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Es ist, was es ist

283 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Welt, Glück ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Es ist, was es ist

07.11.2013 um 14:14
Zitat von Dr.ManhattanDr.Manhattan schrieb:also ich hab nichts gegen die menschliche Natur ... aber sie ist wirklich ziemlich herzlos
Jeder hat ein Herz, selbst der "herzlose", er versteckt es nur sehr gut unter einer Festung aus Zweifeln. Menschen die Gefangene ihrer Gedanken sind, sind auch die die sich permanent abgrenzen müssen, sie halten alles auf Abstand, sie sind wie Nordkorea nur als Person (ich vergleiche egosphäreische Personen mehr mit Nationen als Individuen). Im Prinzip ist jede Person seine eigene Nation und die Gesetzgebung gegenüber Herzlichkeit und Aufrichtigkeit sehr unterschiedlich von Person zu Person.
Zitat von Dr.ManhattanDr.Manhattan schrieb:eben wie du sagst ... der Leistungsdruck ist immer gegeben
Das ist das Mantra und Paradigma unserer Gesellschaft das über Generationen schon das Gebet ist, Leistung geben oder es droht Existenznot. Die Existenzangst ist die Triebfeder Nr. 1.
Zitat von Dr.ManhattanDr.Manhattan schrieb:aber ich glaube das wird sich in den nächsten Jahrzehnten noch mehr ändern
Das wird sich in jeder Generation immer und immer auf die eine oder andere Weise wiederholen. Veränderung - Rückwandel - Veränderung - Rückwandel. Imperien kamen und gingen wieder...
Zitat von Dr.ManhattanDr.Manhattan schrieb:daher sollte man wohl einfach zeuge sein ... zeuge seines denkens ... zeuge seines handelns ... zeuge seines sprechens ... denn wenn man zeuge ist ... und dabei im Zentrum ... und nicht an der Oberfläche (die nur reagiert) .... dann steht man ein wenig neben sich ... und kann vielleicht daraus neu entstehen
Das nennt man auch Selbstreflexion und der wichtigste Schritt zur Selbsterkenntnis :)

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Es ist, was es ist

07.11.2013 um 14:15
@Dr.Manhattan

Hallo mal wieder nach langer Zeit.

Also du muss doch unbedingt Schriftsteller werden (wenn du nicht schon einer bist!...)
Ich geb dir mal ne mögliche Zielperson, die für dich interessant sein könnte:

Hanns-Josef Ortheil

Belies dich vielleicht mal rund um ihn herum. Er hat nicht nur eine interessante Biographie. Er bildet eben auch junge Schriftsteller aus - hat das jedenfalls etliche Jahre lang getan.

Grüß dich


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Dr.Manhattan Diskussionsleiter
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Es ist, was es ist

07.11.2013 um 14:20
@sunaJJanus

oh ... ok ... vielen dank ... ich werd ihn gleich mal googeln


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Es ist, was es ist

07.11.2013 um 18:55
Hi Polarheld,

Es ist dieser Gratwanderung zwischen Akzeptanz des eigenen Daseins, und dem Arbeiten an einer besseren Zukunft. Die aktuelle Situation zu akzeptieren, ja sogar zu begrüßen ist eine Frage der Einstellung und insofern die Basis von der aus wir in die Zukunft schauen.

Dies nennt man Selbstwert, und bedeutet das man sich abgrenzt von den Manipulationen seiner Umgebung. Zumindest dann sollten wir unseren Selbstwert elbst definieren, wenn andere ihn schmälern. Dann müssen wir uns etwas unabhängiger von unserer Umgebung machen um" uns selbst nicht zu verlieren". Nur wer für sich selbst einen konstanten Wert festlegt, der weitestgehend unabhängig vom Wohlwollen anderer ist, kann sich selbst akzeptieren. Er kann objektiver als jemand ohne Selbstwert seine Fehler sehen, ohne sich zu verurteilen. - Er kann sich akzeptieren wie er ist, und trotzdem an sich arbeiten, weil er die notwendige emotionale Distanz herstellen kann.
Er hält aus- lange genug um Veränderungen zu erwirken.

Etwas hinzunehmen wie es ist, ist nicht falsch - das lehrt uns das Leben. Aber es nicht verändern zu wollen kommt einer Niederlage gleich.
Wir können immer wieder fallen, solange wir aufstehen und weitergehen - haben wir nicht verloren.

