Wie könnte man das Schulsystem verbessern?

@Anarchie_

Meine Ansichten werden für äußerst lächerlich gehalten, darum ein Artikel der AOK Bayern [...] mit eindeutig vernünftigeren Vorschlägen als die meinen, wenn es euch so passt.

Nein, Deine Ansichten sind nicht lächerlich,
sie sind utopisch. Und es paßt weder uns,
noch Dir, hier einen Artikel der AOK zu pos-
ten, denn wir wollten stets vernünftige Vor-
schläge von DIR hören (nicht von Anderen).

@der-Ferengi

Ich fand den Text überzeugend und zutreffend, daher bediene ich mich einer anderen Quelle um Teile eigener Überzeugung zu stützten, z.B. das Jungen einen aktiven Unterrichtsstil benötigen, was auch ein passender Vorschlag zum Thema - wie könnte man das Schulsystem verbessern? - ist. Außerdem sind die statistischen Zahlen und professionellen Pädagogen/Psychologen aussagekräftiger.

@Anarchie_
Da gebe ich dir meine vollste Zustimmung; gerade im Bereich Jungenförderung müsste viel getan werden, zu lange hat man sich auf die (völlig berechtigte) Mädchenförderung eingeschossen, und die andere Seite übersehen. Im Lehrerberuf fehlen auch die männlichen Vorbilder, finde ich.

Übrigens Respekt und Danke dafür, dass du dabei mithilfst, die Diskussion wieder auf eine sachliche Ebene zu bringen!

Nein. Das Schulsystem ist perfekt man kann es nicht verbessern. Das Schulsystem ist, was es tut. Und damit gut.

@Rho-ny-theta

Rho-ny-theta schrieb: Da gebe ich dir meine vollste Zustimmung; gerade im Bereich Jungenförderung müsste viel getan werden, zu lange hat man sich auf die (völlig berechtigte) Mädchenförderung eingeschossen, und die andere Seite übersehen.

Was letztlich nichts anderes bedeutet als dass man einst die Notwendigkeit der Mädchenförderung erkannte und entsprechend handelte.

Anders gesagt: Das System scheint also zu funktionieren und ist gar nicht so schlecht wie man ihm gern nachsagt.

Vergleiche zwischen soziologischen Gruppierungen kann man immer machen und man wird immer Diskrepanzen feststellen, das liegt vor allem daran, dass unser Schulsystem eben keine systematische Unterdrückung und Gleichmachung von Gruppen betreibt.

Das Beispiel hat also gleich 2 gern gebrachte Vorwürfe entkräftet.

@WüC
Ja, im großen und ganzen funktioniert das System weiterhin, die Probleme treten eben in den Randbereichen auf, Migrantenförderung, soziale Mobilität usw.

Man könnte allein schon dadurch vieles verbessern, das man im Bildungsbereich den Einfluss der Bundesländer reduziert und einheitliche Lehrpläne vereinbart. Das würde auch die Mobilität von Familien zwischen den Bundesländern erhöhen und den Schülern einen leichteren Einstieg in Uni und Beruf ermöglichen.

Schulsystem verbessern? Unseres abschaffen und dafür das skandinavische einführen.

@El_Gato
Generell stimme ich dir zu, allerdings wäre wohl eine schrittweise Anpassung sinnvoller als ein Umbruch über Nacht.

@Rho-ny-theta

Ach diese ganze unnötige Reformwut hierzulande... Das würde den Kohl auch nicht mehr fett machen.

@El_Gato
Zuerst gehört im Bildungsbereich der Föderalismus abgeschafft; macht sowieso keinen Sinn und verschlingt Unmengen von Geld, dann würden auch die Folgereformen leichter durchzusetzen sein.

@Rho-ny-theta

Das natürlich auch. Aber nö, es wird lieber ohne Ende daran rumgedoktert.
Gefühlte zwanzig Rechtschreibreformen inklusive.

@El_Gato
Meiner Meinung nach wird sich da nichts tun, weil viele Regionalpolitiker ganz profitabel in den Bildungs- und Kultusministerien geparkt sind; da ist die Pöstchenschacherei groß, und mit einer Modellschule oder nem Integrationsprojekt kann jeder, der will, sich einen Namen machen.

