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Mit wie wenig Geld kann man leben?

1.569 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Geld, Hartziv ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mit wie wenig Geld kann man leben?

20.01.2020 um 10:29
@Frau.N.Zimmer

Achso, jetzt habe ich das verstanden. Wer quasi nicht zur Impfung geht, dem entgehen bei den Voruntersuchungen dazu quasi unentdeckte Erkrankungen.
Allerdings sollte man mit seiner Katze sowieso in regelmäßigen Abständen zum Arzt, zumindest ab dem Seniorenalter, weil sie eben solche Künstler im verbergen sind.

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Mit wie wenig Geld kann man leben?

20.01.2020 um 10:38
Zitat von KürbisgesichtKürbisgesicht schrieb:Allerdings sollte man mit seiner Katze sowieso in regelmäßigen Abständen zum Arzt, zumindest ab dem Seniorenalter, weil sie eben solche Künstler im verbergen sind.
Wir verbinden das halt mit der Impfung. Miez fährt nicht so gerne im Auto :D

Bevor das hier zu tierlastig wird. Ich wollte nur sagen, kein Geld und Haustiere sind keine gute Kombination, wenn einem wirklich was an Tieren liegt. Es sei denn, man hat einen guten Plan, wenn der Tierarzt ins Spiel kommen muss.


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Mit wie wenig Geld kann man leben?

20.01.2020 um 11:19
Mal etwas provokant in den Raum geschoben:

Ich habe beruflich oft mit Menschen zu tun, die anlässlich von kleineren Rechnungen, die zu zahlen sind, lautstark rumjammern, sie könnten das nicht, das wäre unzumutbar etc. Wir reden hier von Rechnungen im zweistelligen Bereich.

In der Elternarbeit habe ich auch nicht selten mit Elternteilen zu tun, die laut herumjammern, sie könnten jetzt nicht die Klassenfahrt bezahlen, sich am Geschenk für die Lehrerin beteiligen etc...

Komischerweise sind es die gleichen Leute, die in aller Regel einen Hund haben, der eigentlich von der Größe als Reittier dienen könnte, immer ne frische Schachtel Kippen am Mann, immer ein topaktuelles Handy am Start und nicht selten auch ein eindrucksvolles sports utlility vehicle.

Da frage ich mich oft: Wollen die mich verarschen oder verarschen die sich nur selbst?

Ich hatte mich mal erdreistet, auf einem Elternabend der Mutti (ja ja, mit Porsche Cayenne), die rumquengelte, 70€ mehr für die Klassenfahrt könne sie nicht zahlen, deutlich auf die Relation zwischen 70€ und 3 Schachteln Marlboro am Tag hinzuweisen und auf den Zusammenhang, den das mit guter Klassenfahrt oder weniger guter Klassenfahrt haben könnte.

Ich glaube, ich habe mich noch nie im Leben so schnell zum Aussätzigen innerhalb einer Gemeinschaft gemacht, hatte durchaus damit gerechnet, aber irgendwann war das Fass halt übergelaufen.

Die Mutti meinte dann schnippisch, ich solle mich nicht in ihr Konsumverhalten einmischen. Meine Antwort, dass gerade ihr Konsumverhalten sich massiv in die Klassenfahrt aller anderen einmischen würde, kam wohl nicht bei ihr so richtig gut an.

Eigenverantwortung scheint in etwas so sehr aus der Mode gekommen zu sein, wie Hausschlachtungen.


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Mit wie wenig Geld kann man leben?

20.01.2020 um 13:20
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich habe beruflich oft mit Menschen zu tun, die anlässlich von kleineren Rechnungen, die zu zahlen sind, lautstark rumjammern, sie könnten das nicht, das wäre unzumutbar etc. Wir reden hier von Rechnungen im zweistelligen Bereich.
Oder ein Weihnachtsgeschenk für das eigene Kind fällt schwer. Daran hab ich echt gedacht, mit meiner Tierarztrechnung vor Weihnachten. Ich blicke echt auch nicht durch, wie das alles geht. Ach, eigentlich will ich es auch nicht wissen... Wenn ich kein Mitleid mit den armen Tieren hätte, hätt ich auch nichts geschrieben.

Wer noch bis 3 zählen kann weiß, dass man mit Hartz4 auskommen aber sich nicht alles erlauben kann. Wer gerne raucht, muss sich das vom Essen abziehen. Wer sich den Wäschetrockner gönnt und der Strom zu teuer wird ebenso. So what? Die Entscheidung liegt bei jedem selbst, wie er sein Geld einteilt - man muss halt mit den Konsequenzen leben.


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Mit wie wenig Geld kann man leben?

