Lügen über die menschliche Existenz: Richtig oder falsch?

Neulich habe ich den Film Prometheus gesehen und im Grunde geht es darum, dass Spoilerwir Menschen von Außerirdischen erschaffen wurden, die aber ihre Meinung geändert haben und uns umbringen wollen.

Der Plan wird nochmals vereitelt, aber es bleibt ja bei der trüben und traurigen Erkenntnis, dass unsere Schöpfer uns vernichten wollten. Am Ende des Films hört man dann die Stimme der Hauptdarstellerin aus dem Off und sie sagt:

Heute ist Neujahr, im Jahr unseres Herren 2094.

Obwohl ich Atheist bin, hat mich das echt berührt. Hier sind sie also, unsere Schöpfer, die uns erschaffen haben und wollen uns wieder vernichten. Wie beschissen wäre das? Wie mies würde man sich fühlen?


Und in dem Augenblick habe ich gedacht, dass solche Geschichten wie vom Gott, der uns geschaffen hat und uns liebt, vielleicht doch nicht so verkehrt sind. Wenn das wahr wäre, was es nicht ist. Aber wenn es wahr wäre, dann würde auch ich religiös werden

Denn manchmal ist die Wahrheit nicht genug, manchmal haben die Menschen mehr verdient. Eine Lüge, eine erfundene Geschichte, ist manchmal besser als die Wahrheit. Ich würde einem Kind auch nicht erzählen, dass seine Mutter es hat abtreiben wollen, sondern ihm irgendeine Story auftischen.

Diskussionsgrundlage,wo bist du?

Die Frage ist, sollte man über die Herkunft der Menschheit in so einem Fall lügen, weil es schlicht und ergreifend zu traurig und depressiv ist, dass unsere Schöpfer uns vernichten wollen?

kenn den Film nich ... von daher kann ich nich so gut drauf antworten ...
is nen Kind das immer von allen gehört hat "es gibt den Weihnachtsmann" nich enttäuschter als eines das von Anfang an die Wahrheit kannte und gelernt hat damit um zu gehen?

GrandOldParty schrieb:Eine Lüge, eine erfundene Geschichte, ist manchmal besser als die Wahrheit

da is trotzdem auch was wahres dran ... Zitat von mir aus nem anderen Thread:

wenn ich glaube sehe ich das Leben aus ner positiveren Perspektive da wenn man nicht glaubt schiebt man eventuell alles schlechte auf "Gott" und daraus resultiert eine innere unzufriedenheit die das Leben aus einer Negativen sicht sehen lässt ...

@GrandOldParty

Ich als Schöpfer würde lügen, damit die geschaffenen Wesen nicht in Panik geraten und nichts von meinen Plan ihrer Zerstörung mitbekommen.

@GrandOldParty
Du bist religiös,deine Religion ist der Kapitalismus,dein Gott heisst Mammon und du glaubst an die heilende Allmacht freier Märkte und totaler Deregulierung

@Mindslaver
Genau so würde auch ich vorgehen,

@Warhead

Was ja auch voll was mit dem Thema hier zu tun hat...

@Mindslaver

So würde ich es auch machen. Ich denke jedoch, daß ein solcher Schöpfer da nicht lange fackelt, sondern uns gleich den Garaus macht.
Wir stehen vor ihm/ihr/whatever also noch gar nicht so schlecht da, wenn es 7 Milliarden Menschen gibt. :D

@El_Gato

Interessante Idee des Filmes um das ganze "Alien"-Franchise. Doch mir fehlt hier irgendwie der Diskussionsansatz. Über was soll genau diskutiert werden? Ob wir böse oder gute Schöpfer wären? Na, dann bin ich wohl ein böser Schöpfer!

Ridley Scott hat die Konstrukteure im Film ganz schön heftig dargestellt kommt aber nicht an die Alien Filme heran

@GrandOldParty
Die Wahrheit ist aber dennoch das einzige, womit wir arbeiten können.
Wenn ein Kind aber merkt, dass seine Mutter distanziert ist, sollte man ihm auch erzählen warum, damit es sich nicht quält.

Jeder von uns WIRD irgendwann sterben, vielleicht stirbt auch schon morgen einer, der in diesem Thread schreib und antwortet nicht mehr..... das einzige was wir über ihn wussten wäre sein Profilname....

