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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.164 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Political Correctness, Politische Korrektheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Political correctness, ein gescheitertes Experiment

11.09.2021 um 13:30
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Ist mir schon klar, deshalb sage ich ja auch, dass mir die linguistische Deutung noch einigermaßen einleuchtet, warum bei den Forschungsergebnissen von Diskriminierung gesprochen wird, aber schon im soziologischen Sinne halte ich es aus gegebenen Gründen für überzogen es so zu bezeichnen.
Was ist denn das für ein Kaudwerwelsch? Linguistisch ja, soziologisch Nein? Soziolinguistisch ein bisschen, sozialpsychologisch weiß man es nicht?
Das sind i.d.R. interdisziplinäre Forschungen, ganz sicher keine linguistischen (oder semantischen) von denen hier gesprochen wurde. Die Soziologie nimmt da als Fach keinerlei anderen Standpunkt ein, du kannst natürlich einen namhaften Soziologen zitieren der das gM als nicht-diskriminierend ansieht. So ein Einziger wäre ja mal was.
Aber nein du und @CosmicQueen bleiben weiter beharrlich dabei, fordert (immer noch mehr) Belege und stellt eure persönlichen unbelegten und im Widerspruch zur Forschung stehenden Meinungen als irgendwie relevant dar.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

11.09.2021 um 13:47
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Ich schreibe hier keine wissenschaftliche Abhandlung, sondern stelle im Wesentlichen Fragen zu bestimmten Dingen, und hinterfrage sie eben auf die eine oder andere Art, weil sie mir halt öfter mal dubios vorkommen.
verstehe ich durchaus. Aber hinterfragen und leugnen sind eben verschiedene Dinge. Und etwas interpretieren, anstatt zu lesen, was da steht und sich mit dem dann auseinanderzusetzen, auch. Und das macht die Diskussion eben unerfreulich. Wenn man etwas irgendwie versteht und da Klärungsbedarf herrscht, null Problem. Aber davon ausgehen, etwas verstanden zu haben, ohne wirklich zu berücksichtigen, was andere schreiben und belegen und dann dadurch Wiederholungen quasi erzwingen und trotz aller Belege ohne jede sinnvolle Argumentation (denn die müsste sich dann ja auf das, was belegt und geschrieben wurde beziehen und nicht auf das, was man so interpretiert), ist einfach nervraubend. Schau Dir einfach an, wie lange es gedauert hat, bis als Beispiel Du überhaupt irgendwas anerkennst, obwohl das, was Du jetzt anerkennst, von Anfang an kommuniziert wurde. Und das nur, weil man leugnet, ignoriert und interpretiert. Das ist doch im Grunde unnötig und verhärtet "Fronten", die es gar nicht geben müsste, auch wenn man persönlich das gm vollkommen diskriminierungsfrei werten würde.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

11.09.2021 um 14:05
Zitat von paxitopaxito schrieb:Linguistisch ja, soziologisch Nein?
Genau, linguistisch kann ich die Deutung verstehen, weil die Effekte eben schon so sind, dass sie einen Unterschied beim Bedenken von Männlein und Weiblein aufzeigen.

Es ist nun mal so, dass beim gM öfter an Männlein gedacht wird, und das ist eine Ungleichheit zwischen den Gruppen. Heißt, dass eine Gruppe etwas mehr diskriminiert wird. (Wie gesagt, der Begriff ist nicht unbedingt sehr scharf definiert, und die Bedeutung kann in bestimmten Kontexten auch variieren)
.. Aber nur eben in der Wahrnehmung der Leute, die etwas mehr an Männer dachten, weil ein Effekt zum Tragen kommt, in dem gM und sM verwechselt wurden. Das auf das reale Miteinander der Gruppen zu übertragen (soziales Miteinander), und zu sagen auch "diskriminierend" halte ich für problematisch.

Denn da wurde noch keine Ungleichbehandlung aufgezeigt, die aus diesen Ergebnissen resultiert, und die eben dann auch das Wort "diskriminierend" verdient. Deshalb erscheint die Übernahme des Terminus aus dem linguistischen Kontext in den soziologischen nicht sinnvoll. Wo faktisch kein Effekt von Ungleichbehandlung feststellbar ist, ist auch der Terminus nicht angebracht, denke ich.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das sind i.d.R. interdisziplinäre Forschungen, ganz sicher keine linguistischen (oder semantischen) von denen hier gesprochen wurde. Die Soziologie nimmt da als Fach keinerlei anderen Standpunkt ein, du kannst natürlich einen namhaften Soziologen zitieren der das gM als nicht-diskriminierend ansieht. So ein Einziger wäre ja mal was.
Ich kann nicht belegen, was es meiner Ansicht nach nicht gibt. Womit soll ich denn dieses "Informationsvakuum" belegen?

