Philosophische Frage - Ja oder Nein?

kleinundgrün schrieb:Die Antwort "Ja" wird eine Situation eher verändern, als die Antwort "Nein".

In einem solchen System existieren wir *noch* nicht. In Herrschaftssystemen ist geschichtlich bezeigt, dass *Nein* Situationen verändert, die Jasager tragen zu Konservativem und Traditionen bei.

kleinundgrün schrieb:Was meinst Du damit?

Das Ja folgt dem vorherigen Ja, das Nein durchbricht und macht anders. Negativ ist ein als Ja verkleidetes Nein und ein als Nein verkleidetes Ja. Das oft unehrliche gegebene Ja ist meist negativer als das ehrliche selten gegebene Nein.

Solange man die Frage nicht kennt, ist es völlig egal, ob man ja oder nein antwortet. Eine Frage kann immer positiv oder negativ gestellt werden. Z.B.: Kann ich 500 € von dir haben? Und kann ich nicht 500€ von dir haben?
Man kann hier also getrost einfach eine Münze werfen, ob man ja oder nein wählt, was ich dann jetzt auch mache :)

@John_Sinclair
Sorry, ich dachte, Du willst wirklich diskutieren. Bye, bye.

Der gesunde Pessimist antwortet immer mit "Nein"!

kleinundgrün schrieb:@John_Sinclair
Sorry, ich dachte, Du willst wirklich diskutieren. Bye, bye.

Und ich dachte nicht, dass ich dir zustimmen müsste, nur um diskutieren zu dürfen. Akzeptiert.

Ich würde jedenfalls gerne diskutieren und mische mich daher nochmal ein. Ein Ja oder Nein, das ist völlig egal, denn man kann jede Frage beliebig umstellen. Um nochmal ein Beispiel an bereits genannten möglichen Fragen zu machen:

John_Sinclair schrieb:- Unsichtbare Frage: Wirst du den Präsidenten töten?

- Unsichtbare Frage: Wirst du den Präsidenten beschützen?

In beiden Fällen *Nein* ist regulierbar

In beiden Fällen *Ja* ist zumindest im ersten Fall konsequent fatal

Die Fragen könnten genauso lauten: Wirst du den Präsidenten nicht töten?
Bzw. Wirst du den Präsidenten nicht beschützen?

Dann ist das Verhältnis zwischen Ja und Nein exakt umgekehrt. Zumindest wenn man die Sätze formallogisch analysiert und nicht nach eventueller Pragmatik geht, aber dann könnte man sowieso sehr vieles in die Sätze interpretieren.

@Kc


Wenn man wirklich die Möglichkeit hätte Ja oder Nein auf eine beliebige Frage antworten zu können, dann würde man keine wählen. Da jedoch jede Antwort schon vor der Frage feststeht hat man keine Möglichkeiten, sondern nur Tatsachen.


Also ich würde, wenn ich wählen könnte, keines von beiden wählen :)

@dergeistlose

Jede Antwort steht insofern fest, alls dass man nur aus zweien wählen kann. Welche der beiden man aber wählt, bleibt einem selbst überlassen.

@Kc



Schön wäre es. Aber auch die Wahl steht schon fest. Die Reaktion auf eine Aktion ist genau so vorbestimmt wie die Aktion auf die Reaktion :)

Wo bleibt die Auflösung? :D

@jimmybondy

Es gibt keine Auflösung :D

Ist ja kein Gewinnspiel, sondern einfach ein mehr oder minder philosophischer Test, welche Antwort man wählt und warum.

Ich wähle Nein, denn ich bin grundsätzlich skeptisch und misstrauisch

@Kc

Ist es ein Test, sollte es auch einen Erkenntnisgewinn geben.
Ich glaube ihr Mods kocht da euer eigenes Süppchen und arbeitet grade an unserer Versklavung.
Mit der Antwort hier werden wir selektiert, die guten hier ins Töpfchen und der Rest in den UH- Bereich wie?

Sag mir nur ja oder nein! :D

@jimmybondy

Sie wissen zuviel, Mr. Anderson... *schwarze Sonnenbrille aufsetz*

:D

In dem Fall nein!