@Rho-ny-theta

Kein Wunder, daß dieses Land langsam, aber sicher vor die Hunde geht. Es geht immer nur um diesen scheiss Profit, ohne an die Zukunft zu denken.
Die Frage ist nur: Was kann man dagegen machen?

@El_Gato
Momentan sehe ich keine Lösungsmöglichkeit, da keine Partei derart kritisch über uner jetztiges System denkt. Maximal wäre möglich, dass in einem Bundesland so große Erfolge auftreten, dass man dieses Land als Muster für die anderen Länder nimmt. Gegenbeispiel: Bayern.

@El_Gato
Magst du mal erklären, was du an dem skandinavischen Schulsystem toll findest?

Wikipedia: PISA-Studien#Rezeption

Sagt ja wohl alles.

@El_Gato
Aus Deinem Link:

Finnland wurde in der öffentlichen Rezeption in Deutschland und Österreich allgemein als „Testsieger“ angesehen. Zahlreiche Erklärungen für das exzellente Abschneiden Finnlands wurden vorgeschlagen (siehe auch: Bildungssystem Finnland):

eine in der Reformation verwurzelte Lesetradition,
hohe Motivation, lesen zu lernen, durch Filme in Originalsprache mit Untertiteln in Fernsehen und Kino,
Gemeinschaftsgefühl in einem kleinen Land: jeder Einzelne ist wichtig.
vergleichsweise geringe soziale Unterschiede in der Bevölkerung.
aufgrund der vergleichsweise geringen Zuwanderung wenig Probleme mit zuwanderungsbedingter mangelnder Sprachbeherrschung.
ein ungegliedertes Gesamtschulsystem,
hervorragende personelle Ausstattung der Schulen, unter anderem mit Sozialpädagogen; wo erforderlich, kommt eine zweite Lehrkraft in den Unterricht.
höhere Qualität der Lehrer: Lehrer werden aus den besten 10 Prozent eines Jahrgangs in einem umfangreichen Verfahren vor, während und nach dem Studium ausgewählt.[20]
Klassenstärken von in der Regel weniger als 20 Schülern,
hervorragende materielle Ausstattung der Schulen: freundliche Gebäude, Bibliothek, Kantine,
weitgehende Autonomie der Schulen verbunden mit wirkungsvoller Qualitätskontrolle. Statt detaillierte Lehrpläne vorzuschreiben, beschränkt sich die finnische Bildungsbürokratie darauf, Lernziele vorzugeben und landesweite Tests zu erarbeiten, mit denen überprüft wird, wie gut die Ziele erreicht wurden.
Vertrautheit mit standardisierten Tests.

Die Begeisterung für Finnland rief auch kritische Stimmen auf den Plan, die darauf hinwiesen, dass Alkoholismus unter finnischen Schülern weitverbreitet und die Selbstmordrate alarmierend hoch sei. Aus statistischer Sicht relativiert sich das gute Abschneiden Finnlands, sobald man demographische, insbesondere soziale, Hintergrundvariablen kontrolliert.

Etliche der vermuteten Gründe liegen also strukturell in der finnischen Gesellschaft begründet und nicht im Schulsystem. Dazu gehören eine stärkere Lesetradition und weniger Zuwanderer.
Dieses kann also nicht einfach übernommen werden.

Geringere Klassenstärken, bessere materielle Ausstattung, Schulsozialarbeiter und das zwei Lehrersystem ist zwar übernehmbar und auch wünschenswert, aber auch sehr teuer. Trotzdem denke ich, dass dieses eine sinnvolle Investition wäre.

Interessant ist auch, dass, im starken Gegensatz zu der Forderung von @Rho-ny-theta , eine stärkere Autonomie der Schulen und keine stärkere Zentralisierung, für Vorteilhaft angesehen wird.
s

Das was wir Bildungssystem nennen ist kein bildungssystem, sondern ein Bewertunsgsystem.

@Malthael
Es wird aber Bildung vermittelt, also passt es schon, Bewertungen sind da nun mal nötig.

@Pan_narrans
@Rho-ny-theta

Pan_narrans schrieb:Interessant ist auch, dass, im starken Gegensatz zu der Forderung von @Rho-ny-theta , eine stärkere Autonomie der Schulen und keine stärkere Zentralisierung, für Vorteilhaft angesehen wird.

Wobei wenn ich das richtig verstehe, die Lernziele und Tests dann eben schon landesweit gelten.