20.01.2020 um 13:52
@Frau.N.Zimmer
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Die Entscheidung liegt bei jedem selbst, wie er sein Geld einteilt - man muss halt mit den Konsequenzen leben.
Das sehe ich auch so. Erstaunlich nur, dass viele Menschen glauben, die Anderen müssten ihre Probleme lösen oder ihre fehlenden Problemlösungssrategien ausbaden.

Das will mir einfach nicht in den Kopf, wie man so denken kann: Ich fahre ein Auto, dass sich locker 18 Liter Super /100 km durch die Schläuche zieht, zünde mir eine Kippe an der vorigen an, aber eine ganze Klasse soll eine weniger gute Klassenfahrt machen, weil ich in dieser Form die Kohle verjuxe. Da hat sich niemand einzumischen, aber alle haben auf mein 'Mimimi' zu hören.

Und das nehmen die Meisten wirklich klaglos hin, schließlich ist 'Nicht mit Geld umgehen können' ein Tabu-Thema.


Bringt mich auf eines meiner Lieblingsthemen: Zu jedem Krimskrams sollen Kinder etwas zu Hause mitbekommen und möglichst in der Schule lernen. Schon in der Grundschule werden Kinder mit Randthemen wie 'Transgender' beackert.

Aber basisnahe Informationen, die man im Leben benötigt, werden nahezu nirgends vermittelt. Zum Abitur muss niemand wissen, was ein 'ETF' ist. Themen wie 'Sparquote', private Altersvorsorge sind irgendwie bäh, da spricht man nicht drüber.


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Mit wie wenig Geld kann man leben?

20.01.2020 um 15:47
@Kürbisgesicht
Zitat von KürbisgesichtKürbisgesicht schrieb:Wer quasi nicht zur Impfung geht, dem entgehen bei den Voruntersuchungen dazu quasi unentdeckte Erkrankungen.
Eigentlich ist noch nicht einmal das gemeint, sondern die Katze kann dann eben eine Krankheit, gegen die sie geimpft ist, im Zeitraum des Impfschutzes schon mal nicht kriegen, oder wenn, nur wesentlich harmloser ausfallend (es sei denn, sie wäre ein Impfversager).

Auch hier gilt der Spruch, dass Vorbeugen besser als Heilen ist. Finanziell betrachtet, ist es immer günstiger, regelmäßig kleinere Summen auszugeben (Impfen zB oder Versicherungen) als auf einmal eine große (OPs etc plötzlich auf einen Schlag zahlen müssen).


@sacredheart
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Da frage ich mich oft: Wollen die mich verarschen oder verarschen die sich nur selbst?
Ich würde sagen, sie setzen ihre Prioritäten anders als Du es tust und sind sich über die Konsequenzen nicht wirklich bewusst. Es gibt einfach Leute, die leben von hier auf morgen, sehen aber keinen Schritt weiter. Oder sie tun fast alles für sich, Kinder laufen so nebenher.
Mitunter ist es einfach Unkenntnis darüber wie man sich besser organisieren oder tatsächlich gut wirtschaften könnte.

Und nicht vergessen: Raucher sind im Prinzip Suchtler und infolgedessen nicht nur kaum in der Lage, von alleine da wieder raus zu kommen, sondern auch ausgesprochen rücksichtslos (alleine schon, dass sie allen anderen die Lungen vollpaffen), wenn es darum geht, ihre Sucht zu befriedigen. Da gibt es eben schon mal kein Abendessen, Klassenfahrt erst recht nicht, auch für die Kinder, aber sie gönnen sich ne neue Schachtel Gift.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und das nehmen die Meisten wirklich klaglos hin, schließlich ist 'Nicht mit Geld umgehen können' ein Tabu-Thema.
Allerdings führt das auch zu den gegenteiligen Folgen, dass Eltern, obwohl sie es sich nicht leisten können, ihre Kinder an Klassenfahrten teilhaben lassen, die sie nicht bezahlen können und für die sie Schulden machen müssen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Zum Abitur muss niemand wissen, was ein 'ETF' ist. Themen wie 'Sparquote', private Altersvorsorge sind irgendwie bäh, da spricht man nicht drüber.
Dann rege es an, Du scheinst ja an der Quelle zu sitzen.


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Mit wie wenig Geld kann man leben?

20.01.2020 um 15:51
@off-peak

'An der Quelle' wäre übertrieben, bin kein Kultusminister, sondern lediglich Vater. Insofern sitze ich an der Quelle und meinen Kindern gebe ich das Rüstzeug mit dafür, dass am Ende des Monats auch noch Geld da sein kann.

Was mich geärgert hat, war die Selbstverständlichkeit, mit der wir anderen alle unsere Vorstellungen hintanstellen sollen, damit sie sich weiter so benehmen kann, wie sie will. Dass sie nicht sehen wollte, dass es ihr Verhalten war, das sie uns allen aufzwingen wollte und nicht umgekehrt.


