Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

 

pisperss schrieb:Mit Erdogan geht die Türkei kurzfristig zu einer Mittelmacht
und langfristig wieder zu einer Weltmacht hin.

@pisperss

Made my Day :D Danke dafür. Aber mal im Ernst. Kann die von dir prophezeite Entwicklung irgendwie begründet werden? Oder ist das einfach so? Und was ist eine Mittelmacht? Ab wann beginnt die? Also gibt es da Schwellenwerte? Wie groß ist bitte der Zeitraum von kurzfristig bis langfristig in Zahlen?

@kofi
Ich kann nichts dafür das du mit wörtern wie "totaler krieg" nicht klar kommst, für mich ist das ein stink normales wort.

Erklär mir mal warum du das anders siehst, das die Türkische  armee in einem "totalen krieg" gegen die PKK verlieren würde?

Kann es sein das du nichts im kontext verstanden hast?

Mit Erdogan geht die Türkei kurzfristig zu einer Mittelmacht
und langfristig wieder zu einer Weltmacht hin.

Jo das war der Brüller des Tages....wie wäre es denn erstmal ein etwas kleineres Ziel z.B. aus dem Schwellenland Türkei eine Industrienation machen?

Allgemeingültige, messbare und akzeptierte Normen fehlen. Die Weltbank kategorisiert 55 Länder als 'Schwellenländer' (Upper-middle-income economies[5]), darunter Südafrika, Mexiko, Brasilien, Malaysia, Ukraine, Russland und die Türkei. Der Internationale Währungsfonds (IWF) kategorisiert 150 Länder als 'Schwellenländer' (Emerging and developing economies[6]), darunter Südafrika, Mexiko, Brasilien, Pakistan, die Volksrepublik China, Indien, die Philippinen, Thailand, Malaysia, Äthiopien, Ungarn, Polen, Litauen, Ukraine, Russland und die Türkei.

Wikipedia: Schwellenland

und übrigens wieso WIEDER ?

Die Türkei war noch nie ne Grossmacht...das Osmanische Reich war mal eine....aber damit war spätenstens im 19 Jahrhundert Schluss....

Ist das hier eigentlich nur noch eine Blitzbirnenherberge? Totaler Krieg....Weltmacht....
Da bekomme ich vom Kopfschütteln ja bald ein Schleudertrauma.

Sagt aber auch etwas darüber aus wie Erdoganjünger entstehen....Minderwertigkeitskomplexe. Und leere Eimer die man gut mit propagandaverseuchtem Dreckwasser befüllen kann.

http://www.tagesspiegel.de/politik/tuerkischer-praesident-erdogan-rechnet-mit-einfuehrung-der-todesstrafe-nach-verfassungsreferendum/19537120.html

"Die Familien der Märtyrer, die Familien unserer Helden müssen sich keine Sorgen machen", sagte Erdogan mit Blick auf die Türken, die sich Mitte Juli einem Staatsstreich entgegengestellt und den Präsidenten unterstützt hatten. "Ich glaube, so Gott will, wird das Parlament das Notwendige tun hinsichtlich eurer Forderungen nach der Todesstrafe nach dem 16. April."

http://www.tagesspiegel.de/politik/tuerkischer-praesident-erdogan-rechnet-mit-einfuehrung-der-todesstrafe-nach-verfassungsreferendum/19537120.htmlDie Todesstrafe hat der gefährliche Spinner ja schon ne Weile nicht mehr erwähnt gehabt.
Da plant einer seine Alleinherrschaft, will dabei auch gleich noch die Todesstrafe mit ins Programm nehmen und, das erschreckendste, es ist zumindest nicht ausgeschlossen, dass er damit tatsächlich durchkommt.

pisperss schrieb:Denn aus demokratischer Sicht kann der Westen noch nicht mal eine Alternative fürs Türkische Volk zeigen,
die sie wählen sollen.. hahaha wie witzig.

