Denken

@fraterport

Ja da hast Du bestimmt recht, ich versuchte nur den Standpunkt zu rechtfertigen, das wir ohne Sprache -meinetwegen im weitesten Sinne- nicht denken können.

@Radix
Ich weiß. Und ich versuche Dich davon zu überzeugen, dass dem nicht so ist. Ist eben meine Meinung. Wir müssen ja nicht auf einen Nenner kommen.

@fraterport

Haben wir denn nun einen?

@Radix

Radix schrieb:Ja da hast Du bestimmt recht, ich versuchte nur den Standpunkt zu rechtfertigen, das wir ohne Sprache -meinetwegen im weitesten Sinne- nicht denken können.

Wenn Du daran festhälst, dann nicht.

@fraterport


Ok, Erinnerungen sind auch Gedanken, da brauche ich keine Sprache.
Gibt bestimmt auch noch mehr Gedenkliche Leistungen die ohne Sprache funktionieren.
Wenn man aber so im Alltag denkt, so benutzt man gemein die Sprache. (man reflektiert)

@Radix
Darauf können wir uns einigen. :)
Premiere bei allmy, würde ich sagen. :)
Eine konstruktive Diskussion. Man höre und staune.

@fraterport

Ok, wenn man also das Alltagsdenken betrachtet, merkt man dass die Fernsinne gedanklich dominieren und die somatischen Sinne nicht, nein, diese vielmehr bei demjenigen Sinn zu finden sind,
auf oder an dem es passierte.
Eine Erdbeere schmecke ich in der ERinnerung waage auf der Zunge, nicht in Gedanken!
So auch Gerüche. Beim Fühlen bin ich mir unsicher.
Bei dem Fernsinn Höhren fehlt die Lautstärke und beim Sehen -was man bestimmt trainieren kann- ist es irgendwie verschwommen.

Erst mal die Frage: "Oder?" (Nenner und so) Dann käme die Frage: "Was sagt uns das?"

@Radix
Was meinst Du mit Fernsinn? Wenn ich Dich recht verstehe, ist dann die Sprache letztlich nicht auch ein Fernsinn, der dem eigentlichen Denken vorgeschaltet ist? Die zu verarbeitende Realität sozusagen in mundgerechte Stücke zerkleinert, während in dieser Metapher der Verdauungsprozess die eigentlich Denkleistung ist?

@fraterport

Nein. Fersinne sind Sehen und Hören, da kannst Du hinzeigen, da habe ich es gehört, dort in der Ferne gesehen, alles andere sind Sinne (somatisch Körperlich), also direkt am Geschehen des Körpers.

@Radix
Was ist mit der Melodie für mein Gitarrensolo, die ich nur in meinem Kopf höre, bevor sie jemals akustisch gewesen ist? Was ist mit dem Bild, das in meiner Erinnerung auftaucht? Ist diese Unterteilung zweckmäßig? Und da siehst Du die Schwierigkeiten der Semantik. Die von uns verwendete Sprache ist eine Erzählsprache. Sie eignet sich dafür, Geschichten wiederzugeben. Bei dem Versuch,Komplexität abzubilden, versagt sie schnell.

@fraterport
Das ist ja im weitesten SInne meine Frage. Ich meine es ist in jedem Fall erst mal mit dem Fernsinn Gehör verknüpft, denn die einzelnen Töne C,G,A,D usw... hast Du ja schon aufgenommen.
Und nun machst Du Gendanklich was draus.
Du kennst sie, hast sie schon gehört, empirisch.

@Radix

Radix schrieb:Das ist ja im weitesten SInne meine Frage. Ich meine es ist in jedem Fall erst mal mit dem Fernsinn Gehör verknüpft, denn die einzelnen Töne C,G,A,D usw... hast Du ja schon aufgenommen.

Aber weder kommt der Impuls von außen, noch kann ich die Töne benennen. Ich weiß zu dem Zeitpunkt noch nicht, ob es sich um ein C, D, oder G handelt. Ich "höre" nur die Melodie.

@fraterport
Eben und das kannst Du nicht wirklich, weil die Akustik fehlt, deshalb musst es es dir im Endeffekt ja auch anhören.

Du hast zwar eine Idee davon, weil Du musikalisch bist, aber...

