Die Lösung des Wasserproblems in Afrika - Pipelines?

@Puschelhasi
Entmündige ich auch eine ältere Dame, die auf der Straße umfällt, indem ich ihr aufhelfe und sie sogar ins Krankenhaus bringe?

@def

Die Frage muss lauten, hat der Herzinfarktpatient sich vll vorher ein Jahr lang mit Frittenfett gemaestet? Es geht darum Afrikaner als souveraene Völker zu sehen, ihr Weg muss nicht der unsere sein, der Schwarze Jontinent muss nicht zwangslaeufig ein Abziehbild Europas und deren Loesungen sein.

@geemaj0r

Afrika ist keine ohnmaechtige aeltere Dame.

@Puschelhasi

Abziehbild Europas? Da sterben hunderttausende jedes Jahr an Unterernährung und Wassermangel... es ist nicht so das die dort ihr ganzes Wasser verbraten hätten, die sind ressourcentechnisch (was Nahrung betrifft) einfach mal angeschissen und das nutzen wir aus statt langfristig zu helfen... als ob die sich fettgefressen hätten...

def schrieb: die sind ressourcentechnisch (was Nahrung betrifft) einfach mal angeschissen und das nutzen wir aus statt langfristig zu helfen... als ob die sich fettgefressen hätten...

Nein, sind sie nicht. Nur falsche Leute sind an der Macht.

@def
Afrika ist resourcentechnisch sehr gut ausgestattet, da gibt es alles. Das ist schlicht ein Problem der Organisation, bzw der Desorganisation, der staatlichen Systeme und der afrikanischen Politik.

@Puschelhasi

Es fehlt einem Großteil des Kontinents an Wasser. Das ist die Ressource für die Nahrungsmittelproduktion. Dafür hat es viel Gold, Platin, Diamanten etc. pp.

Puschelhasi schrieb:Das ist schlicht ein Problem der Organisation, bzw der Desorganisation, der staatlichen Systeme und der afrikanischen Politik.

Also willst du ja doch das Abziehbild Europas...

Die Gründe dafür,
daß noch immer Wasserknappheiten in riesigen teilen des Kontinents herrschen,
läß sich leider nicht nur mit Geld und Technik beheben,
oder mit zuwenig Geld und fehlender Technik erklären.
Das Problem ist komplexer.
Wasser bedeutet auch Kontrolle.

Ägypten beispielsweise bezieht nur etwa 10-12% ihres Wasserbedarfs aus dem riesigen Wasserspeicher unter der Sahara,die restlichen gut 90% werden aus dem Nil bezogen.
Welcher nun bekanntlich nicht in Ägypten sondern in Äthopien entspringt.
Der Staat ist also von Wasserressourcen abhängig, die außerhalb seiner Grenzen entspringen.
Auch aus diesem Grunde reagierte Ägypten zum Beispiel mit politischen und militärischen Drohgebärden auf ein äthiopisches Vorhaben, große Staudämme am Oberlauf des Nils zu erbauen.

Äthopien&Ägypten haben dort ein starkes politisches Konfliktpotenzial entwickelt.
Der Anrainerstaat Sudan ist durch diesem Konflikt gleich mehrfach betroffen und Ägypten ebenso politisch wie militärisch ausgeliefert.Die Abspaltung Südsudan´s wird durch das "Wasserproblem"zwischen den beiden Ä´s eher gehemmt.
Allso gehen dort die voreKämpfe weiter.

Auch an anderen Beispielen kann man sehen wie Wasser als politisches Instrument genutzt wird.
2 Zu/Quellflüsse des Jordan´s entspringen an 2Stellen in den Golanhöhen und stehen unter Israelischer Kontrolle.

