Political correctness, ein gescheitertes Experiment

peekaboo schrieb:"WanderInnen". Gefällt dir die Variante besser?

Das wäre das Binnen-I, was aber von vielen durchaus abgelehnt wird (die kein Problem mit Veränderung in der Hinsicht haben), da es lediglich Frauen und Männer anspricht.

abberline schrieb:Wanderer reicht mir völlig. Und Lehrer statt Lehrende, was ja ein Unterschied ist. Wähler statt Wählender

Mir persönlich auch aber dennoch akzeptiere ich das Sternchen und Co. und spreche sogar so, wenn es gewünscht ist.

Groucho schrieb:Ich finde die Sternchen auch keine gute Lösung.

Ja, da sind viele innerhalb der Community geteilter Meinung, selbst die Gesellschaft für Sprache hat Kritik und es wird weiter nach dem Optimum gesucht aber für den Anfang ist es eben in Ordnung. Persönlich halte ich es auch nicht für Optimal, das haben Gegner innerhalb der Community sogar recht gut begründet.

abberline schrieb:lehrend ist eine Handlung, Lehrer ein Beruf

Und Lehrerin ist auch ein Beruf @abberline oder nicht?

@tudirnix
Genau wie Kindergärtnerin und deshalb muss ich trotzdem keine Wortungetüme erschaffen

Kürbisgesicht schrieb:Ja, da sind viele innerhalb der Community geteilter Meinung, selbst die Gesellschaft für Sprache hat Kritik und es wird weiter nach dem Optimum gesucht aber für den Anfang ist es eben in Ordnung. Persönlich halte ich es auch nicht für Optimal, das haben Gegner innerhalb der Community sogar recht gut begründet.

Der Punkt ist eben, dass man (also ich) grundsätzlich dafür ist (pc) und wenn einem dann ein Detail mal nicht gefällt, muss man ja nicht am Ganzen zweifeln.

abberline schrieb:Nein, lehrend ist eine Handlung, Lehrer ein Beruf.
Wähler sind nicht Wählende und Säuglinge nicht Gesäugte....

Lehrer ist ein Beruf. Warum wird der so genannt? Weil er lehrt
Lehrerin ist ein Beruf. Warum wird sie so genannt? Weil sie lehrt.

Ergo sind beide Lehrende.

Soll ich dir das mit den Wählenden auch noch erklären? :D

abberline schrieb:Genau wie Kindergärtnerin und deshalb muss ich trotzdem keine Wortungetüme erschaffen

Ne, du schießt da lieber mit Kanonen auf Spatzen, hmm?

abberline schrieb:Genau wie Kindergärtnerin

Der Beruf nennt sich seit längerem schon Erzieher bzw. Erzieherin.
Kindergärtnerin ist sehr veraltet. Schwirrt aber immer noch in manchen Köpfen rum.

PC war nichts anderes als Gesinnungsterror gegen den sich die Menschen erfolgreich gewehrt haben und der von den Menschen abgelehnt wurde und wird (von ein paar Gesinnungsgenossen mal abgesehen)!

@Groucho

(Im Bezug auf deine Artikel)
Bei uns handhaben wir das immer noch mit generischem Maskulinum, auch wenn mein Chefredakteur schonmal androhte, das generische Femininum verpflichtend zu machen, um das Arbeitsvolk zu ärgern.
Seid ihr/bist du da in der Gestaltung deiner Texte frei? Bei mir wird da rigoros gekürzt.

EinElch schrieb:Seid ihr/bist du da in der Gestaltung deiner Texte frei?

Ehrlich gesagt, keine Ahnung. :D
Also ob ich da Redaktionslinie fahre, oder nur toleriert werde.
Diesbezüglich wurde jedenfalls nie was geändert und bei den anderen Autoren habe ich nie bewusst auf dieses Detail geachtet.
Werde unser Blatt morgen mal diesbezüglich durchforsten.
Aber da wir tendenziell eher links sind, sind wir da wahrscheinlich auch ohne Ab- oder Ansprache auf einer Linie

@tudirnix
Erzieherin klingt wie Fräulein Rottenmeier und Kinderschreck. Da bleiben wir hier in der Gegend lieber bei Kindergärtnerin. Die Erzieherin regt nur an, gegen sie zu rebellieren 🤘Die Bezeichnung.
@Tussinelda
Und genau solch aggressiver Tonfall spricht nicht für die PC Polizei.

@abberline

abberline schrieb:Erzieherin klingt wie Fräulein Rottenmeier und Kinderschreck. Da bleiben wir hier in der Gegend lieber bei Kindergärtnerin.

Für Leute die auf dem Wissensstand von vor 1967 stehengeblieben sind mag das so scheinen.

Erzieher*in ist ein pädagogisch qualifizierter Beruf und wird seit 1967 als solcher bezeichnet

Erzieher sind pädagogische Fachkräfte, die eine Ausbildung an einer Fachschule, einer Fachakademie oder einem Berufskolleg durchlaufen haben. Kindergärtner dagegen ist eine in Deutschland zwar noch teilweise gebräuchliche, aber veraltete Berufsbezeichnung. Durch Rahmenvereinbarungen der Kultusministerkonferenz von 1967 wurden die bis dahin getrennten Ausbildungen Kindergärtner, Hortner und Jugend- und Heimerzieher zusammengefasst, vereinheitlicht und das Tätigkeitsfeld deutlich ausgeweitet.[1]

Quelle: Wikipedia: Erzieher

abberline schrieb:Da bleiben wir hier in der Gegend lieber bei Kindergärtnerin.

