Gauck fordert mehr Militäreinsätze

@skep

skep schrieb:Oder anders gesagt, jedes Volk hat die Regierung/Führung, die es verdient.

Nein, das stimmt nicht.

Grenox schrieb:Soll er sich doch nen Helm aufsetzen und von der Uschi nen Gewehr besorgen und über Syrien oder dem Irak abspringen, dann kann er voller Heldenmut und für die Menschenrechte gegen das kämpfen was er ja in der BRD so gerne massenhaft integriert sieht.

Am besten embedded mit Faz, Süddeutsche etc. pp. und natürlich Helmkamera.

Aber ich vermute, soo wichtig sind ihm die Menschenrechte dann doch nicht..

@Interalia
Warum nicht?
Wäre es der Mehrheit wirklich ernst mit einer Veränderung, dann würde sie dies zum Ausdruck bringen.

Grenox schrieb:dann kann er voller Heldenmut und für die Menschenrechte gegen das kämpfen was er ja in der BRD so gerne massenhaft integriert sieht.

Wie und in welchem Umfang werden hier Menschenrechte verletzt?

skep schrieb:Wäre es der Mehrheit wirklich ernst mit einer Veränderung, dann würde sie dies zum Ausdruck bringen.

sehe ich auch so

Aldaris schrieb:Wie und in welchem Umfang werden hier Menschenrechte verletzt?

es geht wohl nur um sein Recht, Fremde scheuchen zu können ;)

@skep

skep schrieb:
Warum nicht?

Hat ziemlich viele Gründe...
Regierungen, die nach Eigeninteresse handeln, welches dem Volk nicht ersichtlich ist.
Regierungen, die dem Volk mit Gewalt begegnen, gegen welche das Volk nichts tun kann, bspw. aufgrund militärischer Überlegenheit, Angst, Druck, nicht Anerhörung.

"Volk" ist auch so eine Sache - über 99% der Menschen aller möglichen Ansichten, Gesinnungen,... Keine eindeutige Einigung, Zusammenhalt, Einbringung.
Was willst Du als Teil des Volks oder als Volk machen, wenn Du bei Kritik weggesperrt wirst und andere größere Teile des Volkes einfach wegsehen?
Gibt es demnach überhaupt so wirklich ein Volk oder eher Volksteile?
Wie kann eine Regierung alle Volksteile unter einen Hut bringen?
Was ist wenn die Regierung Krieg bspw. als Norm vorsetzt? Wie kann man da als Bürger denen klarmachen, wie idiotisch das ist? Wenn sie es doch eig. sogar selbst wissen sollten?
Fehlende Transparenz, bspw. bei Nutzung aller vom Volk abgezogener und investierter Gelder...
usw.usf.

@skep da fällt mir nur das Kommentar zu ein:

Aber es ist halt so schön, sich einzubilden, man hätte ein Mitspracherecht, dass es wohl unmöglich ist, den Leuten diese Illusion zu nehmen. Lieber streuen sie ihren Mitmenschen und sogar sich selber tonnenweise Asche aufs Haupt (“Wir sind so ein dummes Volk” und “wir habens nicht anders verdient” und der absolute Oberscheißdreck “Jedes Volk bekommt die Regierung, die es verdient”) und üben sich in schon ekelerregender Selbstdemütigung, anstatt die schmerzliche Wahrheit zur Kenntnis zu nehmen, dass niemand sie jemals gefragt hat oder fragen wird.

oder wir zitieren Horst Seehofer:

"Diejenigen die entscheiden sind nicht gewählt und diejenigen die gewählt werden haben nichts zu entscheiden!"

skep schrieb:Wäre es der Mehrheit wirklich ernst mit einer Veränderung, dann würde sie dies zum Ausdruck bringen.

Was dann aber wiederum von der Regierung etc. niedergeschlagen werden kann. Meist leiden aber ohnehin Minderheiten.

Gibt es demnach überhaupt so wirklich ein Volk oder eher Volksteile?
Wie kann eine Regierung alle Volksteile unter einen Hut bringen?

es gibt eine Masse von Menschen, und wenn man ihre Bedürfnisse halbwegs stillt, sind sie zufrieden.
Das ist normalerweise viel leichter, als es aussehen mag, weil sich die Herrscherklasse nur um Kontinuität bemühen muß, un den Rest nur in den extremen Auswüchsen abmildern.

