Neue Planwirtschaft

Du musst das immer in Relationen sehen und wie das Kapital zustande kommt. Ich denke nicht, dass irgendein Superreicher so herausrragend mit seiner Leistung ist, dass ihm das Geld laut Gerechtigkeitsempfinden zustehen kann. Dieses Zustandekommen basiert nur auf einem Fehler in diesem System.

Das hier hat jemand im Erbschafts-Thread vor langer Zeit geschrieben.

tonnenfieber schrieb:Gibt es dazu Quellen, oder ist das so ein Gefühl? Wenn Menschen zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren, eine Portion Glück gehabt haben, und auch Einsatz gezeigt haben, kann ich da nix unehrenhaftes (alleine das Wort "Ehre" macht mich schon ein bißchen wuschig. Oder meinst du vielleicht unrechtmäßig.) erkennen. Das müsste sich ja dann nachprüfen lassen. Bei der Ehre ist das schon schwieriger.
Über welche Größenordnung reden wir denn, ab welchem Gesamtwert ist ein Erbe/Privatvermögen denn "unehrenhaft"?

Meine Fragen wurden zwar nicht beantwortet, aber Fehler im System deckt ja irgendwie alles ab.

Abahatschi schrieb:dass alle sehr sehr arm sterben werden,

Und das wäre dann aus welchem Grund so schlimm

Abahatschi schrieb:Auf wieviel?

Von mir aus 200 M

Abahatschi schrieb:Wieviel? und wer ist jedermann? Deutsch, Europär, weltweit?

Mir schweben da so 300000€ vor. Testweise erst mal in irgend einem Land, als Alternative zum bedingungslosen Einkommen.

silberhauch schrieb:Und das wäre dann aus welchem Grund so schlimm

Das wäre gar nicht so schlimm, aber wenn sie alles vor ihrem Tod verschenken, funktioniert dein Plan nicht mehr mit „Erbschaften verbieten“.

@silberhauch

Was machen dann ausländische Investoren?
Die darf es dann doch nicht geben.
Das Problem der Planwirtschaft ist, so wie ich das sehe, dass zu viel gebummelt wird.
Der Mensch sucht sich auch da seine Vorteile, die dann eben bummelei und Vetternwirtschaft sind.
Man kann vom Kapitalismus sagen was man will, aber wer da nur Vetternwirtschaft betreibt und nicht die besten sucht, kann schnell den Laden dicht machen.
Dafür gibts dann halt den Leistungsdruck.

tonnenfieber schrieb:Oder hat der Chef den Laden verschenkt? Wenn er ihn zu Geld macht, wird das eben vererbt oder das was er damit angeschafft hat

Er hat ihn mehr oder weniger verschenkt, die Firma trägt noch nicht einmal mehr seinen Namen.

Im Grunde konnte es ihm egal sein, auf diese Art und Weise wurden alle Mitarbeiter weiter beschäftigt. Für ihn war das die einfachste Lösung und Nachfahren hat er auch keine. Daran sieht man, dass nicht immer alles zwangsläufig in Erbsituationen enden muss. Es geht auch ohne.

tonnenfieber schrieb:Aber es gleich ganz abzuschaffen, darin sehe ich weder eine irgendwie geartete Gerechtigkeit, noch erscheint es mir sinnvoll.

Die ganz kleveren unserer Erdbevölkerung nutzen das System aus, um sich so viel wie möglich unter den Nagel zu reißen, deswegen haben wir nun ein extremes Ungleichgewicht, der Vermögensverteilung, aufs Volk.

Welchen Sinn siehst du denn darin?

Abahatschi schrieb:Das wäre gar nicht so schlimm, aber wenn sie alles vor ihrem Tod verschenken, funktioniert dein Plan nicht mehr mit „Erbschaften verbieten“

Manch einer stirbt plötzlich und enorme Schenkungen wären dann ja auch verboten.

@silberhauch

Wie würdest du es denn durchsetzen, dass die Leute ihre Firmen vor dem Ableben an die Kindee verschenken? Waffengewalt?

@Yooo
Wenn man eine Vermögensobergrenze von ~ 200 Millionen setzt, dann sehe ich da keinen Grund, warum die Leute motivationslos werden sollten. Selbst mit dem Startkapital von 300000€ ist man nicht wirklich reich. Manch einer wird das Geld versaufen, verspielen, oder kauft sich davon 2 Ferraris. Klug ist man, wenn man das Geld in eine Immobilie investiert.

