Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

@bura007

Igrendwie sprichst du in Rätseln. Was meinst du mit Selbsttests? Soll ich mich selbst anrufen und erkennen, ob es meine Stimme ist? :) Das kriege ich wohl noch hin.

@nettefrau41 ,sorry...Ich meinte,lass mal eine gute Freundin die dich schon lange kennt meinetwegen eine andere Freundin anrufen,mit deinem Handy,wo dann dein Name und Nummer beim anderen Empfänger aufleuchtet.Dann lass deine Freundin für 10 Sekunden ein paar Floskeln sagen,die du auch immer sagst.

@bura007

Ja, jetzt weiß ich, was du meinst. Aber auch das würde bei mir dann doch nicht funktionieren, denn ich habe mündlich einen ganz bestimmten Sprachstil mit etwas Dialekteinfärbung. Aber gut, wer mich kennt, könnte das schon etwas nachmachen, aber nicht allzu lange. Das würde dann doch auffallen.

@z3001x

z3001x schrieb:Anne Hondelmann, Natascha Kampusch, Jakob von Metzler, Nina von Gallwitz, Ylenia Lenhard, Ursula Herrmann, Mehtap Savasci, Melissa Russo, Julie Lejeune, Sabine Dardenne, Laetitia Delhez, ...

hallo, weisst du nach wieviel zeit diese personen ermordet sind?
ausser natascha natuerlich

ich kann es jetzt muehsam googeln, aber du bist sicher schneller

danke

@nettefrau41

nettefrau41 schrieb:Ich will das mal deutlicher aus einer Täterperspektive schildern:

Hätte ich als Täter aus der Zeitung erfahren, dass sich die Mobilfunkdaten durch die Polizei so früh lokalisieren lassen, hätte ich mich nach dem ersten Schock ganz genau um dieses Thema gekümmert und recherchiert. Was ist für die Polizei möglich, was kann sie mit Mobilfunkdaten tun, wie kann sie auf mich kommen? Habe ich selbst Nachrichten zum fraglichen Zeitpunkt aus der Funkzelle gesendet. gibt es immerhin einen Textzeugen, der bestätigen kann, dass ich um diese Zeit Nachrichten versendet habe. Von wo aus ich diese versendet habe, kann die Polizei aber nur dann ermitteln, wenn ich in Verdacht gerate, mit dieser Straftat etwas zu tun zu haben. Solange aber keine Straftat entdeckt wird, kann ich als Täter nicht ins Visier geraten. Trotzdem bleibt das Thema ein Problem für mich, denn die Polizei ist ja schon bei Fraukes Daten so weit gegangen, dass sie die Daten ermittelt hat, obgleich für sie objektiv noch keine Straftat vorlag.

die frage ist natürlich aus tätersicht sicherlich auch gefallen ,aber die antwort ist doch recht einfach.

man kann das handy orten ,also besser keines benutzen .
oder fraukes benutzen ,weil man weiß das es geortet wird,damit man damit agieren kann ,etwas ausdrücken kann.

zum letzten satz mit der straftat.
vielleicht war schon ein straftatbestand vorhanden ,nämlich die entführung von frauke und das festhalten ,demnach hat man dann auch gehandelt.
alles andere danach ,war zur vereitelung und beschlichtigung der straftat.

vielleicht kann man auch sagen ,wenn die entführung, oder das festhalten, oder eine andere straftat nicht nachweisbar gewesen wäre ,dann hätte man sie ja laufen lassen können.
somit gab es wohl sicher eine tat, die frauke hätte nachweisen können.

@zweiter

zweiter schrieb:somit gab es wohl sicher eine tat, die frauke hätte nachweisen können.

Welche könnte das gewesen sein? Spermaspuren verlieren sich nach 72 Stunden. Ansonsten läuft alles auf Aussage gegen Aussage hinaus. Auch das mit einer Vergewaltigung. Er sagt: War freiwillig. Sie sagt: War nicht frewillig. Und dann? Wie willst du das nachweisen? Und dann am Donnerstag noch ihr Anruf. Frewillig. Freitag kannst du dann Frauke einfach gehen lassen. Das sieht doch dann ganz doof aus für ein Opfer, oder?