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Mit wie wenig Geld kann man leben?

20.01.2020 um 17:29
@sacredheart
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:damit sie sich weiter so benehmen kann, wie sie will.
Also so ganz versteh ich das jetzt noch nicht. Wenn sie nicht will, dann fährt hat ihr Kind nicht mit. Oder wird die ganze Fahrt nur veranstaltet, wenn alle Eltern einverstanden wären? Oder gilt ein bestimmtes Preisnagebot nur ab einer bestimmten Fixzahl an Teilnehmern?


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Mit wie wenig Geld kann man leben?

20.01.2020 um 18:00
Mir stößt das bei Elternabenden auch immer sauer auf:
Warum müssen Klassenfahrten so teuer und so weit weg sein?
Der Ort ist doch für die Schüler praktisch egal. Die drehen sich doch sowieso nur um sich selbst.

Es gibt einige Eltern, die sich hervortun, Geld hierfür, Geld dafür ...
Aber Kinder müssen auch lernen, dass man mit Geld sparsam umgehen muss. Dazu gehören auch Reisen.
Klar, heute wird das dann demokratisch abgestimmt und logisch, dass die Kinder dann immer die weitesten und teuersten Reisen vorschlagen. Das wird den Eltern dann präsentiert.

Und Eltern mit wenig Geld haben da Probleme.
Da müssten die Lehrer von Anfang an anders rangehen, z.B. feste, niedrige(!) Obergrenzen.


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Mit wie wenig Geld kann man leben?

20.01.2020 um 20:58
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb: In der Elternarbeit habe ich auch nicht selten mit Elternteilen zu tun, die laut herumjammern, sie könnten jetzt nicht die Klassenfahrt bezahlen, sich am Geschenk für die Lehrerin beteiligen etc...
Die gibt es überall. Das sind die gleichen, die auch niemals bei Weihnachtsfest Brötchen backen können oder beim Würstchenbraten auf dem Sommerfest. Die gibt es einfach.

Wir hatten im Kindergarten auch immer eine Mama, die vielleicht 400m Luftlinie vom Kindergarten wegwohnte, die Familie hatte deshalb zwei Autos und sie immer jammerte, dass sie finanziell völlig fertig wären - ich (hatte damals als Studentin noch gar kein Auto) habe mich mal erdreistet zu fragen, ob sie schon mal darüber nachgedacht hätte, das Auto aufzugeben und zu laufen oder zu radeln. Böse ...
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Da frage ich mich oft: Wollen die mich verarschen oder verarschen die sich nur selbst?
Ich glaube, dass halt jeder einen Lebensstandard definiert und den dann mehr oder weniger unreflektiert dann übernimmt und nicht mehr in Frage stellt. Da nehme ich mich selbst gar nicht aus. Wir sind vor einigen Jahren in eine finanzielle Schieflage geraten und haben dann erst mal massiv den Rotstift angesetzt. Wir haben das unseren Freunden gegenüber auch klar kommuniziert und dann einfach wieder kostenfreie Dinge (Spaziergänge, Brettspiele) unternommen. Am Anfang war es schon doof, z.B. nicht mehr ins Schwimmbad zu gehen (kostet bei uns fast 30€ Eintritt), aber man gewöhnt sich da auch wieder daran. Gerade ziehen wir das Hardcoresparen wieder durch und es geht echt ... man muss es halt wollen. Ein paar Sachen vermisse ich aber schon ...
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich hatte mich mal erdreistet, auf einem Elternabend der Mutti (ja ja, mit Porsche Cayenne), die rumquengelte, 70€ mehr für die Klassenfahrt könne sie nicht zahlen, deutlich auf die Relation zwischen 70€ und 3 Schachteln Marlboro am Tag hinzuweisen und auf den Zusammenhang, den das mit guter Klassenfahrt oder weniger guter Klassenfahrt haben könnte. Ich glaube, ich habe mich noch nie im Leben so schnell zum Aussätzigen innerhalb einer Gemeinschaft gemacht, hatte durchaus damit gerechnet, aber irgendwann war das Fass halt übergelaufen.
Oh weh. Wobei es mich auch stören würde, wenn mir Leute da reinreden. Bei Bildungsausgaben ist es generell schwierig (ich arbeite ja an einer Schule). Da gibt es auch Kinder, die jeden Tag was beim (völlig überteuerten) Schulbäcker kaufen, aber keine 5€ für einen Theaterbesuch übrig haben.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Oder ein Weihnachtsgeschenk für das eigene Kind fällt schwer.
Da bin ich mir immer nicht so sicher, ob da nicht viele einfach auf die Tränendrüse drücken, da gerade um die Weihnachtszeit herum das Geld für solche Sachen echt locker sitzt und sie einfach hoffe, um die Ausgabe herumzukommen. Fast in jedem Kaff gibt es ja so "Geschenkebäume" oder so ... bei uns in der Gegend (ländlich) wurden dieses Jahr fast 300 Geschenke "gesponsert". Ich kann mir ehrlich nicht vorstellen, dass es hier so viele Leute gibt, wo es derart klamm ist. Da springen schon viele auf den Zug auf.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das sehe ich auch so. Erstaunlich nur, dass viele Menschen glauben, die Anderen müssten ihre Probleme lösen oder ihre fehlenden Problemlösungssrategien ausbaden.
Man ist es hier eben gewohnt, dass immer jemand da ist und hilft, wenn es eng wird. Es ist halt auch einfach, andere Leute dafür verantwortlich zu machen.
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Also so ganz versteh ich das jetzt noch nicht. Wenn sie nicht will, dann fährt hat ihr Kind nicht mit.
Das ist nicht so einfach, da ja so Klassenfahrten in der Klasse vorbereitet werden und sich auch die Gemeinschaft verändert. Wir hatten vor drei Jahren (gerade in der Finanzkrise) die Albtraumsituation, dass alle drei Kinder auf eine Klassen- oder Studienfahrt gingen - da sind sie wirklich schon Wochen vorher aufgeregt ...
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Und Eltern mit wenig Geld haben da Probleme.
Da müssten die Lehrer von Anfang an anders rangehen, z.B. feste, niedrige(!) Obergrenzen.
Ich bin ja Lehrerin ... es ist ganz erstaunlich, welch Druck mitunter aus der Elternschaft kommt, eine "ordentliche" Klassenfahrt zu machen. Bei unseren Gymnasien in der Nähe übertrumpft man sich mit Events - und das zieht bei den Schulanmeldungen (ein Gymnasium fliegt z.B. in der Oberstufe in die USA, ein anderes nach China ....).