Muss er auch nicht. Die Türken sind dafür verantwortlich, von wem sie regiert werden soll.

pisperss schrieb:Mit Erdogan geht die Türkei kurzfristig zu einer Mittelmacht
und langfristig wieder zu einer Weltmacht hin.

Die Türkei wird zum Getto! Ohne westliche Bindung wird aus ihr, was aus allen islamischen Ländern geworden ist.

pisperss schrieb:Und egal wie viel hier und der westlichen Presse die Wahrheit verdreht wird,
Lügen verbreitet werden,
Erdogan, die Türken und Muslime beschimpft werden..
die muslimischen Türken werden das Gegenteil tun,
noch mehr Erdogan unterstützen.
Einfach deswegen, weil wir sehen das hier was faul ist.

Die Türken können von mir aus machen was sie wollen. Und das wird erfahrungsgemäß nichts tolles sein. Sie lassen sich ja sogar von ihrem eigenen Stolz besiegen, der sie immer weiter in die Scheiße hinein treibt.

pisperss schrieb:Und immer mehr zeigt der Westen wie undemokratisch er eigentlich ist.
Sobald die eigenen wirtschaftlichen Interessen gefährdet sind,
macht man Geschäfte mit Putschisten, Terroristen, Diktatoren..

Mit wem man Geschäfte macht ist keine Richtlinie einer Demokratie. Das ist eine Frage der freien Marktwirtschaft. Und da sie nun mal frei ist, kann man Geschäfte machen mit wem man will.

LDS schrieb:so Gott will

Ich meine das jetzt nicht blasphemisch, aber gemessen an Erdogans sonstigem Vorgehen stellt sich mir eine Frage:

Wenn er das Referendum verliert, ist Gott dann ein Verschwörer und Feind der Türkei, so wie der böse Westen?

Hawkster schrieb:Wenn er das Referendum verliert, ist Gott dann ein Verschwörer und Feind der Türkei, so wie der böse Westen

vorsorglich wurde das Thema "dunkle fremde Mächte" von Erdogan schon etabliert.
Inschallah gewinnt er das REferendum oder inschallah - dunkle fremde Mächte (der WEsten) haben iher Finger im Spiel...

Da ist man fast geneigt, mit Ja zu stimmen..

Frankfurt am Main
Zehntausende Kurden demonstrieren gegen Erdogans Pläne
"Nein zur Diktatur": Bei einer Demonstration in Frankfurt haben rund 30.000 Teilnehmer gegen die geplante Verfassungsreform des türkischen Präsidenten Erdogan protestiert. Ankara kritisierte dies scharf.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/frankfurt-kurden-demonstrieren-gegen-erdogan-a-1139436.html

Kurden also.. interessant. :note:

vincent schrieb:Kurden also.. interessant. :note:

Inwiefern?

@Rho-ny-theta
Wäre nicht schlecht, wenn man konkretisiert. Bei Türken heißt es auch Erdogan-Fans, wenn sie die Position einnehmen. Hören die auf Türken zu sein, nein. Wieso werden die so bezeichnet? Wenn ich mir das und andere Bilder anschaue, ist das nicht ganz objektiv.

In Frankfurt fand sehr zum Ärger türkischer Regierung grössere Newroz-Demo statt, trotz Verbot mit Öcalan Fahnen,
http://www.maz-online.de/Nachrichten/Politik/Nein-zur-Diktatur-30.000-Kurden-gegen-Erdogan (Archiv-Version vom 19.03.2017)

“Das schlägt dem Fass den Boden aus." sagt Yeneroğlu. So verfestige die Politik bei den in Deutschland lebenden Türkischstämmigen den Eindruck, das in puncto türkische Politik auf deutschem Boden mit zweierlei Maß gemessen wird. Auf der einen Seite werden Auftritte von demokratisch gewählten Regierungsmitgliedern der Republik Türkei verhindert, auf der anderen Seite darf eine PKK-Ersatzorganisation sich mit angekündigten 20.000 Personen in der Frankfurter Metropole versammeln, quer durch die Stadt laufen und sich – wider allgemein bekannter Tatsachen – als Friedensverein präsentieren, so Yeneroğlu weiter.