Wir sollten ab und zu stehen bleiben am Wegesrand, und einfach nur die Blumen unseres Lebens beobachten, aber wir sollen uns nicht hinsetzen und bleiben. Denn wer rastet, der rostet. Wir sollen, wir müssen sogar weitergehen, sonst werden wir unglücklich. Das Leben verlangt in gewisser Weise Bewegung und Anpassung, und auch unser Gehirn und unser Körper verlangen danach, sonst werden wir krank, in vielerlei Hinsicht.

@Dr.Manhattan


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Es ist, was es ist

07.11.2013 um 21:35
Zitat von DeadPoetDeadPoet schrieb:Dies nennt man Selbstwert, und bedeutet das man sich abgrenzt von den Manipulationen seiner Umgebung. Zumindest dann sollten wir unseren Selbstwert elbst definieren, wenn andere ihn schmälern. Dann müssen wir uns etwas unabhängiger von unserer Umgebung machen um" uns selbst nicht zu verlieren". Nur wer für sich selbst einen konstanten Wert festlegt, der weitestgehend unabhängig vom Wohlwollen anderer ist, kann sich selbst akzeptieren. Er kann objektiver als jemand ohne Selbstwert seine Fehler sehen, ohne sich zu verurteilen. - Er kann sich akzeptieren wie er ist, und trotzdem an sich arbeiten, weil er die notwendige emotionale Distanz herstellen kann.
Er hält aus- lange genug um Veränderungen zu erwirken.
Mit etwas Empathie und Solidarität beigemischt, geb ich dir völlig recht, aus Selbsterkenntnis folgt der Selbstwert, aus Selbstwert eine Selbstzufriedenheit. Nur wer sich selbst liebt, kann auch andere so lieben wie sie sind, als das was sie sind und das würde sich gegenseitig ergänzen. Distanz kann dann und wann sehr wichtig sein, doch es kommt vor das Distanz auch Isolation schafft.
Zitat von DeadPoetDeadPoet schrieb:Etwas hinzunehmen wie es ist, ist nicht falsch - das lehrt uns das Leben. Aber es nicht verändern zu wollen kommt einer Niederlage gleich.
Wir können immer wieder fallen, solange wir aufstehen und weitergehen - haben wir nicht verloren.
Darum betrachte ich die Resignation im Leben schon als das eigentliche Lebensende, der Rest wäre nur noch ein Dahinsiechen und aufs physische Ende warten.
Zitat von DeadPoetDeadPoet schrieb:Wir sollten ab und zu stehen bleiben am Wegesrand, und einfach nur die Blumen unseres Lebens beobachten, aber wir sollen uns nicht hinsetzen und bleiben. Denn wer rastet, der rostet. Wir sollen, wir müssen sogar weitergehen, sonst werden wir unglücklich. Das Leben verlangt in gewisser Weise Bewegung und Anpassung, und auch unser Gehirn und unser Körper verlangen danach, sonst werden wir krank, in vielerlei Hinsicht.
So ist es und auch hier passt das Zitat von einem Bruce Lee:
Be Water, My Friend!
Staudämme schaffen nur Überflutung oder Dürre für dieses Wasser welches im Fluss sein sollte.


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Dr.Manhattan Diskussionsleiter
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Es ist, was es ist

07.11.2013 um 22:45
@DeadPoet

ja es ist schwierig in dem punkt zu einem ergebniss für sich zu kommen , da es viele verschiedene Meinungen dazu gibt

ich kann nur sagen , was mir persönlich am meisten weitergeholfen hat

und das ist eben die Idee ... sich selbst so zu akzeptieren wie man ist ... keinen teil von sich wegzustossen ... oder aber pures gift zu behaupten dass ein teil von einem nicht zu einem gehört

als psychisch kranker ist das besonders schwer, da man die Krankheit als etwas fremdes sieht ... und erst als ich sie als teil von mir akzeptiert hab , hat sie keine macht mehr über mich

es ist paradox

einerseits ist jeder teil von mir ein vollwertiger teil von mir ... egal ob ich wütend oder liebevoll bin

andererseits ... ist nichts davon ein teil von mir, da es nur vergängliche dinge sind

ein gedanke ... ein gefühl ... eine tat ... existieren nur wenige Augenblicke ... dann sind sie weg ... und ich bleib zurück

und ich glaub dieses was zurückbleibt ... DAS ist man wirklich

man kann sich ja mal beobachten ... und sehen , wieviel von einem wirklich ist ... wieviel bleibt ... selbst nach hirnschäden