Ich habe mal vorgeschlagen, man könnte doch statt fünf Tagen Auslandsfahrt vier Tage nach Berlin fahren. Das war das erste Mal, dass ich auf dem Elternabend einen Shitstorm erlebt habe - wie ich den Kindern den Spaß nicht gönnen würde, ob ich nie jung war, ob ich auch so eingeschlafenen Unterricht mache ...


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Mit wie wenig Geld kann man leben?

20.01.2020 um 21:33
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Oh weh. Wobei es mich auch stören würde, wenn mir Leute da reinreden. Bei Bildungsausgaben ist es generell schwierig (ich arbeite ja an einer Schule). Da gibt es auch Kinder, die jeden Tag was beim (völlig überteuerten) Schulbäcker kaufen, aber keine 5€ für einen Theaterbesuch übrig haben.
Ganz traurig finde ich die Fälle, wo nicht beim Schulbäcker gekauft wird und auch sonst sparsam gelebt wird, die obligatorischen 5-10 Euro für xy trotzdem nicht drin sind. Das kommt in der Klasse meines Kindes leider sehr häufig vor und auch generell auf der Schule. Von Freunden und Bekannten weiß ich, dass unser Spaß aka die Förderschule erheblich teurer ist als eine Regelschule. Und nein, mehr Geld bzw mehr übernommene Posten gibts leider trotzdem nicht :D

Wir haben uns da unter uns Eltern ein wenig arrangiert, gerade auch, weil wir gemerkt haben, dass diverse Lehrkräfte (und die neue Schulleitung) derart weit weg sind von der (finanziellen) Lebensrealität mit behindertem Kind, dass man sonst leider ein wenig verloren dasteht.

Man hat einfach ganz andere Sorgen und Nöte, auch finanzieller Natur, als es Familien mit gesunden Kindern haben. Je nach Behinderung natürlich auch ganz andere Kosten, die nicht "einfach mal so" durch Pflege-/Sozialgeld gestemmt werden können. Wenn dann willkürlich über Monate das Sozialgeld gekürzt wird, aber niemand nachvollziehen kann, warum, wieso, weshalb und wer, dann steht man richtig blöd da. Und es ist mehr als unangenehm, dann ins Mitteilungsheft schreiben zu müssen, dass die monatlichen zehn Euro für die Klassenkasse nebst anderer Posten diesen Monat leider nicht drin sind.

Glücklicherweise läuft das jetzt wieder. Ich glaube, ich hab mich selten so erleichtert gefühlt wie in dem Moment, als ich die Nachzahlung für die letzten zwölf Monate auf meinem Konto gesehen habe. Leider mahlen die Mühlen der Ämter zugunsten der Kunden nur sehr langsam.

Wir könnten theoretisch zur Tafel gehen, die ist hier allerdings so abgelegen, dass man ohne Auto nicht hinkommt. Soweit raus fahren die Öffentlichen leider nicht und mit Taxi ists zu teuer. Da ist man im Endeffelt mit dem Supermarkt günstiger dran.