Wenn, dann müsste irgendwer von euch einen bringen, der das als sinnvoll erachtet diese linguistische Wertung innerhalb der Soziologie zu übernehmen, weil er klar einen Effekt nachgewiesen hat, in dem die Verwendung des gM als für eine Gruppe benachteiligend erkannt werden kann. Immerhin scheint ihr da mehr zu wissen.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Aber nein du und @CosmicQueen bleiben weiter beharrlich dabei, fordert (immer noch mehr) Belege und stellt eure persönlichen unbelegten und im Widerspruch zur Forschung stehenden Meinungen als irgendwie relevant dar.
Meine Meinung steht nicht im Widerspruch zur Forschung. Zumindest kann ich es nirgends erkennen. Vllt zeigst du mal auf, wo das genau der Fall sein soll.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Das ist doch im Grunde unnötig und verhärtet "Fronten", die es gar nicht geben müsste, auch wenn man persönlich das gm vollkommen diskriminierungsfrei werten würde.
Niemand sagte, dass es leicht wird. Man muss es sich aber nicht noch gegenseitig erschweren, indem man sich Zeug unterstellt, was nun wirklich in keinster Weise evident ist.

Hinterfragen von Aussagen in einem bestimmten Kontext ist zB kein leugnen von Belegen.

Wenn ich irgendwo nicht erkennen kann, dass das belegt wird, was gefordert wurde, dann kann ich es halt auch nicht als Beleg gelten lassen. Dann muss ich einfach so lange drauf beharren, dass es nicht so ist, bis das kommt, was es tatsächlich auch erfasst.

Das mag mitunter zäh wirken, aber so ist das halt.. ich kann ja auch keine Gedanken lesen, so dass ich genau weiß, wie jeder diesen vermeintlichen Beleg deutet. Da müssen schon ausführliche Erklärungen kommen, sonst wird das nichts.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

11.09.2021 um 14:19
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Hinterfragen von Aussagen in einem bestimmten Kontext ist zB kein leugnen von Belegen.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Aber hinterfragen und leugnen sind eben verschiedene Dinge.
genau das schrieb ich. Du hast aber die Belege geleugnet, zig mal nach den Studien gefragt, um sie dann zu ignorieren und dann aus Schnippseln, die zitiert wurden, irgendwas zu interpretieren. Also so mein Eindruck.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Dann muss ich einfach so lange drauf beharren, dass es nicht so ist, bis das kommt, was es tatsächlich auch erfasst.
nee, Du müsstest nur die Belege LESEN.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Das mag mitunter zäh wirken, aber so ist das halt.. ich kann ja auch keine Gedanken lesen, so dass ich genau weiß, wie jeder diesen vermeintlichen Beleg deutet. Da müssen schon ausführliche Erklärungen kommen, sonst wird das nichts.
die Forschungsergebnisse sind doch in den Studien erläutert, es wird Fazit gezogen.
Und nein, so ist das halt ist eben inakzeptabel, wenn es doch viel einfacher sein könnte.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Ich kann nicht belegen, was es meiner Ansicht nach nicht gibt.
es gibt also niemanden, der anhand von Forschung belegt hat, dass das gm nicht diskriminierend ist? Worüber diskutieren wir dann hier eigentlich, wenn Dir das so klar ist?
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Meine Meinung steht nicht im Widerspruch zur Forschung.
sowas zum Beispiel....Du hast doch seitenlang behauptet, dass die Forschung gar keine Diskriminierung festgestellt hätte, dann änderte sich das in "aber andere Formen diskriminieren auch" und dann zu
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Ich erkläre mir das jetzt so, dass die Forschungsergebnisse, die ja nun nachweislich bestimmte Effekte zeigen
das ist ja nachzulesen......


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

11.09.2021 um 14:27
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:das postulieren die so gar nicht. Und ein solches Grundsatzurteil kann es nach meinem Verständnis erst dann geben, wenn Gesetze entsprechend geändert/anders formuliert werden.
Ach, nicht? Schreibst du nicht ständig die Forscher würden dir Recht geben, dass das gM diskriminiert?

Und natürlich ist das Urteil auch nur ein Urteil für den speziellen Fall der Sparkassen-Kundin. Nichtsdestotrotz lässt sich aus der Urteilsbegründung einiges ableiten. Wenn in Formularen die Verwendung des gM nicht diskriminierend ist und vom Gericht u.A mit dem von mir zitierten Textpassagen begründet ist, dann kann das gM folglich nicht als allgemein diskriminierend angesehen werden. Aber genau das machst du.


Worauf soll das eigentlich alles hinaus laufen? Soll Sprache von oben herab reguliert werden? Obwohl sich eine Mehrheit der Menschen vom gM nicht diskriminiert fühlt, will man mit aller Gewalt den Leuten dann vorschreiben, wie sie zu sprechen und zu schreiben haben? Ich glaube der Schuss wird gewaltig nach hinten losgehen.