Solange gesellschaftliche und politische motivierte Widerstände relevant sind, können Programme wie das "Integrated Water Resources Management" (IWRM),das auf dem Grundprinzip der Nutzen- statt der Wasseraufteilung beruht und auf eine integrierte, gemeinsame Bewirtschaftung eines Flussgebiets abzielt, nicht erfolgreich sein. Das Problem ist also weniger eines der mangelnden Lösungskonzepte, sondern des mangelnden politischen Willens.

http://www.gebende-haende.de/cms/index.php?id=270&tt_news=1294&type=98

Hier nochmal eine Karte der Dürregebiete um bestimmte Zusammenhänge, die ich schrieb zu verdeutlichen:
http://www.bing.com/images/search?q=d%C3%BCrre+gebiete+in+afrikas&qpvt=d%C3%BCrre+gebiete+in+afrikas&FORM=IGRE#view=detail&id=AFE86255B88FC3C847FE65C092E9F33D961D1B87&selectedIndex=2

@def

woraus schliesst du das? Liest du auch was du schreibst oder hörst du nur ab und zu mal nebenbei rein?

def schrieb: Es fehlt einem Großteil des Kontinents an Wasser.

Nein, daran fehlt es auch nicht.

@geemaj0r
Die Pipelines und das Wasser muss jemand bezahlen,Kapitalisten verbinden das im Allgemeinen mit Maximalprofit.In der Sahelzone leben aber nur Habenichtse

Ist ein politisches Zusammenspiel,
die Jungs werden sich schon alleine einigen.
Da hat @Puschelhasi schon recht.
Einmischung aus falschen Motivationsgründen sollte man verhindern und nicht noch fördern.

Wenn Ausländische Großfirmen/Staaten dort mitmischen würden,würde eine neue Art Abhängigkeit entstehen.
Auch "Wasserkriege"sind eher unwahrscheinlich.
Studien haben gezeigt,das Wasserkonflikte eher zu Konversation neigen als zur Konfrontation.
Sowie es ausschaut,wird Äthopien Staudämme erbauen und eine Art "Wassergebühr"von den Jahrtausendlangen Nutznießern erheben.
Ölstaaten machen es seit Menschengedenken nicht anders.
Mit guter Gewissheit,das die Wasservorkommen unter der Sahara weiterhin erschlossen und ausgebaut werden wird Nutznießer Ägypten(zb.) zustimmen.
Somit wohl auch der Sudan.

@Warhead

Somit wäre das Ding mit der unabhängigen"Bezahlung"von ePipelinenetzwerke(zb) in Äthopien&Anrainerstaaten auch schon einmal geklärt.

Ok,
graue Theorie.
Aber genauso könnte/wird es abläufen,
wenn Europa und Co. sich nicht einmischen ;)
Ist allerdings eher unwahrscheinlich.
Der Zugang zu Wasser bestimmt die ökonomische Entwicklung eines Staates. Wasser ist überlebenswichtig für die Erhaltung und Entwicklung jeder Volkswirtschaft und deshalb auch für das allgemeine Existenzniveau.
Im Klartext:
Europa wird sicherlich durch große Firmenauftäge,Projekte und Gelder vieles ermöglichen,
allerdings aus einer egoistischen Interessenlage.
Unabhängikeit ist in Afrika nicht erwünscht und meist ist Entwicklungshilfe mit Lobbyarbeit gleichzusetzen.Insbesondere da noch immer einseitige"Verträge" aus den Kolonialzeiten nachwirken,worauf sich allerdings gerne berufen wird.zu Recht.
Leider.

@Puschelhasi

Puschelhasi schrieb:Die schulden hat der Staat doch gemacht, mir erlaesst auch niemand meine Kreditverpflichtungen.

hatten wir beide doch schon mal, sollte dir daher eigentlich ein begriff sein, aber gerne nochmal:

Wikipedia: Odious debts

und dass dies sehr zutreffend in dieser region ist, dürfte ja wohl klar sein

Das liebe Geld.

Sie haben in der Sahelzone nicht nichts, sie haben mächtig viel Sonne.
So könnte man Sonnenflächen gegen Wasser tauschen. ;)

Sie haben in der Sahelzone nicht nichts, sie haben mächtig viel Sonne.
So könnte man Sonnenflächen gegen Wasser tauschen. t

Stimmt so nicht.

http://www.welt.de/wissenschaft/article1479798/Unter-der-Sahara-lagern-riesige-Wasservorraete.html

http://les-eaux-du-sahel.ch/mali-wmanag.html (Archiv-Version vom 23.01.2016)

Was die haben ist immens viel Wasser..nicht nur Sonne.