Wie man aber immer wieder hört, führt die Tafel Gespräche mit verschiedenen Supermärkten, um die Ausgabe zentraler anbieten zu können. Vielleicht ändert sich ja mal was.


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Mit wie wenig Geld kann man leben?

21.01.2020 um 07:39
Zitat von BeckyBecky schrieb:Von Freunden und Bekannten weiß ich, dass unser Spaß aka die Förderschule erheblich teurer ist als eine Regelschule. Und nein, mehr Geld bzw mehr übernommene Posten gibts leider trotzdem nicht :D
Aber, Sonderausgaben die für die Schule sind, werden doch auf Antrag erstattet? Klassenfahrten usw.? Das zahlt doch das Amt.

Bei uns an der Schule gibt es auch einen, von Eltern gegründeten Förderverein, der mit finanziellen Mitteln einspringt wenn jemand in einer akuten Notlage ist. Ich weiß, dass von Hartz4-Empfängern keine Anträge kommen weil das Amt bezahlt - das wird vorher geprüft.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das sehe ich auch so. Erstaunlich nur, dass viele Menschen glauben, die Anderen müssten ihre Probleme lösen oder ihre fehlenden Problemlösungssrategien ausbaden.
Ja, das hat sich in den letzten fast 20 Jahren wirklich ausgebreitet, finde ich. Das schlimme ist, dass viele Kinder, die das mit der Muttermilch aufgesaugt haben, jetzt die dritte Generation Hartz4 aufzieht. Es gibt leider nur wenige Ausnahmen. Wenn ich mir die quasi " Gründungsmitglieder" Hartz4 anschaue, ist es leider wirklich so, dass die Kinder den gleichen "Beruf" ergreifen. Für die ist der Zustand schon so normal geworden.
Was sollen sie sich auch anstrengen? Wenn sie ausziehen wollen, zahlt das Amt Wohnung, Kaution, Einrichtung und den Lebensunterhalt. Irgendwie ist das auch eine Einmischung in die Erziehung, finde ich. Man kann seinem Kind ja nicht mehr glaubhaft machen, dass es für SICH lernt und arbeitet damit es sich später mal ne nette Wohnung usw. leisten kann. Schwierig für Eltern so ein Kind, das Hartz4 als bedingungsloses Grundeinkommen sieht, auf Spur zu bringen.


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Mit wie wenig Geld kann man leben?

21.01.2020 um 08:16
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Aber, Sonderausgaben die für die Schule sind, werden doch auf Antrag erstattet? Klassenfahrten usw.? Das zahlt doch das Amt.
Und genau das stimmt eben so pauschal nicht. Klassenfahrten (die eh freiwillig sind) werden größtenteils übernommen und Mitagessenskosten, ja. Die "sonstigen Kosten", die verpflichtend sind, aber leider nicht. Und auch wenn viel spendenfinanziert ist, muss doch immer auch ein Eigenanteil bei Dingen wie Reittherapie, Bauernhofwoche usw gezahlt werden, dazu das Geld für den Hauswirtschaftsunterricht, wie es wohl an Regelschulen heißen würde und die Materialkosten für Werkprojekte etwa, die sehr kurzfristig anfallen.

In der hiesigen Regelgrundschule zahlt eine Freundin für ihren Drittklässler 15 Euro pro Schuljahr in die Klassenkasse und dann mal hier und mal da kleine Beträge für Ausflüge, Materialkosten usw. Ich zahle fix 10 Euro pro Monat in die Klassenkasse plus oben genannte Posten sowie Materialkosten.

Pro Schuljahr zahle ich etwa 150 Euro mehr, als wenn mein Kind auf die Regelschule gehen könnte. Vielleicht liegt es daran, dass die Förderschule nicht staatlich ist, keine Ahnung. Die Stadt hat alle Förderschulen dicht gemacht und verlässt sich jetzt auf vollkommen überlaufen Ersatzschulen.

Und ja, es gibt Sozialgeld und Mehrbedarf für Schwerbehinderung, wenn ein bestimmtes Merkzeichen nachgewiesen werden kann. Blöderweise wird beides angerechnet und so habe ich trotzdem nicht mehr Geld. Wie nach jeder Kindergeld- oder Unterhaltserhöhung auch.

Über diese ganze Thematik hatte ich in den letzten Wochen viele Gespräche mit diversen Ämtern und das Thema ist den Mitarbeitern bewusst, die Gesetzgebung ist da aber eher "gleichgültig". Relevanter wird es, sobald das Kind 15 und damit erwerbsunfähig im klassischen Sinne wird. Bis dahin wirds nicht groß anders behandelt als ein vollkommen gesundes.

