Wie war die DDR?

Die DDR war... eingemauert und es gab Spreewald gurken. :D

@kbvor4
Ich weiß was das Wort bedeutet :)

@HeizerP.

Dann lautet die Antwort auf deine Frage: Einfach alles.

Die DDR war einerseits eine recht enge Community, andererseits haben sich viele Leute für den anderen interessiert. (mit Stasilauschern)

Der Alltag war recht organisiert und struckturiert. Es gab kaum Arbeitslosigkeit, selbst die Knastvögel arbeiteten, wenn auch für Ikea und für den Westen. Die Lebensmittelpreise waren recht stabil, wenn man darüber hinwegsieht, dass sie subventioniert waren. Man muss dazu sagen, das die Russen die Ossis recht heftig in der Mangel hatten mit ihren Reparationen. Das Gerücht was man oft hört, das die DDR die 8-10. größte Industriemacht war, ist natürlich absoluter blödsinn, dazu war die Wirtschaft garnicht ausgelegt. Man erzählte dem Volk viel Mist. Was aber nicht bedeutet, dass die DDR nicht für Inovationen gut war. Denn die Schuhindustrie (Entwicklung, Forschung) die unter anderen für Adidas und Puma arbeitete und deren Produkte dann gleich in den Westen auf den Markt kamen. Die Fehlproduktionen durften natürlich die Ossis behalten.

Der meistgehasste Politiker war wohl Mielke und seine Scherken, die es fertigbrachten das eigene Volk gegen sich spionieren zu lassen bzw. Leute an die Grenzen zu stellen, die auf ihre eigene Bevölkerung loß gehen mit Schießbefehl. Oh mann, kann man sich kaum vorstellen wie es war, jemand zu kennen, der da stehen musste, man kann sich ja denken, das sie nicht den besten Ruf hatten. Und nach der Wende war es ganz aus, das gab es keinen Grund mehr, vor den ehemaligen NVA-Typen Angst zu haben. Kann mich noch gut erinnern, wie man Sie danach wie die Hölle hasste und meidete wie die Pest. Was noch sehr unangenehm war, war die ungleiche Wirtschaftsverteilung. Erst kam Berlin, dann der Rest, was dazu führte, das es kaum im Süden und Osten der DDR eine breitgefächerte Warenverfügbarkeit gab. Es war ziemlich eintönig, und man bekam nur unterm Ladentisch ab und zu was außer der Reihe.

Naja, aber es war nicht alles schlecht, selbst nach der Wende sind noch ein paar Firmen übrig geblieben, die die Treuhand nicht niedermetztelte. zb. die Leuna bzw. ehemalige Bunawerke.

Das TV Angebot war auch nicht die Welt, doch eins kann man mit recht geschwellter Brust sagen, unser Sandmännchen war besser als der der Wessis, auch nach der Wende. :)

Ich kann mich an eine lustige Episode aus meiner DDR-Kindheit erinnern.

Mein Onkel aus dem "Westen" hat uns oft zu Weihnachten besucht.Meistens kam er schon ein paar Tage vor dem Fest. Einmal hatte meine Mutter ihre Einkäufe noch nicht alle erledigt, also musste die Familie mit ran,Tragen helfen.

Besagter Onkel wollte ja schon immer mal so einen HO-Laden von innen sehen, also ist er auch mitgekommen. Er hat sich alles ganz genau angeschaut und vor sich hin gebrabbelt.
Plötzlich brüllt der los, wie von der Tarantel gestochen:"Rhaaaabaaabeeer, hier gibt´s ja Rhababer!"

Ich glaube, der hat damals sämtliche Bestände, die die vorrätig hatten, aufgekauft :D
Da kann man mal sehen,im Westen gab es auch nicht Alles! :D

@Rumpelstein

wie kommst du darauf, das es im Westen kein Rhababer gab, womöglich war er im Osten nur einfach billiger?!

@HeizerP.

Beste Geschichte:

Mein ehemaliger Wirtschaft & Recht - Lehrer aus grauer Vorzeit bat seinerzeit den Schulleiter um einen kurzfristigen Urlaubstag, da in Jena Katalysatoren zu haben waren. & Nur an diesem Tag.

(Früher hatten diese Worte noch Bedeutung, im Gegensatz zu heutigen Aktionen.)