ABER egal , was bleibt ... egal was man nach soeinem hirnschaden ist ... das ist man jetzt ... weil es gibt nur jetzt ... und alles was ist ... das ist


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Es ist, was es ist

07.11.2013 um 23:07
@Dr.Manhattan


Viel bleibt nicht. Aber es bleibt was, und es muss ja nicht viel sein. Ein Mensch kann ganz ausgelöscht sein, nach einem schweren Verlust. Aber er/sie kommt wieder. Fängt wieder an zu lernen, kleine Schritte zu gehen, zu sprechen..irgendwann kommt wieder der Grundcharakter durch, der Humor usw.

Ich rede von einem Menschen mit Schlaganfall.

Es muss nicht viel sein, vergleich es mit Blütensamen in der Wüste..Sie liegen dort das ganze Jahr über und darben unterm Sand in der heissen Sonne..Und irgendwann fängts an zu plätschern..ein Tropfen, zwei, vier usw. und es gallert in Strömen , am nächsten Tag kommen schon die ersten Triebe aus dem Boden. Es gibt Dürreperioden im Leben, in denen wir glauben dass nichts weitergeht und wir uns verlieren, wir uns fragen was sind wir, nach all dem was wir konsumiert und aufgesogen haben. Was sind wir wenn alles von uns abfällt. Es wird sich zeigen, wenn wir es zulassen. kommt von ganz alleine..Ein neuer Mensch im Leben, eine echte Entscheidung die wir fällen, ein Glücksfall..einfach zulassen.
Zitat von Dr.ManhattanDr.Manhattan schrieb:als psychisch kranker ist das besonders schwer, da man die Krankheit als etwas fremdes sieht .
Die Krankheit ist auch etwas fremdes. Sicherlich ist es schwer das alles voneinander zu trennen, aber denk an den Löwen mit dem Stachel in seiner Pfote..Das können Dinge in unserer Vergangenheit sein, manchmal auch innere Vorgänge im Körper, aber das ist ja nicht der Mensch selbst. Ich gebe zu das ist ein bisschen eine Frage des Blickwinkels, aber wenn eine Krankheit dadurch definiert wird, dass sie uns schadet, der Mensch aber grundsätzlich leben möchte, dann lässt sich doch die Krankheit von dem Wesen in einem der Leben möchte trennen. Da sind mindestens zwei Interessen. Auch ein psychisches Handicap ist ein Handicap und keine Charakterschwäche. Von daher lohnt es sich auch immer der Krankheit den Kampf anzusagen.


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Es ist, was es ist

08.11.2013 um 00:53
@Dr.Manhattan


Willkommen zurück in die Wirklichkeit, Polarheld. :)


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Es ist, was es ist

11.11.2013 um 15:58
@cRAwler23
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb am 07.11.2013:Darum betrachte ich die Resignation im Leben schon als das eigentliche Lebensende, der Rest wäre nur noch ein Dahinsiechen und aufs physische Ende warten.
Man kann es so sehen, Leben heisst Bewegung, Aktivität, Anteilnahme, Veränderung. Aber ich glaube da gibt es auch ganz viele Abstufungen, bis hin zu bereichen, wo manche sagen würden, "Was, das nennst du Leben" weil sie darin keinen Wert sehen, für andere wiederum ist es die Erfüllung.

Für den einen ist der "Kampf" gegen sich selbst und den "Rest der Welt" die Triebfeder seines Daseins, für den/die nächste/n ist es vielleicht die absolute Harmonie, des Beobachtens ohne großartig Einzugreifen. Resignieren vor den eigenen Dämonen ist vielleicht manchmal die einzige Möglichkeit, um überhaupt mal wieder Luft holen zu können..Ich mein nicht, das sich ergeben sondern quasi einen Waffenstillstand einfordern. Denn wir können nicht immer kämpfen, so ist der Mensch nicht ausgelegt.

Wir erleben in den letzten Jahrzehnten etwas erschreckendes, eine Krankheit, die es sicherlich schon lange gibt, aber so in dieser Form ein Problem unserer Zeit wiederspiegelt, und zwar die Depression aufgrund von Überreizung, Überarbeitung,, Überspannung. Erwartungsdruck an sich selbst und andere gehören zu den größten mentalen Problemen unserer Zeit. Bei aller "Freiheit" in der Form, wie wir uns in der Gesellschaft entwickeln können, liegt das wesentliche Moment der Krankheit in der Vielfalt der Entscheidungsmöglichkeiten selbst, und in der Angst angesichts dieser Optionen zu versagen. Je durchlässiger die Strukturen innerhalb einer Gesellschaft sind, sei es akademisch, beruflich, Sozial desto schwieriger ist es mit dem geleisteten zufrieden zu sein.

