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"Hier werden die Täter beschützt, aber nicht die Opfer"

147 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Staat, Leute ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Realo ehemaliges Mitglied

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"Hier werden die Täter beschützt, aber nicht die Opfer"

16.10.2016 um 11:46
Zitat von aeroaero schrieb:Jedes kundenorientierte unternehmen würde nach kurzer zeit bankrott machen, wenn sich die mitarbeiter so blockend gegenüber

kundenbeschwerden und reklamationen verhalten würden.
Ein Rechtsstaat ist nun mal keine Firma. Willst du auch noch die Justiz privatisieren? Das wäre dann aber wirklich der Untergang des Abendlands, aber ein völliger anderer, als wie ihn sich deren Propheten vorgestellt haben.

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aero ehemaliges Mitglied

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"Hier werden die Täter beschützt, aber nicht die Opfer"

16.10.2016 um 12:27
Meine mutter sagte früher immer wenn ich eine schulisch schlechte note nach hause brachte ..."...und ob der und die und der auch eine fünf geschrieben hat interessiert mich nicht...nur du zählst jetzt in dem moment..".

Und mich interessiert beim threadthema primär nicht was andere dazu denken, sondern wie diese seit jahren kritisierte sry, deutsche zt. lach-und laschjustiz, mir unbehagen bereitet in form einer mmn latenten "täterschutzjustiz".

Wenn ich mich aber umsehe/höre-und auch lese, ist das ein nicht zu übersehender anteil in der bevölkerung der das ähnlich sieht, oder sich genauso daran stört das zb. straftäter sich regelrecht lustig über diese teilweise zu humane rechtssprechung an die falsche partei im gerichtssaal macht.

@Groucho
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:@aero

Dein Argument für härtere Strafen ist also : Viele fordern sie.

Oder habe ich da etwas übersehen?
Es gibt aber noch einen punkt der mich in solchen diskusiionen stört.

Wenn ich meine argumente vorbringe, so wie hier auch, dann spüre ich immer schnell so eine art moralisches "mundtotmachen" wollen.

Das einem dann direkt ein "schlagkeulenargument" entgegenkommt ala´ "...was willst du denn machen..? ...die gesetze ändern..?.."

Als partiotischer bürger dieses landes sind für mich die gesetze unseres landes ein wichtiger bestandteil unserer demokratie.

Und man hat, ja, auch so etwas wie ehrfurcht dem gegenüber wenn man dieses land liebt so wie ich.

Wenn einem dann solch ein argument entgegenkommt sieht man sich da auch erstmal alleine stehend und das nimmt dann auch aus demokratischen respekt einem schon iwie den wind aus den segeln.

Weil man logischerweise in solch einem moment weiß das man alleine die deutschen gesetze nicht ändern könnte.

Und ich glaube das ist ein umstand der mit dazu führt, das solche themen wie in diesem thread dann auch oftmals dauerthemen bleiben, weil sich hier individuelle und kollektive sichtweisen, auch aus individuellen ängsten immer wieder reiben anstatt eine art von einigkeit oder harmonie zu finden.

Denn im denken gibt es solch ein gemeinsames ansinnen.




@Realo


aero schrieb:
Jedes kundenorientierte unternehmen würde nach kurzer zeit bankrott machen, wenn sich die mitarbeiter so blockend gegenüber
kundenbeschwerden und reklamationen verhalten würden.

Realo schrieb:
Ein Rechtsstaat ist nun mal keine Firma. Willst du auch noch die Justiz privatisieren? Das wäre dann aber wirklich der Untergang des Abendlands, aber ein völliger anderer, als wie ihn sich deren Propheten vorgestellt haben
Muß ich dir jetzt extra erklären das dies nur ein symbolischer vergleich war ?


