Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

@mlaska
@Ocelot


Und die Schwester Karen müsste ja auch ein solches Briefing erhalten haben, weil sonst das Konzept ja komplett durcheinander gebracht worden wäre, oder? Ne, daran glaube ich schon deshalb nicht, weil Chris dann niemals den Hörer an Karen gegeben hätte.

@mlaska

Warum nur, wie du bereits angedeutet hast, erfolgte kein Anruf bei Ihren Eltern?

Könnte es vielleicht sein, dass der Täter einen emotionalen Zusammenbruch von Frauke während des Gespräch mit Ihren Eltern befürchtete?! und deshalb diesen nicht zuließ.

Ich weis nur, dass ich überwiegend an die "Angst" meiner Eltern denken würde und hätte versucht meine Eltern telefonisch zu erreichen.

An einen unbekannten Täter kann ich nicht mehr glauben.

@ichdenkemir

ichdenkemir schrieb:Könnte es vielleicht sein, dass der Täter einen emotionalen Zusammenbruch von Frauke während des Gespräch mit Ihren Eltern befürchtete?! und deshalb diesen nicht zuließ.

Das könnte natürlich sein. Oder Frauke war bei den Anrufen noch einigermaßen selbstbestimmt und wollte diese Anrufe an die Eltern nicht. Sie wird doch die Telefonnummern auf dem Display gehabt haben.

@Ocelot
@nettefrau41

nettefrau41 schrieb:An ein solches Briefing glaube ich irgendwie nicht. Das wirkt auf mich komisch, aber wir müssen wohl der Quelle "Uhlenspiegel" glauben, oder?

Wir kennen natürlich den genauen Wortlaut nicht, wie Chris mit FL sonst gesprochen hat, z.B. am Donnerstag.
Im Telefonat am Dienstag stellt er FL Fragen, die konkret in eine Richtung gehen. Ob sie Angst hat, ob
sie festgehalten wird, wer bei ihr ist. Es ist natürlich nur ein Gedächtnisprotokoll. Für mich scheint es so,
als würde er bei FL versuchen, dass sie konkrete Stellung bezieht. Damit z.B. die Behörden in die Lage versetzt
werden können, rechtlich zulässig weitere Aktionen an den Start zu bringen.

Das ist natürlich auch nur eine Interpretation von mir

@mlaska

mlaska schrieb:Das würde darauf hindeuten, dass auf Mitschnitte nur aus rechtlichen Gründen verzichtet wurde, oder?
Chris muss es also doch igrendwie ernster genommen haben, wenn er sich hat von der Polizei beraten lassen.

Da kann ich auch nur spekulieren. Vermeidung von Verletzung der Persönlichkeitsrechte könnte aber hier vorliegen.
Aber wie schon @z3001x meinte, ob es Mitschnitte gibt oder nicht, können wir eigentlich nicht sicher sagen. Eventuell wird es bis heute von der Kripo unter Verschluss gehalten.

@nettefrau41

nettefrau41 schrieb:An ein solches Briefing glaube ich irgendwie nicht. Das wirkt auf mich komisch, aber wir müssen wohl der Quelle "Uhlenspiegel" glauben, oder?

Das muss jeder für sich entscheiden ;) Jedoch gab es die Flyeraktion tatsächlich und andere beteiligten User hätten sicherlich die betreffende Aussagen nicht gelten gelassen, wenn sie nicht stimmen würden.

@mlaska

Aber solche Fragen stellte er doch lt der andere Gedächtnisprotokolle sicher vorher auch, oder? "Wo bist du? Was machst du? Komm doch nach Hause." Da hätte sie ja auch schon was sagen können. Warum saßen so viele am Dienstagabend zusammen? Das ist wirklich eine verrückte Frage, aber wichtig.

@nettefrau41

nettefrau41 schrieb:Und die Schwester Karen müsste ja auch ein solches Briefing erhalten haben, weil sonst das Konzept ja komplett durcheinander gebracht worden wäre, oder? Ne, daran glaube ich schon deshalb nicht, weil Chris dann niemals den Hörer an Karen gegeben hätte.

Ich glaube eher, dass gerade Karen gut ins Konzept passte, um FL noch stärker zu lösen von ihrem Schweigen.
Ihrem Bruder hatte sie nichts gesagt "bitte frag mich nicht aus". Aber vll. war Karen hierzu imstande, einfach
diese Mauer zu öffnen. Der eine löst die Mauer, der andere fragt. Ist vll. psychologisch gar nicht
verkehrt.

@mlaska

Das kann man so oder so sehen. Dadurch müsste sie aber ebenfalls gebrieft worden sein, weil sie ja sonst nicht ins Gesprächskonzept der Polizei gepasst hätte. Da aber die Polizei zu diesem frühen Zeitpunkt nichts ausschließen konnte, wird sie wohl kaum einen Verdächtigen oder mehrere Verdächtige in ihre Strategie eingeweiht haben, um dann mit dem Hören-Sagen dieser Personen weiter zu ermitteln. Das kann ich mir nur mit objektiven Zeugen, also Mitschnitten vorstellen.

