Berlin - fühlt man sich hier noch wohl?

martenot schrieb:Die Mischung macht es doch aus

Das stimmt! Diese Ablehnung erlebt man aber auch auf Dörfern, Kleinstädten usw. Alles was anders ist, wird grundsätzlich ersteinmal abgelehnt. Gerade Städte profitieren doch erst recht von der Vielfalt an Kultur und Nationalitäten.
München kenne ich leider nicht, um mitzureden - aber in Berlin fehlt mir so vieles, was früher (für mich) schöner war.

Elephunk schrieb:aber in Berlin fehlt mir so vieles, was früher (für mich) schöner war.

Ja, geht mir auch so. "Früher" war Berlin irgendwie spezieller, weniger herausgeputzt, hatte mehr Ecken und Kanten und bot mehr Nischen für jedermann, auch wenn man zugezogen war oder nicht zum Mainstream gehörte.

In den letzten Jahren ist Berlin "glatter" geworden, die Ecken und Kanten verschwinden allmählich. Gebäude wie das Tacheles sind verschwunden, alte Programmkinos schließen, überall sprießen moderne Neubauten etc. aus dem Boden, die Gentrifizierung greift um sich. Andererseits scheint der ehemals so hochgelobte Potsdamer Platz schon wieder die besten Zeiten hinter sich zu haben. Jedenfalls fand ich ihn erschreckend leblos und irgendwie öde, als ich zum letzten Mal dort gewesen bin. Im Sony Center ist fast nichts mehr los, Restaurants und Läden geschlossen, kaum Leute unterwegs.

Am interessantesten fand ich Berlin in der Zeit zwischen der Wende und etwa 2010, wobei ich die Bebauung des Potsdamer Platzes von Anfang an eher misslungen fand.

@martenot

Du sprichst mir aus der Seele :)

Dieser Charme den Berlin mal hatte so zwischen 1987-1999 ungefähr, ist weg und macht diese Stadt für mich unatraktiv, kalt und künstlich.
Wie erwähnt fand ich Kreuz- und Schöneberg so einzigartig mit den Märkten, Gerüchen und Sprachen. Alles ab Biesdorf bis Straußberg hatte den lieblichen, in der Zeit stehengebliebenen Charme des Ostens, Zehlendorf und Grunewald hatte ein Hauch von Glamour..
Heute sieht Berlin mancherorts wie London aus. Glas, Stahl und Beton zwischen wunderschönen, uralten Gebäuden. Das macht das ganze Stadtbild kaputt und vielleicht ziehen auch deshalb viele lieber ganz aus der Stadt raus - nicht nur wegen der Mieten.

Elephunk schrieb:Dieser Charme den Berlin mal hatte so zwischen 1987-1999 ungefähr,

In dieser Zeit habe ich Berlin kennengelernt und bin jahrelang total begeistert gewesen. Ich weiß noch, dass ich damals wegen der langen Anreisezeiten oft noch mit dem Nachtzug nach Berlin gefahren bin, der immer mal wieder unterschiedlich am Bahnhof Charlottenburg, Zoo, Ostbahnhof oder Lichtenberg ankam.

Die Stadt war eigentlich an jeder Ecke ungewöhnlich und unerwartet, voller Überraschungen. Vieles war alt und brüchig, aber genau das hat den Charme und Reiz ausgemacht. Außerdem fand ich die Stadt hemdsärmelig. Man konnte in die Oper gehen und anziehen, was man wollte. Inzwischen kehrt eher der anderswo übliche Chic ein und die Stadt gleicht sich anderen westeuropäischen bzw. westdeutschen Städten an.

martenot schrieb:Vieles war alt und brüchig, aber genau das hat den Charme und Reiz ausgemacht

Ganz genau, so war das. Selbst die Allee vom Alex bis Lichtenberg mit ihren hässlichen Bauten hatte was. Je weiter man Ostauswärts fuhr, desto dunkler und mysteriöser wurde es. Da waren ja auch ganz andere Straßenbeleuchtungen, die diese Ecken wortwörtlich in ein anderes Licht tauchten. :)

martenot schrieb:Außerdem fand ich die Stadt hemdsärmelig.