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Realo ehemaliges Mitglied

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"Hier werden die Täter beschützt, aber nicht die Opfer"

16.10.2016 um 12:44
Zitat von aeroaero schrieb:Und mich interessiert beim threadthema primär nicht was andere dazu denken, sondern wie diese seit jahren kritisierte sry, deutsche zt. lach-und laschjustiz, mir unbehagen bereitet in form einer mmn latenten "täterschutzjustiz".
Erstens sind wir keine Barbaren und darum geht es zweitens auch um Resozialisierung. Im Knast verrohst du eigentlich nur und dort werden erst die richtigen kriminellen Karrieren aufgebaut. Wer insgesamt härtere Strafen fordert, dem geht Resozialisierung am Allerwertesten vorbei. Wir sind aber kein Rache-, sondern ein Rechtsstaat. Mittelalter ist seit einem halben Jahrtausend vorbei.
Zitat von aeroaero schrieb:Wenn ich mich aber umsehe/höre-und auch lese, ist das ein nicht zu übersehender anteil in der bevölkerung der das ähnlich sieht, oder sich genauso daran stört das zb. straftäter sich regelrecht lustig über diese teilweise zu humane rechtssprechung an die falsche partei im gerichtssaal macht.
Da muss ich dich zur Antwort selbst zitieren:
Zitat von aeroaero schrieb:."...und ob der und die und der auch eine fünf geschrieben hat interessiert mich nicht...nur du zählst jetzt in dem moment..".
Zitat von aeroaero schrieb:so eine art moralisches "mundtotmachen" wollen.
Wir sind eben zum großen Teil Zivilisierte und keine alttestamentarischen "Auge um Auge" - Barbaren mehr. Seitdem sind 2 Millenien die Donau hinab geflossen.

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Zitat von aeroaero schrieb:Weil man logischerweise in solch einem moment weiß das man alleine die deutschen gesetze nicht ändern könnte.
Na, wenn das der Hauptgrund wär, dann wär's einfach nur Respektangst vor der Tyrannis. Bei dem Resozialisierungsgedanken geht es um was ganz anderes. Hat iwie was mit Humanität und Zivilisation zu tun.
Zitat von aeroaero schrieb:Und ich glaube das ist ein umstand der mit dazu führt, das solche themen wie in diesem thread dann auch oftmals dauerthemen bleiben, weil sich hier individuelle und kollektive sichtweisen, auch aus individuellen ängsten immer wieder reiben anstatt eine art von einigkeit oder harmonie zu finden.
Es gibt keine Verhandlungen mit der Tyrannis. Appeasement hat sich seit 77 Jahren als Sackgasse erwiesen.


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aero ehemaliges Mitglied

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"Hier werden die Täter beschützt, aber nicht die Opfer"

16.10.2016 um 13:01
Realo schrieb:
als wie ihn sich deren Propheten vorgestellt haben.


Erstens sind wir keine Barbaren

Wir sind eben zum großen Teil Zivilisierte und keine alttestamentarischen "Auge um Auge" - Barbaren mehr. Seitdem sind 2 Millenien die Donau hinab geflossen.

dann wär's einfach nur Respektangst vor der Tyrannis.

Es gibt keine Verhandlungen mit der Tyrannis. Appeasement hat sich seit 77 Jahren als Sackgasse erwiesen.
OT.

@Realo

*hüst*

Sag mal, schreibst du mir hier mein drehbuch für einen actioncrimi oder wolltest du mir deine gespaltene mentalität zu unserem deutschland verdeutlichen ?

OT. ende.

Ich sprach hier in meinen beiträgen bisher nicht von rache ? und dergleichen, sondern äußerte mich erst einmal primär dazu das ich ein mehr oder weniger ähnliches empfinden habe wie es die threadüberschrift ausdrückt.

Desweiteren habe ich erst einmal in mm (nachlesbar) stellung zu unserer justiz genommen.

Daraus machst du hier einen dramaturgischen aufstand mit reißerischen worten.



Erspare mir bitte weitere ausartende haarspaltereien.


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"Hier werden die Täter beschützt, aber nicht die Opfer"

16.10.2016 um 13:07
Zitat von aeroaero schrieb: deine gespaltene mentalität
Hüte deine Zunge!
Zitat von aeroaero schrieb:unserem deutschland
DEIN Deutschland ist mir ehrlich gesagt wuppe.
Zitat von aeroaero schrieb:stellung zu unserer justiz genommen
Und ich habe demonstriert, warum sie ziemlich weit daneben ist.