@nettefrau41

nettefrau41 schrieb:Aber solche Fragen stellte er doch lt der andere Gedächtnisprotokolle sicher vorher auch, oder? "Wo bist du? Was machst du? Komm doch nach Hause." Da hätte sie ja auch schon was sagen können

Ja und nein. Wir kennen halt diese Gedächtnisprotokolle. Für mich persönlich überschreiten die Fragen
von Chris am Dienstag eine gewisse Intimsphäre. Was geht es Chris denn eigentlich an, wer bei ihr ist? Oder
wozu die Frage, ob sie festgehalten wird? Da schwingen im Wortlaut schon Unterstellungen mit, die ein
"was machst Du?" nicht mit sich bringt. Interessant sind eben auch die Antworten von FL hierzu, da sie
eben nicht mit "was geht dich das an" antwortet sondern eben anders.

@nettefrau41

nettefrau41 schrieb:Dadurch müsste sie aber ebenfalls gebrieft worden sein, weil sie ja sonst nicht ins Gesprächskonzept der Polizei gepasst hätte.

Wenn die Polizei tatsächlich involviert war in die Gestaltung der Fragen.. Ich würde davon ausgehen, dass
die gesamte Familie ein Briefing erhalten hat. Die Polizei konnte ja auch nicht ausschließen, dass FL plötzlich
nicht doch die Eltern anruft oder ihre Schwester oder Bruder. Gerade die Mutter, die den Stein ja ins Rollen
gebracht hatte, wird sich auf jeden Fall hat informieren lassen. Und auch Karen sagte im Interview, dass FL mehr
als nur eine Schwester für sie war. Als eine potentielle Kandidatin für einen Anruf wird sie auch gegolten haben.
Auch sie wird daher eng eingebunden gewesen sein....

@nettefrau41

nettefrau41 schrieb:Das kann ich mir nur mit objektiven Zeugen, also Mitschnitten vorstellen.

Entweder mit Mitschnitten oder mit stillen, weiteren verbeamteten Zuhörern.

@mlaska

mlaska schrieb: Was geht es Chris denn eigentlich an, wer bei ihr ist?

Das sehe ich nach dem Verlauf der Ereignisse anders. Da würde sich ja sogar ein nur entfernter Bekannter Sorgen machen und wäre bei Kontakten beteiligt und würde Anteilnahme zeigen.

mlaska schrieb:Wenn die Polizei tatsächlich involviert war in die Gestaltung der Fragen.. Ich würde davon ausgehen, dass
die gesamte Familie ein Briefing erhalten hat. Die Polizei konnte ja auch nicht ausschließen, dass FL plötzlich
nicht doch die Eltern anruft oder ihre Schwester oder Bruder. Gerade die Mutter, die den Stein ja ins Rollen
gebracht hatte, wird sich auf jeden Fall hat informieren lassen. Und auch Karen sagte im Interview, dass FL mehr
als nur eine Schwester für sie war. Als eine potentielle Kandidatin für einen Anruf wird sie auch gegolten haben.
Auch sie wird daher eng eingebunden gewesen sein....

Das sehe ich auch anders. Stand der Polizei war doch, dass es nach Freitag keinerlei Grund mehr gab, weitere aktive und umfassende Ermittlungen durchzuführen. Die Polizei kann doch nicht jedesmal fünf oder sechs Personen briefen, weil eine erwachsene Frau verschindet, die dazu noch ihren Lebensmittelpunkt selbstbestimmen kann und sich sogar noch über mehrere Tage gemeldet hat. Das hört sich im Nachhinein jetzt hart an, aber das kann eine Polizei nicht leisten.

@nettefrau41

nettefrau41 schrieb:Das sehe ich nach dem Verlauf der Ereignisse anders. Da würde sich ja sogar ein nur entfernter Bekannter Sorgen machen und wäre bei Kontakten beteiligt und würde Anteilnahme zeigen.

Mit dem sich Sorgen machen min ich ja ganz bei dir. Was ich meine ist, dass es schon einen Unterschied macht,
zu fragen "ist jemand bei dir?" oder "wer ist bei dir?". Die Unterschiede sind fein, aber, und das will ich damit
sagen, dass man auf dieses Feingefühl bei den Fragen verzichtet hat. Die Fragen zielen so, dass FL eine
konkrete Antwort gegeben kann und auch nicht lange überlegen muss, wie die Frage gemeint ist.
Letztendlich mit dem Ziel, dass es ihr aus der Situation helfen kann.

@all

Diese ständigen Anrufe müssen doch mehr als nur die Strategie verfolgt haben, die Polizei wegzulenken. Vielleicht war da jemand bei, der Frauke dazu riet, sich immer wieder zu melden, warum auch immer. Das sprang mir gerade irgendwie durch den Kopf. Mittwoch kam doch erst einmal gar nichts mehr. Und dann gleich am Donnerstag, Freitag und Samstag eine ganze Serie? Warum? Ich kriege das echt nicht auf die Reihe.