Oh ja. Wenn man am Kudamm vom Kino ins Kabarett und danach irgendwo noch was essen ging, hat niemanden der Dresscode interessiert. Da konnte man eben im Anzug an der Currywurst-Bude stehen, oder im typischen Touristen-Outfit ins Restaurant gehen.

martenot schrieb:Nachtzug nach Berlin

Jedes mal ein Abenteuer. Wo hält der Zug, wie kommt man weiter. Und jedes Mal - später jedenfalls - welcher Hauptbahnhof ist gemeint. Ostbahnhof oder Lehrter Stadtbahnhof :D

Ich antworte gern heute Abend wieder 👋

Elephunk schrieb:Jedes mal ein Abenteuer. Wo hält der Zug, wie kommt man weiter.

Ja genau. Ich erinnere mich noch, als viele Fern- und Nachtzüge in Lichtenberg ankamen. Einmal stand am Nachbargleis ein abfahrbereiter Zug nach Odessa, wenn ich mich recht erinnere.

Elephunk schrieb:Da waren ja auch ganz andere Straßenbeleuchtungen, die diese Ecken wortwörtlich in ein anderes Licht tauchten. :)

Ich kenne noch die alten Tatra-Straßenbahnen im Osten, mit ihren guillotineartig zuknallenden Türen: zunächst ein alarmartiges Hupen, eine rotblinkende Lampe, dann sausten die Türen zu - Paff.

Vieles war improvisiert. Ich erinnere mich an Kinovorführungen irgendwo im Hinterhof, wo man auf alten klapprigen Holzstühlen saß, und das ganze Gebäude eher an eine Ruine erinnerte, aber man hatte Lust auf Filme und auf Kultur. Vieles wirkte deswegen einzigartig und speziell.

martenot schrieb:Die Aufregung über Zugezogene bzw. Zuzugswillige kann ich nur teilweise verstehen (in erster Linie wegen der Wohnungsknappheit). Aber an sich gehört es doch zu einer lebendigen Metropole dazu, dass viele Menschen aus nah und fern in die Stadt kommen und dort kurz- oder längerfristig leben wollen.

richtig, es geht um die wohnungsknappheit. nicht darum, woher die leute kommen. sondern dass sie unsummen von geld mitbringen um für sich dann hier ihre vorstellung von großstadtleben umzusetzen. abgeschottet in ihren eigenen communities, damit man unter sich bleibt. dabei könnten sie in dieser form überall wohnen. es sind immer die gleichen neubauten, und immer die gleiche klientel, die dort einzieht. sowas finden sie in jeder anderen stadt. aber berlin ist ja so "hip und modern". naja, die politik ist mit schuld, es wird ja auch vorrangig für diese klientel gebaut.

für mich persönlich spielt halt auch mit rein, dass es hier immer voller wird. immer mehr menschen, immer mehr verkehr, immer mehr stress. ich möchte nicht irgendwann verhältnisse wie in london. oder gar new york.

und "einfach mal eben aufs land ziehen", wie es ja dann immer gerne geraten wird, geht eben nicht immer für jeden so leicht. ich habe kein auto, ich kann mir den umzug nicht leisten, und ich habe nun mal mein gewohntes umfeld hier. zudem bin ich auf unterstützung angewiesen, die es so in kleinstädten oder dörfern nicht gibt. ich wär sonst schon lange weg. vertrieben aus meiner heimat (denn das war berlin einmal für mich), zugunsten von... siehe oben.

Elephunk schrieb:Und jedes Mal - später jedenfalls - welcher Hauptbahnhof ist gemeint. Ostbahnhof oder Lehrter Stadtbahnhof :D

ich glaube, du meinst bahnhof zoo. das war der "hauptbahnhof" im westen.

