Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

@Corellian

In Europa werden zb "Fans" die rassistische Parolen brüllen aus dem Stadion entfernt,
oder sie werden nachträglich gesperrt und erhalten Stadionverbot sobald ihre Personalien erfasst wurden.


@kintarooe schrieb:


Du widersprichst dir selbst, zuerst behauptest du dass den Türken die Schweigeminute unbekannt sei(was Schwachsinn ist, da der Stadionsprecher das ja vorher klar ansagt), und dann behauptest du :

"Zudem sei auch gesagt, das während etlicher "Schweigeminuten" in den letzten Wochen die für Polizisten und Soldaten abgehalten wurden, welche durch die PKK umkamen, auch die selben Parolen skandiert wurden.
Das ist eine Art Protest und nicht als spuken auf die Opfer zu werten."

In Konya gab es übrigens auch eine Schweigeminute im Stadion die beschämend und asozial verlief.

Gegen wen ist der Protest gerichtet?

Es ist eine Beleidigung für die Opfer der Anschläge von Ankara und Paris.


@lukistar
Menschen die während einer Schweigeminute zum Gedenken der IS Terroropfer buuhen und Alahu Akbar schreien
werden jetzt also schon mit einem islamischen Ruf während des Gebets verglichen?

Die Feststellung der Personalien und ein Stadionverbot wären durchaus angebracht, sonst werden in der Türkei ja auch schon Kinder festgenommen die den Präsidenten oder das Türkentum "beleidigen".

Ich bin auch hier maßlos enttäuscht von den Reaktionen von @lukistar
@Corellian und @kintarooe , anstatt sich bestürzt und geschockt über diese Vorkommnisse in den Stadien von Konya und Istanbul zu zeigen versucht ihr hier mit "fehlendem Respekt vor muslimischen Opfern", "wo bitteschön werden dsbzgl. solche dinge durchgesetzt" und "den Türken ist eine Schweigeminute nicht bekannt" oder "das buuhen und Alahu Akbar schreien während einer Schweigeminute für die Opfer ist eine Art Protest und keine Respektlosigkeit gegen die Terroropfer" diese beschämenden Taten zu erklären(da gibt es nichts zu erklären) und/oder herunterzuspielen.

Es ist unfassbar und erschütternd mit welcher Insbrunst ihr versucht diese Vorkommnisse herunterzuspielen oder zu erklären, oder dass ihr es normal findet dass keine Konsequenzen daraus gezogen werden und niemand bestraft wird.

Ihr solltet euer Verhalten evt mal überdenken und nicht alles aus einer roten Brille heraus betrachten.

@SouthBalkan ich widerspreche mir eben nicht. Ich hab das Wort ja bewusst in Gäzefüßchen gesetzt. Dachte es wäre dan begreiflich, das ich damit die türkische Variante gemeint habe. Das waren halt keine Schweigeminuten nach euro Art, sonder Saygi Durusu mit Trauermarsch...war nur zu faul das jedes mal so auszuschreibe.

ps...ich schreibe wie es sich deuten lässt. Das das respektlos ist streite ich doch garnicht ab. Lege mir nicht Dinge in den Mund die ich nicht gesagt habe. In der Türkei wird es ja auch Respektlosigkeit wahrgenommen. Aber du deutest Dinge hinein die damit nichts zutun haben. Du pikst dir ein Satz raus und schlägst darauf ein ohne auf das restliche einzugehen. Mit dir kann man anscheinend nicht diskutiere, da du andere Meinungen anscheinend eh nicht akzeptierst. Allein deine aggresive Schreibweise zeigt das zr genüge


zumal dein post nichts mit diesem Thema zu tun hat...deine intention war schon von begin an klar

SouthBalkan schrieb:Ich bin auch hier maßlos enttäuscht

deine gemütslage zu den vorkommnissen ist für mich z.b. nicht relevant. geschweige denn, dass du dir einbildest/anmaßt, aus meinen 2 posts dazu den meinen eruieren zu können. :palm:

@kintarooe
was für ein Unsinn, spätestens nach dem Skandal bei der Schweigeminute in Konya weiss jeder der ein Fussbalfan in der Türkei ist was eine Schweigeminute ist.

Einen Trauermarsch auf Trompete spielen ist was völlig anderes, und das wussten auch die Fans in den Stadien in Konya und in Istanbul, der Stadionsprecher sagt ja explizit vorher worum es geht.

