Mädchen wird aus Unterricht gerissen und abgeschoben

Tussinelda schrieb:dass Bivsi einen deutschen Pass

Natürlich schiebt man gerne einmal Deutsche nach Nepal ab, passiert stündlich in einem Paralleluniversum. Wäre sie Deutsche hätten sogar die Eltern ein Bleiberecht. Aber klar, das wissen deutsche Behörden nicht und haben einen bedauerlichen Fehler begangen, Ich mal mir die Welt wie sie mir gefällt, immer noch.

Was soll ich sagen Typisch Duisburg wir fallen nur negativ auf

neugierchen schrieb:Der Einwand des Polizisten das so ein Verfahren nie 20 Jahre dauern darf, Grund dieses jetzigen Übels wurde von allen beflissentlich überhört.

Ich sehe die Ursache darin, dass du keinen abschieben kannst, von dem du nicht weißt, wie er heißt. Es kannte doch die ersten 14 Jahre niemand überhaupt den Namen des Mannes.

Wenn ich das richtig einschätze, dann begann 2012, als die Identität feststand, nochmal das ganze Asylverfahren, wurde dann negativ beschieden und schließlich erfolgte 2017 die Abschiebung.

@neugierchen

Bivsi Rana hat einen deutschen Pass, sie war nie zuvor in Nepal, spricht die Sprache nur bruchstückhaft, fühlt sich verloren. „Die Herkunft meiner Eltern hat in meinem Leben nie eine Rolle gespielt“, sagt sie. Und dass sie hofft, dass sie doch noch wieder nach Deutschland zurückkehren kann.

https://www.welt.de/vermischtes/article166053132/220-000-Menschen-muessten-heute-unser-Land-verlassen.html

darauf bezog ich mich......nix ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt, erkläre mir mal lieber den Zusammenhang zwischen Menschen die innerhalb Deutschlands freiwillig getrennt leben und Menschen, die unfreiwillig nicht nur in 2 Ländern, sondern auf 2 verschiedenen Kontinenten leben.....wenn Du schon so schön dabei bist, anderen zu unterstellen, sich die Welt zu machen, wie sie ihnen gefällt

@emz
Das wäre natürlich eine Möglichkeit ...., da muss sich wirklich was ändern. Kann ja nicht sein das man nur verzögern muss und dann klappt es irgendwie. Das Mädchen sollte sofort wieder herkommen dürfen.

neugierchen schrieb:Das Mädchen sollte sofort wieder herkommen dürfen.

Darüber, glaube ich, sind wir uns auch alle einig.

Wobei sich mir eine Frage stellt. Wenn 2003 der echte Pass der Mutter vorlag, die Eltern aber nach Angabe des Vaters den Behörden gegenüber nicht verheiratet waren, warum konnte dann die Mutter samt Tochter nicht abgeschoben werden?

neugierchen schrieb:da muss sich wirklich was ändern.

Nur was? Könnte mir vorstellen, dass die erste Hürde schon bei der Fluggesellschaft liegt, die niemanden ohne Papiere mitnimmt. Und dann dürfte auch das Heimatland beim Grenzübertritt Probleme machen. Dass da eine Analyse der Heimatsprache ausreichen sollte, wie hier schon angemerkt, vermag ich nicht abzuschätzen.

Ich finde Eltern sollten generell nicht abgeschoben werden, und Kinder schon gar nicht, sie können sich schliesslich nicht allein versorgen. Und junge Erwachsene sollten nicht abgeschoben werden, weil sie oft bestens integriert sind und die Heimatsprache nicht (mehr) beherrschen. Ältere Menschen dürfen keinesfalls abgeschoben werden, da mit dem Alter die Gesundheitsrisiken steigen und sie im Heimatland vielleicht nicht ausreichend behandelt werden können. Wer weiss, was da alles passieren kann....
Nach Afrika und Asien darf grundsätzlich niemand abgeschoben werden, da der Lebensstandard dort einfach zu gering ist. Von plötzlichen Abschiebungen sollten man absehen. Diese traumatisieren die Menschen und die Hinterbliebenen. Frühzeitig angekündigte Abschiebungen sind dagegen seelische Folter und nicht tragbar.

Tussinelda schrieb:erkläre mir mal lieber den Zusammenhang zwischen Menschen die innerhalb Deutschlands freiwillig getrennt leben und Menschen, die unfreiwillig nicht nur in 2 Ländern, sondern auf 2 verschiedenen Kontinenten leben.....

du meinst den Bruder, der erst vor 2 Jahren nach Deutschland kam? kann mir vorstellen, dass es schwer für ihn war, ohne Eltern aufzuwachsen. ich weiß aber nicht genau, ob er in Nepal zurückgelasssen wurde, oder von D aus nach Nepal ging, seit waann er in D ist, was er hier wirklich macht (eine Ausbildung wohl) und wie alt er tatsächlich ist. bezügl des Bruders gibt es widersprüchliche Angaben.

@lawine
nein, ich meine nicht den Bruder. Wenn Du gelesen hättest, auf was ich mich beziehe, dann hättest Du Dir das denken können.