Ok Danke, dann nehm ich die Rotblaue und sage Jein! :D

DragonRider schrieb:Die Fragen könnten genauso lauten: Wirst du den Präsidenten nicht töten?
Bzw. Wirst du den Präsidenten nicht beschützen?

Dann ist das Verhältnis zwischen Ja und Nein exakt umgekehrt. Zumindest wenn man die Sätze formallogisch analysiert und nicht nach eventueller Pragmatik geht, aber dann könnte man sowieso sehr vieles in die Sätze interpretieren.

Hast du keine eigene Ansicht, nach der du deine Entscheidungen triffst? Auch hier wäre die Antwort *Nein* positiv, weil das kleinere Übel, als in beiden Fällen *Ja* geantwortet.

Eine philosophische Frage wird nie eine allgemeingültige Antwort erzielen, da der persönliche Wille mit hineinfließt und der persönliche Standpunkt, wofür eingestanden wird.

Wer *frei* ist, *kann* sich für alles entscheiden, doch wer sich bereits fesselnd entschieden hat (Gruppe/Partei/Geld/Sympathie/usw), der *kann* nur innerhalb dieses Gefängnisses wählen oder muss mit Ausschluss rechnen, was auch ein gefangener Zug ist..

John_Sinclair schrieb:Hast du keine eigene Ansicht, nach der du deine Entscheidungen triffst? Auch hier wäre die Antwort *Nein* positiv, weil das kleinere Übel, als in beiden Fällen *Ja* geantwortet.

Naja, es geht ja gerade darum, die Frage nicht zu kennen. Es gibt eben beide Möglichkeiten, die Frage könnte lauten:

John_Sinclair schrieb:Hast du keine eigene Ansicht, nach der du deine Entscheidungen triffst?

Sie könnte aber genausogut so lauten:
Hast du eine eigene Ansicht, nach der du deine Entscheidungen triffst?

Und da man das bei einer unbekannten Frage nicht weiß, kann man eben eine Münze werfen.
Es sei denn, man könnte mit statistischen Fakten belegen, dass eine Antwort generell günstiger für den Gefragten ausfiele, als die andere. Für eine solche Statistik bräuchte man allerdings eine sehr umfassende Analyse, wie Menschen ihre Fragen stellen. Und trotzdem könnte man nie mit Sicherheit sagen, ob nicht die andere Antwort im Speziellen besser wäre. Ergo Münze :)

Der Sinn der Philosophie ist übrigens genau der, allgemeingültige Aussagen zu machen. Ob dies gelingt, steht dann natürlich nochmal auf einem anderen Blatt. Aber zumindest sollte man in der Philosophie danach streben, sonst wäre sie sinnlos.

@DragonRider

Das ist Aufgabe der Aufklärer wie *Voltaire* einer war. Philosophen stellen Fragen und das ausschließlich.

"Könnte es nicht sein, dass es einem Hubschrauber gelänge ohne Piloten sicher zu landen oder wäre es ganz undenkbar?"

"Wenn es möglich wäre, müsste es dann nicht dafür eine unsichtbare Fernsteuerung geben, die andernorts doch von einem Piloten bedient werden würde?"


Wie gesagt: Philosophen stellen Fragen und überlassen das Antworten anderen, von denen sie sich wieder was zum Fragen holen.

@John_Sinclair

Also besteht die Metaphysik der Sitten Kants nur aus fragen? Platon's Politeia nur Fragen? Descartes Meditationes nur Fragen? Das sehe ich gewaltig anders. Natürlich stellt die Philosophie Fragen aber sie sucht auch mögliche Antworten dafür. Und dabei bedient sie sich oft anderer Disziplinien, wie Biologie, Physik, etc.
Jeder, der Philosophie studiert erhält mindestens eine Einführung in die formale Logik. Und das sicher nicht, um nur Fragen zu stellen, oder die Aussagen anderer zu prüfen, sondern auch um selbst vernünftige Aussagen formulieren zu können.
Ich habe auch noch nie gesehen, dass einer eine Arbeit oder einen Essay schreibt, in der er nur Fragen stellt, ohne selbst eine Hypothese zu formulieren.

Kant war ein Aufklärer - Platon war Denker - Descartes war Mathematiker und Naturwissenschaftler - Das einige von ihnen philosophische Färbungen haben bestreite ich nicht, doch ich bestreite, dass sie Philosophen waren.