Letzlich ist es eher ein Glücksspiel, als echte Arbeit. Gerade in den instabilen Zeiten

@skep

Und außerdem weiß ein Großteil des deutschen Volkes oder auch anderer Nationen garnicht was denn nun eig. in der Ukraine abgeht. Viele interessiert es auch garnicht und sie informieren sich nicht und können auch garnicht entscheiden oder sind i.d.R. für friedliche Lösungen ohne Waffeneinsatz.
Nun hängt das wieder mit der Informationsvermittlung zusammen: man kann die Notwendigkeit des Krieges so verpacken, dass viele meinen, es sei tatsächlich notwenig, man kann es aber auch so darstellen, dass es in vielen Ausmaßen garnicht mehr von Nöten ist und auf die Diplomatie eingehen.
So wie man "von oben" das Volk füttert, so wird's oft oder zumindest so dargestellt und angenommen. Das ist alles etwas kompliziert.

@rockandroll

rockandroll schrieb:es gibt eine Masse von Menschen, und wenn man ihre Bedürfnisse halbwegs stillt, sind sie zufrieden.

Die Masse ist in instabilen Zeiten, wie gerade in der Ukraine, nicht homogen, oder?
Kannst Du mir vll. das beantworten:

Was machen die Separatisten denn nun eig. genau?
Ist die Art ihrer Bedrohung bedrohlicher als die, die von den UA-Armeen ausgeht?
Anfangs waren es doch nur Leute, die einen Schutzwall gegen Rechtsradikale gebildet haben, oder? Menschen, die Sorge um den Großteil der Bevölkerung auf "ihrem" Fleckchen der Ukraine hatten, oder? Die doch dann demnach trotzdem weiter fertiggemacht und in einen Topf geworfen werden, der dem Willen der ukrainischen Regierung und "unseren" westl. Interessen untersteht. Tun wir dann nicht sogesehen ebenfalls "größere Minderheiten" ihres Rechts berauben und denen unsere Weltansicht auf's Auge drücken, mit Waffen und noch mehr Morden?

@Interalia
Ich gebe dir natürlich in vielen Punkten recht.
Die traurige Wahrheit ist allerdings, dass es offensichtlich erst wirklich schlimm kommen
muß, bevor ein Volk aufsteht und zu diversen Maßnahmen greift.
Da wäre z.B. die französische Revolution. Die ausgemachten Schurken wurden massakriert,
allerdings dauerte es nicht lange und andere Schurken übernahmen die Posten.
Zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte.
Irgendwann sind die Menschen so weit satt, dass sie den Kurs aus den Augen verlieren und die Dinge schleifen lassen.
Bis zur nächsten gesellschaftlichen Katastrophe, dann geht das Spiel von vorne los.
Immerhin wurden im Zuge diverser Aufstände gewisse Mißstände beseitigt, wie willkürliche
Todesurteile u. a. unangenehme Dinge. Die Arbeiter bekamen mehr Rechte usw. und so fort.
Objektiv betrachtet gab es eine Art Evolution in zumindest westlichen Gesellschaften.
Es ist wohl traurig, dass immer erst Blut fließen muß, um Veränderungen oder Fortschritte zu erreichen.
Wenn du auf östliche Gesellschaften anspielst oder meinetwegen auch aktuell auf die Ukraine,
solltest du aber auch deren Kultur und Werdegang berücksichtigen, wenn du aktuelle
gesellschaftliche Entwicklungen beurteilen möchtest, wie bei allen Entwicklungen, egal wo.
Unsere "Werte" sind ebenfalls auf blutigem Boden gewachsen.
In anderen Regionen haben z.B. die Religionen einen hohen Stellenwert, der oftmals über
das Selbstbestimmungsrecht, so wie wir es kennen, hinausgeht.
Das hat in Konsequenz zur Folge, das auch die Politik dementsprechend ausgerichtet wird,
wie eben auch die Gesellschaft entsprechend organisiert und gestaltet wird.
Aus dieser Sicht ist es nur logisch, dass entsprechende Konsequenzen folgen.

@unreal-live
Ich wollte mit meinem Post nicht zum Ausdruck bringen, dass DU oder Andere diese Regierung verdient hätten, ihr scheint ja diverse Aktionen zu durchschauen, aber die Mehrheit
weder in diesem noch in anderen Ländern hat es, salopp ausgedrückt, einfach noch
nicht geschnallt. Daher hat die Mehrheit ihre Staatsführung in diesem Sinne auch verdient.

@Interalia

Interalia schrieb:Viele interessiert es auch garnicht und sie informieren sich nicht

Da liegt der Hase im Pfeffer, es interessiert sie einfach nicht.
Das ändert sich erst, wenn sie auf deutsch gesagt Scheiße fressen.
Find ich auch nich toll, leider Realität.

