Wie könnte man das Schulsystem verbessern?

@rambaldi
@Pan_narrans

Abschaffung des Föderalismus muss ja nicht heiße, die Schulen zu entmachten; mir geht es eher darum, dass momentan ein Wirrwarr von Bundes- und Ländereigenen Richtlinien herrscht; ich bin dafür, die Kompetenzen der Länder in diesem Bereich zu verringern. Es spricht aber nichts dagegen, auf Bundesebene die Lehr- und Lernziele festzuschreiben, die Methodenkompetenz aber (in vernünftigem Rahmen) bei den Schulen zu lassen.

@Rho-ny-theta
Ich versteh nicht wirklich, was am Föderalismus zu schlimm sein soll. Wenn standardisierte Tests und damit auch Lernziele bundesweit gelten, dann kann es doch egal sein, wie die einzelnen Länder das umsetzten.

@Pan_narrans
Das wäre ja mein "Idealzustand", bundeseinheitliche Lehrpläne. Das mag stellenweise momentan auf dem Papier so sein, aber die Realität ist da erschreckend, was die Unterschieder zwischen den Ländern angeht.

Ich habe hier eine Petition passend zum Thema.

Hier in Hamburg soll es eine staatliche Waldorfschule geben.
Wie wir alle wissen, kann man sich über einiges ärgern was das deutsche Bildungssystem anbelangt, aber eine esoterisch angehauchte Pseudopädagogik ist sicherlich nicht die Lösung, ich sehe es sogar eher als Gefahr, deswegen würde ich mich freuen wenn diese Petition noch weitere Unterstützer findet. :)

http://www.change.org/de/Petitionen/gegen-die-geplante-staatliche-waldorfschule-in-hamburg (Archiv-Version vom 14.12.2012)

Gemeinschaftsschule nach Skandinavischen Vorbild. Da unterrichten Schüler und Schülerinnen 9 Jahre lang gemeinsam und können danach mit der Ausbildung anfangen oder studieren. Nur 9 Jahre das gefällt mir sehr. Ich liebe den Norden, schade dass ich dort nicht auf die Schule gegangen bin. Bei unseren Schulsystem kann ich nur sagen, als Mittlerer Schulabgänger wird man ausgegrenzt von Sprüchen wie ''Der hat nicht mal Abitur''.
Studenten werden hier geehrt und hoch motiviert, aber nicht diejenigen die 50 Jahre schuften und hart arbeiten und für den Vater Staat dienen. Es wird Zeit, dass die Handwerksberufe vernünftig bezahlt werden, dann muss man nicht 13 Jahre in die Schule gehen um einen vernünftigen Job zu kriegen. Übrigens ich kenne keinen Studenten und ich sage hier nur meine Meinung.

Es wird Zeit, dass die Handwerkberufe vernünftig bezahlt werden, dann muss man nicht 13 Jahre in die Schule gehen um einen vernünftigen Job zu kriegen.

Das wäre schön, ja. Ich respektiere auch ehrliche Handwerksarbeit (bin übrigens Studentin), allerdings lässt sich das mit der besseren Bezahlung nur schwer umsetzen. Je austauschbarer der Arbeiter aufgrund geringerer Qualifikation, desto geringer der Lohn. Es findet sich schließlich immer jemand, der dann gewisse Jobs übernehmen kann ohne besondere Qualifikationen vorweisen zu müssen.
Ein erster Schritt mit Einführung des Mindestlohns ist ja bereits getan...

Wer einen besseren Beruf ausüben möchte, muss eben in der Regel studieren gehen. Höhere Qualifikation, geringere Austauschbarkeit = wertiger Job und bessere Bezahlung.

@Bonnie

Natürlich sollten die auch besser bezahlt werden, die studiert haben und Arzt, Richter oder so werden. Der Mindestlohn...man muss erst mal für 8,50 Euro arbeiten um da mitzureden. Handwerksberufe werden immer schlechter bezahlt, es reicht meist noch grad so um zu leben und da ist das Problem. Die Preise steigen..fast alles steigt und am Ende erhält man immer weniger Netto. Wenn da nichts mehr zurückgekurbelt wird sehe ich schwarz für die Zukunft. Es ist traurig, dass Fachkräfte hier her geholt werden müssen. Früher war wirklich alles besser!

@Allmysterio
Wenn die Studierten besser bezahlt werden sollen und die Nicht-Studierten auch ist doch die Bilanz wieder dieselbe und es hat sich nichts geändert. ;-)

Aber stimme absolut zu, dass auch die "einfachen" Berufe so bezahlt werden müssen, dass man davon leben kann ohne aufstocken oder Existenzängste haben zu müssen.

@Bonnie

Ja wenn nur halt. Viele reden schon darüber, dass das Handwerk ausstirbt. Eine Lehrerin hatte mal gesagt: ,,Wir brauchen unsere Handwerker, fehlen die, fehlt ein Stück Kuchen von einem Kuchen''

@Allmysterio
Klar braucht man sie, wenn die verschwinden, wer soll dann die Tätigkeiten ausüben?

@Bonnie

Nicht, dass ich es wüsste. Es wird aber nicht so weit kommen.