@nettefrau41

nettefrau41 schrieb:Welche könnte das gewesen sein? Spermaspuren verlieren sich nach 72 Stunden. Ansonsten läuft alles auf Aussage gegen Aussage hinaus. Auch das mit einer Vergewaltigung. Er sagt: War freiwillig. Sie sagt: War nicht frewillig. Und dann? Wie willst du das nachweisen? Und dann am Donnerstag noch ihr Anruf. Frewillig. Freitag kannst du dann Frauke einfach gehen lassen. Das sieht doch dann ganz doof aus für ein Opfer, oder?

ich glaube nicht das sich spermaspuren nach 72 stunden verlieren und es ist auch nicht immer so einfach, mit der aussage gegen aussage.
es gibt ja beweisführung ,hinweise ,vielleicht vortaten,vielleicht zeugen usw ,da kann vieles mit reinspielen.

@zweiter

Auch wenn es die Blöd-Zeitung ist:

BILD.de: Bis wann muss die Untersuchung spätestens stattgefunden haben?

Dr. Guddat: „Die Untersuchung auf Spermien und andere Spuren sollte im Idealfall so schnell wie möglich erfolgen. Nach 72 Stunden ist ein Nachweis kaum noch möglich.“

http://www.bild.de/ratgeber/gesundheit/wie-kann-man-eine-vergewaltigung-nachweisen-11917628.bild.html

Und zu den Schwierigkeiten der Beweisführung...

http://www.strafrecht-bundesweit.de/strafrecht-kanzlei-verzeichnis/sexualstrafrecht/

Und dann noch die SMS aus Nieheim nachts und am Donnerstagabend der Anruf Fraukes? Keine Chance, da jemandem etwas anzuhängen.

Welche Straftat käme also in Frage, die ein Freilassen Fraukes unmöglich machte?

@nettefrau41

Die 72 Stunden gelten nur für Sperma in Körperöffnungen. Auf Kleidung lässt sich eingetrocknetes Sperma je nach äußeren Bedingungen mitunter jahrelang nachweisen. Ein feuchtwarmes Wetter begünstigt wiederum den mikrobiellen Abbau.

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/kriminalistik-sperma-allein-reicht-nicht-1951467.html

@nephilimfield

Das ist klar. Aber ich bleibe dabei, dass alle Umstände bei Fraukes Freilassung gegen eine Vergewaltigung gesprochen hätten. Selbst die Polizei geht ja bis heute von einer freiwilligen ersten SMS aus

nettefrau41 schrieb:aber die Anrufe sind für mich so ungewöhnlich und in sich schon kompliziert, dass man fast den Gedanken bekommen kann, sie hätten eine bestimmte Funktion.

genau und in meinen Augen eine SEHR wichtige für den/die Täter.

@z3001x

nettefrau41 schrieb:
1. Eine Entführung auf offener Straße kommt nicht jeden Tag vor, ist aber generell vorstellbar.
Anne Hondelmann, Natascha Kampusch, Jakob von Metzler, Nina von Gallwitz, Ylenia Lenhard, Ursula Herrmann, Mehtap Savasci, Melissa Russo, Julie Lejeune, Sabine Dardenne, Laetitia Delhez, ...
Lange Liste von auf offener Strasse Entführten.

gut, Entführungen sind also äußerst beliebt bei den Kriminellen. Aber wie beliebt sind denn Entführungen ohne Lösegeldforderungen aber MIT Telefonaten? Kennst du auch nur EIN Fall mit diesem Schema?

@Siegessicher

Nein, kennt er auch nicht, gab es nämlich noch nicht. Deswegen beantworte ich das mal jetzt.