@Radix
Ich versuche mal eine andere Ebene: Das Gehirn versucht die Impressionen, die auf uns einprasseln, einzuordnen. Die Impressionen werden durch das ins Gehirn gespeist, was Du Fernsinn nennst, wenn ich das recht verstehe. Eben durch unsere 5 Sinne werden Informationen dem Gehirn zugeleitet, sie sind sozusagen Informationsvehikel. Und das Gehirn ist sozusagen die Hardware, die zum funktionieren eine Software braucht. Zumeist ist das die Sprache (vergleichbar mit Windows), aber es gibt eben noch andere Systeme, die man auf der Hardware zum laufen bringen kann (linux), nur tun das die wenigsten. Und da alle Windows verwenden, ist das auch am verbreitesten und am einfachsten zu erlernen. Gehen wir insoweit konform?
Dann denke ich, ist die entscheidende Fragel, die sich stellt, inwiefern sich die Gefühle in dieses System eingliedern lassen. Oder auch: Wer lässt uns denken? Aber lass uns diese Frage vorerst aussen vor lassen. Ich glaube - wie gesagt - darauf werden wir keine Antwort finden.

@fraterport

Also was die Software ist, weiss ich nicht! Ob es die Sprache ist, waage ich leicht zu bezweifeln, hänge mich da aber nicht weiter dran auf, kann ja auch eine Seele, Geist...ich weiss es nicht, sein.
Von daher weiss ich nicht wirklich was ein anderes System sein könnte.
Also wer und was ist so eine Frage, die immer Frage bleiben. :(
Hier hilft nur Glaube weiter...

Aber noch mal zur Akustik: Du kannst als Top Musiker keine einzelne Seite aus deinem Gedächtnis stimmen, ohne eine andere Seite zu zupfen!

@Radix

Radix schrieb:Aber noch mal zur Akustik: Du kannst als Top Musiker keine einzelne Seite aus deinem Gedächtnis stimmen, ohne eine andere Seite zu zupfen!

Doch. Es gibt Menschen, die haben ein absolutes Gehör. Die hören einen Ton und können Dir sagen, ob es ein C, D oder G oder ein verstimmtes ist. Klavierstimmer haben zumeist diese Fähigkeit. Lässt sich auch ein Stückweit erlernen.

Radix schrieb:Also was die Software ist, weiss ich nicht! Ob es die Sprache ist, waage ich leicht zu bezweifeln, hänge mich da aber nicht weiter dran auf, kann ja auch eine Seele, Geist...ich weiss es nicht, sein.

Um in der Metapher zu bleiben, würde ich Seele, Geist als MS-Dos einordnen. Das, was im Hintergrund - unbewusst - läuft. Aber notwendig.

Radix schrieb:Hier hilft nur Glaube weiter...

Das ist ein Axiom, das man setzen kann, und mit diesem kann man dann auch die Frage beantworten, wer uns denken lässt: Gott. Aber das ist eben nicht verifizierbar.

@fraterport

fraterport schrieb:Doch. Es gibt Menschen, die haben ein absolutes Gehör. Die hören einen Ton und können Dir sagen, ob es ein C, D oder G oder ein verstimmtes ist. Klavierstimmer haben zumeist diese Fähigkeit. Lässt sich auch ein Stückweit erlernen.

Mozart war ja auch ein bissi mehr als Top! (Ausnahmen bestätigen die Regel)

fraterport schrieb:Um in der Metapher zu bleiben, würde ich Seele, Geist als MS-Dos einordnen. Das, was im Hintergrund - unbewusst - läuft. Aber notwendig.

Na gut, dann wäre die "Sprache" das Auditive, Windwos. Linux das Visuelle, mehr gibt es nicht -ist im Moment meine Meinung.

fraterport schrieb:Das ist ein Axiom, das man setzen kann, und mit diesem kann man dann auch die Frage beantworten, wer uns denken lässt: Gott. Aber das ist eben nicht verifizierbar.

Jedem selbst überlassen.

@Radix

Na gut, dann wäre die "Sprache" das Auditive, Windwos. Linux das Viuselle, mehr gibt es nicht -ist meine Meinung.

Was ist mit olfaktorischer Wahrnehmnung?
Wikipedia: Olfaktorische Wahrnehmung
Ein Parfümier, oder ein Weinkritiker wäre zutiefst enttäuscht von deiner Sicht. ;)
Und spricht nicht auch der Tastsinn seine eigene Sprache?

@fraterport

Naja das sagte ich ja, dies schmecke oder rieche ich eben, auch wenn ich drüber nachdenke, auf dem jeweiligen Sinnesorgan selbst, nicht im "Kopf". Daher.
Probiere es doch selber mal, denke an den Geschmack einer Erdebeere und sage mir, wo Du ihn wahrnimmst.