Gruppen
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Die letzten Rätsel der Menschheit

2.782 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissenschaft, Menschheit, Rätsel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:44
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Auch wurde durch lautes Zurufen (Akklamation) und nicht durch Stimmenauszählung wie in Athen abgestimmt, was die Beeinflussung von Beschlüssen ermöglichte. Nur in Zweifelsfällen wurde durch einen sogenannten Hammelsprung (Auseinandertreten in zwei Gruppen) entschieden.
Dennoch war die Apella bei politischen Beschlüssen wichtig für die Meinungsbildung und an wichtigen Entscheidungen beteiligt: Sie entschied über Krieg und Frieden, bestimmte Befehlshaber, beschloss Gesetze, wählte Geronten und Ephoren (aus vorher festgesetzten Kandidaten) und konnte auch deren Absetzung erwirken. In strittigen Fällen entschied die Volksversammlung über die Thronfolge .
Einberufen wurde die Volksversammlung zunächst durch die Könige und/oder Geronten. Erst im sechsten Jahrhundert oblag den Ephoren die Leitung, die der Volksversammlung Anträge zur Akklamation vorlegten.

Anzeige
melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:46
@Keysibuna

Auch wenn die Bürgerschaft seit der Bildung des Peloponnesischen Bundes und den Perserkriegen in mehr Entscheidungen einbezogen wurde und dadurch mehr Gewicht erhielt, wurden ihr keine erweiterten Kompetenzen zugestanden. Die Apella entwickelte sich daher nicht zu einem Initiativorgan und übernahm keine breit angelegte bürgerliche Verantwortung für das Gemeinwesen wie etwa in Athen.

Das politische Gewicht der spartanischen Volksversammlung wird daher unterschiedlich eingeschätzt. Ihre Bedeutung lag vor allem darin, dass sie bei Meinungsverschiedenheiten innerhalb der politischen Führung (Gerusia, Ephoren, Könige) entschied und ihr Handlungsspielraum nicht darauf beschränkt war, die Pläne der Polisleitung einfach zu akzeptieren.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:46
@KlausBärbel
@Keysibuna
Das klassische Sparta galt als Paradebeispiel für die Gleichheit seiner Bürger. Doch das war im siebten Jahrhundert noch ganz anders.

Es gab gravierende soziale Unterschiede zwischen den adligen Großgrundbesitzern und den vielen Kleinbauern.

Zur Zeit des Zweiten Messenischen Krieges litten besonders die Kleinbauern unter den Kampfhandlungen. Entweder wurden ihre Ländereien zerstört oder sie mussten jahrelang als Krieger im Feld stehen. Beides war schädlich für ihr Auskommen. So kam es während der Niederlagen im Kampf gegen Messenien zu sozialen Unruhen in Sparta. Die Forderung: Neuverteilung des Landes.

Der Adel hatte bei den Spartanern wegen seiner Prunksucht und Unfähigkeit im Kampf seine Macht verloren.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:47
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Die fünf Ephoren (griechisch für Aufseher) waren gewählte Jahresbeamte und gehörten neben dem Doppelkönigtum, dem Ältestenrat (Gerusia) und der Volksversammlung (Apella) zu den Institutionen der spartanischen Verfassung. Sie werden jedoch nicht in der Großen Rhetra, dem spartanischen Verfassungswerk, genannt.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:49
@KlausBärbel
@Keysibuna
Einsichtige Aristokraten beugten sich der Forderung nach Gleichheit aller Spartaner. Für die Landverteilung machten sie Versprechungen. Wenn Messenien besiegt sein würde, dann würde das Land und Sklaven verteilt werden. Das geschah dann auch.

Nach den messenischen Kriegen wandelte sich der Charakter der spartanischen Gesellschaft. Waren die Spartaner im 7. und 8. Jahrhundert v. Chr. als freundlich und weltoffen bekannt, zog sich der Staat jetzt in die gesellschaftliche Isolation zurück.