https://turkishpress.de/news/politik/17-03-2017/pkk-demonstration-und-ein-nein-frankfurt

Mit zweierlei Mass gemessen ist es auch, in Türkei selber den Wahlkampf von Referendumsgegner zu unterbinden,
in DE etc.aber gleich 30 Veranstaltungen durchsetzen auch gegen Widerstand

Gegnern der Verfassungsreform in der Türkei werde es schwer gemacht, Veranstaltungen zu organisieren. So stornierten Hotels gebuchte Räumlichkeiten kurzfristig; es sei auch schon mal der Strom abgedreht worden, so Ogan.

http://www.handelsblatt.com/politik/international/tuerkei-aufgeschlitzte-reifen-und-beschmierte-waende/19537438-2.html (Archiv-Version vom 18.03.2017)

Faschistisch sind natürlich nur die anderen

Eine Sprache, ein Staat, eine Nation: AKP-Politiker zeigen den ultranationalistischen Wolfsgruß und heizen die Wut der Türken auf Europa an.


..Umfragen zufolge wollen 30 Prozent der AKP-Wähler und 60 Prozent der MHP-Anhänger beim Referendum nicht mit „Ja“ stimmen.

Einen Monat vor dem Referendum wird deshalb viel getan, um die Leute noch auf Linie zu bringen. MHP-Abgeordnete, die angekündigt haben, ihr Kreuzchen bei „Nein“ zu machen, sind aus der Partei ausgeschlossen worden.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/brief-aus-istanbul/tuerkei-apk-politiker-heizen-die-stimmung-gegen-europa-an-14926315.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

Mit Wolfsgruss auf Stimmenfang .

@vincent

vincent schrieb:Da ist man fast geneigt, mit Ja zu stimmen..

Wieso fast? Wenn du ehrlich bist dürfte dir klar sein dass das Präsidialsystem für die Türkei besser ist.
Mit einem Nein bewirkt man kaum etwas gegen die AKP, Erdogan bleibt weiterhin sehr einflussreich und die AKP wird weiterhin ihre Macht vom Volk schöpfen.
Die AKP will ein stabiles Land regieren, Erdogan will eine starke Türkei. Du magst sie nicht, aber sie wollen mit der Türkei herrschen und regieren.
Außerdem schließt das Präsidialsystem nicht aus das durch politischen Wandel irgendwann eine andere Partei in dem selben System regiert.


Dazu im Gegensatz stehen die Akteure außerhalb und innerhalb der Türkei die zwar auch nach Macht verlangen aber nicht mit der Türkei. Die einen wollen über die Türkei herrschen und die anderen am liebsten ein Stück davon abreißen. Mit einem Nein ist am meisten diesen Kräften geholfen.
Während Erdogan sowieso mächtig bleibt. Mächtig bleibt aber auch die politische Instabilität und damit die Möglichkeiten von Staatsfeinden.

Es ist kein Zufall das viele Erdogan Gegner dem Präsidialsystem eigentlich gar nicht abgeneigt sind, sie finden nur die Vorstellung nicht schön das es mit der AKP an der Führung passieren soll.
Ich denke das Referendum betrifft ein Thema dass wichtiger ist als die AKP und Erdogan. Es ist eine Sache die Erdogan überdauern wird. Man sollte seine Wahl nicht davon abhängig machen ob man die AKP mag oder nicht. 
Wir reden viel mehr davon inwiefern die Türkei überhaupt noch regierbar bleibt und wie sehr es durch politische Uneinigkeit in seinen Grundfesten gefährdet wird.