Die Frage sollte heißen: "kann man das deutsche Schulsystem noch retten?"
Antwort: ja, in dem man es den Erfordernissen des 21. Jahrhunderts anpasst.

Bildung fängt zu Hause an. Ergo sollte jeder für sich selbst mal darüber anfangen nachzudenken.

Was läuft schief?

Es gibt Privatschulen, in denen Schüler ihre Noten kaufen können.

Ich bin auch allgemein der Ansicht, man lernt viel zu viel Unsinn den man später nicht mehr braucht. Das System sollte sich mehr den individuellen Bedürfnissen, Interessen und Fähigkeiten eines Schülers anpassen.
Man sollte sozusagen einen gut ausgearbeiteten Test machen, um festzustellen, was die Stärken und Interessen eines Schülers sind, um diese speziell zu fördern. Natürlich sollte man die Schwächen nicht hängen lassen, aber keiner wird später einen Beruf wählen, der seinen Schwächen entspricht.
Man sollte vielleicht auch allgemein den Bildungsplan um 180 Grad drehen.

Badbrain schrieb:Bildung fängt zu Hause an

Das mag sein, aber durch soziale Ungerechtigkeiten sind eben manche erheblich benachteiligt, das darf halt auch nicht sein.

Ich könnte mir vorstellen, dass es sinnvoll wäre die Schüler und Schülerinnen in den ersten 5 bis 6 Jahren rein in den Grundlehrstoffen zu unterrichten.

Mathematik: die gängigen Rechenarten sowie alles was in der Zukunft häufiger benötigt wird, wie Kopfrechnen und Dreisatz. Geometrie, Bruchrechnen usw. würde ich nur kurz anschneiden, damit die Schüler ein Gefühl dafür bekommen um was es da geht.

Deutsch: Rechtschreibung, Lesen und Grammatik. Epochen wie Sturm und Drang usw. sollten auch nur kurzzeitig angeschnitten werden.

Englisch, Geschichte, Erdkunde und Gemeinschaftskunde würde ich auch lehren aber nicht Hauptschwerpunktmäßig.

Ab der 7ten Klasse sollten dann Kurse angeboten werden in denen verschiedene Bereiche schwerpunktmäßig vertieft werden. Die Schüler sollten sich je nach Interessengebiet und späterer Berufswahl in die entsprechenden Kurse einschreiben können.

Es ist natürlich noch nicht genau ausgeklügelt und hat noch Schwächen aber ich finde die Idee im Großen und Ganzen nicht schlecht.

@Mia_Gonzo
Es gibt so schon genügend "Fachidioten", das Allgemeinwissen vieler Menschen läßt zu wünschen übrig. Da kommt genau Dein Plan diesen Menschen auch noch entgegen.
Dann weiß keiner mehr was. Vieles wird doch gar nicht mehr gelehrt, ab diesem Jahr bekommen die 1.Klässler nicht mal mehr die Schreibschrift beigebracht. Ich persönlich nenne das ein Armutszeugnis.

@Madame.Irrwitz
Und was hat Bildung-fängt-zu-Hause-an mit sozialen Nachteilen zu tun? Ich denke, wir haben alle TV und irgendwelche Geräte fürs Internet. Die kann man nutzen um sich zu bilden. Und es gibt wasweißich wieviele andere Möglichkeiten, die man machen kann und nix, nada kosten.

Meiner Meinung sollte man in der Schule neben dem ganzen Stoff den man lernt, auch etwas lernen was man im alltäglichen Leben brauch. Da ich finde das man am Ende die längsten Formeln auswendig kann, aber sowas wie Bewerbungsgespräche und andere Dinge auf der Strecke bleiben.

@Badbrain

Aber das ist doch eigentlich genau, dass dem ich entgegen treten will. Meine Tochter ist übrigens in dem Jahrgang und ich finde es absolut daneben. Deswegen sollen die Bereiche die man wirklich sein Leben lang braucht ausführlich und länger gelehrt werden. Dazu gehören auch Schreibschrift, Kopfrechnen usw. Es ist doch erschreckend wie viele Menschen im Supermarkt nicht einmal wissen, wie viel Wechselgeld sie bekommen wenn sie keinen Taschenrechner dabei haben. Aber anstatt, dass man erst einmal Wert drauf legt das Allgemeine zu festigen, wird ihnen in der ersten(!) Klasse etwas über Bruchrechnen, Zähler und Nenner, Photosynthese und was weiß ich nicht alles erzählt. Aber noch nicht einmal alle Buchstaben haben sie durch genommen.

Badbrain schrieb:Und was hat Bildung-fängt-zu-Hause-an mit sozialen Nachteilen zu tun?

Dass viele durch ihre sozialen Nachteile vielleicht nicht mal die Möglichkeit dazu haben?
Wir haben beispielsweise keinen Fernseher und hatten bis vor kurzem nicht mal Internet.

Und du denkst doch nicht ernsthaft, dass jeder sich in der geistigen Reife befindet, sich selbstständig fortzubilden? Die meisten in meinem Alter nutzen Fernseher für Assi-TV und Internet zum zocken oder anderen Scheiß.