EOM


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"Hier werden die Täter beschützt, aber nicht die Opfer"

16.10.2016 um 13:22
@Realo
Zitat von RealoRealo schrieb:Erstens sind wir keine Barbaren und darum geht es zweitens auch um Resozialisierung. Im Knast verrohst du eigentlich nur und dort werden erst die richtigen kriminellen Karrieren aufgebaut. Wer insgesamt härtere Strafen fordert, dem geht Resozialisierung am Allerwertesten vorbei. Wir sind aber kein Rache-, sondern ein Rechtsstaat. Mittelalter ist seit einem halben Jahrtausend vorbei.
Resozialisierung geht übrigens auch so manchem entlassenen Häftling am Allerwertesten vorbei und er benötigt nur eine kurze Anlaufzeit um in alte Muster zurück zu fallen.
Ob man im Knast verroht oder nicht ist kein Argument. Wofür eigentlich? Täterschutz? Weil Knast einer Resozialisierung im Wege steht?

Und die Strafen müssen nicht unbedingt härter werden... sondern konsequent umgesetzt. Sofern aber immer wieder die Herkunft, die schwere Kindheit, die Psyche sowie auch andere "Urteilsmildernde" Umstände in die Urteilsfindung mit einfließen, wird sich da nichts ändern.

Im übrigen sind die eigentlichen Barbaren... die Täter. Denn sie haben mit unserer Gesellschaft, mit unserem Rechtssystem nur wenig am Hut.


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Realo ehemaliges Mitglied

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"Hier werden die Täter beschützt, aber nicht die Opfer"

16.10.2016 um 13:54
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Resozialisierung geht übrigens auch so manchem entlassenen Häftling am Allerwertesten vorbei und er benötigt nur eine kurze Anlaufzeit um in alte Muster zurück zu fallen.
Damit bestätigst du doch nur das von mir Geschriebene, dass man, besonders als Jugendlicher, dort erst so richtig kriminalisiert und "professionalisiert" wird. Eigentlich gibt's daraus nur 2 Möglichkeiten, und beide sind arg negativ:

(a) Du professionierst dich kriminell und arbeitest nach der Entlassung genau in diesem "Job".

(b) Du findest zum Glauben, um ein besserer Mensch zu werden. Früher war das fast ausschließlich eine christliche Konvertierung und viele davon wurden dann auch nicht mehr rückfällig. Heute wird man häufig dort via Konvertierung zum Islam zum Islamisten aufgebaut, und das geht meistens nicht gut aus nach der Entlassung, wie wir wissen.

Also ich bin da sehr skeptisch. Seit 70 Jahren versuchen die Kriminalitätsforscher Alternativen zum Gefängnis zu erarbeiten, aber das ist alles nicht möglich aufgrund der gesellschaftlichen Ablehnung anderer Entkriminalisierungsstrategien, bei denen nicht das Rache-, sondern das Prophylaxe-Motiv im Vordergrund steht. Denn wir wollen ja, dass sie sich IN ZUKUNFT nicht mehr kriminell verhalten. Rache bewirkt da nur das Gegenteil, befriedigt aber die Öffentlichkeit. Im Gegenteil, wie wir hier eben lesen konnten, halten viele noch härtere Strafen für das Allheilmittel. Sie sollten mal lieber ein Buch zur Einführung in die Sozialpädagokik lesen, um wenisgtens die Grundzusammenhänge zwischen Gesellschaft, abweichendem Verhalten und Prophylaxe zu verstehen.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Im übrigen sind die eigentlichen Barbaren... die Täter. Denn sie haben mit unserer Gesellschaft, mit unserem Rechtssystem nur wenig am Hut.
Die Charles Bronsons mit ihrem Selbstjustizfimmel sind kein Stück besser; sie stehen nur auf der anderen Seite der Front, so wie sie das in ihrem militaristischen Weltbild interpretieren.


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"Hier werden die Täter beschützt, aber nicht die Opfer"

16.10.2016 um 14:10
@Realo
Zitat von RealoRealo schrieb:Damit bestätigst du doch nur das von mir Geschriebene, dass man, besonders als Jugendlicher, dort erst so richtig kriminalisiert und "professionalisiert" wird.
Ich bestätige damit ansich nur, das viele Resozialisierungsprogramme bei gewissen Tätern nicht fruchten.
Einen Intesivtäter wirst Du kaum resozialisiert bekommen, er hat sein Muster, sein Umfeld, seine Art sich durchs Leben zu schlagen.
Bei Jugendlichen mag es noch anders aussehen, sofern sie Ersttäter sind, dort können Resozialisierungsprogramme greifen.