So wurde es den jungen Männer verboten, ins Ausland zu reisen. Sparta befürchtete durch diese Besuche das Eindringen von unliebsamen Vorstellungen, die die Sicherheit der Spartiaten bedrohen könnten. Besucher aus Griechenland waren aus diesem Grund ebenfalls unerwünscht.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:50
@CosmicQueen
@Keysibuna

Entstehungszeit, historischer Kontext und Anfänge des Ephorats sind nur in Ansätzen greifbar. In der Antike wurde das Ephorat entweder Lykurg bzw. später auch König Theopompos zugeschrieben, wodurch es möglich war, die Institution des Ephorats als nichtlykurgisch abzutun und eine Entmachtung des Ephorats zu fordern, wie die Könige Pausanias Anfang des vierten Jahrhunderts und Kleomenes III. nach der Mitte des dritten Jahrhunderts.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:51
@KlausBärbel
@CosmicQueen


In der Antike sah man die Ephoren als ein Gegengewicht zu den Königen, da die Ephoren beispielsweise als einzige bei der Begrüßung der Könige sitzenblieben.

Zudem wurde frühestens seit Mitte des 6. Jahrhunderts monatlich ein Eid von den Ephoren wie auch von den Königen abgelegt: Die Ephoren erkannten die königliche Stellung an und die Könige verpflichteten sich zur Einhaltung der Gesetze.

Gleichwohl ist das Ephorat nicht aus einem Ständekampf entstanden, auch übten die Ephoren keine Schutzfunktion gegenüber den Königen aus, sondern sind als eine sich allmählich entwickelnde Institution zu sehen, die dem Machtausgleich innerhalb der Oberschicht diente.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:52
@Keysibuna
@KlausBärbel
Historiker sind sich darüber uneinig, ob es den spartanischen Gesetztesreformer Lykurg überhaupt gegeben hat. Die antiken Quellen geben dazu unterschiedliche Angaben. Auch sind mögliche Lebensdaten umstritten. Es gibt Vermutungen, dass er um 800 v. Chr. gelebt haben könnte.
Sein Ziel war, die spartanische Gesellschaft zu reformieren, sie von Laster und Prunksucht und Ungerechtigkeit zu befreien.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:53
@CosmicQueen
@Keysibuna

Die fünf Ephoren wurden von der Volksversammlung auf ein Jahr gewählt. Das Mindestalter betrug 30 Jahre. Nach Aristoteles waren sie oft arm und stammten aus dem ganzen Volk [9], weshalb man sie als Gegengewicht zur Aristokratie ansah. Allerdings mussten Ephoren das volle Bürgerrecht besitzen, weshalb keine verarmten und minderprivilegierten Spartiaten das Ephorat bekleiden konnten. Nicht zuletzt ermöglichte das Wahlverfahren – gewählt war, wer die lautesten Rufe erhielt – Einflussnahme.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:54
@Keysibuna
@KlausBärbel
Plutarch und Herodot berichten, dass Lykurg Kreta bereist habe und gesellschaftliche Einrichtungen der Insel nach Sparta eingeführt hat, d.h. die Trennung der Gesellschaft in Bauern und Kriegern, das Ephorat, die Gerusie, die Volksversammlung und die gemeinsamen Mahlzeiten. Außerdem legte er die Regeln der Erziehung fest.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:55
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Die überlieferten Ephoren (Chilon, Brasidas, Leon, Endios, Antalkidas) stammten zudem aus führenden Kreisen. Grundsätzlich stand das Ephorat jedoch allen Spartiaten offen.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:57
@KlausBärbel
@Keysibuna
Der Reformer Lykurg ließ sich auch vom Orakel in Delphi in seinen Bestrebungen unterstützen. So kamen einige der Reformen angeblich direkt vom Orakel, waren also göttliche Anweisungen.
Ein Orakel zur Regierungsform durch das Volk wurde Rhetra genannt, einer der ersten Verfassungen der Menschheit. Wann sie erstanden ist, ist unter Historikern umstritten. Die Zeitangaben variieren vom 9.- 6. Jahrhundert v. Chr. Carl W. Weber vermutet in seinem Buch, dass die Krise im Zweiten Messenischen Krieg, Anlass für diese Verfassung gewesen sein könnte.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:57
@CosmicQueen
@Keysibuna

Die Aufgaben des Ephorat bestanden in:

Im Innern: allgemeine Sittenaufsicht (Erziehung, Lebensführung), Buß-, Verhaftungs- und Anklagerecht, Kontrolle über Fremde, Kontrolle und Kapitalstrafrecht über Periöken und Heloten, Zivilgerichtsbarkeit, Strafprozesse bei politischen Vergehen (gegen Bürger, Beamte und Könige) und Kapitalverbrechen (gemeinsam mit Geronten und Königen), Finanzverwaltung, Durchführung von Beschlüssen, Einberufung und Leitung der Volksversammlung (wozu auch die Vorlage von Anträgen zur Abstimmung sowie die Durchführung von Wahlen zählte).

