Wozu brauchen Seelen Körper?

@Psychoanalyse

Psychoanalyse schrieb:Nun wer ist nun der Natur- Formgeber?

Du bist ein Formgebender der Natur. Du veränderst innerhalb deines Erfahrbarkeitsbereiches die Natur in jedem Augenblick und gibst ihr dadurch insgesamt eine andere Form. Oder kannst du mir noch ein mal die Natur zeigen, die es gab, ohne die darin befindliche Frage, die du hier gerade gestellt hast?

Psychoanalyse schrieb:Ich fragte weil meine Frage ob der Benutzer Aufmerksamkeit selbst sei, oder ein Ich bin welches Intelligent ist - nehmen wir mal an - unbeantwortet blieb.

Wenn du den Benutzer als eine bestimmte ”Aufmerksamkeits-Portion“ verstehen möchtest, dann ist das nicht falsch. Aber er ist keinesfalls die Aufmerksamkeit an sich.

@AnGSt
@Thorgrim

Braucht der Körper eine Seele? So sollte es eigentlich in der Eingangsfrage heißen. ^^
Nun, es ist zwar umstritten seelische Vorgänge und Bewusstseinsqualitäten mit den Gehirnprozessen gleichzusetzen, aber man kann mit relativ großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass ohne materielles Substrat (Gehirn) auch kein Bewusstsein existieren kann und dass mit dem Hirntod auch das, was wir als "Seele" beschreiben ein Ende findet. Hirnprozesse und Seelenzustände korrelieren: was Alzheimer, Alkohol, Drogen und Verletzungen des Gehirns evident machen.

@Peisithanatos

Mein Standpunkt, Gehirnprozesse bedingen sich mit Bewusstseinsqualitäten, sind aber nicht identisch. Sonst würde man „Gehirnprozesse“ wahrnehmen wie zB auf einem MRT visualisiert, und nicht die Qualitäten.

@Peisithanatos

Aber du kennst doch das, was du hier ”materielles Substrat“ nennst, nur in der Qualität von Bewusstsein. Oder etwa nicht?

Tatsächlich gibt es niemanden, der jemals ein ”materielles“ Gehirn gesehen hat, weil man auch ein Gehirn stets nur als einen bestimmten Bewusstseinsausdruck bemerken kann. Diesen benutzt man dann – sehr vereinfacht aber anschaulich gesagt - und platziert ihn einem anderem Bewusstseinsausdruck namens Schädel und sagt dann ganz stolz ”Da ist ein Gehirn“.

@AnGSt
Das Phänomen des Bewusstseins scheint eine emergente Eigenschaft des Gehirns zu sein, welches man nicht auf die Gehirnprozesse reduzieren bzw. gleichsetzen kann. Allerdings stützt diese Annahme nicht unbedingt einen Leib/Seele - Dualismus. D.h. wenn wir ein Gehirn haben, wozu brauchen wir dann noch eine Seele?


@oneisenough

oneisenough schrieb:Aber du kennst doch das, was du hier ”materielles Substrat“ nennst, nur in der Qualität von Bewusstsein?

Mag sein, dass wir nur mit Wahrscheinlichkeiten hantieren können, aber deine Sichtweise läuft auf einen epistemologischen Nihilismus hinaus und fruchtet zu nichts weiter.

@Peisithanatos

Scheint nicht auch das Gehirn aus dem Geist gemacht zu sein?

@Peisithanatos

Peisithanatos schrieb:aber deine Sichtweise läuft auf einen epistemologischen Nihilismus hinaus und fruchtet zu nichts weiter.

Das ist nur ein Gedanke, den du dir erschaffen hast, damit er dich zufriedenstellt.

Ich würde gerne deine Erklärung zu der folgende Frage lesen:

Wenn das materielle Gehirn nur Sinnesempfindungen (also Nervenreize) kennt - UND SONST GARNICHTS  - woher weiß es dann von seiner eigenen Existenz?

@AnGSt

AnGSt schrieb:Scheint nicht auch das Gehirn aus dem Geist gemacht zu sein?

@oneisenough

oneisenough schrieb:Wenn das materielle Gehirn nur Sinnesempfindungen (also Nervenreize) kennt - UND SONST GARNICHTS - woher weiß es dann von seiner eigenen Existenz?

Der Begriff Geist ist schon etwas abstrakt, aber im Grunde genommen gibt es nur Bewusstsein und ohne Bewusstsein wäre alles nichts, bzw. man kann sich nicht vorstellen, wie etwas ohne Bewusstsein existieren kann. Im Grunde genommen, erleben wir nur unsere "Bewusstseinsqualitäten" und wie die Realität wirklich beschaffen ist, das "Ding an sich", darüber können wir nur spekulieren.
Aber diesen Anspruch erhebt die moderne Wissenschaft ja gar nicht... ihr geht es nur um "Relationen" und Algorithmen darin.

