Ungeklärter Mordfall Frauke Liebs (2006 Paderborn)

Vielleicht kam es ihm dann tatsächlich weniger darauf an, dass Frauke nicht gefunden wurde, sondern mehr, dass er nicht gesehen wurde und die Möglichkeit hatte, schnell von der Stelle zu verschwinden.

Dann wäre die lange Liegezeit bis zum Leichenfund nicht beabsichtigt und geplant sondern schlichtweg Glück.

Ich denke
das war definitiv reines Glück

Bis in 3 Stunden Leute ! :)

Lenrobs schrieb:Dann wäre die lange Liegezeit bis zum Leichenfund nicht beabsichtigt und geplant sondern schlichtweg Glück.

Glück trifft es genau richtig. Man bedenke an die vielen Gruppen, die auf die Leiche hätten stoßen können: Spaziergänger, Wanderer, Pilzsammler, Förster und Jäger.

Ja, war auch Glück. Dessen bin ich sicher. Dier Ablageort sieht halt danach aus, dass es schnell gehen musst.

Ich wette, die Zeit bis zum Leichenfund, war täglich die Hölle für ihn - möge er darin schmoren!

Wenn ich eine Leiche entsorgen müsste, würde ich darauf achten, dass es ausserhalb des Bereichs geschieht, wo man mich (und mein Auto) kennen könnte. Wenn mich jmd sieht, der mein Kennzeichen kennt, wie ich nachts im Wald parke, wird er es sich das vermutlich merken...wenn es nur irgendwer unbekanntes ist, ist die Gefahr, dass man sich's merkt, geringer.

Ausserdem wird es dem Täter sicher darum gegamgen sein, die Leiche (oder sterbende Frauke?) rel. zügig abzulegen, weshalb er einen Kompromiss zwischen gut versteckt und schneller Zugänglichkeit von einer Strasse aus gewählt haben dürfte.

Schätze, der Ablageort war dann gerade ausserhalb der "Homezone" des Täters.
Die Wahl war aus Tätersicht ja nicht verkehrt, weil sie erst gut 3M später gefunden wurde.

Aber man kann sich natürlich sehr täuschen, bei allem, was man sich so per Intuition vorstellt.

Es ist möglich, dass der Täter etwas von Fraukes Gegenständen aufgehoben hat. Meiner Freundin wurde vor der Wende 1989 die Geldbörse gestohlen und der Dieb hat sie 2013 an die gleiche Stelle gelegt, unversehrt mit Personalausweis usw. (also nur Geld und Kreditkarten fehlen).

In dem Supermarkt, so dass jemand sie entdecken und zur Polizei zurück bringen konnte. Laut dem Polizeibeamten kommt es oft vor, dass Verbrecher Andenken behalten und sie erst 20 Jahre später entsorgen. Oder der Dieb hat meine Freundin sogar wieder erkannt und beobachtet.

Das hat zwar mit unserem Fall nichts zu tun, bekräftigt mich aber in dem Glauben, dass der Täter nur vorrüber gehend mit der Tat abgeschlossen hat und vielleicht etwas aufgehoben hat.

StarSheriff schrieb:s ist möglich, dass der Täter etwas von Fraukes Gegenständen aufgehoben hat. Meiner Freundin wurde vor der Wende 1989 die Geldbörse gestohlen und der Dieb hat sie 2013 an die gleiche Stelle gelegt, unversehrt mit Personalausweis usw. (also nur Geld und Kreditkarten fehlen).

Das finde ich ja extrem gruslig, ehrlich gesagt.

@all

Ich habe mich intensiv mit dem Fundort beschäftigt und auch recherchiert.

FDupont schrieb:Und was sucht er sich aus? Eine Stelle in der Nähe eines Hochsitzes und eines verlassenen Bienenstocks

Der Hochsitz wurde erst in diesem Jahr dort aufgestellt.
Ich hatte ein paar Fragen gestellt, um mir ein besseres Bild von der Umgebung machen zu können.
Der Weg in den Wald hinein ist kein Wanderweg und wird kaum frequentiert.
Wenn ich es richtig verstanden habe, geht dieser Weg auch nicht weit in den Wald hinein, sondern ist ab dem Hochsitz nur noch ca. 100 Meter begehbar.
Der Bienenstock wird seit vielen Jahren nicht mehr benutzt und ist meinem Gesprächspartner nur als" alter Kasten, welcher dort verfällt" in Erinnerung.
Die Bäume zwischen Bienenstock und Fundort sind keine bewirtschafteten Bäume, sondern natürlich gewachsene Weidebäume.
Die Einfahrt (insbesondere im Hochsommer) ist von beiden Seiten schlecht einsehbar und wird sogar von den dort tätigen Waldarbeitern, schon mal nicht auf anhieb gefunden.
Zu der Ablagestelle ist man sich sehr sicher, dass der Täter diese Stelle, wie auch immer, gekannt haben muss.
Es kam in den letzten Jahren einige Male vor, dass sich dort ein Liebespaare getroffen hat, dieser Ort ist aber regional nicht dafür bekannt und daher wird dieses zufällig geschehen sein.

Sven1213 schrieb:Der Weg in den Wald hinein ist kein Wanderweg und wird kaum frequentiert.
Wenn ich es richtig verstanden habe, geht dieser Weg auch nicht weit in den Wald hinein, sondern ist ab dem Hochsitz nur noch ca. 100 Meter begehbar.
Der Bienenstock wird seit vielen Jahren nicht mehr benutzt und ist meinem Gesprächspartner nur als" alter Kasten, welcher dort verfällt" in Erinnerung.
Die Bäume zwischen Bienenstock und Fundort sind keine bewirtschafteten Bäume, sondern natürlich gewachsene Weidebäume.
Die Einfahrt (insbesondere im Hochsommer) ist von beiden Seiten schlecht einsehbar und wird sogar von den dort tätigen Waldarbeitern, schon mal nicht auf anhieb gefunden.
Zu der Ablagestelle ist man sich sehr sicher, dass der Täter diese Stelle, wie auch immer, gekannt haben muss.