Elephunk schrieb:Heute sieht Berlin mancherorts wie London aus. Glas, Stahl und Beton zwischen wunderschönen, uralten Gebäuden. Das macht das ganze Stadtbild kaputt und vielleicht ziehen auch deshalb viele lieber ganz aus der Stadt raus - nicht nur wegen der Mieten.

ich finde gerade die mischung zwischen alt und neu spannend. auch wenn natürlich nicht jede moderne architekur hier gelungen ist. es ist aber wirklich für viele so, dass sie ihr zuhause nicht mehr wieder erkennen. es hat sich zu vieles ins negative verändert. nicht nur architektonisch.

fluff schrieb:sondern dass sie unsummen von geld mitbringen um für sich dann hier ihre vorstellung von großstadtleben umzusetzen.

Also, was mich betrifft, würdest du mich da falsch einschätzen. Unsummen von Geld könnte ich sicher nicht mitbringen und müsste mich mit den üblichen Vergleichsgehältern messen lassen. Und eine Vorstellung von Großstadtleben habe ich wohl auch nicht, zumal ich bereits den größten Teil meines Lebens in Großstädten lebe und Berlin auch recht gut kenne.

fluff schrieb:ach was. die größten kritiker berlins sind die berliner selbst. wobei das irgendwie auch zum hiesigen lokalpatriotismus gehört. hassliebe halt.

Naja, es sieht halt nicht so aus, als wenn die Stadt groß vorankommen würde und die "Failed State" Aussagen kann ich persönlich auch immer mehr nachvollziehen, auch wenn es immer noch übertrieben wirkt.

Dass wir jetzt schon wieder für 5 Jahre RRG an der Backe haben, weckt auch nicht gerade vertrauen aber die Alternativen waren nunmal auch nicht wirklich besser.

Das größte Problem ist aber momentan imo tatsächlich die Wohnungsnot.

Und was immer alle gegen Schwaben haben, die sind doch ganz putzig.

Shit Prenzlschwaben Say

Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.

@martenot

Ich glaube in Lichtenberg bin ich noch nie mit einem Fernzug angekommen. Meist habe ich mir den ICE gegönnt - inklusive Umsteigerei in FFM oder Mannheim - um in Berlin halbwegs unumständlich vorwärts zu kommen. Wenn man Glück hatte konnte man bis zum Ostbahnhof fahren. Meistens jedoch Anfangs: Zoologischer Garten, Charlottenburg oder Südkreuz. Dann in die überfüllte S-Bahn inklusive Gepäck. Also für Berlin braucht man schon gute Nerven :D Aber 800 km Auto fahren, traue ich mir nicht mehr zu. Man wird ja nicht jünger und der Verkehr in der Hauptstadt ist nicht so das wahre. :D

Die Straßenbahn kenne ich nur vom sehen. Den Ikarus-Bus liebte ich aber (mit seinem Gummischlenker) und diese eine uralte U-Bahn die eine eigene Strecke unter dem Alex hatte. Ich komme gerade nicht drauf, da fuhren jedenfalls die original alten U-Bahnen. Apropos kannst du dich noch an die Geisterbahnhöfe erinnern? Wenn die U-Bahn in Zeitlupe vorrüber fuhr und man mit der Nase an der Scheibe klebte? Unvergesslich! Einzigartig und nie wieder vergleichsweise etwas ähnliches erlebt. Überhaupt mag ich (mochte ich) U-Bahn fahren. Die einzigartige Bekachelung der einzelnen Bahnhöfe ist nicht zu beschreiben und da bin ich, glaube ich, nerdig :D
Heute mag ich es in Berlin nicht mehr, weil die Scheiben vollgekleistert sind mit diesen Scheiß Brandenburger Tor und Berlin Aufklebern und man nichts mehr sieht.