@Corellian
Konsequenzen für das beschaemende Verhalten der "Fans" nicht einzufordern und auf andere zu verweisen spricht Bände.

@SouthBalkan

Ein Stück stürmische türkische Mentalität könnte man sagen.
Festnahmen wären übertrieben, es wurde ja gegen kein Gesetz verstoßen.

@SouthBalkan
nach dem Ankara Attentat wurde auch ein Trauermarsch gespielt..dennoch skandierten die Leute gegen die PKK...genauso wie bei etliche Ligaspielen in den letzten Woche.

SouthBalkan schrieb:Konsequenzen für das beschaemende Verhalten der "Fans" nicht einzufordern und auf andere zu verweisen spricht Bände.

weil ich a)nicht irrational denke und b)sind verweise/vergleiche in dieser sache sehr wohl gerechtfertigt. warum auch nicht. oder schmeckt dir das etwa nicht?!

@kintarooe
Mein Beitrag hat sehr wohl was mit dem Thema zu tun,
es zeigt wie radikal (egal ob nationalistisch,islamistisch oder neoosmanisch)
mittlerweile Teile der türkischen Gesellschaft unter Erdogan geworden sind.

@lukistar

Hat sich eigentlich Davotuglu zu den Ereignissen im Stadion geäußert?
Er war ja auch im Stadion!!

@Corellian
Dein Vergleich ist aber nicht zutreffend.(siehe Begründung oben)
Erfassung der Personalien und Stadionverbote wären das Mindeste!

@SouthBalkan
eben nicht. die türkische gesellschaft war schon vor Erdogan nationalistisch. Radikale gibt es auch genügend im Land und die Islamisten sind da erst die neuankömmlinge. Linksradikal, Nationalisten lieferten sich viele blutige Kämpfe in der Türkei..welche erst durch ein Militärputsch mit langem Ausnahmezustand und etliche ermordeten durch das militär beendet wurden konnte. Dann noch die PKK...die Menschen in der Türkei haben schon einiges gesehen und erleiden müssen. Islamismus spielte in der türkei eine untergeordnete Rolle. Ich empfehle dir dich mit dem thema mal intensiver auseinander zusetzten...selbst viele meiner Landsmänner sind Ahnungslos was das betrifft

@lukistar
Es wurde gegen kein Gesetz verstossen?

Bei diesen Vollpfosten würde das absurde "Tuerkentumbeleidigungsgesetz" doch Sinn machen!
Wenn jemand in der Türkei den Völkermord an den Armeniern verbreitet muss er mit einer Anklage wegen "Beleidigung des Tuerkentums" rechnen, wenn Vollpfosten die Türkei weltweit mit ihrer asozialen und ihren widerlichen Art beschämen indem sie die Terroropfer verhöhnen , müssen sie keine Konsequenzen fürchten.
Der türkische Staat scheint ein gestörtes Rechtsempfinden zu haben.

@kintarooe
Der Islamismus ist nicht neu in der Türkei.
War der geistige Ziehvater von Erdogan nicht ein gewisser Erbakan?

Die Demokratie ist ein Zug auf den wir aufspringen bis wir unsere Ziele erreicht haben.

Schon mal gehört?

@SouthBalkan

Man sollte das ganze sowieso nicht dramatisieren.

Ist die politische Haltung der Türkei in der Frage des Terrorismusbekämpfung nicht viel wichtiger? Die Türkei unterstützt den Kampf gegen den IS. Auch wegen den Flüchtlingen sucht man die kooperative Nähe zu Griechenland.

@lukistar

Es reicht jetzt auch mit dem Thema "Fans", mich hat dieses Verhalten sehr geaergert halt, meine Meinung dazu habe ich kundgetan, ich war uebrigens nach dem Anschlag in Ankara mindestens genauso schockiert und traurig wie wegen Paris.

Ich finde es auch etwas heuchlerisch wenn tausende Terroropfer in Irak,Syrien , Libyen und Nigeria nur Randnotizen hier im Westen sind.

Der Anschlag von Ankara war jedoch auch hier ein großes Thema.

Mir ist auch aufgefallen dass die Anschläge in London und Paris stärker und länger Thema waren wie die verheerenden Anschläge in Madrid.

Zur Flüchtlingspolitik : ich hoffe darauf dass die EU Griechenland und die Türkei dabei unterstützt mit diesen Massen an Flüchtlingen umzugehen und dass diese Leute endlich EU Visa erhalten damit nicht mehr so viele Menschen in der Ägäis ertrinken.