Ich hoffe du denkst darüber nach. Ich werde häufig als Erdogan Anhänger beschimpft, aber ich habe oft versucht zu erklären dass ich mehr Interesse am Wohl der Türkei habe als an der Macht irgendeiner Person oder Partei. Die AKP wird sich wandeln, Erdogan wird alt und irgendwann sterben. Die AKP wird vielleicht bestehen oder vergehen. Die Türkei wird weiter leben. Wichtige Entscheidungen können nicht darauf warten bis in der Türkei möglicherweise mal jemand regiert den du magst.

@lukistar

lukistar schrieb: Wichtige Entscheidungen können nicht darauf warten bis in der Türkei möglicherweise mal jemand regiert den du magst.

Welche Entscheidungen wären denn dies, die einer solchen Machtfülle bedürfen?

Ich hab eher den Eindruck dass mal wieder die Gefahren klein geredet werden...wir hatten dies in Europa in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts leider viel zu oft.

Das Flaggenthema beherrschte den Einsatz

Dennoch lässt die Polizei die Demonstration laufen, nach einer langen Abwägung. „Wir haben gesehen, dass sich der überwiegende Teil der Demonstranten an die Vorgaben gehalten hat. Diesen Menschen wollten wir das Recht auf Versammlungsfreiheit auch gewähren“, sagt später Polizeisprecherin Carina Lerch. Die Staatsanwaltschaft prüfe nun jeden Einzelfall und leite gegebenenfalls Verfahren ein. Man habe die Verstöße umfassend dokumentiert.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/grosse-kurdendemonstration-in-frankfurt-14931765.html

Es ist mir unverständlich dieses Flaggensyndrom und Personenkult,
irgendwie mag man sie nicht mehr sehen, weder Öcalan noch Erdogan, soll das nun noch bis zur Abstimmung so weitergehen?

LDS schrieb:Da plant einer seine Alleinherrschaft, will dabei auch gleich noch die Todesstrafe mit ins Programm nehmen und, das erschreckendste, es ist zumindest nicht ausgeschlossen, dass er damit tatsächlich durchkommt.

Erschreckend ist wenn Erdogan sagt, Gülen wars, glauben das viele bevor Beweise geboten werden, Yücel ist ein Spion, dann ist er einer.

Beitrag von pisperss (Seite 352)

Fedaykin schrieb:sollte sich das bestätigen ließe das ja tief blicken..

Der türkei fehlt es an Überzeugungskraft..

In der Türkei wäre es nach Einschätzung von BND-Präsident Bruno Kahl auch ohne den Putschversuch vom Juli 2016 zu Massenentlassungen gekommen. „Was wir als Folge des Putsches gesehen haben, hätte sich - vielleicht nicht in der Tiefe und Radikalität - auch so ereignet“, sagte der Chef des deutschen Auslandsgeheimdienstes dem „Spiegel“. „Der Putsch war wohl nur ein willkommener Vorwand.“

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„Der Putschversuch war nicht staatlich initiiert“, sagte Kahl. „Bereits vor dem 15. Juli hatte eine große Säuberungswelle der Regierung begonnen. Deshalb dachten Teile des Militärs, sie sollten schnell putschen, bevor es auch sie erwischt. Aber es war zu spät, und sie sind mit weggesäubert worden.“

Für den Putschversuch macht Erdogan die Bewegung des in den Vereinigten Staaten lebenden Predigers Fethullah Gülen verantwortlich. Der Chef des Bundesnachrichtendienstes sieht das anders: „Die Türkei hat auf den verschiedensten Ebenen versucht, uns davon zu überzeugen. Das ist ihr aber bislang nicht gelungen“, sagte er dem „Spiegel“.

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/referendum-in-der-tuerkei-erdogan-will-gesetz-zur-todesstrafe-ohne-zoegern-unterzeichnen-14930917.html

Nur weiter so, treibt die Unentschlossenen zu Erdogan.

Und wer treibt die Kurden zu özelan?
Hat immer zwei Seiten. Polarisierung.