Ich kann nur eins sagen: ich bin froh, wenn mein Kind irgendwann (hoffentlich) soweit selbstständig wird, dass eine betreute Wohngruppe infrage kommt und ich endlich wieder arbeiten kann. Weniger Stress, geregelte Zeiten und mehr Geld. Leider noch für einige Jahre ein Traum.


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Mit wie wenig Geld kann man leben?

21.01.2020 um 08:56
Zitat von BeckyBecky schrieb:Pro Schuljahr zahle ich etwa 150 Euro mehr, als wenn mein Kind auf die Regelschule gehen könnte. Vielleicht liegt es daran, dass die Förderschule nicht staatlich ist, keine Ahnung. Die Stadt hat alle Förderschulen dicht gemacht und verlässt sich jetzt auf vollkommen überlaufen Ersatzschulen.
Das sind gut 10 Euro pro Monat. Man spart doch auch das Mittagessen, oder nicht? Was bekommst du denn an Kindergeld und Regelsatz?
Bei meiner Enkelin, in der Schule kostet ein Mittagessen, muss ja "bio" , vollwertig und aus der Region sein, zwischen 4 und 5 Euro pro Tag, Das Kind muss in die Ganztagsschule weil die Mama alleinerziehend und in Vollzeit berufsttätig ist. Klassenfahrten usw. muss sie ohne Zuschüsse stemmen. Hast du eine Ahnung wie mal eben 700 Euro plus Klamotten für eine Skifreizeit reinknallen, wenn du nur in der Pflege arbeitest? Meine Tochter sagt dann immer: Dafür bekommt sie ja fast 300 Kindergeld.

Kinder kosten Geld, Kinder sind ein Kostenfaktor - für jeden der nicht gerade Rothschilds Enkel ist. Ich hatte auch 3 gleichzeitig in der Schule. Jeder Schuljahresanfang war fast wie einmal abgebrannt :D Ich war wirklich froh, dass ich neben meiner Vollzeitarbeit noch eine Putzstelle gefunden habe. Damals gab es eben nur die Auswahl zwischen Arbeit oder Sozialfall - man musste sich einfach was einfallen lassen, wenn sich Lebensumstände, durch Scheidung whatever, zwischendrin geändert haben.
Ich glaube sowas ähnliches hat @sacredheart mit selbst Verantwortung übernehmen gemeint.


Es wird niemals so sein, dass Reiche und Arme gleich sind, wie man die Ausgaben für Kinder auch nicht vergleichen kann. Am Ende bleibt - sie kosten Geld und man muss sich selbst einschränken.
Brillen, Kieferorthopäde usw. zahlt man ja auch zunächst selbst. Wenn der Kieferorthopäde am Ersten sein Geld nicht hat, wird er das Kind nicht behandeln. Bei meiner Enkelin sind das 80 Euro jeden Monat und über Jahre hinweg, die müssen ja auch bezahlt sein. Wäre auch jedes Jahr ein netter Urlaub, für Mutter und Kind. Was willste machen? Das Kind geht vor.


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21.01.2020 um 09:05
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Ja, das hat sich in den letzten fast 20 Jahren wirklich ausgebreitet, finde ich. Das schlimme ist, dass viele Kinder, die das mit der Muttermilch aufgesaugt haben, jetzt die dritte Generation Hartz4 aufzieht. Es gibt leider nur wenige Ausnahmen. Wenn ich mir die quasi " Gründungsmitglieder" Hartz4 anschaue, ist es leider wirklich so, dass die Kinder den gleichen "Beruf" ergreifen.
Na ja, die gesellschaftliche Ächtung ist schon enorm. Diese Leute bleiben da doch dann nur mit Gleichgesinnten unter sich. Wenn man mit klar kommt ...


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21.01.2020 um 09:29
@Frau.N.Zimmer

Meine Freundin muss an der Regelschule kein Mittagessen zahlen, da ihre Kinder zu Hause essen, deswegen weiß ich nicht, was da ein Mittagessen kostet. Und wie schon gesagt, Mittagessensgeld wird vom Sozialamt übernommen. Müsste ich es selbst zahlen, wären es etwa 50 Euro im Monat. Vor der Gesetzesänderung waren es 16-20 Euro im Monat.

Schule war jetzt auch nur ein Beispiel, bei dem man mit gesunden Kindern günstiger wegkommt. Fortbewegung ist noch so ne Geschichte. Ja, wir haben eine Befreiung für den ÖPNV fürs Kind samt Begleitperson, aber in unserem Fall nützt das nichts. Kinder ist einer der Autisten, die partout nicht mit einem Linienbus fahren.

Gibt tausende Beispiele. Ne Alleinerziehende hat mit gesundem Kind genauso viel Geld wie ich mit behindertem Kind.