Aus "hier in der Gegend" wird wenigstens nie ein homogen Volk!
Dem vermag ich viel abzugewinnen!

@tudirnix
Bei uns in der Gegend nennen die sich selbst Kindergärtnerin, weil Erzieherin so nach Peitsche und Rottenmeier klingt. Find ich auch. Ich will zu keiner Erzieherin.... lieber zur Kindergärtnerin.
@eckhart
Mich interessiert nicht, wie das woanders genannt wird.

abberline schrieb:Bei uns in der Gegend nennen die sich selbst Kindergärtnerin, weil Erzieherin so nach Peitsche und Rottenmeier klingt

Jaja die Anekdote wieder als ausschlaggebender Beweis. Wie überzeugend :D
Kann ich dir abkaufen, tu ich aber nicht ;)

@tudirnix
Dann lass es. Kann ich mit leben.
Wenn Dir Erzieherin besser gefällt, sei Dir das gegönnt.

Hmja.. es geht mal wieder um Begrifflichkeiten.
Ich bin in einem Kindergarten gewesen... und hatte Kindergärtnerinnen... und das um 1967 herum sogar.
Heute nennt man den Beruf Erzieher/in. Auch gut.
Ich habe Gas- Wasserinstallateur gelernt, vorher wurde der Beruf Klempner genannt, heutzutage Anlagemechaniker. Je nach Bundesland auch gerne mal Spengler, Flaschner.
Es ist mir allerdings total latte ob mich einer als Klempner betitelt.. oder als Anlagemechaniker. Der Beruf beinhaltet zum großen Teil die selben Tätigkeiten.

Edit: Und ich fühle mich nicht diskriminiert wenn man "Klempner" sagt.

Gwyddion schrieb:Und ich fühle mich nicht diskriminiert wenn man "Klempner" sagt.

Schön für dich.

Magst du eventuell Menschen, die nicht Kindergärtnerin genannt werden wollen, weil sie es als Verniedlichung bzw Abwertung ihres Berufes sehen, zugestehen, dass sie lieber Erzieherin genannt werden wollen?

Meine Erfahrungen mit dem Personal von Kitas ist jedenfalls so, dass sie sich lieber als Erzieher bwz. Erzieherin bezeichnen lassen oder sich selbst so nennen, denn als Kindergärtner/-in.

Groucho schrieb:Magst du eventuell Menschen, die nicht Kindergärtnerin genannt werden wollen, weil sie es als Verniedlichung bzw Abwertung ihres Berufes sehen, zugestehen, dass sie lieber Erzieherin genannt werden wollen?

Ich schon. Nur ist das nicht die Frage. Die Frage ist, inwiefern sich aus dem "Wunsch" der einen, für andere eine Verpflichtung ergeben darf.

Gwyddion schrieb:Hmja.. es geht mal wieder um Begrifflichkeiten.

Begrifflichkeiten sind im Thread ja nun mal Topic.
Davon abgesehen: Sprache wandelt sich und somit auch Begriffe u.a. auch Berufsbezeichnungen und zum Beispiel auch Anreden.
Heute spricht keiner mehr eine unverheiratete Frau mit Fräulein an (auch eine Begrifflichkeit), es sei denn man weigert sich verbissen mit den Neuerungen der Zeit zu gehen, in diesem Fall antidiskriminierende Sprache durch Abschaffung des Diminutiv in der Anrede.

@tudirnix
Fräulein ist ein schönes Wort, dass ich immer dann verwende, wenn es ob der Situation ganz eindeutig ist, dass es nicht diskriminierend ist, weil ich in der Position des Bittstellers bin: "Fräulein, Sie kennen sich sicher aus und können mir sagen, wo ich Passierschein A38 finde?"
Oder wörtliche Zitat: "Entschuldigung, Fräulein, aber ich weiß ums Verrecken nicht wie man diesen Kasten bedient", als ich vorm Ticketautomaten stand.

Bin ich ein rassistischer, sexistischer Demagoge und weiß es nur nicht?

Tripane schrieb:Nur ist das nicht die Frage. Die Frage ist, inwiefern sich aus dem "Wunsch" der einen, für andere eine Verpflichtung ergeben darf.

Der Beruf Erzieher/Erzieherin wird seit fast 60 Jahren als solcher bezeichnet und geführt. Glaubst du allen Ernstes, dass heutige junge Menschen sich noch mit dem rückständigen Begriff "Kindergärtner in" bezeichnen lassen wollen? Die interessieren sich nicht dafür, was rückständig gebliebene 50iger Jahre Geborene gerne beibehalten wollen. Die jungen Menschen bestimmen die Zukunft, nicht die Alten. Und das ist auch Gut so und das war auch schon immer so.

EinElch schrieb:Bin ich ein rassistischer, sexistischer Demagoge und weiß es nur nicht?

Ne, nur rückständig und uninformiert. Da du mich so offen fragst, bekommst du auch eine offene Antwort von mir.
Wenn du allerdings zu unverheirateten Männern im Gegenzug die Anrede "Männlein" verwendest ist das natürlich dann ausgeglichen und völlig Okay. Tust du das?