Nur mit diesem System braucht sich dann niemand über irgendeine Ungerechtigkeit aufzuregen.

silberhauch schrieb:Manch einer wird das Geld versaufen, verspielen, oder kauft sich davon 2 Ferraris. Klug ist man, wenn man das Geld in eine Immobilie investiert.

Die 2 Ferraris sind besser als die Wohnung...der Staat zahlt schon eine.

silberhauch schrieb:Im Prinzip wäre nichts anders wie jetzt auch. Der Unterschied wäre nur, dass das Lebensgefühl ein anderes wäre.
Man arbeitet nicht für die Bank, man arbeitet nicht für den Vermieter, man arbeitet nicht, um die Kinder vom Chef zu bereichern, usw..usw...
Ein völlig neues Lebensgefühl.

Okay, das ist mal spannend. Du würdest rein gar nichts ändern, hättest aber ein völlig neues Lebensgefühl. Spannend ist auch die Begründung : Du fühlst Dich besser, weil Du nicht mehr für den Vermieter, die Bank oder die Kinder vom Chef arbeitest.

Wie würden Deiner Einschätzung nach die meisten anderen damit umgehen, genau wie Du oder würden die zumindest teilweise weniger arbeiten und mehr ausgeben?

Und : Wenn Du nichts änderst, wächst Dein Vermögen jährlich deutlich durch die gesparte Miete. Was machst Du damit? Doch irgendwann ausgeben, weniger arbeiten, früher in Rente?

Atrox schrieb:Wie würdest du es denn durchsetzen, dass die Leute ihre Firmen vor dem Ableben an die Kindee verschenken? Waffengewalt?

Wenn heute jemand eine Firma vererbt, dann kommt ja auch irgendwann das Finanzamt.

Wenn die Oma ihrer Enkelin ihr Haus verschenken will, dann kommt irgendwann ein Mitarbeiter der Stadt und fragt nach, woher sie denn das Häusle hat. So einfach ist das.

@silberhauch
Das Erbrecht ist im Grundgesetz:
https://dejure.org/gesetze/GG/14.html
Bevor Du mit Paragraph 2 kommst, lies bitte auch 3...es muss für Enteignung eine Entschädigung geben.

@silberhauch

Ne, einfach ist das eben nicht. Nämlich dann wenn der Mitarbeiter der Stadt sagt „Hinfort mir, dein Haus gehört jetzt uns“

schtabea schrieb: : Wenn Du nichts änderst, wächst Dein Vermögen jährlich deutlich durch die gesparte Miete. Was machst Du damit? Doch irgendwann ausgeben, weniger arbeiten, früher in Rente?

Welch schrecklicher Gedanke! (Ironie aus)

Das heißt ja nicht, wenn ich keinen Bock, oder keine Interessen habe, um Geld auszugeben und dadurch viel Geld anhäufe, dass ich dann zu meinem Arbeitgeber gehen kann, dass er mir die Arbeitszeit auf 19,55 Stunden verkürzen soll, nur weil ich das dann nicht mehr nötig habe.

40 Stunden Woche bleibt 40 Stunden Woche. Das macht kein Arbeitgeber mit. Das ist auch nicht im Sinne des Erfinders. Aber ich sehe schon wohin das führt:

silberhauch schrieb:Noch besser ausgedrückt: diese Menschen werden benötigt um etwas zu leisten, dass einigen wenigen Menschen zu Reichtum und Ruhm verhilft

Die Knechtschaft ist nötig um ein Land aufblühen zu lassen.

@Abahatschi
Calm down! *lach*

Soweit sind wir noch nicht!

@silberhauch
Zahlen, Daten, Fakten - das regt mich nicht mal auf.
Politisch hat dein Plan eventuell nur Potential unter der 5% Hürde zu bleiben.

Atrox schrieb:Nämlich dann wenn der Mitarbeiter der Stadt sagt „Hinfort mir, dein Haus gehört jetzt uns

Tja, gar kein Problem, weil die Enkelin ja ihre 300000€ schon bekommen hat. 😜

@silberhauch
Und dan kauft sie das Haus und verlangt Miete dafür.

Abahatschi schrieb:Politisch hat dein Plan eventuell nur Potential unter der 5% Hürde zu bleiben

Dann hast du wohl die CDU gewählt (*duck und weg*)