Was mich auch ärgert, als man am Alex die Straßenbahn hinbaute. Das hat auch viel vom alten Charme weggenommen. Im November war ich das letzte Mal da und mir ist auch aufgefallen, dass rund um den Fernsehturm alles verwaist ist. Da waren doch früher mal viel mehr Springbrunnen, oder irre ich? Pech hatten wir auch mit den Volkspark Friedrichshain. Wir wollten den Märchenbrunnen besichtigen und die Figuren waren - zum Schutz wegen dem Frost -nicht da.

Kinos im Osten kenne ich nur das in Karlshorst und das in der Allee, wo das Cafe Moskau war. Weiß gar nicht, ob es die noch gibt.

@fluff

Nein, ich meine den neuen Bahnhof. Am Reichstag, der heißt doch jetzt Hauptbahnhof und zwischendurch hieß der Ostbahnhof auch mal Hauptbahnhof.

Architektur ist ja auch Geschmackssache. Nur finde ich eben, dass man alte Gebäude nicht mit dem neumodischen Glas, Beton, Stahlmist umrahmen sollte. Das wird ihnen weder gerecht, noch findet man die noch wieder - weil man nur noch auf das futuristische starrt. Das ist in London fast identisch und schreckt mich persönlich ab

Aber wenn ich eines hier wirklich schätze, ist es die anonymität (zumindest größtenteils). Klar, in den kiezen kennt man sich meist auch, aber es gibt keine derartige soziale kontrolle wie in kleineren städten und dörfern. Man kann kontakt mit seinen nachbarn haben, es ist aber kein muss.



@Elephunk

Klar, geschmackssache. Ich finde allerdings, das kann man nicht so pauschalisieren. Ob etwas von der architektur her gelungen ist oder nicht, hängt ja nun nicht vom alter oder vom material ab. Also zumindest meiner meinung nach.

Elephunk schrieb:ich meine den neuen Bahnhof

Hatte mich nur über "lehrter stadtbahnhof" gewundert. das war ja früher nur eine s-bahnstation.

Redan schrieb:Dass wir jetzt schon wieder für 5 Jahre RRG an der Backe haben, weckt auch nicht gerade vertrauen aber die Alternativen waren nunmal auch nicht wirklich besser.

Du sagst es. Also muss man sich ja auch nicht aufregen über das wahlergebnis. Wenn alles andere mehr oder weniger ähnlich blöd gewesen wäre. :-)

fluff schrieb:Aber wenn ich eines hier wirklich schätze, ist es die anonymität (zumindest größtenteils). Klar, in den kiezen kennt man sich meist auch, aber es gibt keine derartige soziale kontrolle wie in kleineren städten und dörfern.

Das finde ich generell angenehm in Großstädten. Es ist auch einer der Gründe, warum ich nicht mehr in den ländlichen Raum ziehen wollte.

Mein Partner wohnt im erweiterten Umland einer Großstadt, also halb- bis dreiviertelländlich, und mir fällt immer wieder auf, wie viel Zeit die Leute dort damit verbringen, die Nachbarn zu beobachten und zu bewerten. Ständig geht es darum, was der oder die Nachbarn wieder gemacht oder nicht gemacht, oder wie lang sie aus dem Fenster geschaut haben, etc. Das sind Dinge, die mir als Städter normalerweise völlig egal sind.

Es tut weh. Auf einem Sprengplatz im Grundwald wurde nach einer "un"beabsichtigten Explosion (kontrolliert(!)?) von Pyro der Grundewald angesteckt.

https://www.youtube.com/watch?v=5vDMOVda4jw (Video: GROßBRAND IM BERLINER GRUNEWALD: Explosion in Lager für Fundmunition)

Muss ich nochmals kurz verbessern. Es gab widersprüchliche Meldungen. Scheinbar wurden Blindgänger zur Explosion gebracht. In Videos sieht man eben aber auch Pyro, die vllt versehentlich explodierte.

Glücklicherweise ist nichts Schlimmeres passiert...