Nur leider fehlt es an politischer Motivation dort etwas zubewegen :)

@waage

Naja gut, das jlappt auch nur begrenzt, bzw. wird die Vergabe weiterer Kredite wohl sehr schwierig. Es sei denn es handelt sich um versteckte Subventionen.

Irreparabel schrieb:Nur leider fehlt es an politischer Motivation dort etwas zubewegen :)

Schade, ich hätte ein tolle Idee was man mit den freien Sonnenflächen so alles machen könnte.
Eigentlich könnte man sich damit ein Monopol aufbauen. Ich denke das sollte Motivation genug sein
;) :)

DonFungi schrieb:Schade, ich hätte ein tolle Idee was man mit den freien Sonnenflächen so alles machen könnte.
Eigentlich könnte man sich damit ein Monopol aufbauen. Ich denke das sollte Motivation genug sein
;) :)

Hatten andere auch schon :D :D

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/energie/a-630659.html

Nur leider wird dort eher weniger auf Wohlstand oder Interessen
der Bevölkerung Rücksicht genommen.
Auch werden die teuren Anlagen nicht in armen Ländern erbaut werden,
die solch Großprojekte bräuchten.
Es wird ebenso auf eine gute Infrastruktur Wert gelegt,
(drückt ja die Kosten)sowie auf ein einschätzbares politisches Klima.
Im Land und in den Nachbarländern.
Sprich:
Reichere Länder wie Marokko und Tunesien werden da sicherlich in der engen Auswahl kommen.
Arme Länder haben im moment nichts davon.

Die erzeugte Energie ist nur für Europa gedacht.
Allerdings kommen so auch Subventionen,Fachkräfte und auch Wissen in die afrikanischen Länder,
die es ohne die Einflussnahme Europa´s nicht gegeben hätte.
Ist ja schon mal was.

Desertec ist übrigen´s eine private Foundation,
wer wirklich dahinter steht und die Fäden zieht,
läßt sich leider nicht so leicht sagen,da sie auch im nahen Osten ihre Finger überall mitwirkt und an vielen Großprojekten beteiligt sind.

Warhead schrieb:Die Pipelines und das Wasser muss jemand bezahlen,Kapitalisten verbinden das im Allgemeinen mit Maximalprofit.In der Sahelzone leben aber nur Habenichtse

DAS trifft es auf den Punkt...

Spielen wir es doch mal rechnerisch grob durch:

- In Afrika lebt ca. 1.000.000.000 Menschen. Statistisch gesehen (nach einer kurzen Webrecherche) fehlt 11% der Weltbevölkerung Zugang zu Trinkwasser, das wären hier 110 Millionen Afrikaner.
- Der Europäer verbraucht pro Tag im Schnitt ca. 85 Liter Trinkwasser. Aufgrund der niedrigeren Entwicklung der betroffenen 11% veranschlagen wir mal einen täglichen Bedarf von 40 Litern. Also sprechen wir schon von einem täglichen Bedarf von 4,4 Millarden Litern Trinkwasser am Tag, oder 4,4 Millonen Kubikmetern. Nur mal zum Vergleich, der Rhein benötigt über 9 Tage, um eine derartige Wassermenge zu transportieren.
- Meerwasserentsalzungsanlagen sind in der Regel fürchterliche Energiefresser. Mittlerweile gibt es eine einzige (!) komplett umweltfreundliche Entsalzungsanlage, die mittels Windkraft und Umkehrosmose arbeitet.
- Diese genannte Anlage produziert täglich ca. 70 Kubikmeter Trinkwasser, also knappe 1,6% des prognostizierten Bedarfs.
- Rein rechnerisch sind also schon mal 63 solcher Anlagen erforderlich. Zusätzlich benötigen wir ein Leitungsnetz, dass das gewonnene Wasser unter gewissen hygienischen Standards (und da versagt schon die Pipeline-Idee) zum Empfänger zu bringen, entsprechende Pumpstationen, die auch wieder einen Energiebedarf haben, undundund.

Das ist eine Infrastruktur, die man niemals erstellen und vor allem dauerhaft unterhalten kann. Von der stellenweise politischen Instabilität in manchen Regionen ganz abgesehen.