Und klar weiß man, dass Kinder Geld kosten. Als ich meins bekam, hatte ich einen gut bezahlten Job, der Kindsvater ebenfalls, es sah alles toll aus, das Kind war zeitgerecht entwickelt usw. Dann war der Kerl weg, der Job weg, das Geld wurde immer weniger und nach der Elternzeit fand ich für mein "etwas anderes" Kind (damals noch ohne Diagnose) keine Fremdbetreuung.

Ich hätte nach wie vor gerne nen Job, aber es ist zeitlich und organisatorisch quasi unmöglich. Nicht umsonst hat mich das Jobcenter von der Jobsuche freigestellt.

Leider landet man trotzdem für viele Menschen im selben Pool wie die, die alle Möglichkeiten der Welt hätten, beruflich wieder Fuß zu fassen, aber einfach nicht wollen. Ich kenne solche Leute nur vom Hörensagen, persönlich getroffen habe ich so jemanden noch nie, deswegen weiß ich nicht, wie häufig solche Menschen tatsächlich vorkommen.

Und ja, ich finde, es sollte ein Unterschied gemacht werden, ob jemand "einfach nur so" zu Hause ist oder ob jemand zwar keinen Beruf ausübt, dafür aber ganz offiziell x Stunden Angehörige pflegt. Und sei es nur in der Art, wie man über die Betroffenen redet (in manchem Fällen ist man versucht zu sagen "sich über die Betroffenen erhebt" :troll: ).


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Mit wie wenig Geld kann man leben?

21.01.2020 um 10:32
@off-peak

Es war schon eine Einigung angestrebt worden. Die Geschichte ist auch ein paar Jahre her, sie blieb mir aber wegen ihrer Verdrehtheit im Gedächtnis. Es ging darum, ob die Kinder auf der Klassenfahrt einen Surfschein machen oder nicht. Das hat am Ende eben 70€ mehr gekostet. Letztlich hat es geklappt, vielleicht auch aufgrund meiner provokanten Ansprache.

Mir wollte einfach nicht in den Kopf, wie man jeden Tag für 20€ Rauch in die Tapete bläst und erwartet, dass zur Fortsetzung dieses Verhaltens möglichst alle Kinder auf das Extra verzichten.

@MissMary
@Frau.N.Zimmer

Was mein Mitgefühl für die Mutter so auf 0 reduziert hat, war ihr offensichtlicher Lebensstil. Das war weit weg von Hartz IV. Es gibt nun auch nicht so viele Hartz IV Empfänger mit einem Porsche Cayenne, außer bei Clanmitlgliedern. Wäre irgendwie ersichtlich gewesen, dass möglicherweise ernstzunehmende finanzielle Probleme im Raum stehen, hätte ich ja auch die Klappe gehalten.


Aber noch eine echt erlebte Comedy Geschichte: Wie habe ich Kinder und spare Geld? Und wieder ist die Hauptdarstellerin nicht arm. Mein Jüngster hatte einen Schulkollegen (noch in der Grundschule), der es irgendwie nicht leicht hatte und mein Jüngster hat eine sehr soziale Ader, was ich auch förderungswürdig finde. Der andere Junge bekam aber zu Hause wohl nie warmes Essen, so dass mein Sohn ihn immer mittwochs mit zu mir brachte. Da gab es Essen und der andere Junge haute immer tierisch rein. Hat ja auch Spaß gemacht, er hat sich auch immer sehr nett bedankt. Lustig war, dass mir dann über den Jungen Befehle ausgerichtet wurden: Du sollst mich nachher zum Fußball bringen, hat Mama gesagt. Ich kannte die Mutter eigentlich gar nicht, aber ich wollte es dem Jungen nicht noch schwerer machen. Dann lernte ich Mutti kennen, die ihren Sprössling bei uns abholte. Sie kam in meine Wohnung und schaute sich erst mal um. Dann sagte sie: Ich brauche noch Küchenrollen und Toilettenpapier. Zur Erklärung: Ich betreibe kein Geschäft. Ich sagte ihr dann: Schau Dich ruhig weiter um und nimm mit, was Du brauchen kannst.

So kann man am Essen und Benzin sparen und Einkaufen braucht man auch nicht.

Nach meiner Erfahrung sind es oft gerade nicht die ärmeren Menschen, die dauerhaft einen Igel in der Tasche haben.


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Mit wie wenig Geld kann man leben?

21.01.2020 um 11:46
Aaaaalso, ich möchte auch mal was sagen zum Thema Geld und Kinder.
Wahrscheinlich kommt mein Beitrag nicht so gut an, aber was solls..