Und auch das "eigene Glück" in Form von Selbstbestätigung durch ander steht ständig auf dem Prüfstand, wenn - ja WENN man es zulässt. Die Heilsversprechen der Kirche jedenfalls lassen sich für die meisten nicht sinnvoll auf den eigenen Selbstwert übertragen. Unser Selbstbild und dessen Bewertung hängt mehr den je von uns selbst ab, unseren Gedanken, unseren Taten.

Daher kann ich schon nachvollziehen, wenn jemand sagt - Ich will nicht mehr. Nicht nur er oder ich will, und wollte schoneinmal nicht mehr. Das gilt für verdammt nochmal sogut wie Jeden, und ist einfach Normalität. Doch sind die Leute wieder "oben auf" will keiner Probleme gehabt haben. "Was ? Ach das war doch nichts weiter" Alles vergessen..Den Zweifel wird als Schwäche gewertet.
Schade eigentlich weil wir nur ganz kurze Zeit auf diesem Planeten verweilen, udn wir eigentlich nur Freunden, oder vlt. noch anonymen Avataren unsere Befindlichkeiten offen und ehrlich schildern, während wir in der Welt "da draußen" umso cooler und oberflächlicher werden. Dabei ist die Zeit auf diesem Planeten viel zu kostbar, um sie mit Oberflächlichkeiten zu verschwenden, egal ob in der Familie, im Studium unter Komillitonen oder auf der Arbeit unter Kollegen.

Hier einfach aufzuhören zu agieren, bedeutet auch gleichzeitig, aufhören zu reagieren und das kann schon etwas bringen. Erkenntnisgewinn, Zeit zum durchatmen, zum Neustart..

@Dr.Manhattan
@cRAwler23


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Dr.Manhattan Diskussionsleiter
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Es ist, was es ist

11.11.2013 um 16:28
@DeadPoet

du hast recht

dennoch muss ich dir in einem punkt widersprechen

da wo du eine art resignieren siehst ... seh ich Erfahrung

ich mein egal , wo man sich auf seinem Lebensweg befindet ... alles erlebte ... und ich mein alles ... selbst der ausschlag am arsch ... hat einen dahingeführt

klar mache landen in scheiss situationen

aber am ende hat man doch etwas daraus gelernt

und so seh ich auch das hinnehmen ... die hinnahme seines kompletten wesens ... als eine frucht des leidens

ich halte ... das hinnehmen , seiner ganzen Persönlichkeit als ... hmmm ... eine art JA sagen zum leben

es ist etwas positives ... nicht negatives

man sieht sich ehrlich seine Situation an ... schätzt sie ab ... und kann von da an weiter gehen

wenn man die ganze zeit nur an seinen vemeindlichen fehlern , die gar keine sind , arbeitet , DANN verschwendet man sein leben ... da das alles Nichtigkeiten sind

wen interessiert schon ein guter Job ... eine schöne freundin ... eine teures Auto ... und Unmengen an Geld

diese Statussymbole sind das eigentliche Problem ... wir identifizieren uns mit ihnen ... und haben wir nichts davon fühlen wir uns minderwertig ... das kann doch nicht angehen

wenn man sich selber so hinnimmt wi man ist ... dann ist man zum ersten mal frei ...

... ich mein ob du ein arsch bist ... oder Mundgeruch hast ... oder keine kohle ... oder keine Waschmaschine ... oder krank bist ... das ist alles nur im kopf schlimm ... alles nur eine ominöse selbsreflektion anhand unwichtiger dinge

erst wenn man sagt ... ok ... ich bin das was ich bin ... und alles andere ist mir egal ... dan kann man frei durchatmen ... und raus gehen ... und sich das glück holen =)


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Es ist, was es ist

11.11.2013 um 16:36
@Dr.Manhattan Was nützt Dir Lebenserfahrung und was nützt Dir ein guter, intelligenter Mensch zu sein, wenn Du keinen passenden job hast und nicht dementsprechend gut verdienst?
Man ist wie eine Luftnummer im Nichts in diesem kapitailstischem System, falls dem nicht so ist.