@nettefrau41

nettefrau41 schrieb:Stand der Polizei war doch, dass es nach Freitag keinerlei Grund mehr gab, weitere aktive und umfassende Ermittlungen durchzuführen. Die Polizei kann doch nicht jedesmal fünf oder sechs Personen briefen, weil eine erwachsene Frau verschindet, die dazu noch ihren Lebensmittelpunkt selbstbestimmen kann und sich sogar noch über mehrere Tage gemeldet hat. Das hört sich im Nachhinein jetzt hart an, aber das kann eine Polizei nicht leisten.

Nein, die Polizei wird nicht alle einzeln eingeladen haben. Das denke ich auch nicht. Die Polizei wird, wenn es
ein Briefing gab, alle an einen Tisch gebeten haben. Da Frau Liebs ja wie gesagt den Stein ins Rollen
brachte, wird sie auch mal die Frage gestellt haben "was sollen wir denn am besten tun, wenn Frauke
uns anruft?". So oder so ähnlich. Und die Polizei wird dazu was gesagt haben, eine andere Reaktion würde
mich wundern. Und wenn nicht die Polizei, dann doch zumindest Frau Liebs, wird dann alles zusammengeholt haben
mit der Polizei an einem Tisch. Ich kann mir nicht denken, dass ausschließlich nur Chris ein solches Briefing erhalten
hat. Das wäre in jeder Hinsicht ineffizient.

@mlaska

Ich denke, dass Frau Liebs eher wegen zu wenig Polizeiarbeit einen Detektiv eingeschaltet hat, nicht wegen zu viel Polizeiarbeit. Das jedenfalls muss ihr subjektiver Eindruck gewesen sein.

@nettefrau41

nettefrau41 schrieb:Das sehe ich auch anders. Stand der Polizei war doch, dass es nach Freitag keinerlei Grund mehr gab, weitere aktive und umfassende Ermittlungen durchzuführen. Die Polizei kann doch nicht jedesmal fünf oder sechs Personen briefen, weil eine erwachsene Frau verschindet, die dazu noch ihren Lebensmittelpunkt selbstbestimmen kann und sich sogar noch über mehrere Tage gemeldet hat. Das hört sich im Nachhinein jetzt hart an, aber das kann eine Polizei nicht leisten.

Dass man nach dem Freitaganruf seitens der Kripo erstmal nichts mehr gemacht, könnte zutreffend sein.
Jedoch könnten die mehrmaligen Ankündigungen noch am gleichen Tag nach Hause zurückzukehren, welches dann einfach nicht erfolgte, ein erneutes Umdenken ausgelöst haben. Dazu wäre das Briefing passend.

@nettefrau41

nettefrau41 schrieb:Ich denke, dass Frau Liebs eher wegen zu wenig Polizeiarbeit einen Detektiv eingeschaltet hat, nicht wegen zu viel Polizeiarbeit.

Frau Liebs hat mit Sicherheit alle Möglichkeiten angestossen. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass ein
Beamter, mit einer Frage nach Verhalten konfrontiert, diese abwiegelt und nur auf "alles wird gut" verweist. Die
werden definitiv beraten haben.

@ichdenkemir

ichdenkemir schrieb:Warum nur, wie du bereits angedeutet hast, erfolgte kein Anruf bei Ihren Eltern?

Könnte es vielleicht sein, dass der Täter einen emotionalen Zusammenbruch von Frauke während des Gespräch mit Ihren Eltern befürchtete?! und deshalb diesen nicht zuließ.

Ich weis nur, dass ich überwiegend an die "Angst" meiner Eltern denken würde und hätte versucht meine Eltern telefonisch zu erreichen.

Jupp, meine Zustimmung. Der Kontakt, nur zu Chris, ist seltsam. Ich vermute, der Täter hat nur einen
Kontakt zugelassen. Mit Betonung auf "einen", um nicht noch mehr kontrollieren zu müssen. Vll. aber
war es für ihn auch eine Möglichkeit, seine Machtposition zu inszenieren. Gewählt wird nur, was er will.

@Malinka

Dem kann ich nur zustimmen, dass der Täter nicht mehrere Kontakte zulassen wollte.

Ich weis nicht wie Euch es geht, aber ich habe probiert, die "Fetzen" der Telefonate mal auf versteckte Hinweise zu prüfen. (Leider wissen wir aber nur kleine Ausschnitte, also nicht konkretes.)
Chris meinte ja auch, dass Sie Ihn Christopf nannte, was Sie sonst nie machte.

ich bin echt am überlegen, ob ich verstecke Hinweise in den Telefonaten hätte geben können, oder vielleicht hat Sie es
ja auch probiert. Keine Ahnung...