Sollte Prostitution in Deutschland verboten werden?
03.09.2025 um 11:17Eher wohl, was illigal sein sollte...Negev schrieb:Also dreht sich dieser Thread eher um die Frage, ob man es verbieten soll?
Eher wohl, was illigal sein sollte...Negev schrieb:Also dreht sich dieser Thread eher um die Frage, ob man es verbieten soll?
Es geht ja genau nicht darum Elendsprostitution zu legalisieren, sondern legale Räume zu schaffen, zu erhalten und genug attraktiv zu halten, damit straßenstriche verschwinden.sacredheart schrieb:Insbesondere die Elendsprostitution auf der Straße wird durch eine Legalisierung auch nicht besser. Und schwerst Drogenabhängige wirst Du kaum in ganz geordnete Strukturen von zertifizierten Verrichtungsbetrieben mit Betriebsrente, VL und Weihnachtsfeier anbinden können.
@NegevNegev schrieb:Also dreht sich dieser Thread eher um die Frage, ob man es verbieten soll?
Die Idee ist ja so neu nicht. Da gibt es doch Verrichtungseinrichtungen, die das Geschehen direkt von der Straße auf eingezäunte Areale verschieben. Damit verringert man die Sichtbarkeit, sonst ändert man nichts. Es mag vielleicht auch den Anwohnern etwas helfen, aber die Grundlage solcher Prostitution wird dadurch nicht geändert.gagitsch schrieb:Es geht ja genau nicht darum Elendsprostitution zu legalisieren, sondern legale Räume zu schaffen, zu erhalten und genug attraktiv zu halten, damit straßenstriche verschwinden.
Da is was dran ... hab nur auf die Aussagen von @gagitsch geachtet.sacredheart schrieb:Ich denke, das ist der Titel des Threads.
duval schrieb:Die meisten Sexarbeiterinnen in Deutschland sind ihr eigener Chef, sie arbeiten selbstständig und haben selten einen festen Arbeitsvertrag mit Sozialversicherung oder Rentenanspruch.
Das ergibt sich schon daraus, dass Sexarbeiter laut Prostituiertenschutzgesetz nicht weisungsgebunden sein dürfen.sooma schrieb:Hast Du da mal Zahlen?
Der Betreiber eines Prostitutionsgewerbes sowie die für den Betreiber handelnden Personen dürfen Prostituierten keine Weisungen im Sinne des § 3 Absatz 1 des Prostitutionsgesetzes erteilen. Ebenso unzulässig sind sonstige Vorgaben zu Art oder Ausmaß der Erbringung sexueller Dienstleistungen.Quelle: (§26 Abs. 3 ProstSchG)
Meistens werden in Laufhäuser nur die Zimmer an die Mädels vermietet. Kostenpunkt ca 90 euro sm Tag pro Zimmer. Was die Frauen Geld kassieren geht meist niemanden etwas an.equinoxx schrieb:Damit ist in dieser Branche die Selbstständigkeit als gängige Form der Erwerbstätigkeit vorgezeichnet. Warum sollten Betreiber den riesigen Kostenapparat und die vielen Verpflichtungen eines Angestelltenverhältnisses tragen, wenn sie kaum gesetzliches verbrieftes Mitspracherecht haben? Das lohnt sich ja aus Unternehmersicht nicht.
Genau.duval schrieb:Anstatt sich vom neuen Gesetz einschüchtern zu lassen, machen viele Anbieter einfach einen digitalen Abgang ins Ausland zB Russland und die USA online natürlich! Mit ein paar Klicks sind ihre Livestreams plötzlich auf Plattformen, die Schweden nicht mehr kontrollieren kann. Und damit keiner mitbekommt, wer zuschaut oder bezahlt, läuft das Ganze über VPNs oder anonyme Zahlungsdienste so bleibt alles schön im Verborgenen.
Das ist tatsächlich das größte Problem für mich, denn ich vermute, wenn der Zwang nicht mehr vorhanden ist, könnte die Prostitution auch Gesellschaftlich anerkannter sein.duval schrieb:Das Hauptproblem Menschenhandel und Zwangsprostitution bleibt bestehen und wird durch das nordische Modell nicht gelöst.
Das ist leider zu vermuten und wohl sehr realistisch. Auch ein Grund warum mir der Gedanke gefällt die Dienstleister als Selbstständige zu betrachten, bzw fungieren zu lassen, so kann jeder wählen wo und wie er arbeitet. Das setzt aber sichere Räume voraus und Legalität von Dienstleister und Verbraucher.duval schrieb:Stattdessen arbeiten viele Sexarbeiter im Verborgenen, wo sie noch weniger Schutz und Unterstützung haben.
Ein typisch politisch motiviertes Gesetz, keins was tatsächliche Verbesserung für die Gesellschaft bringt.duval schrieb:Das Gesetz bekämpft also nicht die Ursachen, sondern verschiebt sie nur aus dem Blickfeld.