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Es ist, was es ist

11.11.2013 um 16:42
@Orbiter...

So kann man es durchaus sehen, muss man aber nicht. Alleine wenn man den Gedanken mal zulässt was wäre WENN, man nicht die eigenen Erwartungen erfüllt. Tja, dann muss man eben umdisponieren und anders denken. Davon abgesehen gibt es genug Menschen auf der Welt, die mit sehr, sehr viel weniger als dem zufrieden sind, was der ärmste Bettelmann auf deutschen Straßen an Centimen bekommt.

Also das finanzielle darf es eigentlich nicht sein, woran es scheitert. Aber ich denke schon, dass sich jeder Mensch irgendwo entfalten oder sich ausleben will. Wenn man das ganz unterlässt, und sein Leben quasi auf unterste Sparflamme stellt, dann ist das vlt. für den Moment eine Erleichterung aber auf lange Sicht bleibt man unter seinem Potenzial, - und das erzeugt wieder neue Probleme. Denn man stellt sich ja schon irgendwann die Frage, wo stehe ich, was habe ich aus meinem Leben, meinen Möglichkeiten gemacht.


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Es ist, was es ist

11.11.2013 um 16:49
Zitat von Dr.ManhattanDr.Manhattan schrieb:... ich mein ob du ein arsch bist ... oder Mundgeruch hast ... oder keine kohle ... oder keine Waschmaschine ... oder krank bist ... das ist alles nur im kopf schlimm ... alles nur eine ominöse selbsreflektion anhand unwichtiger dinge

erst wenn man sagt ... ok ... ich bin das was ich bin ... und alles andere ist mir egal ... dan kann man frei durchatmen ... und raus gehen ... und sich das glück holen =)
@Dr.Manhattan

Wobei ich der Ansicht bin, dass es soweit nicht kommen sollte. Vielleicht in der Form als Klärung im Leben. Eine Zeitspanne in der Verzicht geübt wird. Wobei ich hier einschieben muss, dass es einem wahrscheinlich in dem Moment, in dem komplette Resignation herrscht nicht wie eine begrenzte Zeitspanne vorkommt, sondern für das gelebte Leben mit - sozusagen "Open End". Aber das ist es meist nicht.

Ich denke nur man sollte es nicht soweit kommen lassen, das man sich selbst vernachlässigt, Mundgeruch bekommt und keine Rücklagen für eine bspw. Waschmaschine hat. Das ist schlecht, weil es eigentlich auch anders geht. Man will ja nicht sich selbst bekämpfen, und wie ein Tier leben, sondern höchstens aus dem Hamsterrad der anderen hinaus. Das bedeutet aber nicht, sich selbst, seinen Geist und seinen Körper schlecht zu behandeln. Das ist ja eigentlich genau das, was man vermeiden sollte. Auch wenn das Leben unfair ist, und nicht alles nach Plan funktioniert, aber sich selbst sollte man doch mindestens fair behandeln.


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Es ist, was es ist

11.11.2013 um 16:54
@DeadPoet Eigentlich ist alles in Wahrheit viel zu ätzend, mach Dir nichts vor.
Setz ein Kind in die Welt und sag ihm welche Kompromisse es machen muss und
sag ihm wie alles am besten funktioniert um zu bestehen. Es muss ein Studium machen auf Tod und Verderb...


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Es ist, was es ist

11.11.2013 um 16:59
@Orbiter...

Nein, es muss sicher kein Studium sein. Es kann auch eine Ausbildung machen ;)
Es kann auch Musiker, Tänzer Maler, Grafiker, Bühnengestalter, Regisseur oder weiss der Teufel was werden wenn es begabt ist. Oder Fensterreiniger.. Aber irgendwas muss man eben machen..

Egal was, hauptsache du machst was.

Das ist wirklich wichtig, alles andere ist Beiwerk und schön wenn es funktioniert.


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Es ist, was es ist

11.11.2013 um 17:07
@DeadPoet Der Teufel steckt im Detail, aber es ist gut wenn man gut funktioniert im Beruf.
Fragt sich bloss welcher, denn viele Berufe kann man wegen neg Faktoren streichen.
Sehr viele könnte man streichen...
Weiterbildungen bringen die Leute nur partiell weiter...


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Es ist, was es ist

11.11.2013 um 17:09
Oder willst Du den Beruf des Geländevermessers oder Geologen mit dem des Bäckers gelcihsetzten?