Was die Radikalisierung innerhalb vom Knast angeht... nun, es ist unerheblich ob der Täter sich durch im Knast auftauchende Imame radikalisiert oder in der örtlichen Moschee bei einem Haßprediger oder noch schlimmer, beim Gebet in salafistischen Kreisen.

Wer sich religiös indoktrinieren lassen möchte... dem ist Ort und Zeit völlig egal. Die meisten Islamisten radikalisieren sich im übrigen in "Freiheit". Nun ja..... ist spekulativ anzunehmen das dies alles in Beton gegossen ist. Ein Mensch ist Mensch und damit fehlerhaft.

Prophylaxe entgegen der Kriminalität ist fast nicht möglich. Vlt. mit Ethikunterricht gepaart mit Zukunftsperspektive ( Arbeit z. B., Auskommen - Stichwort: Grundeinkommen ). Und für die Flüchtlinge zur Prophylaxe ein psychologisch unterstützter Kursus in Europäische Werte und Rechtsprechung.
Zitat von RealoRealo schrieb:Die Charles Bronsons mit ihrem Selbstjustizfimmel sind kein Stück besser
Jepp... obwohl ich immer noch mit mir ringe bei dem Gedanken, wie würde ich verfahren sofern es mich betrifft? So ehrlich bin ich zu mir schon. :)


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"Hier werden die Täter beschützt, aber nicht die Opfer"

16.10.2016 um 14:30
@Realo

Für mich stellt sich die frage, wenn ein Täter keine Strafe mehr zu erwarten hat (du hast Alternative resozialisierungen angesprochen), wieso sollte er nicht zunächst sein Glück auf dem dunklen (strafbaren) Pfad versuchen ?

Das wäre ja von der persönlichen Kosten Nutzen Abwägung sogar ein logischer Schritt. Ich überfalle einen Juwelier, wenn es klappt bin ich reich und wenn nicht dann wird mir die Gesellschaft weiter helfen, aber nur falls ich geschnappt werde, sonst weiter mit Plan A.

Auch Gewalttätigen kann man in Kauf nehmen, da guckt mich einer blöd an, dann gibt es was auf die Fresse, eine Strafe gibt es ja eh nicht.

Dann setzt man ja quasi nur auf den moralischen Kompass ?


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"Hier werden die Täter beschützt, aber nicht die Opfer"

16.10.2016 um 14:33
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb: Im übrigen sind die eigentlichen Barbaren... die Täter. Denn sie haben mit unserer Gesellschaft, mit unserem Rechtssystem nur wenig am Hut.
Wenn sie damit nichts zu tun hätten, würden sie nicht vor dem Richter stehen und im Gefängnis sitzen.


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"Hier werden die Täter beschützt, aber nicht die Opfer"

16.10.2016 um 14:35
@sunshinelight

Wortklauberei....


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"Hier werden die Täter beschützt, aber nicht die Opfer"

16.10.2016 um 14:39
@Realo

Wir könnten ja mal dieses Beispiel im Auge behalten...

http://www.berliner-zeitung.de/berlin/offener-strafvollzug-knast-ohne-gitter-ist-ein-berliner-erfolgsmodell-4466718

oder auch dieses...

http://trollland.trollpetra.bplaced.com/Trollland/informationen/gefaengnisinsel.html


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Realo ehemaliges Mitglied

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"Hier werden die Täter beschützt, aber nicht die Opfer"

