haben es Kinder aus finanziell besseren Familien leichter im Leben?

Kinder, die ohne finanziellen Probleme aufwachsen, haben es mit Sicherheit leichter

Ich bin ohne Geldsorgen aufgewachsen.
Eine Straße weiter wohnten Kinder in Sozialbauten , in ärmlichen Verhältnissen .
Mit denen durften wir noch nicht einmal spielen, selbst wenn wir uns dort hin getraut hätten .

Aber später kommt es darauf an, was jeder aus seinem Leben macht .
Auch Kinder reicher Eltern können absacken, in falsche Kreise kommen, ihre Zukunft ruinieren, wärend weniger begüterte Kinder womöglich mehr Ergeiz haben etwas aus ihrem Leben zu machen.
Wenn es ihnen gelingt , können sie sehr stolz darauf sein.

Tarya13117 schrieb:Jetzt möchte ich eure Meinung dazu hören. Aus welchen Haushalten kommt ihr? Und welche Probleme sind um euch? Meint ihr, dass Jugendlich aus reicheren Haushalten ähnliche Probleme haben wie Jugendliche aus der durchschnittlich verdienenden oder ärmeren Haushalten?

Ich komme schon aus einem ärmlicheren Verhältnis , Alleinerziehender Vater mit 4 Kindern , sagt alles denke ich .
In manchen Sachen hatte man es schon schwerer , man wurde ja direkt als asozial abgestempelt.

Ich habe mich aber dennoch durchgeboxt meine Ausbildung gemacht und einen Job.
Ich war trotz allem immer sehr engagiert und habe mir bei allem immer mehr Mühe gegeben und musste mehr kämpfen als Klassenkameraden deren Eltern mehr Geld hatten.

Wenn es um das finanzielle geht haben sie es leichter , aber dennoch haben sie auch Probleme wie Menschen aus ärmlicheren Verhältnissen.
Halt eben andere Probleme.

Einige schon, ja. Aber die haben dann wiederum andere Probleme.

@Plan_B

Du hast mir mit deinen beiden Posts mal wieder aus der Seele gesprochen :) .

Ich hatte es schwerer als Kind - vor allem in der Schule, weil es bei mir schon damals eine regelrechte Neidkampagne (auch noch von den Lehrern geschürt) gab.
Mir wurden anfangs regelmäßig die Sachen in meiner Federtasche während der Pause zerbrochen - vor allem teure Füllfederhalter - bis meine Eltern dann die Schnauze voll hatten, und ich auch zum Beispiel mit einem "Ost-Pionier-Füller" schreiben mußte, wie die anderen :D .
Das nur mal als Beispiel ... na gut, das waren andere Zeiten, wir kamen ausm Westen und die DDR hatte sich gerade mit der Mauer abgeschottet :D .

Aber all das hat nichts damit zu tun, ob ein Kind zuhause gefördert wird und die Aufmerksamkeit und Zuwendung erfährt, die jedem Kind zusteht - das kann man nicht am Verdienst der Eltern festmachen, dazu braucht man kein Vermögen.

Ich wuchs nicht in ärmlichen Verhältnisse auf, aber wir waren auch nicht reich, trotzdem mein Vater ein Fabrikant ist.
Er musste in dieser Zeit viel Geld in die Fabrik invenstieren, sowie den Kauf des 2 Familienhauses.
Da gab es kein Taschengeld, ich ging entweder zu den Bauern, oder zum Vater in die Fabrik arbeiten um Geld zu verdienen, um sich was zu leisten, sowie meine Geschwister.
In der Schule wurden mir Sachen weggenommen oder kaputt gemacht, mit der Begründung, ihr seid ja reich, ihr könnt es ja leisten usw.

Die Kinder aus finanziell besseren Familie, haben nur wenn es bei den Konsumgüter geht leichter, aber bei den Zwischenmenschlichen habe sie schweres Leben, weil überall der Neid und Hass entsteht.

haben sie nicht

Ich kenne beide Seiten und was mir einfach aufgefallen ist, ist das das Verständniss oft fehlt, bzw. die Ansichten sehr unterschiedlich sind. Man eckt einfach oft an (wie in dem Beispiel oben bei der Klassendiskussion).

Generell muss ich sagen das es sich mit Geld einfacher Leben lässt, man hat einfach die Konzentration für Schule, Studium, Arbeit und hat nicht ständig im Hinterkopf wie man jetzt den nächsten Tag überlebt. Auch andere Probleme wären viel leichter durch zu stehen.

Die Gefahr besteht vorallem in einer Resignation, schon in jungen Jahren, man kann schnell zu dem Punkt kommen wo man alles hinschmeißen will, man keine Kraft mehr hat.

Also Kinder aus Akademikerfamilien bzw. "reicheren" Familien haben wohl materiell eine günstigere Ausgangslage. Aber ich glaube, anders als bei "ärmeren" Kindern ist bei ihnen der Druck sehr hoch, genauso beruflich erfolgreich zu werden wie die Eltern. Es gibt ja viele Fälle, in denen sich solche Kinder umbringen, wegen dem Druck oder Amok laufen in Gymnasien, weil sie dem Druck nicht stand halten können. Manch andere wurde mir mal gesagt, werden zu Punks. Die brechen dann aus dem "goldenen Spießerkäfig" aus.