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11.09.2021 um 14:55
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Genau, linguistisch kann ich die Deutung verstehen, weil die Effekte eben schon so sind, dass sie einen Unterschied beim Bedenken von Männlein und Weiblein aufzeigen.
Das hat aber eher was mit Kognition zu tun - das kann Teil der Linguistik sein, aber berührt auch viele andere Fachgebiete.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Es ist nun mal so, dass beim gM öfter an Männlein gedacht wird, und das ist eine Ungleichheit zwischen den Gruppen. Heißt, dass eine Gruppe etwas mehr diskriminiert wird. (Wie gesagt, der Begriff ist nicht unbedingt sehr scharf definiert, und die Bedeutung kann in bestimmten Kontexten auch variieren)
Yup. Schön das wir da endlich zu einem gemeinsamen Punkt gekommen sind. Das mit der Verwechslung ist aber nicht erschöpfend, da eben Stereotype und Ähnliches da eine erhebliche Rolle spielen, es gibt da also noch weitere bedenkenswerte Effekte. Die Verwechslung ist nur absolut eindeutig.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Aber nur eben in der Wahrnehmung der Leute, die etwas mehr an Männer dachten, weil ein Effekt zum Tragen kommt, in dem gM und sM verwechselt wurden.
Nicht nur, aber ja.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Das auf das reale Miteinander der Gruppen zu übertragen (soziales Miteinander), und zu sagen auch "diskriminierend" halte ich für problematisch.
Sprechakte sind reales Miteinander, sind (auch) Teil der Soziologie. Da brauchen wir erstmal nicht nach weitergehenden Effekten zu fragen, sondern nur das Sprechen selbst als Handlung verstehen.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Wo faktisch kein Effekt von Ungleichbehandlung feststellbar ist, ist auch der Terminus nicht angebracht, denke ich.
Du grenzt da Handlung von Sprache ab, da wirst du nur wenige finden, die dem zustimmen (siehe Sprechakttheorie). Eine Sprache zu nutzen, die immanent dazu führt das bestimmte Gruppen nicht genannt werden (in bestimmten Fällen, nicht grundsätzlich) ist eine Handlung, ist eine Ungleichbehandlung. Es zwingt dich ja niemand mit vorgehaltener Waffe das gM zu nutzen, du kannst das auch anders handhaben.
Entscheidest du dich aber - egal ob bewusst oder unbewusst - einen Sprachgebrauch zu pflegen, der Menschen nicht gleich behandelt, diskriminierst du damit eben (auch hier egal ob bewusst oder unbewusst).
Natürlich ist es ein erheblicher Unterschied ob du Frauen „nur“ unbewusst nicht nennst/mitdenkst oder ob du sie z.B. zwingst das Haus nicht ohne deine Begleitung zu verlassen oder Frauen grundsätzlich schlechter bezahlst als Arbeitgeber. Diskriminierung gibt es in sehr vielen Abstufungen und der gM ist sicher nicht „der Gipfel der Diskriminierung von Frauen“ - absolut nicht.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Ich kann nicht belegen, was es meiner Ansicht nach nicht gibt. Womit soll ich denn dieses "Informationsvakuum" belegen?
Es gibt einen Unterschied zwischen „ich weiß nicht“ und „das stimmt nicht“ - du kämpfst immer noch dafür deine Haltung „Das generische Maskulinum diskriminiert nicht“ irgendwie zu retten. Jetzt hebst du auf Soziologie ab, fein, gibt es einen Soziologen der sich ernsthaft mit den Auswirkungen des generischen Maskulinum befasst hat und zu diesem Ergebnis kam?
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Wenn, dann müsste irgendwer von euch einen bringen, der das als sinnvoll erachtet diese linguistische Wertung innerhalb der Soziologie zu übernehmen, weil er klar einen Effekt nachgewiesen hat, in dem die Verwendung des gM als für eine Gruppe benachteiligend erkannt werden kann.
Die Auswirkungen eines bestimmten Sprachgebrauchs auf die soziale Wirklichkeit zu erforschen ist weder einfach noch eindeutig. Du hast da immer einen gegenseitige Bedingtheit drin. Wenn du beispielsweise viele Frauen dazu bringst einen bestimmten Beruf zu ergreifen, ändert sich die geschlechtsstereotype Belegung des Berufs und das verringert Missverständnisse beim generischen Maskulinum.
Aber auch da gibt es durchaus Forschungsergebnisse und einen bestimmten Wissensstand. Das unsere Sprache das Fundament unserer Wirklichkeit ist, ist ziemlich gut belegt. Da bedarf es keines expliziten Nachweises aller Konsequenzen des generischen Maskulinum im Deutschen. Zumindest für mich nicht.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Meine Meinung steht nicht im Widerspruch zur Forschung. Zumindest kann ich es nirgends erkennen. Vllt zeigst du mal auf, wo das genau der Fall sein soll.
Bei deiner seltsamen Trennung von Linguistik und Soziologie zuletzt etwa. Das fließt in einander über und ist nicht klar zu trennen - pragmatische Linguistik und Sprachsoziologie sind jetzt nicht wirklich voneinander zu trennen.