Man ist sonst nur der letzte Depp und verliert viel mehr als nur die Arbeit, wenn sie nicht mehr doha ist.
Man ist ein Faktor in einer BWL Berechnung von jemand der dreimal mehr verdient als Du.


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Dr.Manhattan Diskussionsleiter
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Es ist, was es ist

11.11.2013 um 17:36
@DeadPoet

ich denk dabei an den film "Fight Club" ... da wird an einer stelle gesagt ... "erst wenn wir alles verloren haben , haben wir die Freiheit , alles zu tun"

so ist es eben auch mit Waschmaschine ... und Körperhygiene ... und kohle ... und ka was alles

ich will nicht sagen , dass man sich selbst vernachlässigen sollte ... aber man sollte sich nicht nur darüber identifizieren

es ist ok ins casino zu gehen ... und sein glück herauszufordern ... aber man sollte sich selbst lieben , egal als was man aus dem casino raus kommt


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Es ist, was es ist

11.11.2013 um 21:14
Zitat von DeadPoetDeadPoet schrieb:Man kann es so sehen, Leben heisst Bewegung, Aktivität, Anteilnahme, Veränderung. Aber ich glaube da gibt es auch ganz viele Abstufungen, bis hin zu bereichen, wo manche sagen würden, "Was, das nennst du Leben" weil sie darin keinen Wert sehen, für andere wiederum ist es die Erfüllung.
Ich denke mal es gibt im Prinzip zZ ca. 7,2 Mrd verschiedene Vorstellungen vom Leben, zum Glück gibt es da nichts allgemeingültiges aber zumindest will keiner im Mangel leben oder zumindest seine Grundbedürfnisse decken können, da sind sich sicherlich alle einig.
Zitat von DeadPoetDeadPoet schrieb:Hier einfach aufzuhören zu agieren, bedeutet auch gleichzeitig, aufhören zu reagieren und das kann schon etwas bringen. Erkenntnisgewinn, Zeit zum durchatmen, zum Neustart..
So seh ich das auch. Und ich gönne jedem Menschen eine Besinnungszeit zum durchatmen. Nicht in Form von Urlauben oder Feiertagen, sondern für Zeit die man vor der Rente wirklich mal für sich nutzen kann, so eine Phase der Selbstfindung und Selbsterkundung, von mir aus auch zur Erkundung der Welt/Welten :)


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Es ist, was es ist

12.11.2013 um 02:35
@Orbiter...
Zitat von Orbiter...Orbiter... schrieb:Man ist ein Faktor in einer BWL Berechnung von jemand der dreimal mehr verdient als Du.
Damit hast du Dir schon selbst die Anwtort gegeben. Wenn du dein Glück davon abhängig machst, was andere haben, wirst du nicht glücklich.

Ist gut zu erklären mit dieser Geschichte von dem Angestellten X, der von seinem Chef kurz vor Weihnachten eine Prämie von 800 € bekommen soll. Er muss es nur geheim halten und den Kollegen nichts erzählen. X ist stolz wie Oskar, freut sich diebisch über seinen Gewinn, träumt des nachts davon und malt sich aus was er sich alles kaufen könnte. Am nächsten Morgen kommt er in die Firma, und alles tuschelt. Er mischt sich ein "Was ist passiert?" - Dem ersten platzt es raus "Ich bekomm eine Prämie von 1600 €" Der nächste stimmt ein, und so weiter. X versteht die Welt nicht mehr, wieso bekommen alle das doppelte..Ist er wenige wert? Wie ungerecht! Der Chef kann sich seine verdammten 800€ in die Haare schmieren..X nimmt sie doch, ist aber unzufrieden und hadert mit sich und der Welt.
Zitat von Orbiter...Orbiter... schrieb:Oder willst Du den Beruf des Geländevermessers oder Geologen mit dem des Bäckers gelcihsetzten?
Glaubst du ein Landvermesser ist glücklicher als ein Bäcker? Lol. Schonmal "Das Schloss" von Franz Kafka gelesen? Davon abgesehen, geht es nicht um Vergleiche. Jeder nach seinem Talent und seinen Fähigkeiten. Dazu gehört nicht nur das höchst mögliche, sondern das, was ein Mensch an Leistung erbringen kann, ohne sich selbst zu verlieren.