16.10.2016 um 14:39
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Ich bestätige damit ansich nur, das viele Resozialisierungsprogramme bei gewissen Tätern nicht fruchten.
Im Knast gibt es keine Resozialisierungsprogramme. Dort wird man einfach weggeschlossen und dreimal am Tag gefüttert. Statt Resozialisierungsprogramm gibts (freiwillige) Teilnahme am Gottesdienst (Anstaltskirchenraum) und kurz vor der Entlassung einen kurzen Gesprächskurs mit einem Sozialarbeiter (auf freiwilliger Basis). Aber auch nur für Jugendliche.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Was die Radikalisierung innerhalb vom Knast angeht... nun, es ist unerheblich ob der Täter sich durch im Knast auftauchende Imame radikalisiert oder in der örtlichen Moschee bei einem Haßprediger oder noch schlimmer, beim Gebet in salafistischen Kreisen.
Wir sprechen hier gerade über Strafvollzug, wo sowas schon zum Alltag dort gehört. Natürlich gibts die Indioktination durch Hassprediger auch draußen, aber wir wollen das Thema jetzt ja nicht wieder erneut auf Islamisierung einengen. Jedenfalls kommt man als jugendlicher Straftäter in der Öffentlichkeit seltener mit einem Islamisierungsprogramm in Berührung als im Knast, wo das praktisch schon ein Selbstläufer ist, dem man schwer entgehen kann.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Wer sich religiös indoktrinieren lassen möchte... dem ist Ort und Zeit völlig egal. Die meisten Islamisten radikalisieren sich im übrigen in "Freiheit".
Motiv für eine Konvertierung zu irgendeinem Glauben im Knast ist ja erst mal, dass man selbst ein besserer Mensch werden will, um nicht erneut ins alte Muster zurückzufallen. Und da hat sich eben das Angebot in den letzten Jahrzehnten grundlegend verkehrt: Was einst die Konvertierung zum christlichen Glauben war, ist inzwischen die zum Islam - da hat in den Gefängnissen der Islam voll übernommen. Draußen kommt man als normaler Jugendflicher mit solchen Imanen eher nur zufällig in Berührung. Die meisten islamistischen Terroristen waren ja auch (a) schon mal im Knast, wo sie indoktriniert wurden und (b) danach schon mal in Syrien/Irak.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Prophylaxe entgegen der Kriminalität ist fast nicht möglich. Vlt. mit Ethikunterricht gepaart mit Zukunftsperspektive ( Arbeit z. B., Auskommen - Stichwort: Grundeinkommen ). Und für die Flüchtlinge zur Prophylaxe ein psychologisch unterstützter Kursus in Europäische Werte und Rechtsprechung.
Ja, aber das sozialpädagogische Modell geht viel weiter. Dort werden dem Jugendlichen die gesellschaftlichen Zusammenhänge veranschaulicht, und dass jeder kriminelle Weg eigentlich die ungewollte Reaktion darauf ist, dass man in der Ausbildung zu einem Beruf ud Berufaufnahme gescheitert ist, also im Ausbildungsprozess versagt hat, und dass es nun darum geht, einen zweiten Anlauf zu machen, um das Versäumte nachzuholen, denn wer ist schon von "Natur aus" gern kriminell? Die meisten werden kriminell, weil sie sich im Aufbau einer niormalen Karriere für gescheitert hielten und daher zur "Alternative" griffen, sie nicht so viele Ansprüche an Intellekt, Fleiß usw. erhebt.
Zitat von BruderchorgeBruderchorge schrieb:Für mich stellt sich die frage, wenn ein Täter keine Strafe mehr zu erwarten hat (du hast Alternative resozialisierungen angesprochen), wieso sollte er nicht zunächst sein Glück auf dem dunklen (strafbaren) Pfad versuchen ?
Ich habe nicht geschrieben, dass es bei einem Alternativmodell keine Strafe mehr geben soll, sondern nur, dass die Gefängnisstrafe an sich eigentlich eine Anachronismus aus dem Mitelalter ist, den aber das Volk so beibehalten will aus den genannten Günden. Alternativen wären neben einem mehrjährigen Aufklärungsprogramm Sozialdienste, etwa in der Altenpflege, die man für eine festgesetzte Zeit leisten muss. Und zwischendurch immer wieder Tests, ob es Fortschritte mit der Resozialisierung gibt und wie die greifen. Als Alernative zum Knast könnte man eben auch Häuser auf dem Land, z.B. Bauernghöfe, nehmen, wo man für eine bestimmte Dauer leben und arbeiten muss. Die Aufsicht muss nicht permanent persönlich sein, es reicht wenn dort Kameras in jedem Raum und auf dem Gelände installiert sind. Statt Einzelzelle im Knast also Zwangs-WG auf dem Bauernhof. :) Nur als eines von vielen möglichen Beispielen.


So, muss jetzt leider wieder weg, kann also auf Neues nicht mehr antworten.


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"Hier werden die Täter beschützt, aber nicht die Opfer"

16.10.2016 um 14:45
@aero

Ich bin ein wenig verwirrt, ob deiner Antwort an mich.