Man wisse, dass mindestens ein Container mit Pyrotechnik und eine Großbombe zum Feuer beitragen, hieß es weiter. Alle Großbomben auf dem Gelände seien ohne Zünder. Das darin enthaltene TNT sei aber bei 120 Grad entflammbar.

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2022/08/berlin-grunewald-waldbrand-explosion-avus-gesperrt.html

fluff schrieb:Du sagst es. Also muss man sich ja auch nicht aufregen über das wahlergebnis.

Das sehe ich jetzt nicht ganz so, was die Linken betrifft. Dass die hier noch so oft gewählt werden, finde ich schlimm.

Aber was mich noch mehr stört, ist, dass sich so manche Politiker oder meinetwegen auch Lehrer in anderen Bundesländern das Maul über Berlin zerreißen aber gleichzeitig nicht dazu bereit sind, hierher zu kommen, um eine echte Alternative zu sein.
Wie soll sich denn hier was ändern, wenn wir keine fähigeren Politiker bekommen, weil die beispielsweise lieber in Bayern, Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen bleiben wollen?

@Redan

Redan schrieb:Dass die hier noch so oft gewählt werden, finde ich schlimm.

na, lieber links als rechts. muss gestehen, ich hätte die wahrscheinlich sogar auch gewählt. hätte wohlgemerkt - ich bin also nicht schuld. ;-)

Redan schrieb:Aber was mich noch mehr stört, ist, dass sich so manche Politiker oder meinetwegen auch Lehrer in anderen Bundesländern das Maul über Berlin zerreißen aber gleichzeitig nicht dazu bereit sind, hierher zu kommen, um eine echte Alternative zu sein.

ist doch nur logisch. wenn man von der stadt nichts hält, was will man dann hier? andersherum wäre schlimmer: hierher kommen, um dann nur herumzumeckern.

Redan schrieb:Wie soll sich denn hier was ändern,

was müsste sich denn ändern, deiner ansicht nach? mir würde natürlich auch vieles einfallen, aber das wäre wohl nicht immer mehrheitsfähig. du hattest ja auch von vorankommen gesprochen. worauf beziehst du dich denn da?

Redan schrieb:wenn wir keine fähigeren Politiker bekommen,

selbst politik machen / in die politik gehen. steht ja jedem frei. :-)

fluff schrieb:na, lieber links als rechts. muss gestehen, ich hätte die wahrscheinlich sogar auch gewählt. hätte wohlgemerkt - ich bin also nicht schuld. ;-)

Was glaubst du, können die Linken dazu beitragen, Geld in die Berliner Kasse zu spülen, die Verwaltung auf Vordermann zu bringen, die Kriminalität zu bekämpfen, für bessere Bildung zu sorgen oder die Verantwortlichen dazu zu animieren, mehr Häuser und damit Wohnungen zu bauen?
Gegen dide Nato zu hetzen, hilft jedenfalls nicht weiter.

Nur so aus Neugierde, warum hättest du sie eher gewählt als beispielsweise die Grünen(die habe ich gewählt, weil sie für mich das kleinste Übel darstellen)?

fluff schrieb:ist doch nur logisch. wenn man von der stadt nichts hält, was will man dann hier? andersherum wäre schlimmer: hierher kommen, um dann nur herumzumeckern.

Sie hetzen nicht gegen Städte an sich sondern gegen Berlin im speziellen aber selber dabei helfen, die Situation in Berlin zu verbessern, wollen sie dann auch nicht. So etwas nennt man, glaube ich, Verlogenheit und auf so etwas reagiere ich grundsätzlich ganz allergisch.

Redan schrieb:mehr Häuser und damit Wohnungen zu bauen?

das zum beispiel halte ich für den falschen weg. wird aber zu speziell und politisch jetzt.