Und so wie ich oft höre, muss man sich mal in Gymnasien in "besseren Vierteln" umkucken. Teilweise sind die Kinder da so gestört, dass die sich da untereinander dumm und dämlich mobben.

deine Lebensgeschichte ist ähnlich wie meine :) nur das ich kein Abitur gemacht habe. :D @Tarya13117

Hier wo ich lebe gibt es eine Fam. Ach eigentlich mehrere wo die Eltern der Meinung sind ach sie sollen es doch mal besser haben, "ja" das sollen sie auch, aber das heißt nicht das man ihnen ein Haus, Auto usw. vor die Nase setzten muss.
Diese Kinder werden es mal verdammt schwer haben im leben, wenn die Eltern nicht mehr da sind. Manche Eltern wissen gar nicht was sie ihren Kindern damit antun, denn so tut man keine "Werte" vermitteln und das sollte man!

Bessere Bildungs und beruflich, gesellschaftliche Aufstiegschancen werden sie schon haben, ob die finaziell besser gestellte Familie aber auch ein Garant für emotionale Sättigung ist bezweifle ich stark.

Denke es liegt mit daran welchen Kampfgeist ein Mensch hat, gab ja auch schon erfolgreiche Nachkommen von einfachen Arbeiterfamilien, die eben nicht alles ermöglichen konnten...wie gesagt Bildungs und Zukunftsbezogen wird da mehr Sicherheit da sein, aber das reicht meiner Erfahrung nach lange nicht aus um sein späteres Leben erfolgreich und zufrieden zu gestalten !

es ist wirklich schwer da einen nenner zu kriegen.
z.B. wenn ich mich mit meiner Schwester vergleiche, diese musste sich finanziell keine Sorgen machen im Gegensatz zu mir. Diese ist aber genauso Zielstrebend wie ich, wenn nicht noch mehr, ist trotzdem neben her ab und zu arbeiten gegangen obwohl sie es nicht gemusst hätte und ist doch (möchte ich mal behaupten) der bessere Mensch von uns beiden, obwohl sie die erziehungstechnische Nullnummer als "Vormund" hatte.
Auch das Vorurteil das Reiche Kinder Egoistischer sind kann ich persönlich damit nur widerlegen, da bin ich bei weitem die egoistischere.

Das mit dem fehlenden emotionalen Part in der Erziehung... da geb ich euch Recht. Als ich damals im Heim war, hatten wir eine Mitbewohnerin, deren Eltern steinreich waren... Sie aber durch die fehlenden Gefühle seitens der Eltern zu einer Borderlinerin wurde...

@Dr.AllmyLogo

Dr.AllmyLogo schrieb:In der Schule wurden mir Sachen weggenommen oder kaputt gemacht, mit der Begründung, ihr seid ja reich, ihr könnt es ja leisten usw.

Ja, der pure Neid - hab ich auch kennen gelernt, zumindest in der ersten Jahren.
Mir wurden sogar die Pausenbrote vertauscht, wenn meine Mutter mir irgendwas Leckeres drauf gemacht hatte, damit ich sie überhaupt esse - ich war schon immer ein schlechter Esser und eine Mäkeltante :D .
Manche waren auch neidisch darauf, daß meine Mutter und anfangs auch mein Vater als Selbständiger immer zuhause und für mich da waren und daß ich nicht in den Hort mußte und nicht in der Schule Mittag mitessen mußte ...

@Thalassa

Bei mir war das Gegenteil, als ich klein war, mussten beide Elternteile arbeiten gehen.
Da gab es eine Haushälterin, die war böse zu uns, sie hatte uns Geschwister "misshandelt".

Ich glaube nicht, dass es mit den finanziellen Verhältnissen zu tun hatte, dass bei meinem Vater der Rohrstock ziemlich locker saß.

Die Mutter war sanft. Zu sanft, auch dem Vater gegenüber.

Die Oma schlug uns mit allem, was sie in die Finger bekam.

Solche Faktoren wird es in vielen Familien geben, unabhängig vom Geldbeutel.

Vielleicht hat man es später leichter, wobei ich auch das anzweifle. Bei uns war klar, dass "man" aufs Gymnasium geht. Vorteil? Nur, wenn man dem gewachsen ist, unabhängig vom Geld.

Meine Schwester ist zurück auf die Realschule und mein Bruder sogar auf die Hauptschule gestuft worden.

Woran will man das festmachen? Am Geldbeutel der Eltern?

Ich denke schon.. Ja..

@ plan_B:

natürlich spielen erziehung und ein guter emotionaler umgang eine rolle in der entwicklung.
Ich denke aber das gerade im späteren Alter Geld eine Große Rolle spielt, allein für die Erfüllung seiner 'Träume'.

ausnahmen bestätigen die Regel, man kann eine Beschissene Kindheit gehabt haben und trotzdem gut geraten sein.

Als gute Grundbasis für ein, ich nenn es mal gesundes Leben, spielt das gute geld aber seine tragende rolle

Sie haben’s allgemein viel leichter, da denen alles im schoss gelegt wird, aber später...sieht es meist ganz anders aus.

@selfish

Ich gebe dir recht, dass Geld natürlich und insbesondere im späteren Leben eine Rolle spielt.

selfish schrieb:Als gute Grundbasis für ein, ich nenn es mal gesundes Leben, spielt das gute geld aber seine tragende rolle

Das glaube ich nicht, wie aus meinen hier bereits geschriebenen Erfahrungen zu sehen.

Die gesundheitliche Grundversorgung ist durch unser Sozialsystem abgedeckt.

Jacy26 schrieb:Sie haben’s allgemein viel leichter, da denen alles im schoss gelegt wird

Wird es eben nicht.

Zumindest in unserer Familie war zwar Geld da, aber in den Schoß gelegt wurde uns nichts.

Was meinst du denn genau? Ein teurer Füller? Oder was hätte uns in den Schoß gelegt werden sollen?