Mehr Zuwanderung!? 200.000 als Ober- oder Untergrenze

Das sind halt keine handfesten Quellen, sondern das eignet sich bestenfalls für einen Deutschaufsatz in der Mittelschule. Aber ich kann dir etwas behilflich sein:

Ungefähr 28,5% von Leuten mit Migrationshintergrund leben in Eigentum (bei den Einheimischen nicht ganz das Doppelte). Es wird niemand bestreiten, dass diese 28% an den Pool der 72% Nichtbesitzer weitervermieten. Allerdings ist das Eigentum in der Fläche erheblich kleiner (37,5 vs 50 qm/Person). Angesichts dieser Kennziffern wird das Phänomen "Migranten vermieten Migranten" zwar durchaus statistisch erfassbar sein, aber ist gewiss kein Massenphänomen. Die Besitzerstrukturen sind klar deutsch und hier wiederum geht der Trend zu Konsortien und Großmaklern. Woher ich das habe, darfst dir selbst raussuchen

@Destructivus

Wer genau zählt für dich zu den "Menschen mit Migrationshintergrund"?

Oder anders gefragt: Gibt es für dich einen Unterschied zwischen Menschen mit Migrationshintergrund und Migranten?

@kofi
In der Wohnraumfrage nur bedingt, weil sich diese Gruppen ja in erster Linie ethnisch/kulturell und nicht nach ihrem Reisepass verdichten.

Destructivus schrieb:Ungefähr 28,5% von Leuten mit Migrationshintergrund leben in Eigentum (bei den Einheimischen nicht ganz das Doppelte).

Du verstehst offenbar den Punkt nicht. Die Türken leben ja nicht seit Jahrhunderten hier - sie kamen ja auch nur bis Wien. :D
Das heißt der Wohnungseigentümeranteil bei den Ausländern musste ja erst mal geschaffen werden, und da boten sich eben bestimmte Wohngegenden mit niedrigem Immobilienwertverhältnis an. Und so bekam man eben die ersten ausländischen/türkischen Vermieter. Der Rest lief dann nach Schema F.

Destructivus schrieb:geht der Trend zu Konsortien und Großmaklern

Die aber selbst eine bestimte Mindestqualität an Wohnraum bevorzugen und damit in typischen Ausländervierteln eher unterinvestiert sein dürften. Dennoch ist es, wie auch die Studien zeigen, für einen Türken leichter einen Mietvertrag bei einer Immobilienkette zu bekommen als bei einem deutschen Privatvermieter.

Realo schrieb:Dennoch ist es, wie auch die Studien zeigen, für einen Türken leichter einen Mietvertrag bei einer Immobilienkette zu bekommen als bei einem deutschen Privatvermieter.

Ähem, ich glaube eher das Gegenteil. Stichwort Gentrifizierung. Da sind eher die Ketten und weniger Privatvermieter dahinter. Also auch hier wäre ich für eine Quelle dankbar.

Destructivus schrieb:Also auch hier wäre ich für eine Quelle dankbar.

Die Auswertung der Antworten zeigt: Auf den engen Mietmärkten in München und Frankfurt am Main ist die Diskriminierung besonders groß, private Wohnungsvermieter benachteiligen Ausländer zudem stärker als gewerbliche.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/diskriminierung-auslaender-werden-bei-der-wohnungssuche-benachteiligt-a-1153297.html

Weitere Links zum Thema:
http://www.bento.de/politik/diskriminierung-bei-der-wohnungssuche-5-migranten-berichten-1439775/#refsponi (Archiv-Version vom 15.07.2017)
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/diskriminierung-bei-der-wohnungssuche-mehrheit-ist-gegen-anonyme-bewerbungen-a-1153749.html
https://www.hanna-und-ismail.de/
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/fluechtlingsheim-am-grenzweg-wie-schwer-fluechtlinge-eine-wohnung-finden-a-1153763.html
http://www.spiegel.de/lebenundlernen/job/fluechtlinge-auf-wohnungssuche-manche-vermieter-legen-einfach-auf-a-1153697.html
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/heiko-maas-kritisiert-diskriminierung-von-auslaendern-bei-wohnungssuche-a-1153521.html

@Realo
Du vergißt dass ein Vermieter in DE sich eigentlich selbst enteignet wenn er vermietet, gut für den Mieter, keine Frage...aber deswegen steigen die Ansprüche an den Mieter, speziell wenn man die Wahl hat.
Eigentlich war/ist das ganz große Problem die Wohnungsnot bei leerstehenden Wohnungen - solange sie vermietet sind kann einer der nicht dran kommt sich benachteiligt fühlen, ja.
Es gibt keinen Gesetz dass ein Vermieter für eine ausgewogene Verteilung in seinem Stadtviertel zu sorgen hat.