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11.09.2021 um 16:19
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Wenn ich jetzt sagen würde "Gerlind ist ein völlig dummer Volltrottel" (Liebe Moderation, das sage ich natürlich nicht, ist hier nur beispielhaft).
Dann ist das ganz objektiv eine Beleidigung, völlig egal, ob du dich beleidigt fühlst oder nicht.
Sehe ich nicht so.

Screenshot 20210911 161602Original anzeigen (0,2 MB)

Schau dir mal das ehrenrührig an.
Man muss es wahrnehmen bzw es muss geeignet sein um mir(!) etwas abzusprechen.
Passiert bei mir nur selten, die meisten Beleidigungen prallen an mir ab weil sofort die Augenhöhe weg ist.
Nehm ich auch nicht als Beleidigung war sondern als Schwäche des Gegenüber.


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11.09.2021 um 16:26
@CosmicQueen
Das „so“ übersehen?
Und nein, aus dem Urteil lässt sich genau nur das ableiten, worauf es sich bezieht. Hab ich schon seitenlang dargelegt.


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11.09.2021 um 16:51
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:u hast aber die Belege geleugnet, zig mal nach den Studien gefragt, um sie dann zu ignorieren und dann aus Schnippseln, die zitiert wurden, irgendwas zu interpretieren. Also so mein Eindruck.
Das stimmt so sicher nicht. Wenn ich zig mal nach Studien frage, dann deshalb, weil sie zig mal in irgendeinem Beitrag erwähnt wurden, und nicht weiter erwähnt wurde, wo sie stehen. Du schreibst, dies und das behauptet irgendeine Studie, und ich schreibe wo?

Das kann natürlich endlos so weiter gehen, wenn du nicht endlich zeigst, wo das stehen soll. Ein Link, durch den ich mich erstmal Stundenlang durchwühlen muss, falls der überhaupt mal gnädigerweise nach zig nachfragen kommt, ist da auch etwas zu wenig, um ernsthaft besprochen zu werden. Wenn du dann noch einen kleinen Textfetzen rauskopierst, dem man entnehmen kann, dass es deine Aussage bestätigt, dann bin ich dabei, und akzeptiere es. Das ist hier schon seit Jahren Usus, und wird auch in der Politrubrik für alle Behauptungen außerhalb des voraussetzbaren Bildungsstandes verlangt.
Binsen oder Logische Schlüsse respektive plausible Erklärungen müssen natürlich nicht mit Links belegt werden. Können aber, wenn es dem Verständnis hilft.

Man sollte auf dieser Basis miteinander kommunizieren, nicht mit irgendwelchen schmallippigen Aussagen gegeneinander arbeiten, um den Mitdiskutanten scheiße aussehen zu lassen. Letzteres passiert deutlich häufiger. Grade in der Korrespondenz mit dir.

Guck dir an, wie ich zB mit Paxito schreibe. Da gibt es auch viel Klärungsbedarf, aber doch auch deutlich weniger Zwist, weil er eine ganz andere Diskussionskultur pflegt, und so gelingt es uns öfter mal einen Konsens zu finden. Selbst bei zunächst deutlich unterschiedlichen Ansichten.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:nee, Du müsstest nur die Belege LESEN.
Und du müsstest verstehen, warum ich nicht alles, was du als Beleg betrachtest, auch so bewerte. Ich erkläre es doch auch oft genug, warum mir bestimmte Aussagen nicht als Beleg genügen.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:die Forschungsergebnisse sind doch in den Studien erläutert, es wird Fazit gezogen.
Und nein, so ist das halt ist eben inakzeptabel, wenn es doch viel einfacher sein könnte.
Die Forschungsergebnisse hab ich auch nie bezweifelt. Die sind wie sie sind. Ich kann aber durchaus die Schlussfolgerungen daraus anzweifeln, und das tat ich, soweit ich mich erinnere.

Zeig mir einen Beitrag, in dem ich irgendwelche Ergebnisse der Forschung anzweifle. Bin mir relativ sicher, dass du keinen finden wirst.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:es gibt also niemanden, der anhand von Forschung belegt hat, dass das gm nicht diskriminierend ist? Worüber diskutieren wir dann hier eigentlich, wenn Dir das so klar ist?
Ich kenne bis jetzt nur eine Forscherin (offenbar Linguistin - ich hab das nicht mal geprüft), die hier verlinkt wurde, die aussagt, dass sie die Forschungsergebnisse in diesem linguistischen Kontext als diskriminierend deutet. Gibt es jetzt auch einen Soziologen, der das auch so macht, oder nicht? Ich weiß es halt nicht. Wenn du einen kennst, dann verlinke ihn doch .. samt der Aussage, wenns geht, dass ich mich nicht wieder Stundenlang durch irgendeine Sackgasse quälen muss.