Mein Mann geht arbeiten, ich bin zuhause mit 3 Kindern. Wir gelten als so genannte "Geringverdiener" und bekommen den sogenannten Kinderzuschlag.
Der beinhaltet auch das sogenannte Bildungspaket, sprich, fahren meine Kinder auf Klassenfahrt, kann ich das beantragen und unser Landratsamt zahlt das dann..
Außerdem gibt es pro Kind 150€ Schulgeld pro Jahr - im September 100 € und im Februar nochmal 50 €.
Dieses Geld kommt direkt in einen Umschlag und sobald die Kinder es brauchen für Atlanten, Kopiergeld, Materialgeld, etc wird das aus dem Umschlag genommen.

Ich werd auch immer komisch angeschaut, wenn ich den Lehrern erzähle, das Geld kommt direkt aufs Schulkonto vom Landratsamt.
Die meisten wissen natürlich, wie wir wohnen.. Aber dann beginne ich zu erklären und viele reiben verwundert ihre Augen, weil sie den Kinderzuschlag gar nicht kennen.

Damit ist echt soo viel geholfen, und ich bin dankbar über diese Entlastung und Unterstützung.
Eltern die jammern, dass sie kein Geld für Ausflüge oder das Mittagessen haben, bekommen von mir kein Mitleid, sondern den Hinweis auf einen Kinderzuschlagsrechner und wenn sie dieses Geld nicht bekommen, dann könnt ihr mir glauben, können sie sich das aus der eigenen Tasche leisten, ohne das ihre Lebensqualität darunter leidet


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Mit wie wenig Geld kann man leben?

21.01.2020 um 12:28
@Becky

Dass man weiß, dass Kinder Geld kosten war darauf bezogen, dass Eltern in den meisten Fällen an sich sparen müssen - auch die, die einem normalen Job nachgehen.

Oft wird so getan als wäre bei der arbeitenden Bevölkerung alles im grünen Klee und man schöpft aus dem Vollen, das ärgert mich. Viele müssen da genauso knausern weil sie als Pendler ein Auto brauchen, ob sie wollen oder nicht. Mancher leistet sich sein Auto von Hartz4, sei ihm vergönnt aber dann mag ich kein " Mimimi" hören.

Siehst du denn gar nichts Positives an deiner Situation, wenn du nicht arbeiten musst? Das wäre sehr schade, denn Zeit mit dem Kind verbringen können ist sehr wertvoll. Gesund und frisch kochen können usw. Ich hatte da immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich aus Zeitmangel mal zu Convenience greifen musste, ganz neben dem ohnehin schon schlechten Gewissen, zu wenig Zeit für die Kids zu haben. Zum Glück, sind trotzdem *alle 3 mitten im Leben und taffe Erwachsene geworden.
Zitat von katnisskatniss schrieb:Damit ist echt soo viel geholfen, und ich bin dankbar über diese Entlastung und Unterstützung.
Tut wirklich gut mal sowas zu lesen. Danke :) Alles Gute weiterhin!


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Mit wie wenig Geld kann man leben?

21.01.2020 um 15:05
Weiterhin gibt es ja für viele Menschen auch einen Zeitpunkt im Leben, an dem man plötzlich für längere Zeit kaum Geld hat, selbst wenn man eigentlich ganz gut verdient.

Ich würde sagen, ich kann eigentlich über mein Einkommen nicht meckern. Eine Trennung samt Scheidung wirft aber alles mal ordentlich über den Haufen. Das war im Rückblick ein Zeitabschnitt von fast 2 Jahren, in denen ich jeden Cent umdrehen musste. Da kommt dann viel auf einmal:

Neue Wohnung suchen (mit Zimmer für jedes Kind, wichtig, aber teuer), in meinem Fall mit der Wohnungseinrichtung fast von 'Null' anfangen, Gerichtskosten, ein teures Gutachten, Anwaltskosten, Unterhalt, Gebühren hier und da, sich selbst im neuen Leben einrichten, den Kinder gerade in der schwierigen Zeit mal Abwechslung bieten.

Da bin ich als Ganz-Gut-Verdiener die letzten 10 Tage im Monat immer mit der Idee zum Discounter gegangen: So, 17 Euro zur Verfügung, ich muss wahrscheinlich vor dem Gehaltseingang noch mal tanken, wenigstens so 10 Liter. Kurz gesagt, auch als Mensch mit ordentlichem Einkommen hieß es da oft, wenn die Kinder nicht bei mir waren: Es gibt Reis, Baby.

Und gerade mitten aus dem Leben kommen da Kosten, die man normalerweise gut stemmen kann, die einen in Ausnahmesituationen aber umwerfen: Berufsverband anbetteln, den Jahresbeitrag in Raten zu zahlen - ohne Tanken komme ich wohl nicht zur Arbeit - dann kommt ein Kindergeburtstag und der soll schön werden.

Aber durch solche Täler lernt man auch noch mal besser mit Geld umgehen und kann danach den Luxus im Alltag wie frische Brötchen am Wochenende noch mehr genießen.


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