Er machte sich natürlich kaum Hoffnung auf die Bewilligung dessen.
Die Antwort lautete: "Fahren sie unverzüglich los & bringen sie mir bitte einen mit."

@Rumpelstein
Und Rhababer hat so gut wie jeder, der einen Garten hatte, selbst angebaut.

Bei uns im Dorf wurde eine neue Bungalowsiedlung eingerichtet, alle mit sehr kleinen Gärten. Spöttisch sagten alle "Die können doch höchstens Kohlrabi anbauen!" - Voila, schon hieß die Siedlung Kohlrabi-Insel, und heißt noch bis heute so.

:note: Selbstversorgung war das A und O. Wir hatten auch Kirschbäume, süß und sauer, Erdbeere, Tomaten, Hühner etc... Heuer ist davon nichts mehr übrig.

@kbvor4

Wer brauchte denn Katalysatoren, die Ostkutschen bestimmt nicht, oder verwechsle ich da grade was?

@SUPERVISOR1982
Das ist natürlich auch möglich. Die Wekzeuggeschäfte hat er ja irgendwann auch für sich entdeckt, Hammer, Zangen, Nägel und Unmengen dieser altmodischen Wasserpumpen...und alte Wagenräder von Handwagen, Heuwagen usw.hat der aufgekauft.

Die Bauern haben immer mit dem Kopf geschüttelt und gesagt:"Nimm mit!", die waren froh, wenn sie das alte Zeug los waren.

@Rumpelstein

lol, kann ich mir gut vorstellen, das die Bauern da mit dem Kopf schüttelten.

aber sowas gabs doch auch im Westen au mass, oder war es wieder ne Geldfrage, wer weiß.

@SUPERVISOR1982

Das Zeug hat er als "(N)Ostalgie" auf Antik- und Trödelmärkten vertickt und gutes Geld damit gemacht.

@Grymnir
Alles, was die Kleingärtner nicht selbst verbrauchten, kam zu uns in den Konsum.
Einige von den ganz jungen Leuten kennen heute zwar die exotischsten Obst- und Gemüsesorten, aer zeige denen mal Stachelbeeren oder Kohlrüben, da sind die überfragt :D

@Rumpelstein

achso ok, nich schlecht herr specht :D

SUPERVISOR1982 schrieb:Wer brauchte denn Katalysatoren, die Ostkutschen bestimmt nicht, oder verwechsle ich da grade was?

Das weiß ich nicht. Bin in Automobilsachen ein absoluter Tiefflieger.

@SUPERVISOR1982

Wir besitzen noch so einen alten Handwagen,der leistet immer noch treue Dienste, wenn wir Getränke holen oder was vom Baumarkt (der ist gleich um die Ecke). Für das olle Ding wurde uns hier in NRW auch schon einiges angeboten.

@kbvor4

habe gerade geschaut, der Wartburg und der Trabbi hatten nie nen Kat, gab es erst nach der Wende als Umrüssatz damit man weniger KFZ-Steuer zahlen musste. wurden von VW gebaut, wobei auch während der DDR die Ossis für VW gearbeitet haben im Werk Eisenach, laut Wiki.

@Rumpelstein

ja das war noch wertarbeit. genauso wie die Schubkarren und Betonmischer und viiieles mehr. :D

@SUPERVISOR1982

Ok, danke für die Info.

SUPERVISOR1982 schrieb:wobei auch während der DDR die Ossis für VW gearbeitet haben im Werk Eisenach, laut Wiki

Da hat Wiki Recht.

Als wir in der Wendezeit das erste Mal rüber gefahren sind, hat sich mein Ex total blamiert.
Fragt der doch so eine junge Verkäuferin: "Haben Sie mal ´ne Cellophantüte, damit ich die neue Niethose bissel einpacken kann?" Meine Schwester, die seit einigen Jahren schon dort in dem Ort wohnte und deshalb die Verkäuferin kannte, wäre am liebsten im Boden versunken.

@Grymnir

Grymnir schrieb: Heuer ist davon nichts mehr übrig.

Warum?

@kbvor4
Ich war auch irritiert. DDR und Katalysatoren? Wer weiß für was :D

HeizerP. schrieb:Wer weiß für was

An kruden Ideen hat es uns zumindest nie gemangelt ! :D