Wenn ich mal von mir ausgehe, als ich noch in Waldnähe gewohnt habe: Ich kannte zwar die Wege, die ich mit dem Hund gelaufen bin und wusste in etwa, wo ein Teich, eine Straße oder eine Bahnstrecke verläuft, aber ich hätte nie sagen können, ob da ein Bienenstock steht, weil ich gar nicht weiß, wie Bienenstöcke aussehen und auch nicht, ob da Bäume bewirtschaftet werden oder Jäger o.ä. unterwegs sind. Und ich hätte nie genau wissen können, wann welcher Weg in diesem Wald wie gut besucht ist oder wie befahren die Straßen sind oder welcher Weg nach welcher Länge wo endet - ich bin immer meine bestimmten Strecken gegangen, mal hab ich wen getroffen, mal nicht.

Was ich sagen will: Wenn man ein Waldstück nutzt (für Tier, Freizeit, Sport) kennt man immer nur einen bestimmten Abschnitt meist zur gleichen Uhrzeit/Wochentag. Seht ihr das auch so und könnte man daraus evtl etwas ableiten?

@Sven1213

Ich persönlich vermute auch, dass der Täter die Ablagestelle kannte und deshalb dort angehalten hat, um sich der Leiche zu entledigen.

@Malinka hatte ja das Video von der Anfahrt zur Ablagestelle geposted und ich finde, man erkennt sehr gut, dass diese Stelle, bewusst ausgewählt wurde. Sieht man einfach an die gegenüberliegende Seite, wäre ein Parken und Ablegen einfacher - aber er wählte genau diese Stelle und ich bin sicher, er kam auch aus genau der Richtung und hat nicht etwa gewendet.

@Malinka und andere gehen davon aus, dass der Täter zeitnah nach dem letzten Telefonat, Frauke dort abgelegt hat. Ich schliesse mich diesem Gedanken gerne an, nur verstehe ich nicht, warum der Täter dann ca. 20 Kilometer fährt um sie dort abzulegen. Daher glaube ich nicht, dass dieses in Panik geschah. Dort legt man m.M.n keine Person zufällig ab.
Nehmen wir mal an, der Täter fuhr, wie auf @Malinka Karte zu sehen ist, aus Richtung Hebram Wald die L817 Richtung Asseln. Unterstellt, es war auch noch Nachts. (kein Vollmond am 27.06).
Dann hätte er niemals aufgrund der Bäume am Strassenrand diese recht schmale Einfahrt gesehen.
Auf das zeitliche zurück. Um den Ablageort war es deutlich mehr begrünt, als wie es auf dem aktuellen Video zu sehen ist. Der Täter wird schon mit einer gewissen Arbeit, Frauke dort unter der Tanne hin verbracht haben müssen.

Wenn er sie an Ort und Stelle getötet hat, könnte er einfach losgefahren sein, raus aus der Ortschaft erstmal. Unterwegs könnte ihm die Fundstelle iwann eingefallen sein.

Wenn er sie an Ort und Stelle getötet hat, könnte er einfach losgefahren sein, raus der Ortschaft erstmal. Unterwegs könnte ihm die Fundstelle iwann eingefallen sein.

Ich weiß nicht warum, aber ich kann mir das so schlecht vorstellen.(vielleicht will ich es auch nicht)
Um so länger man jemanden hat, umso schwerer wird es doch jemanden zu töten (meine Meinung)
Irgendwas passt da nicht.... (grübel, grübel, grübel!)
Warum hat man Frauke nicht gleich getötet?
Warum war sie am Donnerstag (Tag der Bekanntgabe der Ortung) am Leben?
War das Ziel, Frauke am leben zu lassen? Was war dann aber das Motiv?

@Sven1213

Ja, es ist alles so verzwickt.

Ich denke, er hat sich in der Woche in etwas extremes reingesteigert. Was jeden Tag immer extremer wurde. Bis zum letzten Telefonat konnte er 2 Dinge von einander trennen: Zum einem seine Tat und zum anderen den emotionalen Bezug zu Frauke. Nach dem letzten Telefonat ist beides miteinander verschmolzen. Der Bezug konnte Frauke nicht mehr vor ihm schützen.

Ich vermute, dass das Motiv nicht bei einem bloßem Festhalten und sich an ihr zu vergehen zu suchen ist.

Sie durfte weiterleben, weil es ihm um was anderes ging.

Ocelot schrieb:Sie durfte weiterleben, weil es ihm um was anderes ging.

Ich zermartere mir das Hirn, was KÖNNTE das aber nur gewesen sein? Wozu brauchte er sie? Wobei sollte sie unterstützen? Helfen? Wollte er einfach nur, dass aufräume bei ihm ist?

Was denkt ihr denn darüber?

**Frauke nicht aufräume ... Sorry Handy :)

@Schnaki

Stell Dir jemanden vor, der in Dich verliebt ist und versucht, dein Herz zu gewinnen.

Und stell Dir jetzt vor, diese Person ist krank im Kopf.

@Ocelot
Dann ging es ihm wohl nur um die pure Anwesenheit von Frauke?

@Schnaki

Ich geh sogar weiter, er wollte mMn Frauke von sich überzeugen. Ne andere Erklärung find ich bislang nicht. Bloße Fahndungsverzögerung glaube ich nicht. Das kann ihm entgegen gekommen sein, aber die Kontakte hatten einen anderen Ursprungsgedanken.