Abahatschi schrieb:die Wohnungsnot bei leerstehenden Wohnungen

Ja, das ist ein Problem

Abahatschi schrieb:Es gibt keinen Gesetz dass ein Vermieter für eine ausgewogene Verteilung in seinem Stadtviertel zu sorgen hat.

Das stimmt auch.

Fakt ist durch diese Sachverhalte, dass es einerseits sehr viel leerstehenden Wohnraum gibt, gerade auch in mietknappen Metropolen, der zu Spekulationszwecken fungiert, auf der anderen Seite eine große Wohnungsnot herrscht. Und wenn dabei auch noch Ausländer beteiligt sind, wird es für diese noch schwerer, und von den Ausländern wiederum liegen Bewerber mit türkischen und arabischen Nachnamen ganz hinten, und hier wiederum die Männer hinter den Frauen.

Dafür gibts keine nachgelieferten Nachweise, denn die habe ich alle schon in meinem Post eine Etage höher vorgeliefert.

@Realo

Gut ok. Klingt einmal schlüssig. Alles dazu kann ich mir jetzt nicht durchlesen. Ich habe da mal was anderes auch gelesen, da liegt halt die Bringschuld jetzt bei mir.
Ich vertschüsse mich ins Strandbad. Have fun.

@Realo
Spielen wir es durch: wenn man sich der privaten Prüfung durch einen Vermieter stellt und man die Wohnung nicht bekommt, woher weißt man das man benachteiligt wurde?!
Die Absage ist schon keine, die hat (ich rede von München) bestimmt weitere 30 deutsche Personen.

Abahatschi schrieb:Spielen wir es durch: wenn man sich der privaten Prüfung durch einen Vermieter stellt und man die Wohnung nicht bekommt, woher weißt man das man benachteiligt wurde?!

Na man weiß eben, dass bei Menge X (siehe Studie) von vermietetem Wohnraum, bei dem die eine Hälfte der Bewerber aus Ausländern bestand, eben der weitaus größte Teil aller Vermietungen an Deutsche ging, der kleine Rest an Ausländer nichtislamischen Glaubens und so gut wie gar nichts an Türken und Araber, und hier wiederum so gut wie nur an Frauen.

Das ist nun mal das Ergebnis der Studie, kann ich auch nix für.

Man geht also nicht vom subjektiven Eindruck des "Opfers" aus, benachteiligt oder diskriminiert worden zu sein, sondern von der objektiv nachgewiesenen Gesamtverteilung der vergebenen Wohnungen.

@Realo
Ausnahmsweise kritisiere ich Dich nicht - aber das mit der Hälfte stimmt auch nicht, Deutsche sind hier in der Mehrheit, länger verwurzelt, sprechen Deutsch (das Thema hatten wir auch mal für was das gut ist)...Ausländer haben (denke ich) die gleichen Schwierigkeiten auch bei der Job suche und sind deswegen keine potenten Kandidaten.
Der Vermieter kann nichts dafür - aber es gibt eine Ausnahme: Kostenübernahme vom Amt mit Zeitvertrag und Renovierungsgarantie...da verlieren alle, sogar Deutsche mit ordentlichen Gehalt...auch nicht fair.

Realo schrieb:Worüber es keine Statistiken gibt, das kann man auch nicht belegen.

Dann würde ich gerne eine Statistik zu dieser ^^ Behauptung sehen.

Nein, keine Bange. Ich bin nicht so albern. Hast Glück gehabt. :D

Ich würde mich als Vermieter auch schwer tun, einigen Menschen eine Wohnung zu vermieten:

Beispiel 1: türkischer Familienvater, gutes Deutsch, gute Umgangsformen, weltoffene Ehefrau, nette Tochter. Kein fiktiver Fall, sondern ein guter Freund von mir, der noch nie ein Problem hatte, eine Wohnung zu bekommen. Das liegt auch ein freundlichen Anschreiben, nettem Telefonkontakt usw.

Beispiel 2: (fiktiv) Familienvater, so gut wie keine deutsche, englische, französische Sprache, teilvermummte Gattin, 1 Tochter, ein Anschreiben ohne erkennbare Form, 5x bei Rückruf nicht erreichbar, kann nicht erklären, wovon er die Wohnung denn dauerhaft bezahlen möchte

Das ist kein Rassismus, das ist normaler Praktizismus. Beispiel 2 kann blond und blauäugig sein, oder auch nicht, dem würde ich nichts vermieten, wenn es vermeidbar ist.

Ich habe große Vorurteile ... gegen fordernd auftretende Menschen ohne Umgangsformen, egal wo sie herkommen. Das werden die meisten Vermieter auch haben, ohne Rassisten zu sein.