@all

Gibt es eigentlich ein Baggerloch in der Nähe von Nieheim? Ich suche schon die ganze Zeit.

wieso?

@Siegessicher

Spritztour, es war heiß, Lust auf Schwimmen, ertrunken? Aber ich glaube, die Idee ist Quatsch. Ich frage mich echt, wie man darauf kommt, Richtung Nieheim zu fahren. Ich versteh's echt nicht.

Dieser Fall hat 3 wichtige Eckpunkte. 1. SMS aus (2)Nieheim, Telefonate/SMS...wobei die 1. SMS sich deutlich von den anderen unterscheidet

Das alles muss eine Theorie schön verpacken. Gar nicht so einfach

Nephilimfield hat eine Theorie entwickelt, die sich mit den hier bekannten Details gut zur Deckung bringen laesst und auch im Einklang mit meinen vor Ort Recherchen und zahlreichen Selbstversuchen steht...
Zeugen, ob Ohren-, oder Augenzeugen haben einen sehr hohen Stellenwert fuer die Behoerden und wiegen diese in der Sicherheit des nichts falsch gemacht zu haben...
Auch das ist Fakt!

@sue_bern

sue_bern schrieb:hallo, weisst du nach wieviel zeit diese personen ermordet sind?
ausser natascha natuerlich

Susi, das war völlig unterschiedlich, rund die Hälfte wurde nicht ermordet, sondern überlebte.
Bei den, die starben, wurden einige wohl ziemlich bald ermordet, am ersten Tag (Ylenia Lenhard, Methap Savasci, Jakob von Metzler) oder starben versehentlich am ersten Tag (Ursula Herrmann). Andere nach Wochen (Melissa Russo, Julie Lejeune, das waren Opfer von Marc Dutroux).
Viele wurden übrigens in Kastenwägen entführt, meistens weiße.
Eine FF lässt sich also nicht unbedingt ableiten, wenn man eine Entführung auf der Straße annimmt.
Kommt wohl ziemlich drauf an, warum die Person entführt wird, und was der Entführer vorhat.
Wenn die Telefonate echt waren - geh ich davon aus - muss Frauke noch bis zum 27. o 28. gelebt haben.

Ich möchte noch ergänzen, dass die Ablenkung von Nieheim retrospektiv für mich nach fast einjähriger Beschäftigung mit dem Fall einfach keinen Sinn ergibt. Die Spur war gelegt, der Ort in Aufruhe (bis heute ist der Fall im Ort noch sehr auf den Schirmen...). Was soll da noch das hochriskante herumgefahre mit den sinnfreien Telefonaten?? Dann macht man sofort Nägel mit Köpfen, in welche Richtung auch immer!
Naheliegender ist, dass die Spur im Sinne der ursprünglichen Ablenkungsintention der/s Täter/s (und zwar der Ablenkung von Pb nach Nieheim und nicht umgekehrt!!) schnell im Zuge der zeitnahen Ermittlungen kalt wurde und somit der switch nach Pb plötzlich sogar essentiell aus Tätersicht notwendig wurde...was dann im Gruende sogar dessen Logistik entgegen kam...

Siegessicher schrieb:gut, Entführungen sind also äußerst beliebt bei den Kriminellen.

Bei Entführern geht man sogar von einer 100%-Beliebtheitsquote aus, hab aber gerade keine Quell dafür an der Hand, also bitte Nachsicht...

Siegessicher schrieb:Aber wie beliebt sind denn Entführungen ohne Lösegeldforderungen aber MIT Telefonaten? Kennst du auch nur EIN Fall mit diesem Schema?

Zwei, Frauke Liebs, und noch einen den Susi mal geschildert hat, war wohl in Südamerika. Der User @pfiffi , der ja der Dümmsten keiner ist, hat auch mal erwähnt, dass ihm im deutschen Sprachraum auch keine weiteren bekannt wären, aber dass es international betrachtet öfters vorgekommen wäre, war im HT.

Was wäre anders, wenn es nur einmal so passiert wäre?