Tussinelda schrieb:Interessant war, dass Bivsi einen deutschen Pass hat......frage mich, wie sie dann überhaupt abgeschoben werden konnte

Und noch interessanter fand ich, dass Maischberger später in der Sendung von einem nepalesischen Pass sprach. Sollte das Mädchen etwa zwei Pässe besitzen, oder hat man sich da vielleicht nur versprochen? ;)

~~~

lawine schrieb: bezügl des Bruders gibt es widersprüchliche Angaben.

Wovon wir uns aber in dem Video überzeugen konnten, sein Deutsch ist ohne Untertitel nicht verständlich :D

http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-duisburg/video-aus-dem-rathaus-duisburg-ratssitzung-mit-themen-bivsi-und-outlet-center-100.html - Minute 06:55

Von der gestrigen Ratssitzung war zum Fall Bivsi zu erfahren, dass der Fragenkatalog der FDP schriftlich beantwortet wird.
Das war es dann wohl auch.

emz schrieb am 29.06.2017:Wenn Menschen 20 Jahre hier waren, dann ist es halt so gelaufen wie es gelaufen ist und dann sollte man sie hier belassen.

Wenn die Leute sich nicht daneben benehmen, sie sich integriert haben, dann auf jeden Fall. Sehe keinen Sinn darin Menschen ab einem gewissen Alter abzuschieben, die das Land in das sie abgeschoben werden gar nicht kennen.

@insideman

Der Satz von Frau Kühnast, den ich zitierte, bezog sich auf die Eltern.
Die Aussage entspricht allerdings nicht meiner Meinung, sh. Entscheidung der Härtefallkommission

Deine Anmerkungen beziehen sich auf die Tochter.
Dem möchte ich durchaus zustimmen.

Wie soeben die Medien vermelden, scheint der Fall Bivsi entschieden zu sein.

http://www.express.de/news/politik-und-wirtschaft/einstimmige-empfehlung-petitionssausschuss-will-die-rueckkehr-von-abgeschobener-bivsi-27911612

Der Petitionsausschuss des Landtags hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, dass Bivsi und ihr Familie nach der Hau-Ruck-Abschiebung vor einigen Wochen schon nach den Sommerferien zurück nach Deutschland kommen dürfen.

Der Ausschuss habe nach den Umständen der Abschiebung und der Situation der Familie zu keinem anderen Beschluss kommen können, heißt es.

Die Entscheidung, wie es nun weitergeht, liegt nun am Auswärtigen Amt. Hier muss die Familie nun formal ein Einreisevisum beantragen. Wird dieses angenommen, steht einer baldigen Rückkehr nichts mehr im Wege.

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/petitionsausschuss-spricht-sich-fuer-rueckkehr-von-bivsi-aus-aid-1.6926191

Auch wenn man hier noch etwas vorsichtiger von einer Empfehlung spricht

Der Ausschuss empfahl am Dienstag der Stadt Duisburg einstimmig, die Wiedereinreisesperre für die Familie aus humanitären Gründen aufzuheben.

ja, man hätte der Familie einiges ersparen können......aber wenigstens korrigiert man die Entscheidung jetzt. Ich gehe nicht davon aus, dass das Auswärtige Amt sich dagegen aussprechen wird, in der Regel entsprechen sie den Empfehlungen des Ausschusses.

emz schrieb:Der Satz von Frau Kühnast, den ich zitierte, bezog sich auf die Eltern.
Die Aussage entspricht allerdings nicht meiner Meinung, sh. Entscheidung der Härtefallkommission

Deine Anmerkungen beziehen sich auf die Tochter.
Dem möchte ich durchaus zustimmen.

Ich beziehe mich auf alle. Ist sicher auch kein Idealfall, wenn die Familie getrennt wird.

insideman schrieb:Ich beziehe mich auf alle. Ist sicher auch kein Idealfall, wenn die Familie getrennt wird.

Ich meinte nur, weil du damit argumentiert hattest " die das Land in das sie abgeschoben werden gar nicht kennen", was für die Eltern nicht zutreffend war.

emz schrieb:Ich meinte nur, weil du damit argumentiert hattest " die das Land in das sie abgeschoben werden gar nicht kennen", was für die Eltern nicht zutreffend war.

Ja ich weiß, dass das nicht auf die Eltern zutrifft. Aber für mich hat es keinen Sinn hier die Familie zu trennen, wenn sie sich nicht gravierend was zu schulden kommen hat lassen und integriert ist.

Wenn wir ein System haben wo Menschen so lange ungeklärt hier leben können, dann sollten wir damit leben, dass man sie nach so langer Zeit auch behält.

War bei uns ähnlich mit dem Fall Zogaj.

insideman schrieb: Aber für mich hat es keinen Sinn hier die Familie zu trennen, wenn sie sich nicht gravierend was zu schulden kommen hat lassen und integriert ist.

Was sich die Familie hat zuschulden kommen hat lassen und was sogar beide Kirchen in der Härtefallkommission dagegen stimmen ließ, wir wissen es schlichtweg nicht. Und was die Integration anbelangt, so war auch immer nur von der des Mädchens die Rede. Die Mutter fand nie eine Erwähnung und beim Vater beschränkte es sich auf die Zahlung von Steuern. Das ist nicht gerade viel, wenn man zudem bedenkt, dass beide anscheinend kaum die deutsche Sprache beherrschen.

Aber nun ist ja alles gut.

Tussinelda schrieb:aber wenigstens korrigiert man die Entscheidung jetzt.

Ein Korrigieren möchte ich das jetzt nicht nennen. Für mich ist das ein Ignorieren sämtlicher seit Jahren ergangenen Urteile.

Man muss es also nur hinbekommen, die Behörden über Jahre hinweg täuschen, den Pettitionsausschuss anrufen, bei der Maischberger auflaufen und schon ist alles, was in 18 Aktenordnern zu diesem Fall zusammengetragen und durch sämtliche Instanzen hindurch und eine Härtefallkommission entschieden wurde, hinfällig.


PS
Nur um Missverständnissen vorzubauen, für das Mädchen habe ich mir durchaus eine Sonderregelung gewünscht.