Ich versuche nochmal deine Argumente FÜR härtere Strafen zusammenzufassen:

1) Viele fordern das
2) Straftäter lachen.


War es das, oder habe ich ein Argument übersehen?


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"Hier werden die Täter beschützt, aber nicht die Opfer"

16.10.2016 um 14:45
@Realo
Zitat von RealoRealo schrieb: Jedenfalls kommt man als jugendlicher Straftäter in der Öffentlichkeit seltener mit einem Islamisierungsprogramm in Berührung als im Knast
Oha... ich denke das ist genau andersherum.
Haßprediger, falsche Religionskreise, Internetradikalisierung...

Im übrigen gibt es auch in Haftanstalten Möglichkeiten zu arbeiten und nicht nur kurze Gespräche mit dem Sozialarbeiteer.


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Realo ehemaliges Mitglied

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"Hier werden die Täter beschützt, aber nicht die Opfer"

16.10.2016 um 14:57
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Im übrigen gibt es auch in Haftanstalten Möglichkeiten zu arbeiten und nicht nur kurze Gespräche mit dem Sozialarbeiteer.
Ahnte schon, dass sowas kommt, daher hatte ich es bewusst weggelassen, weil es nicxhts mit Resozialisierung zu tun hat. Das ist einfach, ähnlcih wie die 1 € Jobs, schlichte Ausbeutung durch fast gratis Arbeit (der Stundenlohn liegt ungefähr bei 30 Cent). Ist zwar keine Zwangsarbeit, d.h. grundsätzlich muss man NICHT arbeiten, dadurch verwirkt man aber die Möglichkeit, dass 1/3 der Freiheitsstrafe zur Bewährung ausgesetzt wird, ist also indirekt doch wieder Zwangsarbeit wie bei den Nazis.

Man entkriminalisiert sich nicht durch Zwangsarbeit; allenfalls radikalisiert man sich dort, weil man immer hautnah mit anderen zusammen ist.


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aero ehemaliges Mitglied

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"Hier werden die Täter beschützt, aber nicht die Opfer"

16.10.2016 um 15:10
@Realo


Insgesamt fand ich deine ausführungen jetzt doch sehr beeindruckend.
Zitat von RealoRealo schrieb:Ich habe nicht geschrieben, dass es bei einem Alternativmodell keine Strafe mehr geben soll, sondern nur, dass die Gefängnisstrafe an sich eigentlich eine Anachronismus aus dem Mitelalter ist, den aber das Volk so beibehalten will aus den genannten Günden.
Es sind viele dinge die es quasi schon im mittelalter gab, aber heute, modernisiert und dem zeitgeist angepaßt, immer noch bewährt sind.

Da zählt zb. nicht nur der buchdruck zu sondern auch, unter dem basisdenken das wegsperren, inhaftieren, über jahre die persönliche freiheit zu verlieren immer noch zu den schmerzlichsten bestrafungen gehört wie ich das von manchen "ehemaligen" schon gehört habe.

Leider ist mmn dieses inhaftieren als strafe in eine eher nicht-als zu empfindende strafe abgedriftet.

Dafür auch diese threads und generell diese meinung.


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aero ehemaliges Mitglied

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"Hier werden die Täter beschützt, aber nicht die Opfer"

16.10.2016 um 15:11
@Groucho
1)

Ich versuche nochmal deine Argumente FÜR härtere Strafen zusammenzufassen:

1) Viele fordern das

2) Straftäter lachen.

War es das, oder habe ich ein Argument übersehen?
Den grundtenor meiner anfangsbeiträge hier in diesem thread hast du im allgemeinen schon mal grob umrißen.

Nämlich das auch viele andere so denken !...schrieb ich.

Nun hätte ich gerne noch von dir ein oder das zitat oder einen beitragslink von mir, wo ich von "härtere strafen fordere" schreibe und das dies "viele fordern".