Sonst haben wir echt nichts weiter zu diskutieren.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:sowas zum Beispiel....Du hast doch seitenlang behauptet, dass die Forschung gar keine Diskriminierung festgestellt hätte, dann änderte sich das in "aber andere Formen diskriminieren auch" und dann zu
Das war sicher ganz anders. Ich kann mich gar nicht dran erinnern, dass ich sowas gemacht hab. Wahrscheinlich gibt es dazu eine ganz banale Erklärung, falls irgendwas dran ist, aber so kann ich dir nicht mal sagen welche, weil ich nicht weiß, was ich mit dieser Verallgemeinerung anfangen soll.

Lies es einfach noch mal, und wenn konkrete Fragen dazu kommen, dann stelle sie auch explizit anhand der Aussage, die ich machte, damit ich wenigstens den Kontext erfassen kann, in dem sie gemacht wurde.

So hat es halt keinen Sinn.


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11.09.2021 um 16:54
Teilweise wirkt die Diskussion zum Thema PC auf mich, als würde es nur schwarz und weiß geben aber keine Grautöne. Es wird alles aufgefahren was möglich ist nur um keinen Millimeter der "Gegenseite" zu überlassen. Als würde man zum PC- Befürworter:in mutieren, wenn man auch nur den klitzekleinsten Punkt von PC als Tatsache/Wahr befindet und umgekehrt.
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Obwohl sich eine Mehrheit der Menschen vom gM nicht diskriminiert fühlt, will man mit aller Gewalt den Leuten dann vorschreiben, wie sie zu sprechen und zu schreiben haben? Ich glaube der Schuss wird gewaltig nach hinten losgehen.
Wenn es danach geht, dann wären die Aufgaben der Frauen noch heute auf Haushalt des Familienoberhaupts schmeißen und sich um die Kinder kümmern beschränkt, bestenfalls Arbeiten in niedrig qualifizierten Jobs ohne Machteinfluß ausüben zu dürfen. Schau dir doch mal an wie der Kampf für die Rechte für Frauen die letzten 100 Jahre abgelaufen ist. Auch da haben häufig selbst ein großer Teil der Frauen den jeweiligen Forderungen der "Emanzen" ablehnend gegenüber gestanden und es als richtig angesehen, nicht mit Männern gleichgestellt zu sein.


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11.09.2021 um 17:00
Eine Einteilung der "Menschheit" in Schwarze/Weiße , Frauen/Männer ist m.E diskriminierend in pollitisch korrekten sinne politischer Korrektheit. Denn alle die, die sich da nicht selbst einordnen, werden nicht genannt.


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11.09.2021 um 17:08
@Gerlind
Ich weiss nicht, ob du dich auf meinen letzten Kommentar beziehst. Aber bevor Mißverstandnisse aufkommen, in meinem Kommentar war mit "schwarz oder weiß" nicht Menschen und deren Hautfarbe gemeint sondern steht für "entweder oder" , "ganz oder gar nicht".


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11.09.2021 um 17:22
Zitat von lmnoplmnop schrieb:Teilweise wirkt die Diskussion zum Thema PC auf mich, als würde es nur schwarz und weiß geben aber keine Grautöne. Es wird alles aufgefahren was möglich ist nur um keinen Millimeter der "Gegenseite" zu überlassen.
Den Eindruck habe ich auch, gerade weil um Punkte diskutiert wird, die ich persönlich als trivial empfinde. Es gibt ja gute Gründe das Gendern abzulehnen, ohne das man gleich die gesamte Forschung die es in dem Bereich gibt in Zweifel ziehen muss.
Zitat von lmnoplmnop schrieb:Schau dir doch mal an wie der Kampf für die Rechte für Frauen die letzten 100 Jahre abgelaufen ist. Auch da haben häufig selbst ein großer Teil der Frauen den jeweiligen Forderungen der "Emanzen" ablehnend gegenüber gestanden und es als richtig angesehen, nicht mit Männern gleichgestellt zu sein.
Es hat immer etwas verzweifeltes, wenn man auf Tradition und „so machen und fühlen die Leute eben“ als Argument zurückgreifen muss. Wobei es ja durchaus richtig ist. Niemand möchte, das ihm vorgeschrieben wird wie er zu reden hat.


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11.09.2021 um 17:33
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das hat aber eher was mit Kognition zu tun - das kann Teil der Linguistik sein, aber berührt auch viele andere Fachgebiete.
Zunächst betrachte ich die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Worten, deren Bedeutung, deren semantischen Hintergrund, deren Wirkung usw als Linguistik.