Interalia schrieb:Die Masse ist in instabilen Zeiten, wie gerade in der Ukraine, nicht homogen, oder?

jo, ändert aber nichts an ihrem Bedürfnissen. Nur die Interessen kollidieren, aber die Bedrüfnisse sind die Gleichen geblieben. Da brauchts halt einen Kompromis

@skep

skep schrieb:Die traurige Wahrheit ist allerdings, dass es offensichtlich erst wirklich schlimm kommen
muß, bevor ein Volk aufsteht und zu diversen Maßnahmen greift.

Nein, muss es nicht.
Und warum muss das Volk aufstehen, wenn die Zuständigen das auch selbst können?
Das ist ihr Job!
Die sehen doch ihre eigene Unfähigkeit, oder nicht?
Und dafür reichen schon ein paar ehrliche Stimmen zur Reflektion des eigenen Fehlverhaltens.
Durch sie getötete und angeheizte Menschen sind das Zeugnis ihrer Unfähigkeit.

skep schrieb:Da liegt der Hase im Pfeffer, es interessiert sie einfach nicht.
Das ändert sich erst, wenn sie auf deutsch gesagt Scheiße fressen.
Find ich auch nich toll, leider Realität.

Sie müssten keine Scheiße fressen, wenn von Anfang an alles transparent geschildert worden wäre. Undzwar: Alle Interessen und Abläufe. Diese Geheimkrämerei verdient kein Volk!
...und auf einmal hilft scheinbar nur noch Ballern.
Ich verstehe dieses Verhalten bei aller Einsicht und Vernunft nicht mehr.

rockandroll schrieb:es gibt eine Masse von Menschen, und wenn man ihre Bedürfnisse halbwegs stillt, sind sie zufrieden.

Eben, das ist wahrscheinlich das Erste, was ein Politiker wissen muß.

Wer da Militär hinschickt, ist 'n diplomatisch unfähiger Aggressor, Ende.

@Interalia

Interalia schrieb:Wer da Militär hinschickt, ist 'n diplomatisch unfähiger Aggressor, Ende.

Seh ich auch so.

Und weil hier mit Ruanda argumentiert wurde, das militärisches Eingreifen rechtfertigen soll, mal ein gutes Interview von Telepolis zu Ruanda und Frankreichs umstrittener Rolle zur Zeit vor und während des Völkermords.

Völkermord in Ruanda: "Ein politischer Kollateralschaden"

Werner Ruf über die Rolle Frankreichs beim Genozid in Ostafrika, auf den immer wieder als Grund für "humanitäre" Interventionen hingewiesen wird.

War der Völkermord – wir sprechen hier immerhin von geschätzten 500.000 bis einer Million ermordeter Menschen – Ihrer Meinung also das Ergebnis einer kaltblütigen Machtpolitik?

Werner Ruf: Ja und nein. Nein in dem Sinne, dass der Völkermord nicht in Paris geplant wurde. Ja in dem Sinne, dass Frankreich nahezu bedingungslos das diktatorische Regime von Präsident Habyarimana und nach dessen Ermordung extremistische Hutu-Regime stützte, wobei es primär um wirtschaftliche Interessen, nämlich um den Zugang zum rohstoffreichen Osten der Demokratischen Republik Kongo ging. In diesem Sinne könnte man den Mord an bis zu einer Million Menschen als politischen Kollateralschaden bezeichnen. Um es mit den Worten des damaligen französischen Staatspräsidenten (Anm. von mir, Mitterand) auszudrücken: "In diesen Ländern ist ein Völkermord nicht so wichtig." Dieser von dem französischen Journalisten Patrick de Saint-Exupéry zitierte Satz, der auch von Michaela Wiegel in der FAZ erwähnt wird, ist schon deshalb glaubhaft, weil die französische Pressegesetzgebung sehr streng gegen unwahre Behauptungen in Publikationen vorgeht, wenn diese nicht beweisbar sind.

http://www.heise.de/tp/artikel/41/41638/1.html

Deswegen gehört die UNO gestärkt und der Internationale Gerichtshof in Den Haag, damit die Verantwortlichen bevor Schlimmeres passiert direkt zur Rechenschaft gezogen werden können.

Und Poroschenko ist auch ein diplomatisch unfähiger, verlogener Aggressor, der von uns keine Unterstützung bei seinem Vorgehen bekommen sollte.
Außer dabei, für Waffenruhe und Gespräche zu sorgen!