Tja, das ist halt die Natur.... So ist das Universum: Es gibt wahrheiten..... für den Menschen schwer zu verarbeitende Wahrheiten, aber dennoch sollte man nicht auf einer rosa Wolke schweben, sondern sich mit der Wahrheit befassen und sie verarbeiten.

Ich will mehr Leben...Vater
Eine Schlüsselszene

https://www.youtube.com/watch?v=TOtzbngG1vI

@Warhead Nein, ich bin Zentrist.

@GrandOldParty
Ich würde einem Kind auch nicht erzählen, dass seine Mutter es hat abtreiben wollen, sondern ihm irgendeine Story auftischen.
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Was würdest du daraus lehrnen ? willst du für immer weglaufen ?
Was ist wenn dein Kind später erfährt daß es eine Lüge war ?

@GrandOldParty


Märchen sind wichtig, Mythen haben ihre Berechtigung in unserem Leben. Wenn wir erwachsen sind empfinden wir einschneidende Erlebnisse als Schicksalschläge, als Fügungen und das hilft uns diesen Dingen einen Stellenwert zu geben, und sie damit in unser Leben einzugliedern.

Bei den fundamentalen Christen in den USA habe ich immer das Gefühl, dass sie im Grunde nur Christen sind, weil sie eine bestimmte Art der Lebensführung wie ein Schild vor sich her tragen.

Logo, wir belügen uns, - andere und uns selbst, die Lüge ist ein wichtiger Teil des Lebens, denn sie bietet neue Denkmuster an, es ist so eine Art Buffer - der dem logischem Denken hilft nicht überzulaufen, wenn es zu logisch unlösbaren Problemen kommt.

Dazu fällt mir nur folgendes ein:

Das neurotypische Syndrom ist eine neurobiologische Störung. Die Symptome sind: Übertrieben geselliges Verhalten, Überlegenheitswahn, und eine Fixierung auf Konformität. NTs können nicht gut alleine sein. NTs sind oft intolerant. In Gruppen agieren NTs zwanghaft und bestehen oft auf funktionsgestörten, destruktiven und sogar unmöglichen Ritualen, nur um die Gruppenidentität aufrecht zu erhalten. NTs haben ein Problem, direkt zu kommunizieren und lügen viel mehr als Personen aus dem autistischen Spektrum. Tragischerweise haben 9 625 von 10.000 Menschen NT.

@DeadPoet

DeadPoet schrieb:es ist so eine Art Buffer - der dem logischem Denken hilft nicht überzulaufen, wenn es zu logisch unlösbaren Problemen kommt.

Das seh ich anders. Lügen sind ja selbst ebenfalls nicht logisch.

Stattdessen können Lügen aber helfen, emotional schwer verwertbare Ereignisse zu akzeptieren, wie du es auch gerade andeutetest. Allerdings hat das nichts mit Logik zu tun.

DeadPoet schrieb:Wenn wir erwachsen sind empfinden wir einschneidende Erlebnisse als Schicksalschläge, als Fügungen und das hilft uns diesen Dingen einen Stellenwert zu geben

Nein, das hilft uns, unsere eigene Schuld nicht eingestehen zu müssen, weil ja höhere Mächte am Werk waren. Man selbst hat ja alles richtig gemacht.

Da sind wir wieder bei den emotional schwierig zu verarbeitenden Ereignissen.

@Paka


Das hat nichts mit einer Störung zu tun, sondern ist ein ganz normales menschliches Verhalten, am besten zu beschreiben mit der kognitiven Dissonanz. Du hast zwei Aussagen die sich widersprechen, und um das für dich klarzukriegen, relativierst du entweder eine von beiden, oder du gehst her, und suchst profunde Argumente für die eine, für Dich zielführende Wahrheit.

Und ein Mensch in einer abgelegenen Provinz in Iowa/Usa oder in Mecklenburg-Vorpommern wird logischerweise sich so die Realität zurechtbiegen wie es seinen, wie soll ich sagen, seinen Bedürfnissen am ehesten entspricht.

@Paka

Du solltest deine Satire kennzeichnen. :P:

Außerdem sind Autisten mit Nichten toleranter als NTs, gerade da Autisten ein starkes Rechtsbewusstsein haben und am Rad drehen, wenn sie meinen im Recht zu sein.

@Dr.Shrimp

Warum dann, "das sehe ich anders" und "Nein"? Du widersprichst mir nicht, sondern schreibst das, was schon gesagt wurde.