Dass in dem Zusammenhang auch die Kognition mit rein spielt, ist klar. Sowas überlappt sich immer mal interdisziplinär. Immerhin geht es auch darum, was mit dem Wort aus welchem Grund assoziiert wurde. Trotzdem kann man das auch ganz gut trennen.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Yup. Schön das wir da endlich zu einem gemeinsamen Punkt gekommen sind. Das mit der Verwechslung ist aber nicht erschöpfend, da eben Stereotype und Ähnliches da eine erhebliche Rolle spielen, es gibt da also noch weitere bedenkenswerte Effekte. Die Verwechslung ist nur absolut eindeutig.
Was heißt endlich? Diese Position halte ich doch schon ne ganze Weile, dass das im linguistischen Sinne durchaus kohärent wirkt, auch wenn mir die Aussage zu Anfang nicht so richtig über die Tastatur gehen wollte, weil ich nicht sehen konnte, wie eine subjektive Wahrnehmung in Relation zu vielen verschieden Teilaspekten des ganzen Versuchsaufbaus derart verabsolutiert werden konnte, dass dann ein dickes und plumpes "gM ist objektiv diskriminierend" im Raum steht, obwohl der kausale Übergang von Linguistik zur Soziologie in dem Fall meiner Ansicht nach noch nicht abschließend geklärt wurde.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Sprechakte sind reales Miteinander, sind (auch) Teil der Soziologie. Da brauchen wir erstmal nicht nach weitergehenden Effekten zu fragen, sondern nur das Sprechen selbst als Handlung verstehen.
Hm, klar gibt es auch hier interdisziplinäre Überlappungen, trotzdem sehe ich nicht, wie die Tatsache, dass beim gM etwas weniger an Frauen gedacht wird, schon dazu ausreicht, dass man im sozialen Miteinander von einer Benachteiligung sprechen sollte.

Im Grunde gibt es für keine Gruppe einen Nachteil, nur weil man nicht ganz so häufig an sie denkt, wie an eine andere, oder sehe ich das falsch? Wo lässt sich da irgendein konkreter Nachteil bemessen? Im Stolz der Gruppe? Schwierig, Gruppen können sowas nicht kollektiv empfinden. Höchstens nur einzelne Vertreter, und die sind hier nicht maßgebend.

Weiß nicht.. wirkt auf mich halt nicht rund.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Du grenzt da Handlung von Sprache ab, da wirst du nur wenige finden, die dem zustimmen (siehe Sprechakttheorie). Eine Sprache zu nutzen, die immanent dazu führt das bestimmte Gruppen nicht genannt werden (in bestimmten Fällen, nicht grundsätzlich) ist eine Handlung, ist eine Ungleichbehandlung.
Theoretisch und rein semantisch betrachtet muss ich zustimmen. Jetzt fehlt mir aber der konkrete Bezug zur Lebenspraxis. Welche negativen Konsequenzen hat denn diese Ungleichbehandlung, die man mit einem anderen Sprachgebrauch nicht hätte? Das ist doch hier der eigentlich Punkt, warum es so schwierig erscheint von Diskriminierung im soziologischen Sinne zu sprechen.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Es zwingt dich ja niemand mit vorgehaltener Waffe das gM zu nutzen, du kannst das auch anders handhaben.
Entscheidest du dich aber - egal ob bewusst oder unbewusst - einen Sprachgebrauch zu pflegen, der Menschen nicht gleich behandelt, diskriminierst du damit eben (auch hier egal ob bewusst oder unbewusst).
Ja, rein semantisch klingt das wie gesagt kohärent, wenn man sich die Studien dazu ansieht. Praktisch hat es aber offenbar keine Bedeutung, weil es eben keinen Unterschied zu machen scheint, ob man gendert, oder das gM benutzt, welches auch für sich beansprucht neutral zu sein. Nur eben kognitiv den einen oder anderen Effekt aufweist. (auch nicht generell, sondern relativ zu bestimmten Worten)

Deshalb wirkt das allgemein ausgesprochene "gM diskriminiert" für mich doch etwas zu überhastet. Weil es einen Komplexen Sachverhalt so stark verkürzt, und auf dieses Schlagwort reduziert, dass letztlich dann irgendwas ganz schmuddeliges bei raus kommt, obwohl es das nicht wirklich ist, weil es ja faktisch niemanden benachteiligt.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Natürlich ist es ein erheblicher Unterschied ob du Frauen „nur“ unbewusst nicht nennst/mitdenkst oder ob du sie z.B. zwingst das Haus nicht ohne deine Begleitung zu verlassen oder Frauen grundsätzlich schlechter bezahlst als Arbeitgeber. Diskriminierung gibt es in sehr vielen Abstufungen und der gM ist sicher nicht „der Gipfel der Diskriminierung von Frauen“ - absolut nicht.
Es ist nicht nur nicht der Gipfel, sondern in meinem Dafürhalten so vernachlässigbar, dass es kaum die Bezeichnung verdient. Es benachteiligt offenbar niemanden, und nur daran sollte es sich messen lassen, ob es wirklich diesen gesellschaftlich stark belasteten Terminus "diskriminierend" wirklich verdient.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Es gibt einen Unterschied zwischen „ich weiß nicht“ und „das stimmt nicht“ - du kämpfst immer noch dafür deine Haltung „Das generische Maskulinum diskriminiert nicht“ irgendwie zu retten. Jetzt hebst du auf Soziologie ab, fein, gibt es einen Soziologen der sich ernsthaft mit den Auswirkungen des generischen Maskulinum befasst hat und zu diesem Ergebnis kam?
Das stimmt nicht. ;)