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"Hier werden die Täter beschützt, aber nicht die Opfer"

16.10.2016 um 15:12
@Realo

Puh... also Arbeit hilft ungemein den langweiligen und eintönigen Alltag im Knast zu begegnen. Eine Aufgabe zu haben, etwas zu bauen, ein positives Erlebnis zu generieren ob der Fertigstellung eines Werkstücks.... dies dient in meinen Augen durchaus zur Resozialisierung.
Die Bezahlung dabei ist unerheblich..... Kost, Logis, med. Versorgung, Anstaltspsychologen und kirchliche rsp. religiöse Möglichkeiten, sind kostenlos. Das erwirtschaftete Geld können Insassen im übrigen auch in Genußmittel oder Naturalien eintauschen.. Anstaltshops.

Zwangsarbeit ist nun auch so ein deplaziertes Argument. Man kann die Arbeit auch dahingehend beurteilen, das diese eine Art "Wiedergutmachung" gegenüber der geschädigten Gesellschaft ist, das man die der Gesellschaft zudem aufgedrückten Kosten durch Haftunterbringung reduziert durch eigene Arbeit.

Edit: Man muß den Insassen nicht aus falsch verstandenem Humanismus noch Zucker in den Allerwertesten blasen. SIE haben eine Verfehlung begangen und sind gänzlich selbst dafür verantwortlich.


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Realo ehemaliges Mitglied

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"Hier werden die Täter beschützt, aber nicht die Opfer"

16.10.2016 um 15:33
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb: Eine Aufgabe zu haben, etwas zu bauen, ein positives Erlebnis zu generieren ob der Fertigstellung eines Werkstücks....
Dann darfst du in anderen Themen, wo es etwa um eine zukünftige Gesellschaft mit wenig Arbeit, um Bürgergeld oder gar um eine geldlose Zukunftsgesellschaft geht, nicht das Argument von der "menschlichen Natur" bringen, dass, gäbe es kein Geld mehr bzw. würde jeder so viel bekommen, wie er zum Leben braucht, kaum einer mehr arbeiten gehen würde, weil der Mensch "von Natur aus faul" sei. :D
Die meisten Knastjobs sind Routinejobs, die sich kaum von Fließbandarbeit unterscheiden, oder landwirtschaftliche, wo du von morgens bis abends Kartoffeln aus dem Boden krumen musst.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Kost, Logis, med. Versorgung, Anstaltspsychologen und kirchliche rsp. religiöse Möglichkeiten, sind kostenlos.
Und deshalb soll die Bezahlung nicht anständig sein, sondern rein symbolisch in Form von 2,50 € für einen 8-Stunden-Arbeitstag?
Btw, Gefängnis ist keine Firma, das wird vom Steuerzahler getragen. Wenn dir das zu viel ist, musst du die Gefängnisse abschaffen. Nein, das Geld, das erwirtschaftet wird, fließt wieder an den Staat zurück, und ich denke, da kommt mehr raus, als mit Steuergeldern reingesteckt wird. Also, warum sollte ich als Häftling praktisch umsonst arbeiten wollen, wenn es sich nicht negativ auf die Zeit der abzusitzenden Strafe auswirken würde? (keine Aussetzung des letzten Drittels der Zeitstrafe auf Bewährung) Das hat nicht nur nichts mit Resozialisierung zu tun, sondern schürt zusätzlichen Hass auf den Staat, weil man sich erpresst bzw. genötigt fühlt, und man erreicht damit das Gegenteil vom Bezweckten.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Zwangsarbeit ist nun auch so ein deplaziertes Argument. Man kann die Arbeit auch dahingehend beurteilen, das diese eine Art "Wiedergutmachung" gegenüber der geschädigten Gesellschaft ist
Du machst es aber nicht der Gesellschaft gegenüber gut, sondern arbeitest nur für eine staatlichen Institution unfreiwillig und quasi umsonst. Daher hatte ich ja soziale Arbeiten wie z.B. Altenpflege als Alternative vorgeschlagen, zumal man dort die Ergebnisse der Arbeit auch gleich hautnah miterleben kann. DAS befördert Resozialisierung! Aber nicht Kartoffeln aus dem Acker holen.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Edit: Man muß den Insassen nicht aus falsch verstandenem Humanismus noch Zucker in den Allerwertesten blasen. SIE haben eine Verfehlung begangen und sind gänzlich selbst dafür verantwortlich.
Wie gesagt, Resozialisierung ist eine andere Welt als die von Zuckerbrot und Peitsche. Wir sollten uns langsam vom Gulagdenken emanziperen.


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