@Dr.Manhattan
Zitat von Dr.ManhattanDr.Manhattan schrieb: "erst wenn wir alles verloren haben , haben wir die Freiheit , alles zu tun"
Palaniuk spielt ja glaube ich darauf an, dass sich "Norton"/Tyler Durden seiner Dinge entledigt weil sie ihn an die Konsumgesellschaft fesseln. Er spürt instinktiv, dass er sich durch das Streben nach diesen Gütern abhängig macht. Palaniuk zeigt aber auch, dass eine völlige Abkehr aus diesem System die Selbstzerstörung zur Folge hat. Erst erblüht die Person wie in einem zweiten Frühling, nach ihrem Kampf und der Erkenntnis muss sie allerdings abtreten. Es ist aber für den Protagonist der einzig legitime Weg. Im Film ist das ganz schön gelöst, weil dort nicht nur der Protagonist versteht und stirbt, sondern auch die Welt mit ihm untergeht und stirbt.

Der Protagonist hat etwas zu geben, nämlich die Organisation eines Wettkampfes, Gehirnzerfressende Botschaften und Sprengstoff, ein letztes sexuelles Abenteuer. Es ist aber auch klar dass man dieses Verhältniss von Geben und Nehmen wesentlich gemäßigter umsetzen kann. Ähnlich wie bei Trainspotting,

"Sag ja zum Leben, sag ja zum Job, sag ja zur Karriere, sag ja zur Familie. Sag ja zu einem pervers großen Fernseher. Sag ja zu Waschmaschinen, Autos, CD-Playern und elektrischen Dosenöffnern. Sag ja zur Gesundheit, niedrigem Cholesterinspiegel und Zahnzusatzversicherung. Sag ja zur Bausparkasse, sag ja zur ersten Eigentumswohnung, sag ja zu den richtigen Freunden. Sag ja zur Freizeitkleidung mit passenden Koffern, sag ja zum dreiteiligen Anzug auf Ratenzahlung in hunderten von Scheiß-Stoffen. Sag ja zu Do-it-yourself und dazu, auf Deiner Couch zu hocken und Dir hirnlähmende Gameshows reinzuziehen, und Dich dabei mit Scheiß Junk-Frass vollzustopfen. Sag ja dazu, am Schluss vor Dich hinzuverwesen, Dich in einer elenden Bruchbude vollzupissen und den missratenen Ego-Ratten von Kindern, die Du gezeugt hast, damit sie Dich ersetzen, nur noch peinlich zu sein. Sag ja zur Zukunft, sag ja zum Leben. Aber warum sollte ich das machen? Ich habe zum ja sagen nein gesagt. Die Gründe? Es gibt keine Gründe. Wer braucht Gründe, wenn man Heroin hat?"

suchen die Protagonisten quasi einen Gegenpol zum Wahnsinn der Konsumgesellschaft. Die ultimative Anderswelt, eigentlich suchen sie einen Grund um zu fliehen. Namentlich "Eskapismus".
Die Sache ist ja, sie suchen einen gegensätzlichen Standpunkt zu einer Gesellschaft, die sie sich aussuchen. Denn mit ihrem Gegenentwurf wir ja gleichzeitig auch klar, dass andere Gesellschaften möglich sind, innerhalb/ bzw. parallel zu der Gesellschaft die sie kritisieren. Auch den Figuren von Trainspotting ergeht es schlecht. Jeder von ihnen geht den Gang nach Canossa, der da heisst "Gutes normales Leben". In "La Haine" wiederholt der Darsteller "Bis hierher lief's noch ganz gut" und das ist wieder eine Variation ein und der selben Sache. Wir können das "normale" nicht dauerhaft spielen, weil wir ( ich spreche nicht für alle, aber sicher für viele ) nach authetizität dürsten. Das ist der Grund, warum Familienväter sich scheiden lassen, Kinder zu Weihnachten nicht mehr zu ihren Eltern gehen, Angestellte plötzlich "chronisch" krank werden.. gute Schüler mit sportlichem Talent anfangen Partys zu feiern und dabei alles aufs Spiel setzen.
Das Glück rauszufordern..ganz genau, wie du sagst..Denn der Erfolg ist nur etwas wert, wenn er auf die harte Probe gestellt wird. Wenn wir die Grenzen auch erkennen, hinter denen wir uns bewegen, und sie schätzen lernen. Deswegen war Siddharta in seinem Leben auch, Schreiber/Gelehrter/Dichter, Ein reicher Kaufmann, und ein armer Bettelmönch..


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