Terrorismusbekämpfung:

Die Türkei tanzt auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig, ob das gut gehen wird bezweifle ich.

@SouthBalkan
Und schonwieder verstehst du nicht was ich schreibe. Es ging doch um Radikale...und die Geschichte der Radikalen Islamisten in der Türkei ist realtiv jung. Islamisten gab es

Erbakan islamist..aber kein Radikaler...

Zum Gedicht..natürlich kenn ich es..musste sogut wie jedes Kind in der Schule lernen. Verstehe bis jetzt nicht was so schlimm an diesem Gedicht sein soll? Ich wette in Europa würde niemand für vergleichbares im Gefängis landen.

@SouthBalkan

SouthBalkan schrieb:Die Demokratie ist ein Zug auf den wir aufspringen bis wir unsere Ziele erreicht haben.

Es ist 17 Jahre her als er das zitierte. Es soll aus einem Gedicht von Ziya Gökalp stammen.
Wikipedia: Ziya Gökalp

Ein Vordenker der modernen Republik und türkischer Nationalist, der wie es aussieht nach einem Weg zwischen dem Erhalt kultureller Identität und den Notwendigkeiten der Modernisierung/Verwestlichung suchte.

SouthBalkan schrieb:Mir ist auch aufgefallen dass die Anschläge in London und Paris stärker und länger Thema waren wie die verheerenden Anschläge in Madrid.

Man hat es sogar geschafft einem Terroranschlag ein Logo zu verpassen (das mit dem Eiffelturm), als wäre es eine Marke oder Kampagne. Wirkt schon etwas komisch.

@SouthBalkan
Du hast recht...ich hab "radikal" mit "gewaltbereiten" verwechselt. Das gilt auch für die Punkte mit den Linksradikalen..gemeint waren gewaltbereite. linksradikale.

Dennoch die Art des Islamismuses wie er in Irak und Syrien ausgelebt wird und für was Islamismus in den westlichen Medien steht....jaa das ist neu in der Türkei. Seit der Gründung der Türkei gibt es etliche Menschen die sich einen Islamischen Staat, mit Sultan und Kalif zurück gewünscht haben, viele Geistliche und der damalige Adel, wollten dies. Später kamen die Wünsche auch von Teilen der Bevölkerung, da die Auslebung des Islamischen Glauben durch Atatürk stark eingeschrenkt wurde. Selbst die traditionelle Osmanische Kleidung wurde verboten. Es gab Menschen die gehängt wurden, weil sie keine westliche Kleidung tragen wollten. Die Hutrevolution ist die berühmteste in den westlichen Breitengraden. Auch brachte viele Menschen dazu, sich einen islamischen Staat zurück zu wünschen.

Der alte Islamismus (den Begriff gab es zu der Zeit nichtmal) in der Türkei ist westenlich moderater, als das was es heutzutage gibt.

Das Konzept eines islamischen Staatswesen ist keine Erscheinung einer radikalen Bewegung.
Es hatte verschiedene Formen über viele Jahrhunderte. Es waren Reiche die nach der Überzeugungen des islamischen Glaubens gestaltet waren. Es war keine Option, es war selbstverständlich das die Gesetze und Prinzipien des Islams angewendet wurden.

Radikale Bewegungen gab es auch damals. Das waren Muslime denen eine zu breite Interpretation der Sharia nicht gefiel oder die sich an verschiedenen neuen Erscheinungen störten und einen Verbot forderten.
Es waren die stark konservativen und rechten Parteien, wenn man so will. Und natürlich gab es Zeiten wo sie nach der Macht griffen oder starken Einfluss übten.

Ein islamischer Staat darf nicht mit Extremismus assoziert werden. In der Geschichte war der islamische Staat meistens ein Staat, das von klugen besonnen Köpfen geführt wurde, ein Staat das mit Nichtmuslimen nicht nur Krieg kannte sondern auch Handel und Vertragspartner.

lukistar schrieb:Ein Stück stürmische türkische Mentalität könnte man sagen.

Terroropfer zu verhöhnen ist nur ein Ausdruck einer "stürmischen Mentalität"? Manchen ist auch wirklich gar keine Ausrede zu blöd.

@Landluft

Es zeugt nicht von Durchblick zu glauben das die Leute im Stadion Islamisten seien. Wenn man keine Ahnung hat wie es in türkischen Stadien zugeht muss man sich erkundigen.
Obwohl hier versucht wird davon zu berichten, stellen manche wie du auf stur.