Wenn ich für was einstehe, dann dafür, was man im weitesten Sinne unter "wahr oder falsch" zusammen fassen kann. Das hab ich immer betont, und mir ist völlig wurscht, ob sich der gM durchsetzt oder nicht. Ich halte diese Position, weil sie mir einfach mehr einleuchtet, als die anderen. Das ist alles.

Und .. ich weiß nicht.

Du müsstest das wissen, wenn du schon sowas postulierst, dass es eben auch unter Soziologen Konsens sein soll. Ich zweifle halt dran. Warum, hab ich mehrfach erklärt.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Die Auswirkungen eines bestimmten Sprachgebrauchs auf die soziale Wirklichkeit zu erforschen ist weder einfach noch eindeutig. Du hast da immer einen gegenseitige Bedingtheit drin. Wenn du beispielsweise viele Frauen dazu bringst einen bestimmten Beruf zu ergreifen, ändert sich die geschlechtsstereotype Belegung des Berufs und das verringert Missverständnisse beim generischen Maskulinum.
Eben. Das trägt alles zum Zweifel bei.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Aber auch da gibt es durchaus Forschungsergebnisse und einen bestimmten Wissensstand. Das unsere Sprache das Fundament unserer Wirklichkeit ist, ist ziemlich gut belegt. Da bedarf es keines expliziten Nachweises aller Konsequenzen des generischen Maskulinum im Deutschen. Zumindest für mich nicht.
Hm, wäre interessant, wenn man das hier auch mal prüfen könnte, worauf das alles aufbaut.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Bei deiner seltsamen Trennung von Linguistik und Soziologie zuletzt etwa. Das fließt in einander über und ist nicht klar zu trennen - pragmatische Linguistik und Sprachsoziologie sind jetzt nicht wirklich voneinander zu trennen.
Ich denke nicht, dass das ein Widerspruch zur Forschung ist.

Es gibt interdisziplinäre Überlappungen, und es gibt Phänomene die man einfach fachspezifisch getrennt voneinander betrachten kann. Solange es hier kein eindeutiges kausales Bindeglied zwischen der Linguistik und der Soziologie gibt, speziell eben auch in diesem Versuchsaufbau, kann man das auch gut isoliert betrachten.


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11.09.2021 um 18:00
Zitat von GerlindGerlind schrieb:Und "völliger dummer Volltrottel" sehe ich übrigens als tautologisch.
Nöö, das ist tautologisch bzw. ein Pleonasmus, ganz objektiv.

So wie der Satz ganz objektiv beleidigend ist.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Es war keine Diskreditierung und falls Du immer noch der Ansicht bist, dann melde es doch.
Natürlich ist es diskreditierend, wenn du jemandem unterstellst, der sich gegen das gM ausspricht, er kümmere sich nicht um die "richtigen Diskriminierungen".

Was soll das denn sonst sein?


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

11.09.2021 um 18:01
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Nöö, das ist tautologisch bzw. ein Pleonasmus, ganz objektiv.
Dann sehe ich das ja richtig.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:So wie der Satz ganz objektiv beleidigend ist.
Was immer noch bloss deine Behauptung ist m.E.


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11.09.2021 um 18:32
Zitat von GerlindGerlind schrieb:Dann sehe ich das ja richtig.
Jein :D
Zitat von GerlindGerlind schrieb:Und "völliger dummer Volltrottel" sehe ich übrigens als tautologisch.
Dein Satz impliziert, dass es nicht objektiv ein Pleonasmus oder tautologisch ist, sondern in deiner Sicht der Dinge.

Faktisch ist es aber ganz definitiv und somit objektiv tautologisch und nicht nur in deiner Sicht der Dinge.
Somit "siehst" du das zwar richtig, liegst aber dennoch falsch. :D