Redan schrieb:Was glaubst du, können die Linken dazu beitragen, Geld in die Berliner Kasse zu spülen, die Verwaltung auf Vordermann zu bringen, die Kriminalität zu bekämpfen, für bessere Bildung zu sorgen

genauso wenig wie alle anderen. wenn ich wüsste wie es geht, würde ich selbst aktiv. wenn mir jemand einfiele, der/die überzeugende lösungen und entsprechende kompetenzen hat, würde ich diejenigen wählen oder unterstützen.

Redan schrieb:Sie hetzen nicht gegen Städte an sich sondern gegen Berlin im speziellen

ja, und deshalb wäre es doch unlogisch, hierher zu kommen. wenn man es hier doch sowieso blöd findet. ich gehe ja auch nicht nach... meinetwegen köln, um dort was zu verändern, aber kritisieren darf ich trotzdem, wenn ich mal was mitbekomme. dass so viel über berlin geredet wird, mag am status als bundeshauptstadt liegen. hier spielt halt die musik - mehr aufmerksamkeit inklusive.

fluff schrieb:das zum beispiel halte ich für den falschen weg. wird aber zu speziell und politisch jetzt.

Neue Häuser und Wohnungen zu bauen, hältst du also für den falschen Weg...
Aha, okay...

fluff schrieb:genauso wenig wie alle anderen. wenn ich wüsste wie es geht, würde ich selbst aktiv. wenn mir jemand einfiele, der/die überzeugende lösungen und entsprechende kompetenzen hat, würde ich diejenigen wählen oder unterstützen.

Ja, aber warum würdest du denn nun die Linken wählen und nicht beispielsweise die SPD oder die Grünen?
Warum muss es die Nachfolgepartei der SED sein, die regelmäßig gegen die Nato hetzt und fast im gesamten Land am sterben ist?

fluff schrieb:ja, und deshalb wäre es doch unlogisch, hierher zu kommen. wenn man es hier doch sowieso blöd findet. ich gehe ja auch nicht nach... meinetwegen köln, um dort was zu verändern, aber kritisieren darf ich trotzdem, wenn ich mal was mitbekomme. dass so viel über berlin geredet wird, mag am status als bundeshauptstadt liegen. hier spielt halt die musik - mehr aufmerksamkeit inklusive.

Ich merke schon, unsere Ansichten sind da einfach zu unterschiedlich.
Vor allem von Politikern erwarte ich da einfach viel mehr(nicht bloß von oben herab zu meckern und zu verurteilen, ohne selber mit anzupacken)als von normalen Bürgern aber egal.
Aber gut, vielleicht ist es tatsächlich besser, dass uns ein Boris Palmer erspart bleibt.




Fakt ist jedenfalls, dass sich Berlin zu viele Fehler leistet.
Vor allem nach der Flughafen-Schande(viel zu teuer, viel zu lange Bauzeit, bestenfalls mittelmäßiger Flughafen), hätte diese oberpeinliche Wahlpanne unter gar keinen Umständen passieren dürfen.
Dass man sich überall(Die Taz, Die Zeit, Der Spiegel. die Welt, Der Focus etc.) entweder über dieses Berlin größtenteils(Ausnahmen gibt es immer) ärgert oder lustig macht, hat schon seine Berechtigung, nur kann man bei diesem Personal halt auch nichts anderes erwarten. Wenigstens wurden jetzt wieder die Berliner Lehrer verbeamtet, was ja vielleicht auch wieder bessere Lehrkräfte nach Berlin lockt oder mehr Menschen dazu motiviert, Lehrer in Berlin zu werden, wobei es mir lieber gewesen wäre, man hätte die Verbeamtung grundsätzlich im ganzen Land abgeschafft.

Elephunk schrieb:Kinos im Osten kenne ich nur das in Karlshorst und das in der Allee, wo das Cafe Moskau war. Weiß gar nicht, ob es die noch gibt.

Das Kino "Vorwärts" in Karlshorst wurde schon 1990 abgerissen. Das "International" in der Karl-Marx-Allee gibt es noch, steht unter Denkmalschutz und wird als Berlinale-Kino genutzt.

Original anzeigen (0,3 MB)