@Peisithanatos

Bitte spezifiziere "Relationen" und Algorithmen.

@Peisithanatos

Ich kann darin leider keine Erklärung meiner Frage erkennen. Du schreibst hierzu lediglich, was du vom Hörensagen kennst.

Ich versuch´s noch mal:

Ich wüßte gerne, wie DEIN Gehirn von seiner Existenz wissen kann, wenn es doch nur Sinnesempfindungen (also Nervenreize) kennt, UND SONST GAR NICHTS.

@AnGSt
Nehmen wir nur die Gravitation - man kann mit Hilfe der Mathematik bestimmte Voraussagen treffen, z.b. wie sich ein Planet bewegen wird, aber was Gravitation selbst ist, wie sie entsteht, das ist nicht wirklich fassbar.

@oneisenough

oneisenough schrieb:Ich wüßte gerne, wie DEIN Gehirn von seiner Existenz wissen kann, wenn es doch nur Sinnesempfindungen (also Nervenreize) kennt, UND SONST GAR NICHTS?

Ich weiß nicht, worauf du mit dieser Frage hinaus willst? Formuliere kurz und bündig wie du zu der ganzen Sache stehst.

@Peisithanatos

Meine Frage ist kurz und knapp, ohne Verschachtelungen, ohne Doppeldeutigkeiten, ohne Fremdwörter, die du nicht kennst, - aber offensichtlich ist sie für dich immer noch nicht kurz und bündig genug. :)

Ich bin überzeugt, dass du meine Frage sehr wohl und sehr gut verstehst, denn ich halte dich nicht für einen dummen Menschen.

@Peisithanatos

Ist Geist im Bewusstsein, die Gravitation, nicht?

@oneisenough
Mein biologisches Gehirn kennt ja auch nur Sinnesreize, aber natürlich ist dieses biologische Gehirn wiederum nur eine Konstruktion meines Bewusstseins. Wie gesagt, es ist ein Hantieren mit Wahrscheinlichkeiten, kein gesichertes Wissen.

@AnGSt
Ich verstehe deine Frage nicht.

@Peisithanatos

Die Gravitation ist Geist im Bewusstsein?

:sleepy:

@Peisithanatos

Peisithanatos schrieb:Wie gesagt, es ist ein Hantieren mit Wahrscheinlichkeiten, kein gesichertes Wissen.

Gesichertes Wissen, sogenannte Naturgesetze, sind Beschreibungen von Regelmäßigkeiten im Verhalten von realen Systemen. Man spricht daher in den Wissenschaften häufiger von Regelmäßigkeiten als von Gesetzmäßigkeiten, um mögliche Zirkeldefinitionen zu vermeiden.

Beispiel:

Ein Fotoapparat kann von allem Bilder machen, außer von sich selbst.
Das Auge kann alles sehen, aber nicht sich selbst.

Gilt das nicht auch für das materielle Gehirn?

Kann man daraus keine Regelmässigkeit ableiten?

@AnGSt

Was hat die Gravitation mit Geist zu tun? Die Naturvorgänge, die wir beschreiben und wahrnehmen, sind natürlich innerhalb unseres Wahrnehmungsapparats rein geistiger Natur, über das da "Draussen" können wir nur spekulieren.

@Peisithanatos

Ja, wollte ich so sagen.


... aber was sagt Dir, dass es ein da draußen wirklich gibt?


:sleepy:

@oneisenough

oneisenough schrieb:Gilt das nicht auch für das materielle Gehirn?

Jein, das Auge kann sich im Spiegel sehn, es gibt Spiegelneuronen, die uns die Fähigkeit zur Empathie verleihen, usw.
Viell. ist der Begriff des Münchhausen-Trilemmas bekannt, darauf läuft natürlich in letzer Instanz alles hinaus - wir können nichts letztbegründen. Wenn wir uns der radikalen Skepsis hingeben landen wir in einem "epistemischen Nichts" - darauf läuft es aber hinaus, wenn wir uns ausserhalb bestimmter Konventionen begeben. Selbst unsere Kommunikation hier gründet darauf.

@Peisithanatos

Das im Spiegel sichtbare Auge ist NICHT das gesehene Auge selbst. Augen können sich selbst NICHT sehen, weil die Blickrichtung stets von ihnen wegweist.

Genau das gilt auch für das Gehirn. Es bekommt nur Sinnesreize, die eben NICHT das Gehirn sind. Und trotzdem behaupten wir "Das Gehirn erkennt seine eigene Existenz". :)