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

11.09.2021 um 18:43
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Theoretisch und rein semantisch betrachtet muss ich zustimmen. Jetzt fehlt mir aber der konkrete Bezug zur Lebenspraxis. Welche negativen Konsequenzen hat denn diese Ungleichbehandlung, die man mit einem anderen Sprachgebrauch nicht hätte? Das ist doch hier der eigentlich Punkt, warum es so schwierig erscheint von Diskriminierung im soziologischen Sinne zu sprechen.
Ich versuch das mal an einem anderen Beispiel deutlich zu machen. An Menschen die sich nicht in weiblich/männlich einordnen lassen. Diese sind zwar sehr selten, aber es gibt sie (ich hoffe ich breche jetzt keine Diskussion vom Zaun ob es die gibt. Ich beziehe mich hier mal ganz konkret auf Menschen die sich medizinisch/biologisch nicht kategorisieren lassen und lasse der Einfachheit halber Menschen außen vor die sich nicht mit ihrem Geschlecht identifizieren können). Diese Menschen werden sprachlich überhaupt nicht wahrgenommen. Das geht soweit, dass sie zwangsweise einem der Geschlechter zusortiert werden, ihre Existenz über lange Zeit geleugnet oder als Krankheit betrachtet wurde und sie medizinische Angleichungen ertragen musste. Ihre Nichtexistenz in der Sprache hatte konkrete Folgen, sehr unschöne.
Bei Frauen ist das nicht im Ansatz so dramatisch, aber auch hier können wir in vielfältiger Form eine Benachteiligung feststellen. Das es ein generisches Maskulinum und kein generisches Femininum gibt, über das wir hier so streiten ist ja eine historische Folge genau diese Benachteiligungen und kein Zufall.
Sehr, sehr schwierig wird es, wenn du den konkreten Anteil des gM an diesen Zuständen erfragen willst, da diese sehr viele Gründe haben, nicht nur diesen einen Sprachgebrauch. Er hat wohl fraglos einen Anteil an der Benachteiligung, aber wie groß mag der sein? Winzig? Riesig? Zu vernachlässigen? Entscheidend? Genau da scheiden sich die Geister.
Das der gM seinerseits Stereotype und Vorurteile am Leben hält und verstärkt ist tatsächlich nachgewiesen. Aber die Verschwinden auch nicht plötzlich, wenn du den gM weglässt. Ist eine wirklich schwierige Frage, auch eine die man nur sehr schwer empirisch fassen kann.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Wenn ich für was einstehe, dann dafür, was man im weitesten Sinne unter "wahr oder falsch" zusammen fassen kann. Das hab ich immer betont, und mir ist völlig wurscht, ob sich der gM durchsetzt oder nicht. Ich halte diese Position, weil sie mir einfach mehr einleuchtet, als die anderen. Das ist alles.
Wenn es dir um wahr oder falsch geht, darf „ist mir einleuchtend“ kein Argument sein. Dann erliegst du ganz schnell deinen eigenen Vorurteilen. Das geht uns aber allen so, schreibt sich leicht, ist eine Lebensaufgabe.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Hm, wäre interessant, wenn man das hier auch mal prüfen könnte, worauf das alles aufbaut.
Da wird es sehr theoretisch und es geht um fundamentale Positionen in der Wissenschaft. Harter Tobak, sprengt den Thread (denke ich).
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Es gibt interdisziplinäre Überlappungen, und es gibt Phänomene die man einfach fachspezifisch getrennt voneinander betrachten kann.
Wie Sprache real verstanden wird, ist so eine interdisziplinäre Sache. Da treffen sich pragmatische Linguistik, Kognitionswissenschaften und Soziologie. Wenn man nach Stereotypen und deren Zusammenspiel mit dem gM fragt, steckt man mitten in der Soziologie.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

11.09.2021 um 18:43
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Das „so“ übersehen?
Ja, wie denn? Diskriminierend ja, nein, was denn nun?
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Und nein, aus dem Urteil lässt sich genau nur das ableiten, worauf es sich bezieht. Hab ich schon seitenlang dargelegt.
Sehe ich anderes und das habe ich auch dargelegt anhand der Begründung.
Zitat von lmnoplmnop schrieb:Schau dir doch mal an wie der Kampf für die Rechte für Frauen die letzten 100 Jahre abgelaufen ist. Auch da haben häufig selbst ein großer Teil der Frauen den jeweiligen Forderungen der "Emanzen" ablehnend gegenüber gestanden und es als richtig angesehen, nicht mit Männern gleichgestellt zu sein
Und du glaubst im 21. Jahrhundert müsste man weiterhin betreutes Denken anwenden? Nun, das sehe ich anders. Frauen sind durchaus in der Lage das selbst entscheiden zu können, da braucht es keine "Emanzen" die eine Richtung vorgeben wollen.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

11.09.2021 um 18:46
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Dein Satz impliziert, dass es nicht objektiv ein Pleonasmus oder tautologisch ist, sondern in deiner Sicht der Dinge.
Würde ich so nicht sagen.

Das impliziert eher eine Unsicherheit, ob das allgemeingültig ebenso aufgefasst werden kann. Keine Sicherheit, dass es so ist. Würde man eine Sicherheit ausdrücken wollen, dass etwas in der eigenen Sichtweise so ist, aber eben objektiv gesehen nicht, dann würde man wohl eher sagen "ich sehe das so, aber objektiv betrachte ist es sicher nicht so"

"Ich sehe es so" alleine widerspricht ja nicht der objektiven Auffassung.


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