robert-capa schrieb:1. Er hat die Einstellung der Ukrainischen Bevölkerung vollkommen falsch eingeschätzt. Er hat wohl einen Blumenkrieg wie den Einmarsch der Wehrmacht im Sudentenland erwartet.
2. Er hat die Kampfmoral der Ukrainischen Armee vollkommen unterschätzt. Die den Russischen Panzern auch mit modernen westlichen Waffen das leben Schwer machen.
3. Er hat die Kampfkraft und die Logistischen Fähigkeiten der Russischen Armee extrem überschätzt und die Battalion tactical group (die Kampfbattalione der Russischen Armee) sind Infanteristsich viel zu schwach ausgerüstet und anscheinend nicht in der Lage im Verbund zu wirken oder werden schlecht geführt (die werden von den Ukrainern immer wieder aufgerieben und haben hohe Verluste)
4. Er hat die Entschlossenheit des Westens unterschätzt (obwohl die Entschlossenheit bei uns wohl nur so hoch ist weil die Ukrainer dagegenhalten, wäre die Ukraine schon gefallen würden wir wohl nur mit den schultern zucken)
5. Er hat sich nur mit Jasagern und Speichelleckern umgeben.
Genau meine Rede! Seine Fehleinschätzung hat auch das Gegenteil von dem erzielt, was er erreichen wollte. Die Bundesregierung hat einen beispiellose Aufstockung des Verteidigungshaushaltes beschlossen, Finnland und Schweden denken über einen NATO-Beitritt nach, nach langem zögern wurden gemeinsam beispiellose Sanktionen beschlossen. Nordstream 2 wurde begraben, Europa ist nun bereit, viel Geld in die Unabhängigkeit von russischem Gas zu investieren.
Was Putin m.E.n. jedoch nicht davon abhalten wird, die Ukraine zu besetzen, egal wie hoch der Preis sein mag.
stereotyp schrieb:Wie würdet Ihr zu einer Wiedereinführung der Wehrpflicht stehen?
Der Bundeswehr fehlt es zu einem großen Teil an Spezialisten wie Piloten, Mechanikern, ABC-Experten, Fachärzten etc. Das könnte eine Wehrpflicht kurzfristig kaum beheben. Klar könnte man damit kurzfristig ein paar Löcher stopfen, aber grundsätzlich muss sich die Bundeswehr Gedanken machen, wie sie dieses Fachpersonal gewinnt. Aber sie muss sich auch grundlegend reformieren, denn womit die Bundeswehr wenig Probleme hat, ist die Entwicklung von Stabsstellen und Verwaltungsdienstposten.