Religiöser Bereich: Leitung der Gymnopaidien, Durchführung des Staatsopfers bei der Prozession der Jünglinge für Athena Chalkioikos, Durchführung einer Himmelsbeobachtung alle neun Jahre, was zur Absetzung der Könige führen konnte.

Außenpolitik: jährliche Kriegserklärung gegen die Heloten, Empfang oder Abweisung von Gesandten, Leitung der Versammlung des Peloponnesischen Bundes.

Militärischer Bereich: Beratung über Krieg und Frieden und Wahl der Befehlshaber in der Volksversammlung, Mobilmachung, Festlegung der Heeresgröße, militärische Beratung der Befehlshaber im Feld.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:59
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Die Beurteilung der Bedeutung des Ephorats ist von Aristoteles beeinflusst, der zum einen die Funktion der Ephoren darin sah, das Volk ruhig zu halten, zum anderen verglich er sie mit Tyrannen.
Dementsprechend wird das Ephorat in der modernen Forschung überwiegend hoch eingeschätzt.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 19:59
@Keysibuna
@KlausBärbel
Plutarch hat in seinem Werk die Rhetra niedergeschrieben. Fraglich ist aber, ob die ihm vorgelegende Fassung wirklich authentisch war und ob er alles richtig verstanden hatte. Andererseits enthielten die wenigen aufgeführten Sätze wesentliche Bestimmungen für das spartanische Leben.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 20:00
@CosmicQueen
@Keysibuna

Ihre Bedeutung lässt sich darin erkennen, dass das spartanische Amtsjahr nach dem Vorsitzenden der Ephoren benannt wurde, dass sie in Urkunden nach den Königen aufgeführt und ihr Geschäftslokal auf der Agora besaßen. Trotzdem ist keine eigenständige Politik erkennbar, auch konnten die Ephoren in der Volksversammlung überstimmt werden.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 20:01
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Die eidliche Vereinbarung zwischen Ephoren und Königen wie auch die Einbindung in das politische System verhinderte Machtentfaltung. Auch waren die Ephoren ihren Nachfolgern rechenschaftspflichtig. Da die Amtszeit zudem auf ein Jahr beschränkt war, wurde eine längerfristige Politik verhindert.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 20:02
@Keysibuna
@KlausBärbel
Schon im ersten Satz legte die Rhetra die Religion als Grundlage für den Staat fest. Des Weiteren sollte das Land in Oben (Dörfern) und Phylen aufgeteilt werden. Als nächstes wurden die Gerusia und die beiden Könige gefordert. Als letztes wurde gefordert, dass die Bürger die Entscheidungen zu treffen hatten.
Da die Anzahl der Spartiaten nicht sehr hoch war, konnte sich jeder an den Versammlungen beteiligen und abstimmen, im gewissen Sinn war das eine direkte Demokratie.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 20:03
@CosmicQueen
@Keysibuna

Eine Mikra Ekklesia (Kleine Versammlung) wird bei Xenophon im Zusammenhang mit der Kinadon-Verschwörung erwähnt. Dabei ist nicht klar, wie sich die Mikra Ekklesia zusammensetzte, ob sie eine feste Institution darstellte und welche Bedeutung ihr zukam.


melden

Die letzten Rätsel der Menschheit

26.11.2010 um 20:04
@KlausBärbel
@CosmicQueen

Es wurde angenommen, dass es sich entweder um die Gerusia, um die Tele (leitende Gremien Spartas: Ephoren, Geronten, Könige), um eine spontan einberufene und somit unvollständige Volksversammlung oder um einen Kreis angesehener Leute (also nicht die Gesamtheit der Spartiaten) handelte.
Im Allgemeinen sieht man in der Mikra Ekklesia einen Hinweis auf die oligarchische Prägung der spartanischen Politik.


Anzeige

melden