Wenn ich mir aber das Auftreten von ca der Hälfte arabischer Männer anschaue, mit denen ich beruflich zu tun habe, würde ich ihnen nicht mal 20 Cent für die Parkuhr wechseln. Aber nicht wegen ihrer Herkunft, sondern wegen ihres Benehmens.

Beispiel 1: 2 Bewerbungen.



Sehr geehrte Damen und Herren,

mein Name ist Ismail Hamed, ich bin 27 Jahre alt und suche eine Wohnung in München. Ich bin ledig, arbeite seit kurzem als Marketing-Manager und kann ein geregeltes Einkommen nachweisen. Die von Ihnen angebotene Wohnung entspricht genau meinen Vorstellungen. Über eine Rückmeldung von Ihnen und einen Besichtigungstermin würde ich mich deshalb sehr freuen. Bei der Terminfindung richte ich mich gerne ganz nach Ihren Wünschen.

Mit freundlichen Grüßen
Ismail Hamed




Hallo,

habe ihre Wohnungsanzeige gesehen und würde die Wohnung gerne anschauen. Geht das und wenn ja, wann? Ich bin 25, absolviere gerade ein Studium in Ethnologie und bin dringend auf der Suche nach einer neuen Bleibe. Würde mich freuen, wenn das klappt. Bitte melden sie sich.

Danke und Grüße
Lovis Kuhn


Wer hat die Wohnung bekommen?? Steht in einem meiner obigen Links. Nichtleser werden es nie erfahren.

sacredheart schrieb:Wenn ich mir aber das Auftreten von ca der Hälfte arabischer Männer anschaue, mit denen ich beruflich zu tun habe, würde ich ihnen nicht mal 20 Cent für die Parkuhr wechseln. Aber nicht wegen ihrer Herkunft, sondern wegen ihres Benehmens.

Komisch, bei euch Rechten legt die Mehrheit der Ausländer dunklerer Hautfarbe immer ein schlechtes Benehmen an den Tag, so dass man annehmen MUSS das ihr zur Übertreibung neigt oder das eure Wahrnehmung verzehrt sein muss, denn ich habe ebenfalls mit vielen Ausländern zu tun, aber deine angebliche Beobachtung kann ich überhaupt nicht bestätigen respektive nachvollziehen.
Übrigens bist du nicht viel besser, denn fordern tust du genauso. Aber wie es bei den Rechten immer so ist, wird das natürlich abgestritten. ;)

@Realo
Ich glaube es ist zu einfach es auf Rassismus zu schieben - Du vergisst die Pflichten der Vermieter, ich kenne kein Land in dem man Vermieter so benachteiligt, und klar findet da Bestenauslese statt und nicht "Rache" an den "Schlechtesten" / gute Kandidaten sind in der Mehrzahl.

Ja, das ist der Unterschied zwischen Piefkeismus und Aufklärung. :D

man entschuldigt noch die absurdesten Absagegegründe, und auch, warum ein stilloser deutscher Ethnologiestudent einem Marketingmanager mit geschliffenem Stil aber leider dem falschen Namen bei der Wohnungsvergabe vorgezogen wird.

Realo schrieb:Wer hat die Wohnung bekommen?? Steht in einem meiner obigen Links. Nichtleser werden es nie erfahren.

Bestimmt der Lovis.
Der studierende Hippie mit vermögenden Eltern bietet eine höhere Sicherheit.

@Realo
bestimmt hast du meinen Beitrag überlesen
deswegen nochmal und um eine weitere Fragen ergänzt:

@Realo
ich könnte mich als Versuchskaninchen zur Verfügung stellen und mich in türkischen oder arabischen  Cafés (da wo überwiegend Männer verkehren) oder GEmüseläden als Verkaufskraft/Buchhaltungskraft oder Bedienung bewerben.
Gern auch inn deiner Heimatstadt.
du vermietest mir doch für die Zeit der Bewerbung ein Zimmer/Bett/Sofa...so von allmy zu allmy user ...und ohne jegliche kulturelle Vorbehalte ;)


ich spreche nur Gesten-Mimik -Türkisch/Arabisch. mein bayerischer Dialekt (u.andere, auch berlinern geht) ist bestimmt hilfreich.
Als  Kleidung würde ich traditionall alpenländischen Stil wählen (analog zum Kopftuch resp der Vollverschleierung, du weißt schon)
meinste meine Chancen stehen gut?
oder bevorzugt der Händler/Cafébesitzer eher Landsleute?

angenommen, du hast eine Zweizimmerwohnung zu vermieten: bekomme ich die?
Wenn nein, warum nicht?
vielleicht gefällt dir mein schickes Outfit nicht, oder hast sogar Vorurteile gegen bayerisch-traditionelle Kluft?
meinst du ich hab im Alternativkiez Kreuzberg gute Karten auf ne schicke Wohnung?
oder in DU-Marxlohe?

schreib mal ehrlich von der Leber weg :)