Das sind linksextreme Kampfphrasen.Negev schrieb:Zur frage direkt: In dieser (kapitalistischen) Gesellschaft, kann man darauf nur eine falsche Antwort geben...
Gibt es denn weniger Vergewaltigungen in Ländern, wenn die Prostiution verboten ist?HeizerP. schrieb am 13.11.2013:Oft wird ja behauptet das es dann mehr Vergewaltigungen geben wird. Ich sage dazu jain.
Nicht jeder Puffgänger ist ein potenzieller Vergewaltiger. Wo aber sollten Männer mit ihren "überschüssigen Energien" hin?
Vergewaltigung werden wohl nicht mit Verbot oder Legalität korrelieren, mehr wohl mit Anteil Mann/Frau und wirtschaftlicher sowie sozialer Struktur.blueavian schrieb:Gibt es denn weniger Vergewaltigungen in Ländern, wenn die Prostiution verboten ist?
blueavian schrieb:Gibt es denn weniger Vergewaltigungen in Ländern, wenn die Prostiution verboten ist?
@blueaviangagitsch schrieb:Vergewaltigung werden wohl nicht mit Verbot oder Legalität korrelieren, mehr wohl mit Anteil Mann/Frau und wirtschaftlicher sowie sozialer Struktur.
Ich sagte ja lediglich:sacredheart schrieb:Ich glaube eher nicht, dass es einen Zusammenhang zwischen Verfügbarkeit von Prostitution und Vergewaltigung gibt. Die volkstümliche Idee, die Prostituierte wäre so eine Art Blitzableiter, ohne den das 'Tier Mann' dann zum Vergewaltiger würde, halte ich für ein Märchen.
Dazu würde es helfen zu wissen, wer der typische Puffgänger und wer der typische Vergewaltiger ist. Ich glaube, die Altersgruppe der Personen unterscheidet sich schon erheblich.
Das ist nun keine Statistik, aber ich bin jahrelang an einem Club auf dem Weg zur Arbeit und zurück vorbeigekommen. Und was sich da aus dem Auto gewuchtet hatte, war überwiegend Ü60 und Ü70, also nicht gerade das typische Alter von Gewaltstraftätern.
Ich glaube nicht, dass Prostitution generell zu einem Anstieg von Vergewaltigungen führt mit der Ausnahme, dass in der Prostitution selbst Vergewaltigungen vorkommen, was man nicht vergessen darf. Ich gehe aber davon aus, dass leider wenig davon zur Anzige kommt.
Du magst also Recht haben, aber wir werden es nur vermuten können welche Faktoren wohl treibend sind.gagitsch schrieb:Vergewaltigung werden wohl nicht mit Verbot oder Legalität korrelieren, mehr wohl mit Anteil Mann/Frau und wirtschaftlicher sowie sozialer Struktur.
Dem schließe ich ich an. Ich halte dieses Argument Prostitution verhindere Vergewaltigung für puren Zynismus, weil diese Argumentation, suggeriert, Prostituierte könnten nicht vergewaltigt werden. Die Lebensläufe offenbaren wohl oft eher das Gegenteil.sacredheart schrieb:ch glaube eher nicht, dass es einen Zusammenhang zwischen Verfügbarkeit von Prostitution und Vergewaltigung gibt.
Ich würde sogar behaupten Prostituierte sind die meist betroffene Gruppe von Vergewaltigungen.WM schrieb:Dem schließe ich ich an. Ich halte dieses Argument Prostitution verhindere Vergewaltigung für puren Zynismus, weil diese Argumentation, suggeriert, Prostituierte könnten nicht vergewaltigt werden.
Ich habe auch schon von welchen gehört, dass sexueller Missbrauch in der Kindheit nicht so selten vorkommen soll. Hier kommt eine zu Wort, die es "freiwillig" machte, nie einen Zuhälter hatte und unter anderem erzählt, dass sie damit eigene Missbrauchserfahrungen kompensiert hat nach dem Motto "wenn es schon sein muss, soll er wenigstens dafür bezahlen."sevenheartseas schrieb:Wenn eine Prostituierte aufs Revier geht wegen Anzeige zur Vergewaltigung WÄHREND sie Geld genommen hat...
Ich glaube da kommt nicht viel raus....
Wieviele dieser Beschützer sind echte und nicht einfach nur getarnte Zuhälter?duval schrieb:Ein Zuhälter ist jemand, der andere für sich arbeiten lässt und dabei ordentlich abkassiert meistens nicht gerade freiwillig und definitiv nicht legal. Hier ist Handlungsbedarf!
Ein Beschützer ist einfach jemand, der auf Sexarbeiterinnen aufpasst und dafür sorgt, dass ihnen nichts passiert.