Trailblazer schrieb:Als Mann, der ich noch nie einer Frau irgendwie körperlich oder gar sexuell Gewalt angetan habe, empfinde ich das als unangebracht, wenn man mich anspricht, ich solle mir Gedanken über die Gewaltbereitschaft mancher, meiner Geschlechtsgenossen machen.
Müsst ihr aber. Denn das ist ein Verhalten, das aus gesellschaftlich akzeptiertem Patriarchat entspringt. Und den haben Männer erfunden um Frauen klein zu halten und zu beherrschen. Folglich können auch nur Männer ihn wieder beenden.
Das Patriarchat zieht sich heute noch durch die gesamte Gesellschaft. Zum Glück bereits in abgeschwächter Form, denn Gewalt gegen Frauen ist heute zumindest verboten und wird bestraft. Das ist - und das kommt auch bei den Kommentaren vor - nicht selbstverständlich.
Bis Ende April 2004 war die Vergewaltigung in der Ehe in Österreich oder einer außerehelichen Lebensgemeinschaft in bestimmten Fällen nur auf Antrag des Opfers zu verfolgen.
Quelle:
Wikipedia: VergewaltigungIn Deutschland dauerte es bis 1997. Vor der Reform im Jahr 1997 war Vergewaltigung in der Bundesrepublik Deutschland nicht gesondert als Straftat in der Ehe geregelt. Die sexuelle Nötigung wurde oft als Nötigung im Allgemeinen strafrechtlich verfolgt, was eine geringere Strafandrohung mit sich brachte.
Warum gab es denn diese Gesetze nicht schon viel früher? Weil mehrheitlich Männer Politik machten und Gesetzesanträge einbringen und darüber abstimmen.
Derzeit sind 66 von insgesamt 183 Abgeordneten im österreichischen Nationalrat weiblich, was einem Frauenanteil von 36,07 % entspricht (Stand: März 2025).
Im aktuellen, neu gewählten Bundestag sind weniger als ein Drittel der Abgeordneten weiblich: Von den 630 Abgeordneten sind 204 Frauen, was einem Anteil von 32,4 Prozent entspricht.
Wer bestimmt denn, wer als Abgeordnete in den Bundestag bzw. Nationalrat einziehen darf?
Trailblazer schrieb:Ebenso kann ich die Ängste nachvollziehen, von denen manche Frauen sprechen.
Es ging hier konkret um den Fall Pelicot und wie erschreckend es ist, dass Frauen nicht einmal in ihrem eigenen Schlafzimmer sicher sind.
Erst kürzlich wurde ein Mann in Österreich wegen genau desselben Delikts verurteilt.
https://www.5min.at/5202509010754/prozess-um-aussergewoehnlichen-missbrauchsfall-in-korneuburg/Auch in Deutschland gibt es ähnliche Fälle:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama/archiv/2025/frauen-betaeubt-und-gefilmt-das-netzwerk-der-vergewaltiger,vergewaltiger-netzwerk-100.htmlNiemand hat jemals behauptet, dass alle Männer Vergewaltiger sind. Was aber von Männern erwartet wird: dass sie klar Stellung dazu beziehen und deutlich machen, dass Gewalt und auch Ungerechtigkeit in der heutigen Zeit nichts mehr verloren haben. Das wird natürlich von Frauen genauso erwartet und drum finde ich es auch schlimm, dass es sogar Frauen gibt, die Männer verteidigen und anderen Frauen in den Rücken fallen.
Das Argument, hier würde Männerhass geschürt, ist nicht zulässig, denn es ging niemals gegen alle Männer, sondern gegen alle gewalttätigen Männer und diese darf man hassen und verurteilen, denn diese haben das verdient.
Wenn irgendein Terrorist sich wo in die Luft sprengt und es stellt sich ein islamistischer Hintergrund heraus, wird ja auch von Muslimen gefordert, sich vom Islamismus klar zu distanzieren. So wie jetzt auch von Juden gefordert wird, sich von Netanjahus Gewalteskalation in Gaza und jetzt auch in Katar zu distanzieren. Beides berechtigte Forderungen.
Genauso wird eben auch von Männern gefordert, sich von gewalttätigen Männern zu distanzieren. Dazu gehört zum Beispiel auch, andere Männer zu maßregeln, wenn sie sexistische Witze machen oder Frauen blöd anmachen. Das tun nämlich die wenigsten, die meisten stehen blöd und stumm daneben und schauen zu. Ihr habt da eine gesellschaftliche Verantwortung!